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post 05 Dec 2010, 16:37

runderneuert
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@giovanni: also prinzipiell geb ich dir recht, wobei ich mir gerade die frage stelle: wer kontrolliert, welche informationen dem "dummen volk" zusteht? und ab wann wird "machtmissbrauch" betrieben?

ich mag die idee hinter wikileaks, aber auch hier stellt sich eben die frage, werden die informationen evtl zum "machtmissbrauch" verwendet?
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post 05 Dec 2010, 16:41
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... und der Rest ist Schweigen.
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Zitat(Chris @ 04 Dec 2010, 16:28)
Wenn Tiere sterben, sind auch alle dagegen. Aber dann gleich mal wieder 400 Gramm Fleisch reinschieben.

Wir sind weiterhin dafür, die Bürger korrekt zu informieren, aber die Fraktion hat sich aus parlamentarischen Zwängen anderes entschieden.

Wie beherrschbar ist eine Welt, in der noch nicht einmal die Besten der Besten der Besten die Auswirkungen einer politischen Entscheidung abschätzen können?
*


Worauf ich mit der Bemerkung über tote Menschen hinaus wollte... wenn man der Bevölkerung jeden einzelnen Schritt einer Auslandsmission erklären müsste, dann
1.) würde es nie eine geben, es sei denn es wäre klar, dass wir nur Bomber einsetzen, die auschließlich die Bösen treffen... ohne Gefahr für unsere (= die Guten)
2.) wegen des Aufschreis um 2000 deutsche Soldaten sterben dann 200.000... (oder verlängern die 2000 Deutschen den Konflikt nur, so dass dann 300.000 sterben, nur über einen längeren Zeitraum?) Es geht hier um Maßstäbe, die ein "normal" fühlender und denkender Mensch niemals nachvollziehen kann. Volksabstimmung bzw. Beeinflussung der Politiker durch öffentliche Meinung über militärische Einsätze?
3.) welchen Wert hat eine UN-Truppe noch, nachdem alle Länder, die da Kräfte drin haben, im Bewußtsein der Welt (und vor allem derer, die sie eigtl. beschützen und denen sie vertrauen sollen) "ständig" Kriegsverbrechen begangen haben?






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Ich bin nur noch bis 31.05.2017 in DD, danach weit weg... last orders please! #DDexit #nocheinstudentenclubsauftritt #bestelesung


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post 05 Dec 2010, 17:15
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Straight Esh
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Ich denke, dass es jedem Menschen klar sein sollte, dass es in einem Krieg nicht nur die "Bösen" trifft. Deswegen wäre:
1. es auch weiterhin möglich einen Krieg zu führen, man müsste ihn nur besser begründen
2. ich denke es sehr schwer ein zu schätzen, ob eine Enthaltung oder ein Mitmischen zu weniger Opfern führen. Klar dürfte aber sein, dass Waffenverkäufe in eine Kriegsregion dessen Befriedung verzögern können. Und diese Waffenverkäufe werden von den Menschen gebilligt, denen du die Entscheidungen zurechnest.
3. welchen Wert hat eine UN-Truppe, die dauernd Kriegsverbrechen begeht, egal ob davon jemand erfährt oder nicht?


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bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

(Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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post 06 Dec 2010, 00:24

Neuling


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das ist DEMOKRATIE
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post 06 Dec 2010, 00:47
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eXma Poltergeist
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Braucht denn aber selbst die beste Demokratie nicht Geheimnisse?


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post 06 Dec 2010, 09:41
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Straight Esh
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Schwer zu sagen. Klar ist, der schlechteste geofaschistische Staat braucht Geheimnisse.

Sicherlich sind einige Geheimnisse durchaus zulässig. Z.B. bei der Polizeiarbeit (z.B. verdeckte Ermittlungen), auf der anderen Seite sind selbst dort einige Geheimnisse eher hinderlich (z.B. Agent Provocateur). Ebenso könnte man es bei einer Militäraktion verstehen, dass dort in der laufenden Operation einige Dinge geheim gehalten werden. Aber braucht ein Staat Geheimnisse, wenn die UNO viele außenpolitische Entscheidungen öffentlich trifft? Kann ein Staat nicht einfach dazu stehen, was er auf internationaler Ebene für seine Bürger aushandelt? Wird ein Kompromiss besser oder schlechter, wenn man beiderseitig die Ziele der Kompromisspartner kennt?

