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Vollständige Version anzeigen: Falsche Ärztin entdeckt
Niveau
Eine angebliche Assistenzärztin fälschte sämtliche Zeugnisse, arbeitete an der Hamburger Uni-Klinik, gewann sogar wissenschaftliche Preise. Die Mitarbeiterin galt als kompetent - erst nach vier Jahren flog der Schwindel auf.

Der Schock ist Jörg F. Debatin, dem ärztlichen Direktor des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), anzumerken. Erst am Montag hat er erfahren, dass eine Assistenzärztin das Krankenhaus jahrelang betrogen hat. Die als Frau E. bezeichnete Medizinerin hatte sämtliche ihrer Bewerbung zugrunde liegenden Zeugnisse und Urkunden gefälscht und dann ohne gültige Zulassung gearbeitet. Das sei erst jetzt "ans Licht gekommen", so Debatin heute.

Frau E. ist 1998 dreimal durch das Physikum, die vorärztliche Prüfung, gefallen", erklärt Debatin. Dieses Zeugnis habe sie dann gefälscht und danach normal in der Hansestadt weiterstudiert. Sie habe jedoch nie wieder eine Prüfung abgelegt oder ein Examen absolviert.

Bei der Arbeit fiel niemandem auf, dass es sich nicht um eine echte Ärztin handelte. Im Gegenteil beschreibt UKE-Vorstandsmitglied Debatin sie sogar als "sehr kompetent", "kollegial" und "engagiert". Frau E. habe wissenschaftliche Arbeiten publiziert, die mit Preisen ausgezeichnet wurden. Zudem sei sie im Ausland tätig gewesen und habe dort "exzellente Empfehlungen" erhalten.

Montagmittag kam der Betrug endgültig ans Licht. Die Ärztekammer habe seit drei Jahren gefordert, dass Frau E. ihre Approbationsurkunde im Original vorlegt, schildert Dorthe Kieckbusch das Ende der Hochstapelei. Die angebliche examinierte Medizinerin habe jedoch stets nur Fotokopien eingereicht. Zum Schluss sei ein Bußgeld verhängt und die Gesundheitsbehörde informiert worden.

Debatin zufolge versuchte Frau E. mit weiteren Tricks, etwa Krankschreibungen, die Vorlage des Originals zu verzögern - "am Ende verhängten wir ein Ultimatum". Wenn sie die Urkunde nicht zeige, könne sie nicht mehr ärztlich tätig sein, legte der Vorstand fest.

Frau E. legte im Gespräch mit der Klinikleitung am Montag ein vollständiges Geständnis ab. Sie wurde sofort suspendiert. Noch am Abend zeigte sich die Betrügerin selbst bei der Staatsanwaltschaft Hamburg an. Für eine reine Urkundenfälschung könnten eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe verhängt werden. Mehrere Fälschungen könnten zu einer höheren Gesamtstrafe führen.

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundber...,502500,00.html

Postbote Gert Postel war damals mit gefälschten Zeugnissen sogar jahrelang Facharzt und schließlich Chefarzt eines ganzen Krankenhauses, heute lebt der veurteilte von Vorträgen über die Scheinwissenschaft medizinische Psychologie.

Gert Postel hat trotz seiner einfachen Ausbildung zum Postbeamten in seiner Zeit als Flensburger Amtsarzt bewiesen, daß eine Reduktion der Zwangseinweisungen um 86% möglich ist, ja daß die entschuldigend gemeinte Erklärung er habe niemandem durch seine Hochstapelei geschadet den wirklichen Schaden durch die Zwangseinweisungen verdeckt, die bei einem normalen Amtsarzt der Fall gewesen wären.

Darüber hinaus hat Herr Postel 1993 die wunderbarste Spontanheilung bewiesen, als er sich aus seiner Rolle als Patient der Psychiatrie der Charité heraus beim Berufsförderungswerk als Oberarzt für Psychiatrie mit Einstellungsdatum 1.2.1994 bewerben konnte und später in Sachsen eine Klinik medizinisch geleitet hat. Er hat wiederholt den Beweis angetreten, daß die beste Ausbildung zum psychiatrischen Facharzt eine Lehre bei der Post ist, was völlig neue Ausbildungsperspektiven erlauben würde.

Wer die psychiatrische Sprache beherrscht, der kann grenzenlos jeden Schwachsinn formulieren und ihn in das Gewand des Akademische stecken.

