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Vollständige Version anzeigen: Verfassungsbruch?
hullbr3ach
Zitat
Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat bekräftigt, dass er ein entführtes Passagierflugzeug abschießen lassen würde, wenn es für einen Anschlag genutzt werden soll - und das, obwohl das Bundesverfassungsgericht die Regelung für unzulässig erklärt hatte. [...] Das Bundesverfassungsgericht hatte den Abschuss eines gekaperten Passagierflugzeugs auf die Fälle beschränkt, in denen nur Terroristen und keine Unschuldigen an Bord sind.
Quelle: tagesschau.de

Was soll das? Kann mir irgendjemand sagen, was dieser Mann vorhat?

Mir fehlen langsam wirklich die Worte...
Gizz
steht doch da was er will, nicht mehr und nicht weniger... wink.gif
tom0815
[verschwoerungsmodus] ganz klar, bauernopfer, jmd was radikales aeussern lassen, um dann seine eigenen, meinem verstaendiss nach auch grundgesetzverletzenden, "gemaessigten" massnahmen durchzusetzten (bka-novelle oder so)[/verschwoerungsmodus]

Zitat
Terroranschlag mit nuklearem Material
genau nukular, n terrorist, der ueber die moeglichkeiten einer schmutzigen oder gar einer echten a-bombe verfuegt, ist ja auch ueberhaupt nich in der lage, sich gegen die geplanten massnahmen zu schuetzten, ueberhaupt nich....

wenns nich so ernst waere, wuerd ich mich echt kaputt lachen...
schildkroet
seit 2001 glauben alle an einen Terroranschlag mit Flugzeugen, das ist doch längst alter Kaffee. Keiner von denen denkt wirklich, dass das nochmal einer schafft. Meiner Meinung nach wird hier nur abgelenkt. Gemäß dem großen Vorbild USA, dass mit Erfolg von seiner Innen- und Außenpolitik abgelenkt hat
aktsizr
who. cares? flugzeuge abballern ist nur rational. wo ist das problem? - da machen mir schäubtec & co mehr sorgen.
abadd0n
Um Leute wie *variable* werden sie sich als erstes kümmern, aktsizr.

Be prepared. #abd
aktsizr
Zitat(abadd0n @ 18 Sep 2007, 07:23)
Be prepared. #abd
*

Wozu?
hullbr3ach
Haettest du denn die selbe Meinung, wenn du in einem solchen Flieger sitzen wuerdest? Das waere naemlich auch mal eine interessante Frage an Jung: "Sie sitzen in einem entfuehrten Flugzeug und die Entfuehrer behaupten, sie wollen die Maschine in ein Hochhaus fliegen lassen. Sie haben keinerlei Moeglichkeit die Entfuehrer aus eigener Kraft zu ueberwaeltigen, koennen jedoch mit ihrem Handy bei der Bundeswehr anrufen und den Abschussbefehl erteilen. Was wuerden sie tun?"
_joschi_
Hm, das Problem ist doch, dass man nicht weiß, was mit dem entführten Flugzeug passiert, oder? Ob es durch eine herbeigeführte Kollision noch mehr Todesopfer fordert, kann man nicht wissen. Man könnte ja auch davon ausgehen, dass die Terroristen nur "Kumpels" aus dem Knast freipressen wollen. Und da stelle man sich mal den Abschuss eines Flugzeuges vor. Find ich in diesem Fall nicht gerechtfertigt.
Ich meine, wer soll das vorher wissen?

Andererseits: wenn man weiß, dass das Flugzeug in ein Hochhaus soll, dann sollte man es abschiessen. Klingt zwar doof, aber aus rein logischer Sicht müssen die Passagiere so oder so sterben. Sterben sie etwas früher, retten sie somit Hunderte oder Tausende das Leben.
Seh ich kein Problem, auch nicht, wenn ich drin sitzen würde. Ich sterbe ja sowieso.

Natürlich kann der Jung so nicht argumentieren... lol.gif
the ox
Natürlich wird so ein Thema kontrovers diskutiert. Aber das Bundesverfassungsgericht hat zu dem Fall (Flugzeug mit Terroristen und unschuldingen Passagieren) entschieden und daran hat sich wohl ein Minister zu halten.
Aber ne, wie heute zu lesen ist, sind die "durchführungsbereiten" Piloten schon ausgewählt. Das klingt nach einer treuen Truppe, die dem Minister in jeder Situation und ohne große verfassungsmäßige Bedenken zur Seite steht und nicht dem eigentlichen Souverän. Wer weiß auf was die sich hier wirklich vorbereiten.
Aber wie Schäuble sinngemäß sagt, "wir wollen uns doch die letzten Tage auf dieser Welt nicht verderben lassen". Schlimm was hier läuft.
aktsizr
Zitat(hullbr3ach @ 18 Sep 2007, 10:12)
Haettest du denn die selbe Meinung, wenn du in einem solchen Flieger sitzen wuerdest? Das waere naemlich auch mal eine interessante Frage an Jung: "Sie sitzen in einem entfuehrten Flugzeug und die Entfuehrer behaupten, sie wollen die Maschine in ein Hochhaus fliegen lassen. Sie haben keinerlei Moeglichkeit die Entfuehrer aus eigener Kraft zu ueberwaeltigen, koennen jedoch mit ihrem Handy bei der Bundeswehr anrufen und den Abschussbefehl erteilen. Was wuerden sie tun?"
*