Ich könnte mir aber durchaus auch den Matrix-Fall vorstellen, dass das Wissen über die aktuellen Zustände zu einem deutlich schlechteren Leben führt. Allerdings ist hier wieder die Frage, ob nicht der aktive Kampf in dem deutlich schlechteren Leben zu einem deutlich besseren Leben für alle nachfolgenden Generationen führen würde.
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post 06 Dec 2010, 11:21
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... und der Rest ist Schweigen.
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Zitat(sagzehn @ 05 Dec 2010, 11:56)
Erklärs mir bitte nochmal.
1Dich stört, dass die Informationen nicht vollständig sind, oder wie? 2Sprich nicht über sämtlichen Politischen parteien? Das ist doch immer so. 3Und deswegen wäre es besser für eine (Wahl)Entscheidung man ist nicht informiert ? ? ?
4Sollte man nicht eher alles an relevanten Infos nehmen, was man kriegen kann?

5Warum sollte man jetzt San Marino ins öffentliche Bewusstsein rufen? Die haben einfach deutlich weniger Einfluß. Ist doch logisch, dass man sich mit den Staaten beschäfftigt, die Weltpolitisch eine wichtige Rolle spielen. 
6Ist das jetzt ne rethorische Frage?
Nehme an die Presse wählt das aus, ist doch klar. Was soll mir das sagen?
Das schöne an den Veröffentlichungen, ist aber auch das man selber aus erster Hand die Quellen lesen kann. Man ist also in dieser Sache deutlich weniger auf die Presse angewiesen als sonnst.
*



Liebe® Sa(y)te(/a)n,

1
ja, denn bereits bei der Auswahl wird eine Interpretation vor und vorweggenommen, die anhand der ausgewählten Quellenbasis nicht angreifbar ist. Leute, die das nicht wissen oder glauben können, sollten keine Publikationsrechte für brisante Infos haben. (Haben sie normalerweise auch nicht... außer im Selbstverlag (Dr. Westphal z.B.). Im Fall von wikileaks ist quasi jeglicher Zwischenschritt (Redaktion/Herausgeberschaft/... ausgeblendet.)

2
die Frage versteh ich leider nicht ganz... da hast Du dich wohl in der Hast vertippt. "Das ist doch immer so." ist ein Argument, was die wikileaks-Befürworter (und alle Idealisten) niemals akzeptieren würden.

3
siehe (1); Wenn ich mich inhaltlich nicht ausreichend informiert fühle, dann kann ich ja immer noch nach Gefühl, Parteiimage, Person oder nicht wählen. Wenn ich über die Kandidaten persönlich (und z.B. ihr Sexualleben) nicht genug weiß, dann ist das für die Wahrnehmung der inhaltlichen Punkte besser. Ich glaube in der Tat: lieber nicht als falsch informiert... und einseitig ist auch falsch.

4
Relevanz. Schwieriges Wort. Was relevant ist, wird oft doch nur relevant, weil es jemand auf dem richtigen(bzw. relevanten :-P) Kanal veröffentlicht. Relevanz kann sich auch ändern. Eine neue Info kann alles auf den Kopf stellen. Weil der Präsident mit dem Praktikanten rumgemacht hat, sind seien Friedenspläne plötzlich unwichtig... ein anderer wird gewählt.

5
Eben. Diese Art von Information geht immer nur gegen die Mächtigen. Das ist nicht fair, da die unbedeutenden 1. eh weniger Geheimnisse haben (die braucht man nämlich erst an der Macht... ich bin gespannt, was passieren würde, wenn die Piratenpartei an der Macht wäre... ich bin sicher, sie würde sich spalten... in den pragmatisch-gemäßigten und den idealistisch-nichtpraktikablen Block.) 2. Gerechtigkeit und Rechte und so für ALLE gelten müssen. (Öffentliches Interesse an Frau Merkel vs. Schutz der Privatspäre von Otto Müller... eine lächerliche und extrem inkonsequente Sache eigtl.)