Zimmermann als Zahnarzt

„,Herr Doktor, ich hatte noch nie einen so guten Arzt‘, das habe ich oft gehört. Es waren immer alle mit mir zufrieden und sind immer wiedergekommen“, erzählt er in der Untersuchungshaft. Als er. aufflog, bekamen die Behörden von den Patienten des „Dr. Frank“ (diesen Zahnarzt gibt es übrigens auch „in echt“, G. hatte bei einem Einbruch gezielt seine Dokumente geklaut) auch ganz andere Dinge zu hören: Von abgebrochenen Betäubungsspritzenhülsen war hier die Rede (das grausliche Zeug rann den Patienten in den Rachen und sorgte für nachhaltige Geschmacklosigkeit), von durchbohrten Kronen, von dauerhaften Schädigungen von Zähnen, Zahnfleisch und Kieferknochen. Ganz zu schweigen von den angeknacksten Psychen, welche diese oft besonders schmerzhaften Mundbearbeitungen des gelernten Zimmermanns hinterlassen haben.

Briefträger als Psychiater

Ganz anders im Fall Gert Postel. Der deutsche Briefträger aus Flensburg, der fast 20 Jahre lang den gesamten Medizinbetrieb an der Nase herumführte, zuletzt als Oberarzt in einer psychiatrischen Klinik, genießt auch heute noch höchste Anerkennung, in manchen Kreisen sogar Kultstatus. Kein Patient erlitt durch seine Tätigkeit Schaden. Die ehemaligen Kollegen stellen dem Mann, der mit gefälschten Zeugnissen arbeitete, nach wie vor ein gutes Zeugnis aus, natürlich nur mündlich. Selbst das sächsische Justizministerium schaffte es nicht, das Geld für die Gerichtsgutachten, die der Hochstapler im Laufe seiner Karriere anfertigte, einzuklagen, denn keine seiner Expertisen enthielt einen Fehler. Es gibt sogar einen aktiven „Gert Postel Fan-Club“. Und die „Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie- Erfahrener“ hat Postel zu ihren Schirmherrn ernannt. Den Heldenstatus unter den Psychiatrie-Erfahrenen erwarb sich Gert Postel bereits in der Anfangsphase seiner kuriosen Hochstapler-Karriere. Brauchte man in vergangenen Zeiten noch feine Kleider, eine elegante Kutsche und mitunter sogar livrierte Diener, um die Kluft zwischen Sein und Schein zu überwinden, genügten dem medizin-interessierten Briefträger 1982 gefälschte Zeugnisse, weißer Mantel, selbstsicher-arrogantes Auftreten, angelesenen Fachjargon und eine gewisse Chuzpe, um als stellvertretender Amtsarzt in Flensburg eingestellt zu werden. Unter dem Namen Dr. Clemens Bartholdy erledigte er seine Aufgabe bemerkenswert erfolgreich: Er reformierte die Einweisungspraxis in psychiatrische Kliniken (unter seiner Leitung sank die Zahl der Zwangseinweisungen um 86 Prozent!), leitete den sozialpsychiatrischen Dienst, war amtlich bestellter Hafenarzt und Leichenbeschauer, schrieb Gutachten und hielt sogar Vorträge vor Fachkollegen. Niemand merkte, dass er eigentlich keine Ahnung hatte.

Steile Karriere

Aufgedeckt wurde der Schwindel, als Postel einmal seine Brieftasche verlor: Dort steckten zwei Ausweise, einer auf den richtigen Namen ausgestellt, der andere auf den falschen. Im Dezember 1984 wurde Gert Postel in Schleswig-Holstein wegen Missbrauchs akademischer Titel, Betruges und Urkundenfälschung vom Landgericht Flensburg zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, ausgesetzt auf Bewährung. Die Strafe sei so milde, hieß es in der Urteilsbegründung, weil es ihm die Gesundheitsbehörden so leicht gemacht hätten und er keinen Schaden angerichtet habe. Kein Grund also, den Arztkittel an den Nagel zu hängen. Der Briefträger ohne höhere Schulbildung werkte als praktischer Arzt in Oldenburg, als leitender Arzt in einem Rehabilitationszentrum in Bremen, als Stabsarzt bei der Bundeswehr, als Begutachtungsarzt für die Erstellung von Rentengutachten im Berufsförderwerk Berlin- Brandenburg und als Dermatologe in einem „Haar- Institut“. Dann, 1993, mittendrin im stressigen Arztleben, eine Depression, deretwegen er sich in der Berliner Charite behandeln lässt. Im Anschluss an die offenbar erfolgreiche Psychotherapie folgte Gert Postels Meisterstück im Sächsischen Krankenhaus in Zschadraß.

