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Vollständige Version anzeigen: 30% Lohnerhöhung für Ärzte
wombat1st
Zitat(Hot Doc @ 03 May 2006, 00:38)
So, Zeit fürs Bett. Morgen wird für mehr Geld für Ärzte gestreikt!
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blink.gif schön das du es ansprichst. könnte mir jemand die 30% mal erklären. ich bin mit der bahn heute an der demo vorbeigefahren und und mußte instinktiv an einen maurer auf einem gerüst denken. der ist froh das er einen job hat und den mindestlohn kriegt (den es auf dem bau zum glück gibt). ver.di hat hat gerade 3% (ohne NULL!) und eine einmalzahlung erkämpft, da passen die 30% irgendwie nicht in mein gesellschaftliches bild.
erklärt es mir jemand confused1.gif
komaa
Vermutlich weil die Klinikärzte andere Arbeitszeiten haben (8 Stunden vs. 24 Stunden)
Vermutlich weil viele davon unbezahlte Überstunden sind

aber vermutlich ist das ganze hier arg OT und gehört in einen neuen Thread.
onkelroman
vermutlich weil ein arzt zzt nicht viel mehr bekommt als ein facharbeiter.
vermutlich, um langfristig zu verhindern, dass deutschland ärzte für ganz europa ausbildet.
vermutlich, um ein völlig zugestopftes gesundheitssystem wieder rentabel zu machen.
Hoffi
Zitat(onkelroman @ 03 May 2006, 11:26)

vermutlich, um ein völlig zugestopftes gesundheitssystem wieder rentabel zu machen.
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mehr geld ausgeben um rentabler zu werden, bitte erklär mal! yeahrite.gif
einfach weil sie es verdient haben, weil momentan die einzigen die sich ne golde nase verdienen die Vorstände der krankenkassen sind!
onkelroman
um die kliniken wieder ein bißchen mit ärzten zu füllen, und nicht immer nur mit patienten. die zustände werden für die, die glücklicherweise noch da geblieben sind, auf dauer unzumutbar.
Hoffi
Zitat(onkelroman @ 03 May 2006, 11:35)
um die kliniken wieder ein bißchen mit ärzten zu füllen, und nicht immer nur mit patienten. die zustände werden für die, die glücklicherweise noch da geblieben sind, auf dauer unzumutbar.
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das macht die geschichte aber nicht rentabler maximal besser für die Patienten!
gfx-shaman
und fuer die aerzte, da jetzt ein arzt nichtmehr 36h pro tag in der klinik arbeitet sondern nurnoch 18h, und eben ein zweiter arzt die andern 18h uebernimmt. (ja ich uebertreibe etwas, aber nur minimal)

am ende haben wir zwei arbeitende menschen, die ihr geld verdienen und somit einen arbeitslosen bzw auswandernden weniger

etwas weitergedacht: mehr steuereinnahmen und keine alg-zahlungen
marek_penksa
vergleichen sie gehalt, arbeitszeit und vor allem ausbildungszeit und verantwortung von folgenden (nach gehalt absteigend sortierten berufen)

kfm mitarbeiterin im einkauf bei audi
Fußballtrainer 3. Liga
assistenzarzt uniklinik

jeder, der sich gerne mit seinem arzt (vielleicht sogar in seiner sprache) auch mal unterhalten will, sollte diesen streik und die forderungen unterstützen!

und? mal sehr provokativ gefragt:

ist man patient 2, klasse, wenn man weniger leistungen bekommt als besser verdienende oder wenn man unzureichende bzw. schlechte leistungen bekommt? und diese gefahr besteht, wenn ein arzt gerade seit knapp 20 stunden im OP steht!
Digger
Wenn eine Berufsgruppe mehr verdienen sollte, dann sind es wohl Ärzte. Zum einen leisten die Leute teilweise Unmenschliches (24h Dienst bzw. noch länger) und tragen zudem noch eine große Verantwortung.
Auch wenn ich mich immer über überhöhte Lohnforderungen beschwere...bei Ärzten unterstütze ich diese. Obwohl ich die Streiks als Unmöglichkeit empfinde...vorallem wenn z.B. die Intensivstation in Dresden nur mit einem Notfall-Team besetzt ist.
Socres
das genau ist aber das problem... wenn ärzte streiken, heist es... bah die spinnen wohl,
wenn ich nun hilfe brauch... aber wie sollen sie sich einen rückhalt in der bevölkerung für
ihre forderungen holen? no.gif
Digger
Schon klar...denke aber, das die Mehrzahl der Deutschen eine Lohnerhöhung der Ärzte bzw. allgemein bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte befürworten würde > auch ohne Streiks.
Viele wissen um die Bedingungen in den Krankenhäusern.