Ja, weil es sinnvoll wäre. Atomkraftwerke sind nunmal gefählich, und der Abschussbefehl würde auch, bis die Wahrscheinlichkeit für eine Aufgabe der Entführer hinreichend gering wird, d.h. in Nähe zu einem wahrscheinlichen Ziel, herausgezögert. Ich sterbe. - Warum sollen auch noch 100000 andere sterben? Gewiss könnte mir das, wie von dir bereits impliziert , egal sein - Ist es aber nicht.
Crunch Head
Mir stellt sich eher die Frage, wie die das mit dem Abschießen über Deutschland schaffen wollen. Ist ja nich so, dass man wie in den USA erstmal über ne Wüste zuckeln muss. Deutschland ist ja nu mal nich soo groß. Und auch Abfangjäger brauchen ne gewissen Zeit eh sie in der Luft sind. Und ne Flächendeckende BodenLuftraketenabwehr gibt es in D nich. Ganz zu schweigen mit der PRoblematik, dass es kaum leere Flächen in D gibt über die entführte Flugzeuge fliegen wo man diese unbeschadet (für eventuell Anwohner) abschießen könnte. Nicht zu erwähnen der Unterschied von nem Tornado den eine einfache BodenLuftRakete oder LuftLuftrakete mal eben zersägt, zu einem 300-500t schweren Monster aus Stahl, das auch noch ne Weile durch die Luft fliegt wenns schon ne Rakete gefressen hat.
Labern kann der Jung viel, ebenso wie der Schäuble. Ich zweifel nur an den praktischen Umsetzbarkeit solcher unausgegorener Ideen.
Letti
Ich denke, wenn man in einem entführten Flugzeug sitzt...da machst du dir eigentlich net bewusst oder dir is net klar das du gleich sterben wirst..der Mensch will doch leben, und deswegen wehrt sich sein kopf( und sein körper???)vehement gegen die vorstellung das er sterben soll...du findest dich net damit ab, und erst recht denkst du net daran anderen 100000 leuten das leben zu retten, sondern du hoffst auf das unmögliche...auf rettung, auf Einsicht ...vielleicht beginnst du auch zu beten, aber auf gar keinen Fall findet man sich mit seinem Schicksal ab..zumindest nicht in so einer kurzen zeit...okay es kommt auf den Menschen drauf an..aber ich denke sollte nur ein wenig die kämpfernatur in dir/jemandem stecken, dann geht das nicht so leicht.
Also wenn ich in einer situation wäre, muss net mal sonein flugzeugentführung sein, dann würde ich mich im kopf dagagen wehren und würde net denken das ich anderen helfe...vielleicht wenn es mehrere std dauert..aber selbst dann wäre ich noch immer desillusioniert und nun ja der mensch ist ein nutzenmaximierer...ich würde den größten nutzen für mich betrachten...glaube ich..aber ich werde denke ich nie in solch eine sit kommen...*aufholzklopf*
Chris
Das Schicksal aller wiegt schwerer als das Schicksal Einzelner. Von daher gut gedacht. Aber mal abgesehen davon, dass ein solcher Luftangriff nicht abwehrbar ist, da deutsche Tornados 15 Minuten brauchen, bis sie überhaupt in der Luft sind (und bis dahin ist man längst in das gewünschte Gebäude geflogen), was will man in Deutschland angreifen?

Das WTC in New York war schon der stärkste Punkt, an dem man die westlichen Gesellschaften überhaupt treffen konnte. Übrig bleiben nur Nachahmerbauten.
Tolle Ziele sind in Deutschland:
* FFM Skyline (aber was kümmert uns das, da trifft man höchstens die deutsche Bank, und Banken haben uns eh alle verraten - siehe Immobilienkreditskandal, die meisten Deutschen würden sich darüber freuen).
* Allianz Arena München (Bayern München mag eh keiner, die Bayern auch nicht, und die Allianz hat eh genügend Geld, auch hier würde ein Terrorist mehr Zustimmung als Ablehnung bekommen)
* Rudolf-Harbig-Stadion Dresden (Endlich alle Prolls mit einmal ausgelöscht - dürfen wir der Stadt zur Problemlösung gratulieren?)
* Kernkraftwerke (EON: "unsere Kernkraftwerke sind sicher". Eher explodiert Tschernobyl ein zweites Mal, als dass man eins unserer Kraftwerke durch einen Einschlag dazu bringen könnte, genügend Radioaktivität freizusetzen, um einen Gau auszulösen. Alles andere würde der aktuellen Atompolitik der Regierung zuwider stehen).

Rein theoretisch ist es in Deutschland also nicht möglich, einen Anschlag mit einem Flugzeug zu verüben, der Deutschland auch nur länger als 2 Tage beschäftigen würde. Also brauchen wir auch keine Angst davor zu haben.
Letti
ist die Wahrscheinlichkeit bei einem terroranschlag ums leben zu kommen oder in der Küche auszurutschen und sich das Genick zu brechen net viel höher?? blink.gif
egal...

ja recht haste..das Rudolf Harbig Stadion ...
was bestimmt ein beliebter Treffpunkt von den terroristen werden könnte, ist das leere Cafe Prag...also chris Ohren gespitzt ob du merkwürdige Laute vernimmst ;-)



aber mal ganz ehrlich wieso haben wir dann bitte eine Verfassung wenn es immer wieder Leute (Minister huh.gif ) gibt die dagegen agieren (können)
aktsizr
Zitat(Letti @ 18 Sep 2007, 10:50)
Ich denke, wenn man in einem entführten Flugzeug sitzt...da machst du dir eigentlich net bewusst oder dir is net klar das du gleich sterben wirst..der Mensch will doch leben, und deswegen wehrt sich sein kopf( und sein körper???)vehement gegen die vorstellung das er sterben soll...du findest dich net damit ab, und erst recht denkst du net daran anderen 100000 leuten das leben zu retten, sondern du hoffst auf das unmögliche...auf rettung, auf Einsicht ...
*

Ich halte es diesbzgl. wie Ogami Itto. Solange man da ist das beste geben, wenn der Tod kommt, kommter eben.
tom0815
jaja, heute sinds noch flugzeuge, morgen dann schon jeder der einen verdaechtigen bart traegt und uebermorgen werden dann "vorlaeufige" erschiessungen vorgenommen.

nein danke
aktsizr
Zitat(Chris @ 18 Sep 2007, 11:07)
* Kernkraftwerke (EON: "unsere Kernkraftwerke sind sicher". Eher explodiert Tschernobyl ein zweites Mal, als dass man eins unserer Kraftwerke durch einen Einschlag dazu bringen könnte, genügend Radioaktivität freizusetzen, um einen Gau auszulösen. Alles andere würde der aktuellen Atompolitik der Regierung zuwider stehen).

Rein theoretisch ist es in Deutschland also nicht möglich, einen Anschlag mit einem Flugzeug zu verüben, der Deutschland auch nur länger als 2 Tage beschäftigen würde. Also brauchen wir auch keine Angst davor zu haben.
*


- A380
- Wer nach all dem noch so viel Glauben für die Atomkraftwerke und ihre Betreiber aufbringen kann, wird von mir ernsthaft beneidet!
hullbr3ach
Zitat(Letti @ 18 Sep 2007, 11:20)
ist die Wahrscheinlichkeit bei einem terroranschlag ums leben zu kommen oder in der Küche auszurutschen und sich das Genick zu brechen net viel höher?? blink.gif
*

Genau. Ich habe da auch mal Statistiken rausgesucht: Pro Jahr ca. 5000 Tote im Strassenverkehr, davon 100 Kinder. Pro Jahr ca. 300 Tote beim Baden in Fluessen und Seen. Terrortote pro Jahr in Deutschland?
Das zeigt schoen, wie verzerrt die Wahrnehmung in Medien und Politik ist.
aktsizr
Zitat(hullbr3ach @ 18 Sep 2007, 12:03)
Genau. Ich habe da auch mal Statistiken rausgesucht: Pro Jahr ca. 5000 Tote im Strassenverkehr, davon 100 Kinder. Pro Jahr ca. 300 Tote beim Baden in Fluessen und Seen. Terrortote pro Jahr in Deutschland?
Das zeigt schoen, wie verzerrt die Wahrnehmung in Medien und Politik ist.
*

