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post 02 Dec 2010, 13:10
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... und der Rest ist Schweigen.
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Allgemein läuft es hier (in dieser Diskussion) auf eine Grundsatzdiskussion hinaus... auf Gewissensfragen und jeweils unhinterfragbare Idealismen.

Ich bin zugegeben etwas weniger idealistisch, sondern eher pragmatisch. Und es ist Fakt, dass ob es "vorsätzlich falsch" oder "falsch" war im Laufe der Zeit keine Rolle mehr spielt. Anderes Ideal - andere Einschätzung von Falsch und richtig. Außerdem geb ich zu bedenken, dass es einen unterschied zwischen GUT und Richtig gibt... und der hat was mit Quantifizierbarkeit bzw. Anwendbarkeit von Tugenden/Idealen, die wir im mikrosoziologischen ohne Frage alle toll und wichtig finden, auf viele Menschen zu tun... die Spannung zwischen Einzelwohl und Gemeinsinn.

Zitat(Chris @ 02 Dec 2010, 11:32)
Und was hast du dir so überlegt, warum man Generalamnesien und Vertuschungen betreibt?
*


1. wegen Jesus! Vergebung/Versöhnung steht am Neuanfang, nicht totale Vernichtung dessen, was man gerade "ablöst". Das wußten Herrscher und Usurpatoren tw. auch schon vor Jesus. (Logisch.)

2. Gewisse Leute sind unverzichtbar, wenn Du eine Institution am Laufen oder gar erfolgreich (nicht mal nur auf Profit abzielend) halten willst... (vgl. zum Beispiel das Gegenbeispiel: die neue Regierung Stalins oder die unfähigen Leute in der DDR, die aber aufgrund ihrer geteilten Ideale in diese Positionen kamen...)

3. und natürlich auch das was Du gesagt hast.



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Ich bin nur noch bis 31.05.2017 in DD, danach weit weg... last orders please! #DDexit #nocheinstudentenclubsauftritt #bestelesung


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post 02 Dec 2010, 13:31
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Straight Esh
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Zitat(Giovanni @ 02 Dec 2010, 12:10)
Und es ist Fakt, dass ob es "vorsätzlich falsch" oder "falsch" war im Laufe der Zeit keine Rolle mehr spielt. Anderes Ideal - andere Einschätzung von Falsch und richtig.

Natürlich ist es eine Einschätzungssache, was falsch ist. Ich hab offensichtlich meine Definition nicht richtig klar gemacht. Mit "vorsätzlich falsch" meine ich, dass die Person/das Land sich bewusst ist, dass die Handlung gemessen an aktuellen Maßstäben falsch ist, und diese trotzdem begeht. Nur "falsch" wäre der einfache Fehltritt, der geschieht, weil man es nicht besser weiß. Dass die beiden Möglichkeiten nicht unbedingt leicht voneinander zu unterscheiden sind, ist mir bewusst.


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bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

(Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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post 02 Dec 2010, 14:22
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alleingelassen.
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abd, no comment


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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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post 02 Dec 2010, 14:41
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... und der Rest ist Schweigen.
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@chris: Handlung "gemessen an aktuellen Maßstäben"... auch da gibt es klare Unterschiede zwischen Maßstäben die im kleinen akzeptiert sind und die im großen akzeptierbar sind.

Bsp.: - das aus abas post- : Wenn ich der Meinung bin eine Sache, die unter 4 Augen gesprochen wurde publizieren zu dürfen, dann verletze ich damit gängige Maßstäbe... niemand nettes und allgemein in der Gesellschaft integriertes würde alle Sexfilme, die er mit seiner Ex gedreht hat oder klar als privat gekennzeichnete Nachrichten an die Bildzeitung schicken.

Ehrlichkeit im Zweiergespräch ist erwünscht, Ehrlichkeit bei der Betriebsweihnachtsfeier führt zu Entlassungen. (anders rum: wenn ihr gefeuert werdet, wollt ihr glaueb ich auch lieber nicht in der Betriebszeitung davon lesen... schon gar nicht anstatt es vom Chef gesagt zu bekommen.)