6
es ist eben leider keine rhetor. Frage.... kann eigtl. noch wer folgen?... Die Frage war: "Wer wählt eigtl. aus, was von den leakfiles in die Presse kommt?" wikileaks ist de facto immer noch genauso abhängig wie jede andere "Nachrichtenquelle"... genauso manipulierbar in seiner Breitenwirkung. Es ist eigtl. nur ein weiterer Pool für Manipulation, nur das dieser pool unkontrollierbar ist. Da kann jede Fälschung/jede Skizze/jeder interne Scherz/Code reinkommen.... und dann dementiert es jemand und schon gilt es als echt.

Ich glaube eben auch nicht, dass jeder mit unaufbereiteten Quellen etwas anfangen kann. Manche können auch im Rückblick und nach vielen Jahren an der Uni nichts mit Originalquellen anfangen. Es kann ja sein, dass Chris oder sonstwer hier, das kann... aber mal ehrlich, wer hat denn so viel Geduld, dass immer alles erklären zu wollen? Noch nicht mal hier im kleinen Kreis schafft das jemand... weil wir alle wichtigeres zu tun haben. Das ist nicht das antike Griechenland hier.


Fazit: Man braucht sehr viele Vollzeitstellen, um all die Fragen zu beantworten, die hier von einem Miniteil der Bevölkerung in diesem INTERNET-Forum (und ich befürchte insgesamt interessiert das auch nicht viel mehr Leute) gestellt werden. Das wäre nur machbar, wenn die Leute, die hier für absolute Information eintreten, nicht dieselben wären, die für absoluten Datenschutz und Anonymität im Internet sind. Eine totale Information(inkl. allumfassender Erklärungshilfe) geht nicht, wenn es Möglichkeiten gibt, mit fakeaccounts(nicht persönlich gemeint) zu fragen. Es ist praktisch nicht machbar.
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post 06 Dec 2010, 11:52
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1. Schein
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Was soll denn nun bitte ein "fakeaccount" sein?
Wirfst du mir vor mein account wäre "gefälscht"?
no.gif

Dieser Beitrag wurde von sagzehn: 06 Dec 2010, 11:58 bearbeitet
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post 06 Dec 2010, 11:59
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~ Perle der Natur ~
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Was verstehst du an "nicht persönlich gemeint" nicht?


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We have enough youth, how about a fountain of smart?


"Do you know what time it is? It's do-o'clock."

"Heut mach ich mir kein Abendbrot - heut mach ich mir Gedanken!"
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post 06 Dec 2010, 12:12
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1. Schein
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seit: 07.10.2009

Zitat(lusch3 @ 06 Dec 2010, 11:59)
Was verstehst du an "nicht persönlich gemeint" nicht?
*


Ich verstehe garnicht was gemeint ist mit "fakeaccount".
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post 06 Dec 2010, 12:22
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Straight Esh
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Zum Thema redaktionelle Zwischenschritte: Der Preisträger des "langen Atems" zum Thema innere Pressefreiheit. Der Pool der Presse ist meiner Meinung nach genauso wenig kontrollierbar, wie Wikileaks. Schauen wir uns doch die Bild-Zeitung als prominentestes Beispiel an. Im Gegensatz dazu verfügt Wikileaks über ein angewandtes System zur Verifizierung der Echtheit der Dokumente.

Befindlichkeitswahl kennen wir längst. Man braucht nur die Schlammschlacht zur Bundestagswahl zu beobachten um sich zu fragen: soll ich meine Politiker nach bekannten Sexskandalen wählen oder nach nicht bekannter Friedenspolitik. Vergleicht man mit der FDP scheint die Politiklinie (z.B. in Koalitionsverhandlungen) einer Partei sowieso Geheimsache zu sein.