Tortenhuber
vielleicht wäre es angebrachter mal einen arzt zu fragen anstatt hier unter gleichermaßen unwissenden über die möglichen gründe zu spekulieren? nur so als denkanstoss ... soll ja wirklich helfen mit den leuten drüber zu reden, hab ich mir sagen lassen.
lusch3
das geld was die krankenkassen einnehmen, und wenn ihc mich recht erinnere gab es da letztens ein fettes plus, sollte wirklich den ärzten zur verfügung gestellt werden. bzw überhaupt dem klinikpersonal, denn auch schwestern und pfleger leisten einiges. vergleicht man was klinikpersonal (inkl ärzte, schwestern, pfleger, etc) bekommen vs das was sie tatsächlich verdienen (also bekommen sollten), dann ist das ziemlich hart unterschiedlich.
gfx-shaman
Zitat(Tortenhuber @ 03 May 2006, 13:24)
vielleicht wäre es angebrachter mal einen arzt zu fragen anstatt hier unter gleichermaßen unwissenden über die möglichen gründe zu spekulieren? nur so als denkanstoss ... soll ja wirklich helfen mit den leuten drüber zu reden, hab ich mir sagen lassen.
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vlt haben es durchaus einige schon getan und spekulieren garnicht sondern berichten von tatsachen.

vlt ist es angebrachter nicht alle anderen immer als unmuendig (zu deutsch: dumm) hinzustellen, kommt bei dir leider nur allzuoft vor und das hab ich mir nicht sagen lassen sondern selbst festgestellt wink.gif
Unscheinbar
Ihr schaut echt zuviel TV. Ein Arzt hat nach einigen Berufsjahren ein durchschnittliches Einkommen von über 100.000 Euro, das ist durchaus mehr als ein Facharbeiter, der mit meistens unter 30.000 auskommen muß. Der hat keinen Marburger Bund, und er muß auf seine Leistung die Mehrwertsteuer aufschlagen. Er lebt auch nicht von Lohnnebenkosten.

Ich plädiere natürlich nicht für eine Abschaffung der Zwangsbeiträge, aber mal kurz darüber nachdenken ist erlaubt. Verantwortung, Veranwortung, das muß natürlich bezahlt werden, aber ein Busfahrer hat auch viel Verantwortung. Er könnte ebenfalls täglich mehrfach durchdrehen und frontal in einen 40-Tonner fahren, verdient aber sehr, sehr wenig.

Was bezahlt wird, ist die Knappheit der Leistung am Markt, und da gibt es eben sehr viele, die sich ein Medizinstudium zutrauen, seien es gescheiterte Jurastudenten, Physikstudenten oder Informatiker oder ganz ganz ganz ganz liebe Mädchen und Zivis, die das schon immer machen wollten, weil sie so gerne helfen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Helfer-Syndrom

Es ist auch richtig so, dass manche Ärzte sehr gut verdienen und andere knapp über der Pfändungsgrenze. Viele denken, weil die alle einen weißen Kittel anhaben, machen die alle das selbe. Gesichtschirurgie hat vielleicht weniger Verantwortung als der Anästhesist, aber beim Anästhesisten ist normal, dass alles klappt, wie bei der Sache mit dem Bus, bei Schönheitschirurgen dagegen klappt es meistens nicht, und deswegen müssen logischerweise gute davon auch überproportional gut verdienen. Schlecht wäre nur, wenn der Busfahrer und der Schönheitschirurg sich absprechen.
cleanerjp
ich bin froh, wenn ich wieder laufen kann und mal mit weniger als 4 stunden im wartezimmer rauskomm...
mr.orange
Zitat
Ein Arzt hat nach einigen Berufsjahren ein durchschnittliches Einkommen von über 100.000 Euro


Den Arzt zeigst Du mir bitte! Ich kenn so einige und von denen fährt immer noch keiner Porsche. Müsste doch bei der Knete locker drin sein.

Statistik. Woher?
marek_penksa
Über 100.000 als Klinikarzt???? Mit einigen Berufsjahren meints Du wohl mindestens 20 Jahre und eine recht steile Karriere zum Chefarzt...

Ein Busfahrer verdient übrigens nicht soo schlecht!