Worauf ich hinaus will in dieser wikileaks-Sache: leider ist es so, dass kaum einer (außerhalb der Regierungen und Geheimdienste) den Durchblick hat, um zu entscheiden, wo kleiner Maßstab aufhört und großer Maßstab anfängt. Und ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die Welt zu groß und zu bevölkert ist, als das absolute Freiheit und Information für jeden praktikabel wären.

Dieser Beitrag wurde von Giovanni: 02 Dec 2010, 14:41 bearbeitet
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post 02 Dec 2010, 15:02
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Ihr fangt schon wieder mit substanzlosem Gerede an. Es gibt internationale Verträge, wer sich daran nicht hält, is BÖSE und nicht halbböse/halbgut/neutral. Wer gegen die Genfer Konvention verstößt ist ein Kriegsverbrecher. Wikileaks ist also entfernt sowas wie der Wiesenthal unserer Zeit.


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Lay down your soul to the gods Rock'n'Roll !

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Zitat(phanatos @ 19 Nov 2008, 18:45)
@Me: Ich danke im Übrigen dafür, dass ich von einigen Leuten lange Zeit mit Euronymus verwechselt wurde... das hat mir viele nette Gespräche erspart. Nix für ungut Euro ;)
*


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Zitat(Chris @ 03 Jul 2010, 21:30)
Fürs Protokoll: Euro hat den Kuchenkontest gewonnen.
*


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post 02 Dec 2010, 15:05
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haha Euro genau...
und die Polizei darf nur 50 in der Ortschaft.
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post 02 Dec 2010, 15:25
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Zitat(Giovanni @ 02 Dec 2010, 13:41)
Wenn ich der Meinung bin eine Sache, die unter 4 Augen gesprochen wurde publizieren zu dürfen, dann verletze ich damit gängige Maßstäbe... niemand nettes und allgemein in der Gesellschaft integriertes würde alle Sexfilme, die er mit seiner Ex gedreht hat oder klar als privat gekennzeichnete Nachrichten an die Bildzeitung schicken.

Nun das UrhG verbietet die Veröffentlichung solcher Nachrichten/Filme. Aber eher nicht aus dem Sinne, den du ansprichst. Darüber hinaus erlaubt es dessen Veröffentlichung, wenn die Person von öffentlichem Interesse ist. Ansonsten wären ja tausende Paparrazi arbeitslos. Die deutsche Regierung arbeitet seit einigen Jahren daran, den Vorbehalt gegenüber der Privatsphäre ab zu schaffen. Und sie hat einige Befürworter in dieser Sache. Auch die Presse darf alle Nachrichten, sofern sie korrekt sind, veröffentlichen. Ganz so klar, ist das scheinbar nicht.
Zitat
Ehrlichkeit im Zweiergespräch ist erwünscht, Ehrlichkeit bei der Betriebsweihnachtsfeier führt zu Entlassungen.

Ehrlichkeit ist auch bei der Betriebsweihnachtsfeier gefragt. Die meisten (inklusive deinem Chef) werden es erkennen, wenn du deinem Chef in den Arsch kriechst und es nicht so meinst. Was aber gefragt ist, ist ein höflicher Umgang miteinander. Der Typ im Zweiergespräch haut dir halt auf's Maul, wenn du ihn einen verf****** H****sohn nennst, dein Chef entlässt dich halt.
Zitat
(anders rum: wenn ihr gefeuert werdet, wollt ihr glaueb ich auch lieber nicht in der Betriebszeitung davon lesen... schon gar nicht anstatt es vom Chef gesagt zu bekommen.)