Totale Information gibt es genau so wenig, wie es totalen Datenschutz gibt. Datenschutz wird vom Staat eingeschränkt. Warum sollte der Bürger also nach den Gesetzen handeln, die von den Mächtigen gebrochen werden? Entwächst nicht aus Macht Verantwortung und Vorbildfunktion?

Ist die Information, was für ein Verhandlungspartner Merkel ist, überhaupt eine Information der Privatsphäre oder eher eine Beschreibung des Kanzlers der Bundesrepublik? Ist man nicht selber auch zum Schutz seiner Privatsphäre verpflichtet, indem man sie nicht nach außen trägt?

Ich stimme dir durchaus zu, wenn du sagst, dass Teile der Bevölkerung sich zu unmündig verhalten, um mit der reinen Information um zu gehen. Die werden sich auch nicht die Wikileaks rein ziehen. Die werden weiterhin ihre Zeitung lesen und deren redaktioneller Auswahl folgen. Wer sich aber mündig verhalten will, der kann nachschauen ob Spiegel die Dokumente neutral auswertet oder nicht. Ich würde es mit OpenSourceSoftware vergleichen. Da guckt auch viele nicht in die Quelltexte. Jeder der will, kann aber. Fehler werden dadurch auch nicht vermieden, aber immerhin schneller aufgedeckt und so größerer Schaden für die Nutzer abgewendet.

Die Zeitungen hätten sich auch dafür entscheiden können, den Bürger vor Schaden durch Wissen zu bewahren und die Information nicht zu veröffentlichen. Entscheiden die Redakteure von Spiegel also anders die Redakteure von Wikileaks? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen beiden Redakteuren? Nach welchen Maßstäben handeln Redakteure beim Spiegel?
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post 06 Dec 2010, 19:48
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Gnh...Hirrrrn!
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post 07 Dec 2010, 02:26
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dude-alicious
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nurso nebenbei:
Zitat("tagesschau.de)
Haftbefehl für Assange liegt vor

Bei der britischen Polizei sind alle Dokumente eingegangen, die für eine Festnahme des WikiLeaks-Gründers Julian Assange nötig sind. Das hat dessen Anwalt, Mark Stephens, mitgeteilt. Stephens erklärte, er bemühe sich, ein Gespräch zwischen Assange und der Polizei zu arrangieren. Wann das Treffen stattfinden soll, sagte der Anwalt nicht.
Aufenthalt in Großbritannien vermutet

Assange wird wegen Vergewaltigungsvorwürfen von der schwedischen Justiz gesucht. Der 39-Jährige soll sich derzeit in Großbritannien aufhalten. Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass die schwedischen Behörden einen Fehler bei einem europaweiten Haftbefehl gemacht hatten. Deshalb hätten die Briten Assange zunächst nicht ausliefern können.

Assange hat die Internetplattform WikiLeaks gegründet, die in den vergangenen Wochen mit teilweise spektakulären Enthüllungen geheimer Dokumente aus US-Botschaften für Aufsehen gesorgt hatte.

Schweizer Bank schließt WikiLeaks-Konto

Der Finanzdienstleister der Schweizer Post, PostFinance, schloss derweil ein Konto, über das bislang Spenden für die Enthüllungsplattform im Internet liefen. Grund sei, dass Assange bei der Kontoeröffnung falsche Angaben zu seinem Wohnort gemacht habe, teilte das Unternehmen mit.


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When I'm Sad I Stop Being Sad And Be Awesome Instead!
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post 07 Dec 2010, 09:55
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Straight Esh
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seit: 01.10.2003

ich zitiere da nur Fefe:
Zitat
Na das ist ja toll. Nazigeld, kein Problem. Diktatoren? Internationale Drogenbarone? Wall-Street-Banker? Klar, nehmen wir alles! Aber Julian Assange kriegt kein Konto in der Schweiz?! Ernsthaft? DA zieht ihr die Linie?
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post 07 Dec 2010, 11:09
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parse error
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seit: 27.05.2003

ganz genau, es geht hier nämlich um vergewaltig und um verstöße gegen AGBs von banken, hosting providern, etc. wer so blauäugig ist und das wirklich glaubt, sollte von der diskussion ausgeschlossen werden rolleyes.gif
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