Sprachakrobatik plus Inszenierung

Anfang 1995 gibt sich der Meister-Hochstapler als Prof. Gert von Berg von der Psychiatrischen Universitätsklinik aus und erzählt dem Chef des Sächsischen Krankenhauses telefonisch vom „ausnehmend tüchtigen Funktionsarzt“ Dr. Postel. Nur wenige Monate später ist der Kandidat mit den ausgezeichneten Referenzen Oberarzt am „Leipziger Zauberberg“, wie er die Klinik später in seinem Buch „Doktorspiele – Bekenntnisse eines Hoch- staplers“ nennt. Der gewitzte Postler Postel steht am Höhepunkt seiner Karriere, und das sogar unter eigenem Namen. Er ist Vorgesetzter von 28 Ärzten, bestimmt über Entlassungen und Einstellungen. Seine fachliche Kompetenz ist unbestritten. Er bekommt eine Chefarzt-Position für forensische Psychiatrie angeboten. Der Minister lädt ihn zum Gespräch. Er verarscht sie alle. Er düpiert das ganze etablierte Heilsystem. In einem Vortrag vor hundert Psychiatern führt er unverfroren die „bipolare Depression dritten Grades“ ein, es wird unwidersprochen geschluckt. Ist alles Akademische in der Psychiatrie nur leeres Wortgeklingel? „Psychiatrie ist Sprachakrobatik plus ein wenig Inszenierung“, sagt Postel und sieht sich als „Hochstapler unter Hochstaplern“. Das begrenzte Fachidiom sei schnell erlernt. Wer sich auffällig lebhaft gebärdet, leide an einer „akuten Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis“, wer sich still verhält, an einer „symptomschwachen autistischen Psychose“.

Wo das Bluffen am leichtesten ist

Ist die Sache wirklich so einfach? Oder ist Postel ein Mann, der neben der hohen Kunst der Täuschung auch noch über ein hohes Maß an Sensibilität und emotionaler Intelligenz verfügt und sich so für den Beruf des Heilers qualifiziert? Oder kann es sein, dass ausgebildete Psychiater und Psychotherapeuten von der menschlichen Seele auch nicht mehr wissen als ein Normalbürger mit Empathie? – Postel in seinem lesenswerten Bekennerbuch „Doktorspiele“: Das Bluffen sei in allen medizinischen Disziplinen am leichtesten in der Psychiatrie möglich. „Es lässt sich in der Psychiatrie alles, aber auch alles plausibel begründen, das Gegenteil und auch das Gegenteil vom Gegenteil. Wer die psychiatrische Sprache beherrscht, der kann grenzenlos jeden Schwachsinn formulieren und ihn in das Gewand des Akademischen stecken. Psychiatrie kann man auch einer dressierten Ziege beibringen.“ Auch beim Zauberberg-Coup fiel Postels Schwindel nicht durch ärztliches Unvermögen auf, sondern durch einen Zufall: Ein älteres Ehepaar aus Flensburg, das im Krankenhaus einen Besuch absolvierte, enttarnte ihren ehemaligen Briefträger. Der tauchte unter, entkam den Ermittlern in den nächsten zehn Monaten immer wieder (eine Leipziger Staatsanwältin und eine Stuttgarter Richterin, mit beiden hatte er eine Affäre, sollen geholfen ha- ben). Im Mai 1998 wurde Gert Postel schließlich verhaftet, im Jänner 1999 zu vier Jahren Haft verurteilt, 2001 entlassen. Im selben Jahr brachte er das Buch „Doktorspiele“ heraus. Seitdem ist Postel gern gesehener Gast in Talkshows und bei Diskussionsveranstaltungen. Die Psychiatrie scheint wirklich ein gutes Revier für Hochstapler. Ein Kollege Postels schaffte es im Schweizer Wallis ganze 18 Jahre lang, unentdeckt zu ordinieren. Dann schloss der falsche Arzt seine Praxis, weil er angeblich selber psychisch erkrankte. In den folgenden vier Jahren bezog er 435.000 Schweizer Franken an Versicherungsleistungen für den Lohnausfall. Die Versicherung untersuchte die Sache und entdeckte, dass die Diplome ihres Klienten gefälscht waren. Nun muss der selbst ernannte Psychiater 300.000 Franken zurückzahlen.