Da seh ich aber eher das Problem bei deinem Chef, der seine Pflicht verletzt, dir das zu sagen. Ähnlich seh ich es bei Wikileaks. Die Regierungen bringen es nicht auf die Reihe uns die Wahrheit zu sagen, also tut es Wikileaks.
Zitat
Worauf ich hinaus will in dieser wikileaks-Sache: leider ist es so, dass kaum einer (außerhalb der Regierungen und Geheimdienste) den Durchblick hat, um zu entscheiden, wo kleiner Maßstab aufhört und großer Maßstab anfängt. Und ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die Welt zu groß und zu bevölkert ist, als das absolute Freiheit und Information für jeden praktikabel wären.
*

Du sagst, dass Wikileaks keine Ahnung hat, welche Dokumente was anrichten können, aber zweieinhalb Millionen US-Soldaten haben darauf ohne Prüfung Zugriff? Im Übrigen hat Wikileaks wie auch schon bei den Dokumenten zum Irak-Krieg die USA angefragt, die Informationen zu benennen, die bei ihrer Veröffentlichung Menschenleben gefährden. Wenn es also jemand zu verantworten hat, dass Menschen in Gefahr geraten, dann sind das die USA selber.

Darüber hinaus gibt es weiterhin noch kein Gesetz gegen die Veröffentlichung von Dokumenten durch die Presse. Sonst könnten Spiegel, Guardian, etc. gar nichts abdrucken. Auch hier sieht also der Gesetzgeber schon vor: der schwarze Peter liegt bei denen, die Dokumente aus einem System heraus greifen. Dagegen gibt es Gesetze. Die USA sind diejenigen, die brisante* Daten einfach so auf der Straße rum liegen lassen, und denjenigen den Garaus machen wollen, der sie liest. Um dein Sexfilm Beispiel auf zu greifen: Deine Exfreundin bittet dich, die Sexfilme im Internet hoch zu laden (mit Passwort), verteilt dieses dann an ihre 10 neuen Freunde und wundert sich wenn die Filme plötzlich bei der Bild sind.

*brisant sind die Daten aus den Protokollen eh nicht. Insider bestätigen allerorten, dass es kaum neue Informationen gab, und diese auch nicht weltbewegend waren. Ähnlich war es auch mit den Irak-Dokumenten und dem Toll-Collect-Vertrag, etc. pp. Insider sagen: haben wir schon gewusst, und die Bevölkerung sagt: haben wir uns schon gedacht. Das einzig schöne daran ist zu sehen, dass man Recht hatte.

Natürlich kann die Bestätigung schon dazu führen, dass es Unruhen gibt. Aber wollen wir noch immer nach dem alten griechischen Prinzip arbeiten - Der Überbringer der schlechten Nachrichten wird geköpft?
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post 02 Dec 2010, 15:44
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chris:
ich führe die Diskussion nicht fort, weil Du das was eine "Diskussion" ist, scheinbar an anderen Maßstäben festmachst als ich. Du hast Dir auch nicht Mühe gegeben zu verstehen, was ich meine.

Ich finde Dein letter Beitrag ist eher eine juristische Destruktion, statt eine Diskussion... würde ich weiter mitmachen, könnte ich in Deinem Stile fragen:
"Verbietet das Urheberrecht auch das Nacherzählen von vertraulichen Telephongesprächen im Freundeskreis?"
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post 02 Dec 2010, 15:53
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Achso.
Ps: Getratscht wird überall.
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für alle, die Julian Assange für einen <Übeltäter> halten: klick mich, ich bin politisch korrekte nachrichten


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"I never should have switched from Scotch to Martinis."
- Humphrey Bogart's last words

Meine größten Erfolge habe ich im Lösen von Problemen, deren Erfolgskriterien nicht definiert sind.
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post 03 Dec 2010, 10:55
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post 03 Dec 2010, 15:01
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Zitat(Giovanni @ 03 Dec 2010, 09:55)

Bin mir unsicher wo der Fehler ist.. http: welterderwunder oder msn.com, eins von beidem.