Wow. Ihr seid Klasse. Schwachsinn³.
Gizz
[klugscheissmodus] seit wann sind die tornados der deutschen luftwaffe abfangjäger blink.gif [/klugscheissmodus]

wink.gif
tom0815
stimmt, das sind multi-purpose superduper ........ fotoaparate blink.gif
Perseus
Zitat(Gizz @ 18 Sep 2007, 13:04)
[klugscheissmodus] seit wann sind die tornados der deutschen luftwaffe abfangjäger  blink.gif [/klugscheissmodus]

wink.gif
*


Zitat(Wikipedia)
Der Panavia 200 „Tornado“ MRCA ist ein zweisitziges Mehrzweck-Kampfflugzeug, das als Jagdbomber, Abfangjäger und Aufklärer eingesetzt wird.

wink.gif
Ansonsten können wir ja mit der Phantom noch etliches an CO2 in die Luft pusten. Oder nen Eurofighter nehmen.
Und wenn alles nix hilft, holen wir die Mig29 wieder ausm Museum wink.gif

Zitat(tom0815 @ 18 Sep 2007, 13:11)
stimmt, das sind multi-purpose superduper ........ fotoaparate  blink.gif
*

rofl.gif
_joschi_
Zitat(hullbr3ach @ 18 Sep 2007, 12:03)
Genau. Ich habe da auch mal Statistiken rausgesucht: Pro Jahr ca. 5000 Tote im Strassenverkehr, davon 100 Kinder. Pro Jahr ca. 300 Tote beim Baden in Fluessen und Seen. Terrortote pro Jahr in Deutschland?
Das zeigt schoen, wie verzerrt die Wahrnehmung in Medien und Politik ist.
*


Ja genau. Und hast du dann mal 1-2 richtig gut ausgetüftelte Anschläge im Jahr, ist man schnell bei einigen 1000 Toten. Von daher ist deine Statistik für diese Diskussion irrelevant.
Auto- und Badeunfälle sind mehr oder weniger "Zufallsprodukte" oder eben Unfälle.
Terroranschläge sind geplant und somit verhinderbar.
Gizz
Zitat
Zitat(Wikipedia)
Der Panavia 200 „Tornado“ MRCA ist ein zweisitziges Mehrzweck-Kampfflugzeug, das als Jagdbomber, Abfangjäger und Aufklärer eingesetzt wird.

wink.gif
Ansonsten können wir ja mit der Phantom noch etliches an CO2 in die Luft pusten. Oder nen Eurofighter nehmen.
Und wenn alles nix hilft, holen wir die Mig29 wieder ausm Museum wink.gif


nicht immer glauben was bei wikipedia steht und nochmal meinen post lesen.

die einzigsten die den tornado als abfangjäger umgebaut haben sind die briten (und eventuell hat saudi arabien solche gekauft)

die deutsche luftwaffe benutzt ihn nicht dafür, da er nunmal als jagdbomber entwickelt wurde.

und die migs hat deutschland in einem akt der großzügigkeit an polen für einen euro verkauft wink.gif
tom0815
Zitat(_joschi_ @ 18 Sep 2007, 13:25)
Terroranschläge sind geplant und somit verhinderbar.
*


und wie soll das funktionieren? alle menschen unter generalverdacht stellen und permanent ueberwachen? (nebenbei: wer ueberwacht dann die ueberwacher?)
Chris
@gizz: und hättest du gleich geschrieben, dass Tornados in Deutschland dafür nicht eingesetzt werden, sondern Phantome, dann hätten wir uns 4 Posts sparen können.

@tom0815: Gegen Terroranschläge hilft wirklich nur die totale Überwachung, da prinzipiell jeder von überall her sein Wissen bekommen könnte und die Anschläge auch prinzipiell alleine durchführen könnte. Deswegen ist ein Terroranschlag die ultimative Bedrohung.

Natürlich könnte man auch die Welt so lebenswert gestalten, dass ein Bediensteter am Flughafen keinen Grund hat, eine Bombe mit ins Gepäck zu schmuggeln. Aber erstens will dies keiner, und zweitens wäre das ja wohl viel zu aufwendig den Pöbel am Reichtum teilhaben zu lassen.
Faff
Ich seh das jetzt bestimmt wieder vollkommen falsch aber wäre es nich sinnvoller darüber nachzudenken was man machen sollte um zu verhindern das Terroristen überhaupt Flugzeuge entführen in dem sie Messer, Pistolen und Sprengstoff mit an Board kriegen? Is vielleicht ein bisschen aufwendiger als das Flugzeug abzuschießen aber doch ein wenig verträglicher mit dem Grundgesetz und den Menschenrechten.

Jeder Minister der sich hinstellt und lauthals verkündet das es ihm eigentlich am Arsch vorbei geht was das Verfassungsgericht entschieden hat sollte dann vielleicht doch mal drüber nachdenken ob nich evtl. doch den falschen Job hat.
abadd0n
Zitat(Faff @ 18 Sep 2007, 14:25)
zu verhindern das Terroristen

Ja, dann müssten wir das Weltüberbevölkerungsproblem lösen.

abd, preparing aktsizr.
silkwing
Im Fall, das ein Flugzeug abgeschossen wird, fällt das nicht unters Kriegsrecht - bei akuter Gefahr des Angriffs auf Zivilbevölkerung?

Bzw. Humanitäres Völkerrecht
NEO.POP
der anschlag geht aber nicht von einem souveränen staat sondern von privatpersonen aus, terroristen werden auch nicht als kriegsgefangene sondern als straftäter behandelt.
silkwing
Hier noch ein Artikel aus 2006

Bundesverfassungsgericht hat entschieden

Kein Abschuss von entführten Flugzeugen

Ein von Selbstmordattentätern entführtes Passagierflugzeug darf auch im äußersten Notfall nicht abgeschossen werden. Das hat das Bundesverfassungsgericht entschieden. Die Karlsruher Richter erklärten die im Luftsicherheitsgesetz enthaltene Ermächtigung des Verteidigungsministers zum gezielten Abschuss eines gekaperten Zivilflugzeugs für verfassungswidrig und nichtig. Das gilt auch, wenn das Flugzeug als Waffe eingesetzt werden soll.

Einsatz militärischer Waffen nicht erlaubt

Die abgestuften Bestimmungen des seit Januar 2005 geltenden Gesetzes erlaubten es, ein verdächtiges Flugzeug abzudrängen, zur Landung zu zwingen, ihm Waffengewalt anzudrohen, Warnschüsse abzugeben und als "Ultima ratio" abzuschießen. Die Vorschrift über die "unmittelbare Einwirkung mit Waffengewalt" wurde nun für nichtig erklärt.

Tötung Unschuldiger Verstoß gegen MenschenwürdeDas Luftsicherheitsgesetz verstoße gegen den Schutz der Menschenwürde, stellte das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil fest. Der Schutz der Menschenwürde ist im Artikel eins des Grundgesetzes als zentrale Richtlinie der deutschen Verfassung festgelegt.