Geldgier als Motivation

Auf Geld aus war auch der 52-jährige Österreicher Norbert R., laut Polizei „ein Betrüger der alten Schule“, der zwischen 1998 und 2002 als der praktische Arzt „Dr. Norbert Walther“ und „Dr. Rössl“ Praxen in Wien, Hollabrunn und Dornbirn führte. Der Mann mit dem Ausbildungsstatus Hauptschulabschluss schädigte nicht nur Patienten (z.B. entließ er eine krebskranke Frau mit der Diagnose „leichte Verkühlung“), sondern erleichterte auch seine Freundinnen um stattliche Eurobeträge. Ausschließlich zur Tarnung schlüpfte 1998 ein 24-jähriger Dieb in die Arztrolle, genauer gesagt in die eines Kieferchirurgen. Als solcher unternahm er ausgedehnte Diebstouren durch das Wiener AKH, ehe ihn Krankenschwestern auf frischer Tat ertappten. Doch warum ausgerechnet als Kieferchirurg? Eine in der Zahnmedizin verwendete Zange leistete dem jungen Mann beim Einbrechen in die Personalkästen wertvolle Dienste.

Zu Höherem berufen

Geldgier ist ein eher seltenes Motiv bei jenen Hochstaplern, die sich als Ärzte versuchen. Nicht selten nehmen hier Leute den Doktortitel an, die irgendwie schon mit der Materie zu tun hatten und sich zu Höherem berufen fühlen: Studienabbrecher, Zahntechniker, Pfleger. Der oben erwähnte falsche Zahnarzt Wolfgang G. versuchte sich erst als Assistent, bevor ihn die Selbstüberschätzung zu tieferen Bohr-Aufgaben verleitete. Und der 41-jährige Kinderarzt Thomas R., der ein halbes Jahr in einem Gesundheitszentrum im niederösterreichischen Bockfließ arbeitete, entpuppte sich heuer im Sommer als arbeitsloser Krankenpfleger. R.s Eintrittskarte in den Akademikerstand: selbstsicheres Auftreten, eine sonore Stimme und selbst gefertigte Dokumente. Zu Schaden kam niemand, Anzeige wurde nicht erstattet, doch das Gesundheitszentrum musste zusperren, da die Klienten nach dem „Skandal“ ausblieben. Sogar die Flugrettung vertraute dem charmanten Krankenpfleger: Als Mediziner flog er nach Thailand, um Tsunami-Opfer zu retten.

An Frauen herankommen

Seltsam, bei meinen Hochstapler-Recherchen, Abteilung Medizin, stoße ich ausschließlich auf Männer. Ist das Bedürfnis bei Männern, als etwas Besseres dazustehen, größer als bei Frauen? Definieren sie sich eher über Titel, Geld und all die anderen äußerlichen Wichtigkeiten? Oder sind Frauen als Hochstaplerinnen nur geschickter, werden nie entdeckt? Abgesehen von jener falschen Magistra im Kabinett des einstigen Sozialministers Haupt. Aber die wurde vielleicht von ihrem Nachnamen Fabel verführt – und als Ärztin hat sie sich auch nicht ausgegeben, nicht einmal als Tierärztin. Bleiben wir also bei den Männern. Ein eher krankhafter Beweggrund von Männern, sich als Arzt auszugeben oder besser gesagt „Doktor zu spielen“, könnte unter dem Titel „Frauen untersuchen“ stehen. So jedenfalls das Motto jenes 31-jährigen Grazers, der bar jeder medizinischen Ausbildung für einen Tag eine voll eingerichtete Praxis in der Therme Blumenau mietete und dort elf junge Frauen derart intensiv untersuchte, dass er sich eine bedingte Haftstrafe von acht Monaten wegen massiver sexueller Belästigung einhandelte. Die Frauen hatten sich auf sein Stellenangebot für einen Kellnerinnen-Job gemeldet und waren die Bedingung eingegangen, sich zuvor vom „Arbeitsmediziner Dr. Schweighardt“ durchchecken zu lassen. Sie zahlten dem Betrüger dafür auch noch je 40 Euro. Noch perfider ging der 60-jährige Rudolf K. vor. In seiner „Praxis“ behandelte er sexuell missbrauchte Mädchen. Sie sollten sich für gynäkologische Untersuchungen ausziehen, wobei sie der pensionierte Lehrer mit versteckter Kamera filmte.