Aber mal ehrlich, Deine Argumentation hier zum Thema ist ja ganz nett. Sie mag auch auf alle möglichen Bereiche (Privat, Wirtschaft, groß, klein) zutreffen. Allerdings wird dabei ein kleiner feiner Unterschied vergessen: Es geht hier um staatliche Angelegenheiten. Du sagst, Offenheit und Ehrlichkeit haben ab einem bestimmten Punkt ihre Grenze. Da frage ich doch, welche moralische Instanz hier dem Staat gegenüber werten soll. Doch die Gesellschaft, das Volk, oder etwa nicht?

#abd
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post 03 Dec 2010, 15:08
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Interessanterweise sind die Veröffentlichungen von Daniel Ellsberg dafür zuständig, dass der Freedom of Informations Act beschlossen wurde.
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post 03 Dec 2010, 16:24
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Zitat(abadd0n @ 03 Dec 2010, 14:01)
Es geht hier um staatliche Angelegenheiten. Du sagst, Offenheit und Ehrlichkeit haben ab einem bestimmten Punkt ihre Grenze. Da frage ich doch, welche moralische Instanz hier dem Staat gegenüber werten soll. Doch die Gesellschaft, das Volk, oder etwa nicht?

#abd
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Wer ist denn das Volk? Alle Einwohner des Landes? Der Welt? Nur die, die Internet und die Zeit haben, sich so intensiv zu informieren, dass sie mit all diesem Wissen auch umgehen können? (Wo ist der Unterschied von Volk und Gesellschaft?) Sprechen wir hier von dem Volk, welches manchmal von Lynchjustiz abgehalten werden muss?

Und was für eine Meinung/Moral hat es denn?
Eine Meinung die durch das Auswahlverfahren, der Massenmedien bestimmt wird? Von der der optimistisch geschätzten 5%, die sich selbständig eine Meinung bilden... z.B. durch Recherche in Medien, die ihre Informationen aus alternativen Quellen (oft ungeklärter Herkunft) beziehen?

Moral... ja Moral... vielleicht wurden Geheimnisse ja erfunden, damit man überhaupt jemandem vertrauen kann?

Dieser Beitrag wurde von Giovanni: 03 Dec 2010, 16:25 bearbeitet
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post 03 Dec 2010, 18:10
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Zitat(Giovanni @ 03 Dec 2010, 16:24)
Wer ist denn das Volk? Alle Einwohner des Landes? Der Welt? Nur die, die Internet und die Zeit haben, sich so intensiv zu informieren, dass sie mit all diesem Wissen auch umgehen können? (Wo ist der Unterschied von Volk und Gesellschaft?) Sprechen wir hier von dem Volk, welches manchmal von Lynchjustiz abgehalten werden muss?

Und was für eine Meinung/Moral hat es denn?
Eine Meinung die durch das Auswahlverfahren, der Massenmedien bestimmt wird? Von der der optimistisch geschätzten 5%, die sich selbständig eine Meinung bilden... z.B. durch Recherche in Medien, die ihre Informationen aus alternativen Quellen (oft ungeklärter Herkunft) beziehen?

Moral... ja Moral... vielleicht wurden Geheimnisse ja erfunden, damit man überhaupt jemandem vertrauen kann?
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Erklär mir doch mal wie du darauf kommst, dass du der Machtelite, die hier merfach dabei ertappt wurde, wie sie z.B. Einfluß auf die Justiz nimmt um Auslieferungsanträge und Verfahren gegen CIA-Kidnapper und Folterer zu verhindern, oder mit fiesen Triks und deals versucht zu verhindern, dass die Bevölkerung von Diego Garcia, die brutalst aus ihrer Heimat vertrieben wurde, zurückkehren darf (Diego Garcia) mehr vertrauen kannst als einer offenen Gesellschafft, in der zumindest jeder die Möglichkeit hat sich zu informieren.

Die ganzen Errungenschafften der letzten hundert Jahre wie Arbeitsschutz, Frauen(wahl)rechte etc. sind doch alle von der Zivilgesellschafft errreicht worden. Gesetze werden erst erlassen nachdem es Druck aus der Gesellschafft gibt.

Dieser Beitrag wurde von sagzehn: 03 Dec 2010, 18:12 bearbeitet
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