Der Paragraph 14, Absatz drei, des Luftsicherheitsgesetzes, in dem ein Abschuss geregelt wird, sei auch nicht mit dem Artikel zwei des Grundgesetzes vereinbar, erklärte der Vorsitzende Richter Hans-Jürgen Papier weiter. In diesem Grundgesetz-Artikel wird das Recht auf Leben und die körperliche Unversehrtheit garantiert.

Passagiere würden zu "Objekten" degradiert

Wenn der Staat den Abschuss eines entführten Luftfahrzeuges billige, behandele er die darin sitzenden unschuldigen Passagiere und Besatzungsmitglieder als Objekte, kritisierte Papier. Sie würden damit "verdinglicht und zugleich entrechtlicht". Dies gelte nicht, wenn sich um den Einsatz eines unbemannten oder nur mit Tätern besetzten Flugzeug handele, stellte Papier zugleich klar.

Schutz des Lebens gilt auch für "Todgeweihte"

Auch das Argument, die Personen in einem von Selbstmord-Attentätern entführten Flugzeug seien sowieso dem Tod geweiht, ließ das Gericht nicht gelten.


Der Schutz des Lebens gelte ungeachtet der vermuteten Dauer der "physischen Existenz des einzelnen Menschen" für alle gleichermaßen, betonte Papier. Zudem sei es äußerst schwer mit Sicherheit vorherzusagen, ob es für die Menschen an Bord einer solchen entführten Maschine noch eine Chance auf Überleben gebe oder nicht.Der Staat dürfe zwar die Mittel auswählen, mit denen er Personen schützen wolle - etwa die Menschen in einem Gebäude, in die Selbstmordattentäter ein Flugzeug steuern wolle. Die Auswahl der Mittel müsse aber auch hier im Rahmen der Verfassung erfolgen - und die erlaube die Tötung Unschuldiger nicht.

Bund fehlt Gesetzgebungskompetenz

Der Gesetzgeber hätte diese weit reichende Anordnung im Luftsicherheitsgesetz zudem gar nicht beschließen dürfen, kritisierten die Verfassungsrichter weiter. Der Artikel 35 im Grundgesetz genehmige einen Einsatz der Bundeswehr nur bei Katastrophen- und Unglücksfällen, stellte das Gericht klar.

Daher sei eine Regelung über den tödlichen Einsatz von militärischen Waffen, die ihre rechtliche Grundlage in diesem Artikel habe, nicht zulässig. Der Bund habe hier "keine Gesetzgebungskompetenz."

Kampfpiloten sehen sich bestätigt"

Das Urteil hat unsere Bedenken gegen das Gesetz bestätigt?, sagte Thomas Wassmann vom Verband der Besatzung strahlgetriebener Kampfflugzeuge der Bundeswehr gegenüber tagesschau.de. Die Klarstellung sei zu begrüßen.

Die Politik und militärische Führung müssten jetzt klären, wie in Zukunft mit entführten und als Waffen eingesetzten Flugzeugen umgegangen werde. Wassmann beklagte aber, dass die Flugzeuge der Bundeswehr nicht für den Umgang mit solchen entführten Maschinen ausgerüstet seien. Insbesondere fehle es an Leuchtspurmunition, um wirksame Warnschüsse abgeben zu können.

Die Verfassungsbeschwerde war von sechs Klägern eingereicht worden. Unter ihnen sind der frühere Bundestags-Vizepräsident Burkhard Hirsch (FDP), der Ex-Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) und ein Pilot.


silkwing
Mit dem Humanitären Volkerrecht und Kriegsrecht spielte ich auf den Punkt des Ultima ratio an. welches dort eingebunden ist.

Die Ultima ratio (von lat.: ultimus = der letzte, der am weitesten entfernte, der äußerste und ratio = Vernunft, vernünftige Überlegung) bezeichnet den letzten Lösungsweg, das letzte Mittel oder den letzten Ausweg in einem Interessenkonflikt, wenn zuvor alle sonstigen im ethischen Sinne vernünftigen Lösungsvorschläge verworfen wurden, da mit ihnen keine – oder angeblich keine – Einigung erzielt werden konnte.

Diese vermeintliche letztmögliche Lösung – die „Ultima ratio“ geht meist nicht konform mit den ethischen Ansichten der einzelnen Handelnden, weshalb sie nicht vorwiegend angestrebt wird. Dies hindert jedoch nicht daran, sie dennoch zu benutzen, auch wenn dabei Verluste, seien es materielle oder menschliche, hingenommen werden müssen. Um die Konfliktlösung zu erreichen, sind dabei dann viele Mittel recht.

Oft werden mit dieser Bezeichnung kriegerische Handlungen gerechtfertigt, bei denen alles Vorhergegangene nicht zur Lösung des Konflikts beigetragen hatte. Vor allem zur Begründung eines sogenannten gerechten Krieges ist die „Ultima ratio“ ein zu erfüllender Punkt.

Letti
Zitat(Faff @ 18 Sep 2007, 14:25)
Ich seh das jetzt bestimmt wieder vollkommen falsch aber wäre es nich sinnvoller darüber nachzudenken was man machen sollte um zu verhindern das Terroristen überhaupt Flugzeuge entführen in dem sie Messer, Pistolen und Sprengstoff mit an Board kriegen? Is vielleicht ein bisschen aufwendiger als das Flugzeug abzuschießen aber doch ein wenig verträglicher mit dem Grundgesetz und den Menschenrechten.

*


nee seh ich ähnlich...mir wurde sogar meine nagelfeile weggenommen, mmmh mal ausprobieren ob ich mit meinem Schwert durch die Sicherheitskontrolle komme wenn ich im Oktober in Schönefled einchecke shifty.gif

das problem dabei is ja das es immer irgendwelche gehilfen gibt....so leicht is es also net...und wenn ich mir manchmal die trahntüten anschue die std über std auf die monitore starren...dann is das ja kein wunder...
hullbr3ach
Zitat(_joschi_ @ 18 Sep 2007, 13:25)
Ja genau. Und hast du dann mal 1-2 richtig gut ausgetüftelte Anschläge im Jahr, ist man schnell bei einigen 1000 Toten. Von daher ist deine Statistik für diese Diskussion irrelevant.
Auto- und Badeunfälle sind mehr oder weniger "Zufallsprodukte" oder eben Unfälle.
Terroranschläge sind geplant und somit verhinderbar.
*

Diese Statistik ist nicht irrelevant. Die Leute, die durch "Zufallsprodukte" sterben, sterben auch nicht freiwillig.

Anders gesagt, im Grunde triffst du es gut mit diesem Wort: Die Zufallsprodukte sind resultat einer freien Gesellschaft. Du kannst (bis auf wenige Ausnahmen) Baden gehen wie und wo es dir passt, ob Tags ob Nachts. Du kannst auch mit dem Auto fahren wohin du willst, wann und wo du willst. Das ist das was ein selbstbestimmtes freiheitliches Leben ausmacht.