Pseudologia phantastica

Es gibt also auch unter den falschen Ärzten solche und solche, und zwecks des Gleichgewichts will ich schnell noch einmal zu einem der sympathischeren Hochstapler zurückkehren, zu Gert Postel. Als er am „Leipziger Zauberberg“ einmal von seinem Chefarzt über das Thema seiner Dissertation befragt wurde, sagte er: „Die Pseudologia phantastica am literarischen Beispiel der Figur des Felix Krull nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann.“ Pseudologia phantastica? Ich schau im Lexikon nach: „Ausgefeilte Lügen, mit denen der Hochstapler sein Publikum beeindruckt, fungieren gewissermaßen als Deckerinnerungen, die tatsächliche Ereignisse gleichzeitig offenbaren und verbergen.“ Ein starkes Stück! Doch der Chefarzt übersah diesen Wink mit dem doppelten Zaunpfahl. Vielleicht hätte er auch im Lexikon nachblättern sollen. Doch etwas nicht zu wissen passt nicht zum Berufsbild eines Arztes. Da will sich niemand mit Fragen eine Blöße geben und nickt wohlinformiert auch noch zur „bipolaren Depression vierten Grades“.

Spiegel und andere
Tinaa
Wow,das ist ja mal der Hammer....
Allerdings,wenn sie gut gearbeitet hat.....wenigstens hat sie somit keinen schadenangerichtet.
Trotzdem erschreckend,mit was für sachen Leute durchkommen.....
Keinstein
Zitat(Tinaa @ 30 Aug 2007, 15:08)
Trotzdem erschreckend,mit was für sachen Leute durchkommen.....*

Du meinst:

... wir Leute durchkommen lassen.

Irgendjemand meinte mal, der Erfolg von Hochstablern sei durchaus ein Indiz für die Dekadenz der Gesellschaft. Solange uns die Form wichtiger ist, als der Inhalt, wird das immer wieder passieren.

Im Ernst: Wer fragt schon nach Originalzeugnissen. Eine (unbeglaubigte) Kopie reicht doch meist völlig aus. Ihr solltet mal die Russischen Zeugnisse mit Euren vergleichen, die sind mit Kopierschutz versehen.
Tinaa
allerdings, wenn ich einen arzt aufsuche,bzw ins krankenhaus kommen würde, würde ich nicht auf die idee kommen, mir vorab die original Zeugnisse geben zu lassen.
Man hat ja ein gewisses vertrauen, demnach finde ich es schon ziemlich erschreckend.... shocking.gif

Dass dies in der plastischen Chirurgie eventuell häufiger vorkommt, dass die Ärzte nicht ausreichend ausgebildet sind, finde ich nicht verwunderlich...bzw,dass es dort mehrere "Pfuscher" gibt......

Manchmal fragt man sich jedoch:
Was ist besser, ein engagierter Arzt,der eventuell kein "gültiges Zeugnis" hat, oder ein Arzt, der mit Auszeichung sein Physikum beendete und dann allerdingsfalsche Diagnosen aufstellt und sich schlecht um seine Patienten kümmert.....
Ich habe selber schon falsche Medikamente verschrieben bekommen, nur aus dem Grund,dass der Arzt schlicht weg zu FAUL war, nach den wirklichen Ursachen zu suchen... shocking.gif
Euronymus
Zitat(Tinaa @ 30 Aug 2007, 17:10)
Ich habe selber schon falsche Medikamente verschrieben bekommen, nur aus dem Grund,dass der Arzt schlicht weg zu FAUL war, nach den wirklichen Ursachen zu suchen... shocking.gif
*


Vize-Cheffe in der Firma hat es schon so weise gesagt: "Denken sie immer daran, dass sich die Ärzte genauso durch ihr Studium geschummelt haben wie sie."
Tinaa
und gerade in ärtze legt man sein Vertrauen...ich finde das erschreckend!
NEO.POP
ich finds lustig biggrin.gif
Euronymus
Zitat(NEO.POP @ 30 Aug 2007, 17:40)
ich finds lustig  biggrin.gif
*