Genau diese Freiheit bringt aber auch Gefahren mit sich. Beim Baden kann man ertrinken, beim Autofahren einen Unfall haben. Das nimmst du aber billigend in Kauf, denn deine Freiheit ist dir wichtig.

Genauso ist es mit der Meinungsfreiheit, der Privatsphaere und vielen anderen essenziellen Bestandteilen der bisherigen Rechtsstaaten. Sie verschaffen dir grosse Freiheiten, geben aber dabei gleichzeitig anderen die Moeglichkeit diese fuer kriminelle Dinge auszunutzen. Diese zwei Dinge sind inherent miteinander verbunden. Wenn man nun anhand dieser Gefahren fordert die Freiheit abzuschaffen, um damit folglich auch die Gefahr zu beseitigen, dann kann die einzig logische Konsequenz nur sein, dass man sich auch allen anderen Freiheiten (Autofahren, Baden, etc.) entledigt um endlich die gewollte totale Sicherheit zu erreichen. Und genau dieser aktuell beschrittene Weg fuehrt eindeutig in eine Gesellschaft, in der ich nicht sein will.

Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ich durch einen absichtlich herbeigefuehrten Terroranschlag sterbe ist wesentlich kleiner, als dass ich mich durch absichtliches ins Auto setzen oder Baden gehen quasi selbst dem Tod in die Haende gebe. Da bleibe ich folglich lieber bei meinen Buergerrechten und zeige den Terroristen den Finger... yes.gif

stabilo
Ich finde diese Diskussion übertrieben. Was der Verteidigungsminister (oder ein sonstiger Vorgesetzter) dem Soldaten auch befehlen mag - wenn der Soldat dadurch eine Straftat begehen würde, dann MUSS er den Befehl verweigern.

"Ein Befehl darf nicht befolgt werden, wenn dadurch eine Straftat begangen würde. Befolgt der Untergebene den Befehl trotzdem, so trifft ihn eine Schuld nur, wenn er erkennt oder wenn es nach den ihm bekannten Umständen offensichtlich ist, daß dadurch eine Straftat begangen wird."
§11 II SG

edit:
Viel interessanter, als die Frage, was der Verteidungsminister befehlen darf, finde ich in dem zusammenhang ie Frage, WIE der Herr feststellt, dass ein Flugzeug als Waffe eingesetzt werden soll.
Kündigen das die Entführer vorher in der Regel an oder wird das anhand der Flugroute festgemacht?
A: Das Flugzeug dreht nach Berlin ab. Die Entführer sagen, sie wollen in Berlin landen.
J: Berlin? Die wollen bestimmt in den Reichstag stürzen! Abschuss!
Gizz
Zitat(Chris @ 18 Sep 2007, 14:00)
@gizz: und hättest du gleich geschrieben, dass Tornados in Deutschland dafür nicht eingesetzt werden, sondern Phantome, dann hätten wir uns 4 Posts sparen können.
*


weil es die allgemeinheit nicht interressiert, dass das f4 (und ef) machen.
-> ich hatte meinen beitrag (so glaubte ich) mit den klammern und smilies schon selbst ausreichend als relativ unwichtig und nicht ganz ernst gemeint "gekennzeichnet" wink.gif


back to topic:

bei der olymiade 72 gab es schon mal einen ähnlichen fall -> jäger waren aufgestiegen um ein unbekanntes flugzeug zu identifizieren und notfalls abzuschiessen, welches in richtung stadion flog. zum glück war bei der passagiermaschine nur das funkgerät defekt, sodass es dazu nicht gekommen ist.

dies ist also keine aktuelle diskussion (nur die "bewertung" ist heutzutage anders)
tom0815
@hullbr3ach: volle zustimmung

und wenn div. minister die verfassung bzw das GG offensichtlich missachten (wollen), ohne konsequenzen befuerchten zu muessen... willkommen im 4. reich.

anm.: ich geb zu, bei diesem thema bissl sensibilisiert zu sein (manche wuerden das vllt. paranoid nennen), aber ein blick in die geschichte, speziell die deutsche, sollte die menschen schon zum nachdenken anregen. "wird schon nicht so schlimm werden" oder "das koennen die niemals machen" , hmm, es wurde sogar noch schlimmer...
silkwing
Die Entscheidung ein Flugzeug mit ca. 200 Insassen abzuschiessen möchte ich persönlich auch nicht treffen muessen. Es ist denke ich nicht nur ein Geschichtlicher Konflikt sonder auch ein Ethischer Konflikt und Gewissenskonflikt.
Chris
Zitat(stabilo @ 18 Sep 2007, 16:40)
Ich finde diese Diskussion übertrieben. Was der Verteidigungsminister (oder ein sonstiger Vorgesetzter) dem Soldaten auch befehlen mag - wenn der Soldat dadurch eine Straftat begehen würde, dann MUSS er den Befehl verweigern.
*

Selbst ein verfassungsrechtlicher Befehl kann einen Soldaten seine Zukunft kosten (siehe Mauerschützen), wenn das Rechtssystem sich plötzlich ändert (z.B. durch Entscheidungs des Bundesverfassungsgericht, Fusion zweier Länder, Europarecht), oder man einen Sündenbock braucht. Das beste für einen deutschen Soldaten ist, innerhalb von Deutschland überhaupt nicht zu schießen. Nur so kann er sich von Langzeitschäden fernhalten.

Heutzutage gibt es doch soviele Flüge, dass man die Abfangjäger gar nicht schnell genug in der Luft haben könnte, wie man müsste. Die wenigen wirklich großen Städte, in denen sich so ein Anschlag lohnen würde (Berlin, München, FFM, ...) werden so oft angeflogen, dass eine Identifizierung von terroristisch entführten Maschinen gar nicht möglich wäre, weil der Kurswechsel erst kurz vor Erreichen des Flugzieles stattfinden müsste und damit erst vielleicht 5 Minuten vor Einschlag.
hullbr3ach
Zitat(stabilo @ 18 Sep 2007, 16:40)
Viel interessanter, als die Frage, was der Verteidungsminister befehlen darf, finde ich in dem zusammenhang ie Frage, WIE der Herr feststellt, dass ein Flugzeug als Waffe eingesetzt werden soll.
Kündigen das die Entführer vorher in der Regel an oder wird das anhand der Flugroute festgemacht?
*

Das ist ja genau der Punkt, weshalb das BVerfG gesagt hat, dass so etwas im Voraus nicht geregelt werden darf. Es entscheidet einzig und allein die konkrete Situation, wenn sie da sein sollte.

Siehe dazu auch folgenden Kommentar im lawblog:
Zitat
ein Auszug aus nem SZ-Artikel von Anfang 2006, der die Situation m.E. treffend darstellt:

“Das Luftsicherheitsgesetz war der objektiv untaugliche Versuch, das Unregelbare zu regeln: Wann darf der Staat hundert Menschen töten, um so, vielleicht, tausend Menschen zu retten?
Die einzige Antwort, die es darauf geben kann, ist die: Er darf es nie. Ein Minister ist nicht der liebe Gott. Kein Gesetz darf ihm eine Ermächtigung geben, die einen Menschen zu opfern, um andere vielleicht zu retten. Menschenleben sind nicht quantifizierbar oder qualifizierbar. Das für verfassungswidrig erklärte Gesetz hat die Grenzen des Rechts verkannt:
Nichts und niemand kann die Tötung unschuldiger Menschen durch staatliches Handeln rechtfertigen. Das Recht kann nur die furchtbare Situation entschuldigend berücksichtigen, in der sich ein Befehlsgeber befindet - und von Strafe absehen, wenn er den Abschuss angeordnet hat.
Das Recht kann ihm aber nicht Recht geben. Der Abschuss ist und bleibt eine Straftat, auch wenn diese wegen der besonderen Umstände straflos bleiben sollte.
ulli
es geht doch gar nicht um die flugzeuge. da hat chris recht, dass die bundeswehr einen anschlag doch gar nicht verhindern kann.
es geht hier vielmehr darum die bevölkerung unter angst zu halten. die denken jetzt alle der jung hat docch recht. wir müssen die bösen islamisten sofort abschiessen. und becksstein und schäuble erzählen dann was von terrorcamps. die müssen alle in den knast, die rund 123.443 deutsche die das machen. warum kommt denn sowas, wenn mal wieder jemand hops genommen wurde? dann brauchen wir bundestrojaner, die natürlich nur in sehr wenigen fällen eingesetzt werden.
das hat methode und system.
aber ich habe einen viel besseren vorschlag. flugzeuge verbieten und computer auch. und wenn wir schon dabei sind, dann auich telefone und briefe, päckchen eingeschlossen.
hab ich was vergessen?
stabilo
Den Menschen hast du vergessen.
ulli
Zitat(stabilo @ 19 Sep 2007, 17:23)
Den Menschen hast du vergessen.
*

dann könne wir uns den rest sparen. aber ohne den menschen kann ja nichts verboten werden, wer soll das denn noch machen.
aktsizr
Zitat(hullbr3ach @ 18 Sep 2007, 17:05)
Das ist ja genau der Punkt, weshalb das BVerfG gesagt hat, dass so etwas im Voraus nicht geregelt werden darf. Es entscheidet einzig und allein die konkrete Situation, wenn sie da sein sollte.

Siehe dazu auch folgenden Kommentar im lawblog:
*


Was ist wenn der verantwortl. Politiker dann zögert (z.B. weil demnächst Wahlen sind) und das Ding ins AKW semmelt? Man sollte sich über sowas sehrwohl Gedanken machen. Übergesetzl. Notstand vs. klares, demokratisch beschlossenes Gesetz in Übereinstimmung zum GGS. Ich bin für letzteres denn wenn ersteres (Notverordnungen!) zur Routine gelangt, ist das ganz sicher keine demokratiefördernde Massnahme.
Chris
Ja. Ich bin auch dafür, dass im Falle eines Angriffes das Staatsoberhaupt reagieren können sollte. Dazu braucht er den Oberbefehle über alle Abwehrkräfte, um schnell und kompetent auf solche Bedrohungen reagieren zu können. Dieser Oberbefehl ist natürlich abgesichert durch die entsprechenden Gesetze (grundgesetzkonform), so dass man zwar auf Flugzeuge, aber nicht auf die Zivilbevölkerung schießen darf. Was aber auch wichtig ist, ist, dass die Möglichkeit gegeben wird, schnell und unbürokratisch weitere Einzelheiten festzulegen. Bundestag und Bundesrat brauchen viel zu lange um sich auf neue terroristische Bedrohungen einzustellen. Bedrohungen, von denen wir heute uns noch gar nicht vorstellen können, wie sie aussehen werden. Bedrohungen, die aber von einem Tag auf den nächsten vorhanden sind. Um uns darauf einzustellen sollte es möglich sein, diese langwierigen Verfahren zu umgehen. Auch sollten die Entscheidungen ohne den Druck einer herannahenden Wahl getroffen werden können. Nur so kann man unsere Bürger vor der terroristischen Bedrohung retten. Und vor allem sollte klar sein, dass die terroristische Bedrohung nicht so einfach mit der Abwehr eines Anschlages aufgehoben ist, sondern durchaus noch Jahre weiter bestehen kann (Wie der Fall 9/11 beweist, bei dem die Bedrohung nun schon 6 Jahre lang anhält).
stabilo
Zitat(ulli @ 19 Sep 2007, 17:49)
dann könne wir uns den rest sparen. aber ohne den menschen kann ja nichts verboten werden, wer soll das denn noch machen.
*


Ich glaube, das war der Witz an der Sache. Beziehungsweise, dass die Menschen ohne den Menschen sehr viel freier wären.
silkwing
Ist zwar aus der BILD Zeitung aber hier

Der russische Staffelführer Major Gennadi Ossipowitsch (damals 37, Familienvater) musste am 1. September 1983 eine vollbesetzte Boeing 747 der „Korean Air“ abschießen. Alle 269 Menschen an Bord starben. Der Pilot hat das nie verkraftet. „Erst wurde ich als Held gefeiert, dann war ich das Schwein.“

Sein Schicksal schilderte er in einem Buch: „Gegen fünf Uhr morgens klingelte das Telefon. Alarmstufe 1. Ich stieg mit meiner Suchoi SU-15 auf.“

Zielobjekt: die KAL 007, ein koreanisches Passagierflugzeug auf dem Rückflug von New York via Anchorage (Alaska) nach Seoul. Der Pilot war 450 Kilometer vom Kurs abgekommen. Über die sowjetische Halbinsel Sachalin geflogen. Militärisches Sperrgebiet. Todeszone.

In 8500 Meter Höhe entdeckte der Sowjet-Pilot den Jumbo: „Spione abfangen – davon träumten wir alle!“. Es war Kalter Krieg. In Moskau regierte Ex-KGB-Agent Andropow. In Washington hatte US-Präsident Ronald Reagan die UdSSR zum „Reich des Bösen“ erklärt. Der Major: „Ich sah die Positionslichter, die Kabinenfenster“. Er setzte seine Maschine vor die Boing, bewegte die Tragflächen – Aufforderung zur Landung: „Der Pilot hätte antworten müssen. Aber er tat es nicht. Auch auf Warnschüsse reagierte er nicht.“

Zwei Minuten bevor die Boeing den Sowjet-Luftraum verlassen hätte, kam der Befehl: „Ziel vernichten“. Ossipowitsch dachte nicht an Gefühle, nicht in diesem Moment: „Konzentriert feuerte ich zwei Raketen, sah die Explosionen.“

Für den Abschuss wurde er „als Held“ gefeiert: „Ich war stolz, zufrieden.“

Erst später erfuhr er die Wahrheit. Selbst seine Kameraden fragten: „Wusstest du nicht, dass sich so viele Menschen an Bord befanden?“

Der Held zerbrach. Wurde zum Trinker. Die Schatten von 269 Toten blieben: „Ich habe nur meine Pflicht getan. Ein Scheißgefühl!“


oder hier

Korean-Airlines-Flug 007

Chris
Die Wahrheit wird sein:
Es befanden sich 269 Terroristen an Board. Diejenigen unter ihnen, die kein Terrorcamp besucht hatten, liefen spontan während der der Flugzeugübernahme zu den Terroristen über. Kein einziger Zivilist wurde bei dem Abschuss getötet.