Nur solange bisses dich trifft.
onkelroman
also ich muss leider sagen, ich hatte hier schon das ein oder andere mal den eindruck, als hätten die nach der hälfte des studiums aufgehört.. der eine fragt mich was er mir denn nun verschrieben soll und schlägt dann ne viertelstunde in einem buch nach, ob antibiotika gegen meine symptome helfen, ein zweiter schläft während der diagnostik ein, ne andere praxis hat einen eigenen praxis-pudel, der fleissig an medikamenten und gerätschaften schnüffelt, die ärztin in der vierten hat sogar noch weniger ahnung als ich und will mir teile der mandeln abschälen (n chefarzt in soest, dem ich das erzählt habe, schlägt die hände überm kopf zusammen und schreit "oh gott kunstfehler, der gehört die lizenz entzogen"),.. schon seltsam manchmal..
NEO.POP
der psychologe kann mich gerne treffen, der zahnarzt eher weniger lol.gif
JoSchu
Zitat(NEO.POP @ 30 Aug 2007, 17:53)
der psychologe kann mich gerne treffen, der zahnarzt eher weniger  lol.gif
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Psychiater. Das war ein Psychiater. Lege ich großen Wert drauf. Psychiater sind Ärzte, deren Hauptaufgabe im Verschreiben von Medikamenten besteht. Die wirkliche Arbeit bleibt dann an den Psychologen hängen, die diagnositzieren und therapieren. Wundert mich deshalb auch nicht, dass kein Schaden entstanden ist - soviel kann man in dem Job nicht falsch machen.
Claudii
mir ist das auch schon passiert...Binbeim HNO-Arzt und brauchte eine neues Asthmaspray.... Verschrieben habe ich bekommen: Hustenspray.....
Alsich bei einem anderen HNO-Arzt war, da ich mich wunderte, wieso das Spray nicht wirkt, war sie auch zeimlich erschrocken....Jemand der schonmal einen Erstickungsanfall hatte,weiß,wie wichtig dieses Spray sein KANN.
Zum Glück hatte ich keine Probleme...Allerdings war ich dochsehr erschrocken von der Schlampheit des 1. arztes.... noexpression.gif noexpression.gif
kessy8686
oh mein gott..das kann ich mir vorstellen..meine schwester leidet auch an asthma..wär echt krass,wenn sie bei einem ihrer anfälle nasenspray nehmen würde... blink.gif
Fuchs
eure Avatare sehen aus wie Profilfotos! Verwirrend blink.gif

Ansonsten: Hoch lebe das Sommerloch! sleeping.gif

Nieveau: Wann is die Namensänderung fällig? Is doch bald an der Zeit...
schildkroet
Zitat(Claudii @ 30 Aug 2007, 19:14)
mir ist das auch schon passiert...Binbeim HNO-Arzt und brauchte eine neues Asthmaspray.... Verschrieben habe ich bekommen: Hustenspray.....
Alsich bei einem anderen HNO-Arzt war, da ich mich wunderte, wieso das Spray nicht wirkt, war sie auch zeimlich erschrocken....Jemand der schonmal einen Erstickungsanfall hatte,weiß,wie wichtig dieses Spray sein KANN.
Zum Glück hatte ich keine Probleme...Allerdings war ich dochsehr erschrocken von der Schlampheit des 1. arztes.... noexpression.gif  noexpression.gif
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Du hast wahrscheinlich (wie viele Asthmapatienten) ein Placebo gekriegt, weil Du Dir das eh nur einbildest biggrin.gif Nee war'n Scherz. Na immerhin weilst Du ja noch unter uns
nonametoo
Zitat
Vize-Cheffe in der Firma hat es schon so weise gesagt: "Denken sie immer daran, dass sich die Ärzte genauso durch ihr Studium geschummelt haben wie sie."


dank der häufigen, oft mündlichen Prüfungen ist das durchmogeln nicht so einfach...
bugy
Zitat(Fuchs @ 30 Aug 2007, 19:37)
Nieveau: Wann is die Namensänderung fällig? Is doch bald an der Zeit...
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sh_konkret.gif
Niveau
Ich hatte immer nur den Namen geändert, da ich mich zunehmend mit der Person des nicks identifiziert habe und das meinem Geisteszustand abträglich fand. Seit dem ich Niveau heiße, achte ich aber darauf, ab und zu was Sinnvolles zu schreiben.
Chrizzly
Du hast Dich im Vergleich ja auch schon ganz gut gesteigert smile.gif
valex
findest du ?
Chrizzly
Ich bekenne mich schuldig. Das hätte ich nich sagen dürfen, da es danach wieder steil abwärts ging.