Sehr geil in dem Wikipedia Artikel:
Zitat
Eine zivile Tarnung (z. B. falsche Pilotenuniformen) ist bei Spionage (z. B. Elint-Flügen) üblich. Da eine zeitgleich fliegende RC-135 mehrmals die Route von KAL 007 kreuzte, ist sogar ein beabsichtigtes Verfliegen von KAL 007 durch amerikanische Geheimdienste möglich, das zur Tarnung des RC-135-Fluges dienen sollte. Ein unbeabsichtigt derartig weites Verfliegen schließen Luftfahrtexperten bei der Navigationsausrüstung der Boeing 747 nahezu aus.

Zitat
Die Ereignisse wurden verfilmt und dienten jahrelang westlichen Politikern und Medien als Beispiel für die „unmenschliche“ Militärdoktrin der UdSSR. Dies änderte sich schlagartig am 3. Juli 1988: damals schoss die US-Marine versehentlich über dem persischen Golf einen Airbus A300 der Fluggesellschaft „Iran Air“, Iran-Air-Flug 655, ab.

Zitat
Iran-Air-Flug 655 (IA655) war ein Linienflug der Iran Air von Bandar Abbas, Iran nach Dubai City. Am 3. Juli 1988 wurde diese Route von einem Airbus A300B2 mit der Kennnummer EP-IBU geflogen. Die Maschine wurde über dem Persischen Golf nahe Qeshm vom US-Kriegsschiff USS Vincennes (CG-49) abgeschossen, wobei alle 290 Menschen an Bord, einschließlich 66 Kindern, getötet wurden. Nach Angaben der US-Regierung war das Flugzeug von der Schiffscrew als eine angreifende, feindliche F-14 Tomcat identifiziert worden.


Abschuss zum Abwehr feindlicher ausländischer Mächte ist also nichts neues.
ulli
also mal ehrlich. da wird doch eine scheindebatte geführt. wie hoch ist denn die chance, dass ein flugzeug entführt wird und damit irgendwas richtig wichtiges zerstört werden soll. ich gewinne eher im lotto, als dass sich sowas ereignen wird.

das hat einfach methode. angst sollt ihr jetzt alle haben, denn es kann jeden tag passieren, dass die terroristen, natürlich nur moslems, bei euch in die wohnung knallen werden. ich würde euch raten, nur noch im bunker zu leben und keine kontakte mehr zu haben. das ist alles einfach saugefährlich. und werdet pilot, damit ihr die flugzeuge reihenweise runterknallen könnt.
Chris
Wikipedia sagt zum Stichwort Terrorismus:
Zitat
Unter Terrorismus (von lateinisch terror: „Furcht, Schrecken“) sind Gewalt bzw. Gewaltaktionen (wie z. B.: Entführungen, Attentate, Sprengstoffanschläge etc.) gegen eine politische Ordnung zu verstehen, um einen politischen Wandel herbeizuführen. Der Terror dient als Druckmittel und soll vor allem Unsicherheit und Schrecken verbreiten, daneben aber auch Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen.[1] Terrorismus ist keine militärische Strategie, sondern primär eine Kommunikationsstrategie. Terroristen streben zwar nach Veränderungen der bestehenden Ordnung, doch greifen sie nicht militärisch nach Raum (wie z. B. der Guerillero), sondern wollen das Denken besetzen.


Ich hab mal das wichtige fett markiert. Jeder kann sich selbst überlegen, wer hier welche Strategie in unserem Land fährt. Ich zumindest habe Bin Laden schon lange nichts mehr öffentlich verkünden hören. Der muss eine sehr geheime Kommunikationsstrategie haben.
ulli
Zitat(Chris @ 21 Sep 2007, 07:32)
Wikipedia sagt zum Stichwort Terrorismus:
Ich hab mal das wichtige fett markiert. Jeder kann sich selbst überlegen, wer hier welche Strategie in unserem Land fährt. Ich zumindest habe Bin Laden schon lange nichts mehr öffentlich verkünden hören. Der muss eine sehr geheime Kommunikationsstrategie haben.
*

bin laden ist bestimmt schon wieder staub. der lebt nicht mehr.
es geht genau um den terrorismus. wie sehr lassen wir unser leben von ihm bestimmen. so sehr, dass wir unsere eigene werte- und systemgrundlage mißachten? ich hoffe mal nicht.
deshalb meine forderung: jung und schäuble mit wattebäuschen bewerfen und danach neben ein atomkraftwerk mit hartz 4 leben lassen.
ulli
ich hab noch was vergessen. da beck jetzt vor sprengstoffschiffen warnt, warne ich jetzt vor der fahrradarmee, die sich gerade auf dem grund der nordsee fortbewegt und sich auf einen klingelanschlag vorbereitet. das ziel ist es, den dummen nordseebewohnern, die trommelfelle platzen zu lassen, damit sie von nun angst vor schiffen haben, die sie dann nicht mehr hören können.