Aber das mit der Ärztin finde ich halt ganz witzig, da sie anscheinend ja wirklich ganz kompetent gewesen ist, sodass "echte" Ärzte sich vielleicht manchmal dahinter verstecken müssten. Ein Herz für manche Hochstapler smile.gif
ulli
die ganze sache beinhaltet aber auch eine botschaft aus der uni. dieses ganze totprüfen bringt einfach nichts. man lernt vor allem nicht, wie man denkt, wie man selber wissen erlangt. aber es wurde alles abgefragt, gelerntes wissen wiedergegeben und damit ist man von der gesellschaft voll anerkannt. es lebe die uni und es leben die prüfungen, aber nur wenn man mindestens 6 pro semester hat. ansonsten kann man nichts. achso, zentral müssen sie auch sein, damit sie vergleichbar sind.
ellipirelli1980
Hallo,
wollte mal was zu Prüfungen und Betrug sagen.
Hab jetzt meine erste Examensklausur geschrieben und was soll ich sagen?

Niemand wollte wissen, wer ich bin!
Niemand hat kontrolliert wer ich bin!
Wir haben das Papier für die Klausur schon 1 Stunde vorher bekommen!
Jemand sagte vor der Klausur grob, welche Stoffgebiete drankommen! shocking.gif

Außderdem haben wir festgestellt, dass manche Studenten doch relativ präzise Auskünfte von Lehrenden bekommen hatten, während es generell hieß es gibt nur das Thema und keine Eingrenzung.

Ich kam bzw komme mir voll verarscht vor. Das läd ja so was zum Betrügen ein. Wenn man sieht, dass die Examensnote so ausschlaggebend für eine Ref-Stelle ist (besser als 1,5 ), sollte man wenigstens grobe Sicherheitsvorkehrungen treffen. Hier werden echt die bestraft, die wirklich lernen. Dann bekommt vielleicht Einer eine Stelle, der die Nachlässigkeit ausnutzt hat und seine Ref-Stelle nur durch Betrug antreten darf.

Ciau Elli


ulli
Zitat(ellipirelli1980 @ 05 Sep 2007, 19:13)
Hallo,
wollte mal was zu Prüfungen und Betrug sagen.
Hab jetzt meine erste Examensklausur geschrieben und was soll ich sagen?

Niemand wollte wissen, wer ich bin!
Niemand hat kontrolliert wer ich bin!
Wir haben das Papier für die Klausur schon 1 Stunde vorher bekommen!
Jemand sagte vor der Klausur grob, welche Stoffgebiete drankommen! shocking.gif

Außderdem haben wir festgestellt, dass manche Studenten doch relativ präzise Auskünfte von Lehrenden bekommen hatten, während es generell hieß es gibt nur das Thema und keine Eingrenzung.

Ich kam bzw komme mir voll verarscht vor. Das läd ja so was zum Betrügen ein. Wenn man sieht, dass die Examensnote so ausschlaggebend für eine Ref-Stelle ist (besser als 1,5 ), sollte man wenigstens grobe Sicherheitsvorkehrungen treffen. Hier werden echt die bestraft, die wirklich lernen. Dann bekommt vielleicht Einer eine Stelle, der die Nachlässigkeit ausnutzt hat und seine Ref-Stelle nur durch Betrug antreten darf.
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in meiner schriftlichen magisterprüfung gab es 50 tische und 70 leute, die geschrieben haben. eine person hat aufsicht gemacht. außerdem gab es im raum eine säule, hinter die sich bewusst leute gesetzt haben. die haben natürlich nicht voneinander abgeschrieben. mit fairen prüfungsbedingungen hat das nichts zu tun.
ellipirelli1980
Scheint ja ein gängiges Prinzip an der TUD zu sein. Besonders Scheisse fand ich, dass die Aufgaben (in einem sehr großen Hörsaal) von vorne nach hinten ausgeteilt wurden und zwar nicht pünktlich zum Prüfungsbeginn sondern erst 2 Minuten später. Mein Studiengang war wie immer (in der Hierachie) ganz hinten platziert worden. So haben wir einige Minuten verloren, die mir wahrscheinlich doch noch geholfen hätten. Aber man musste pünktlich auf die Sekunde abgeben, egal wo man gesessen hat. no.gif
Wenigstens war mein Top Thema dran tongue3.gif

Elli
ulli
Zitat(ellipirelli1980 @ 05 Sep 2007, 21:33)
Scheint ja ein gängiges Prinzip an der TUD zu sein. Besonders Scheisse fand ich, dass die Aufgaben (in einem sehr großen Hörsaal) von vorne nach hinten ausgeteilt wurden und zwar nicht pünktlich zum Prüfungsbeginn sondern erst 2 Minuten später. Mein Studiengang war wie immer (in der Hierachie) ganz hinten platziert worden. So haben wir einige Minuten verloren, die mir wahrscheinlich doch noch geholfen hätten. Aber man musste pünktlich auf die Sekunde abgeben, egal wo man gesessen hat. no.gif
Wenigstens war mein Top Thema dran tongue3.gif