es lebe die wilde phantasie. ein prosit auf beck.
aktsizr
Zitat(Chris @ 20 Sep 2007, 08:21)
Ja. Ich bin auch dafür, dass im Falle eines Angriffes das Staatsoberhaupt reagieren können sollte. Dazu braucht er den Oberbefehle über alle Abwehrkräfte, um schnell und kompetent auf solche Bedrohungen reagieren zu können.
> VM im Frieden. BK im Krieg.
Dieser Oberbefehl ist natürlich abgesichert durch die entsprechenden Gesetze (grundgesetzkonform), so dass man zwar auf Flugzeuge, aber nicht auf die Zivilbevölkerung schießen darf.
> ist auch schon
Was aber auch wichtig ist, ist, dass die Möglichkeit gegeben wird, schnell und unbürokratisch weitere Einzelheiten festzulegen. Bundestag und Bundesrat brauchen viel zu lange um sich auf neue terroristische Bedrohungen einzustellen. Bedrohungen, von denen wir heute uns noch gar nicht vorstellen können, wie sie aussehen werden. Bedrohungen, die aber von einem Tag auf den nächsten vorhanden sind. Um uns darauf einzustellen sollte es möglich sein, diese langwierigen Verfahren zu umgehen.
> Nennt sich übergesetzl. Notstand (wird also auch schon gemacht)
Auch sollten die Entscheidungen ohne den Druck einer herannahenden Wahl getroffen werden können.
> Richtig, da Wahlen zu irrationalen Entscheidungen der zu wählenden Politiker, mindestens direkt vor den Wahlen, führen
Nur so kann man unsere Bürger vor der terroristischen Bedrohung retten. Und vor allem sollte klar sein, dass die terroristische Bedrohung nicht so einfach mit der Abwehr eines Anschlages aufgehoben ist, sondern durchaus noch Jahre weiter bestehen kann (Wie der Fall 9/11 beweist, bei dem die Bedrohung nun schon 6 Jahre lang anhält).
> Richtig.
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Um mal eure Moral etwas zu zerfleddern: Besser die retten, die noch länger als 15 Minuten leben.
Chris
Zitat(aktsizr @ 21 Sep 2007, 13:48)
Um mal eure Moral etwas zu zerfleddern: Besser die retten, die noch länger als 15 Minuten leben.
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Guter Punkt. Obwohl im Krisenfall ein solches Flugzeug immer abgeschossen werden würde. Ein Gesetz, dass den Abschuss im Falle einer terroristischen Kaperung erlaubt, würde lediglich die Hemmschwelle senken. da man sich nachher nicht mehr dafür verantworten muss. Man könnte beliebige Flugzeuge abschießen lassen, nur mit der Behauptung, da würden Terroristen drinsitzen. Ein Koran, der am Check-In liegengeblieben ist, reicht dann als Beweis. Denn es ist ja erlaubt. Ohne ein Gesetz bleibt es nicht aus, dass man die aktuelle Lage anhand der Fakten beurteilen muss, und hinterher auch belegen können muss.
aktsizr
Zitat(Chris @ 21 Sep 2007, 14:45)
Guter Punkt. Obwohl im Krisenfall ein solches Flugzeug immer abgeschossen werden würde. Ein Gesetz, dass den Abschuss im Falle einer terroristischen Kaperung erlaubt, würde lediglich die Hemmschwelle senken. da man sich nachher nicht mehr dafür verantworten muss. Man könnte beliebige Flugzeuge abschießen lassen, nur mit der Behauptung, da würden Terroristen drinsitzen.
> Das kann man mit einem `übergesetzlichen Notstand', wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, aber noch viel besser...
Ein Koran, der am Check-In liegengeblieben ist, reicht dann als Beweis. Denn es ist ja erlaubt. Ohne ein Gesetz bleibt es nicht aus, dass man die aktuelle Lage anhand der Fakten beurteilen muss, und hinterher auch belegen können muss.
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hullbr3ach
Aktsizr, les doch einfach mal meinen Beitrag oben mit dem Kommentar aus dem Lawblog bzw. der Sueddeutschen. Vielleicht verstehst du es dann.
the ox
Zitat(ulli @ 21 Sep 2007, 13:14)
ich hab noch was vergessen. da beck jetzt vor sprengstoffschiffen warnt, warne ich jetzt vor der fahrradarmee, die sich gerade auf dem grund der nordsee fortbewegt und sich auf einen klingelanschlag vorbereitet. das ziel ist es, den dummen nordseebewohnern, die trommelfelle platzen zu lassen, damit sie von nun angst vor schiffen haben, die sie dann nicht mehr hören können.

es lebe die wilde phantasie. ein prosit auf beck.
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Ja ja, die Fahrradarmee ... smile.gif Aber! Beckstein heißt der Phantasiefreund. Und der kommt dazu aus dem Binnenland Bayern.

Zur Diskussion Menschen im Terrorflieger vs Menschen im vom Terrorflieger bedrohten Hochhaus gibt es eine schöne Denkaufgabe von Jürgen Becker: "Wenn demnächst ein A380 mit 900 Passagieren an Bord entführt wird und auf ein Hochhaus zufliegt, in dem sich 400 Menschen befinden, wird dann das Hochhaus gesprengt, um die Passagiere zu retten?"
Chris
Durchaus interessanter Ansatz. Nur gibt es in Deutschland absolut keine Hochhäuser, die ausreichend sind. Man müsste schon in den Kölner Dom fliegen um einen Aufschrei zu erzeugen. Aber so wie WKEs in Deutschland abgehandelt werden, würde man vermutlich Jubeln, dass die Dreckskathedrale endlich weg ist.
aktsizr
Ihr vergesst. dass die Menschen im Flieger morituri sind...

Whatever. HB: Ja, aber ich sehe es schlichtweg anders und stimme mit dem BVG nicht überein. So ist das.
stabilo
@aktsizr
Art.2 II GG
Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur aufgrund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Die Trageweite des ersten Satzes dürfte wohl klar sein.

Dein Ansatz "die sind eh verloren, also abschießen" enbehrt m.E. jeglichen Anstandes. Willst du dich hinstellen und Urteil über Leben und Tod fällen? Wer gibt dir das Recht? Erweitere Fragestellung: Bist du Befürworter oder Gegner der Todesstrafe?
Gizz
ich verstehe ihn auf gewisser weise schon,
weil gegen Art.2 II GG wird doch bzgl. möglicher opfer am boden auch verstossen, wenn man die hände einfach in der schoss legt und nichts macht, obwohl man könnte.

-> entscheidungsträger oder pilot möchte ich auf jeden fall nicht sein, denn man hat im beschriebenen extremfall immer "blut" an seinen händen...

Zitat
Dein Ansatz "die sind eh verloren, also abschießen" enbehrt m.E. jeglichen Anstandes. Willst du dich hinstellen und Urteil über Leben und Tod fällen?


solche entscheidungen werden immer wieder bei größeren katastrophe getroffen...
ulli
Zitat(the ox @ 21 Sep 2007, 18:37)
Ja ja, die Fahrradarmee ... smile.gif Aber! Beckstein heißt der Phantasiefreund. Und der kommt dazu aus dem Binnenland Bayern.

Zur Diskussion Menschen im Terrorflieger vs Menschen im vom Terrorflieger bedrohten Hochhaus gibt es eine schöne Denkaufgabe von Jürgen Becker: "Wenn demnächst ein A380 mit 900 Passagieren an Bord entführt wird und auf ein Hochhaus zufliegt, in dem sich 400 Menschen befinden, wird dann das Hochhaus gesprengt, um die Passagiere zu retten?"
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gute frage.

aber ich dachte beck hat das gesagt, aber egal beck oder beckstein, was ist denn da der unterschied. der eine kommt aus dem frankenwald und der andere aus dem bärenwald.
aktsizr
Zitat(stabilo @ 21 Sep 2007, 22:00)
@aktsizr
Art.2 II GG
Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur aufgrund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Die Trageweite des ersten Satzes dürfte wohl klar sein.

Dein Ansatz "die sind eh verloren, also abschießen" enbehrt m.E. jeglichen Anstandes. Willst du dich hinstellen und Urteil über Leben und Tod fällen? Wer gibt dir das Recht? Erweitere Fragestellung: Bist du Befürworter oder Gegner der Todesstrafe?
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Willst du dich hinstellen und Urteil über Leben und Tod fällen? -- Ja. Die, die noch nicht verloren sind, sollen leben. Natürlich Gegner.