Elli
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eigentlich sollte die uni mal mit klagen überzogen werden. da würde ganz schön was zusammenbekommen.
Claudii
Was? das ist ja krass...bei meinen Klausuren ist das komplett anders....
Wir schreiben immer im Vorlesungssaal...zum anderen sind immer 2 Tische frei....und es sitzt genau einer vor einem....also man müsste schon nen Adlerblick haben, um abschreiben zu können.
Dann rennen bestimmt 7 leute rum (bei 200 studis) und gucken,dass man nicht schummelt....
Die Klausuren dürfen nur gemeinsam umgedreht werden und MÜSSEN um Punkt abgegeben werden.
Vor der Klausur müssen wir den Studentenausweis und den Ausweis abgeben und es wird überprüft,ob wir das auf dem Foto sind....

Also Schummeln geht nicht.... wacko.gif
wombat1st
wo und was studierst du denn? solche bedingungen habe ich ja noch nie erlebt.
Gizz
ist doch normal, bei uns ist das auch immer so..ok vielleicht nicht 7 leute sondern eher 3-4 aber sonst...
Claudii
Bin erschrocken darüber, wie leicht "schummeleien" bei euch sind....echt krass... no.gif
drölf
normal ist das nicht noexpression.gif

man könnte zwar schummeln (z.b. über programmierbare taschenrechner) aber meine erfahrung ist, dass es meistens weniger am stoff als mehr an der zeit scheitert.

sowas wie bei ellipirelli ist mir noch ned untergekommen und hab ich vorher auch noch nicht gehört...
Chris
Joa, wie der Vorredner schon sagte. Wenn man sein Zeug kann, dann hat man eigentlich auch kein Problem seine gute Note abzuholen.

Meistens sind es auch die Leute, die sich schon während des Semesters als fleißig und im Stoff bewandert herausstellen, die von den Professoren den Tipp bekommen, wie man den Stoff eingrenzen könnte. Ich kenn es aus dem Grundstudium, dass manche Professoren in der Vorlesung (vielleicht so 5. Vorlesung vor der Prüfung) den Stoff eingegrenzt haben, weil das immer der Zeitpunkt war, an dem besonders wenige in der Vorlesung waren. Da waren auch immer einige Kommilitonen ganz erschlagen davon, dass sie zuviel/das falsche gelernt hatten. Aber einige Professoren denken halt, dass diejenigen, die berechtigt in der Vorlesung fehlen (weil sie es z.B. besser zuhause lernen können) dann den Stoff auch gut beherrschen.

Aber ich will natürlich niemanden Faulheit unterstellen. Es gibt bestimmt auch Lehrende bei denen man sich mit Schleimen einen krassen Vorteil verschaffen kann und ebenso auch welche, die einfach, weil sie wollen, dass die Leute in ihre Vorlesung kommen, dort den Stoff eingrenzen und erweitern.

Faktum ist aber, dass bei den meisten Studiengängen nicht so viel zum lernen ist, dass man es sich nicht alles gemütlich während dem Semester aneignen könnte und damit seine 1,5 zu schaffen. Wenn man natürlich am deutschen System* scheitert ist es Pech.

*z.B. Finanzierung des Studiums durch Nebenjob
Niveau
Zitat(Claudii @ 26 Sep 2007, 13:44)
Bin erschrocken darüber, wie leicht "schummeleien" bei euch sind....echt krass... no.gif
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Das Universitätsklinikum Dresden warnt vor einem falschen Arzt. Er nehme per Telefon gezielt Kontakt zu Familien mit Kleinkindern auf und täusche die Mitarbeit an einer Studie zur Früherkennung von Darmkrebs vor, teilte das Klinikum am Montag mit.

Bei seinen Fragen und Beschreibungen gehe es auffallend häufig um das Fiebermessen an verschiedenen Körperstellen sowie um Stuhlproben. Der Mann agiere hauptsächlich in Ostsachsen. Das Klinikum bat darum, der Polizei entsprechende Anrufe zu melden. Grundsätzlich würden Teilnehmer für klinische Studien nicht per Telefon, e-mail oder Brief gesucht.