So und jetzt die (fürwahr etwas grobe) Rechnung:

Busfahrer

Verdienst knapp 2000 brutto ab dem 22. Lebensjahr
- Ausbildungskosten: wenig bis keine da Lehrlingsgehalt (sagen wir mal ruhig 5000?)

Verdienst Assistenzarzt knapp 3600 brutto ab dem 30. Lebensjahr
- Ausbildungskosten ca. 50.000

Also rechnen wir mal den 40jährigen Doktor:

Einkommen bis dato 432.000 Euro - 50.000 = 382.000

Und der 40jährige Busfahrer

Einkommen bis dato: 432.000 - 5000 = 427.000 Euro

also hat der 40jährige Busfahrer bis dahin mehr verdient als ein Arzt...

Dafür durfte er aber keine schöne Studienzeit verleben und bei Exma mit Idioten wie mir sinnlos rumdiskutieren.....

DER MILCHMÄDCHENRECHNER !!!!!!!!!!!!!!!!!!
Unscheinbar
Sprichst Du mit den Ärzten, 40+ Jahre, verheiratet, zwei bis drei Kinder, zwei Autos, abzuzahlende Eigentumswohnung, vielleicht ein Landhaus und schon viel gesehen von der Welt, über deren Einkommen ? Wenn sie auch bei Möbeln und Essen gehen Geschmack haben, ist da längst kein Porsche drin. Den haben doch eher Geschäftsführer und Anwälte oder Singles die jeden Cent da reinstecken.

Ich habe einfach von den Praxisumsätzen die Kosten abgeschlagen. Dass ein Assistenzarzt weniger verdient, ist mir schon klar, und auch, dass das die meisten erstmal längere Zeit bleiben. Durchschnitt ist ja nicht Median.
wombat1st
Zitat(marek_penksa @ 03 May 2006, 15:14)
Busfahrer

Verdienst knapp 2000 brutto ab dem 22. Lebensjahr
- Ausbildungskosten: wenig bis keine da Lehrlingsgehalt (sagen wir mal ruhig 5000?)

Verdienst Assistenzarzt knapp 3600 brutto ab dem 30. Lebensjahr
- Ausbildungskosten ca. 50.000

Also rechnen wir mal den 40jährigen Doktor:

Einkommen bis dato 432.000 Euro - 50.000 = 382.000

Und der 40jährige Busfahrer

Einkommen bis dato: 432.000 - 5000 = 427.000 Euro

also hat der 40jährige Busfahrer bis dahin mehr verdient als ein Arzt...

*

so ein blödsinn. das ist nicht mal ne milch- sondern eher eine grützerechnung.

ich hatte ehrlich gesagt gedacht, daß es mir jemand erklärt, aber die eine hälfte der posts beginnt mit vermutlich und die andere hälfte strotzt nur so von unwissender arroganz. ich will nicht wissen was eure pauschalverurteilungen zu diesem thema sagen, sondern warum ärzte im moment unter anderem 30% mehr geld einfordern.

zum obigen beispiel; der erste arzt der mir einfällt ist ein bekannter um die 40. er fährt 4 autos die alle jenseits der 50.000euro kosten. sein durschnittsgehalt schrammt knapp die grenze zum 5stelligen und wenn wir abends was trinken sind, dann macht er auch nicht den eindruck eines finanziell armen menschens. das war EIN beispiel.
die mär vom armen arzt glaube ich aber nicht. in meiner familie tummeln sich noch einige ärzte (zum teil niedergelassen) und keinem geht es finanziell schlecht. bringt mir doch bitte den arzt der 70h/woche schufftet und mit einem sächsischen friseusengehalt nach hause geht. mir ist klar, daß in dtl. keine eidgenössischen, norwegischen oder neuseeländischen gehälter gezahlt werden; ärzte nagen aber keineswegs am hungertuch. eine 60h woche gibt es bei sehr vielen berufsgruppen und bloß weil ein 8h tag festgeschrieben ist, heißt es noch lange nicht, daß dieser auch gearbeitet wird.
verkäuferinnen bei lidl um länger besser situiert hinzustellen, als den durchschnittlichen deutschen klinikarzt ist einfach nur lächerlich, denn dann würden wohl die traineeseminare bei lidl und nicht die fakultät des carl gustav carus überlaufen.

ich frage also vorallem noch einmal bei den (werdenden) medizinern an, auf welcher grundlage begründet sich dieser streik?
marek_penksa
nich gleich sauer werden:)

immerhin stellst du ja deine frage auch nicht gerade sachlich ("passt nicht in mein gesellschaftliches bild") - das ist ja wie die sachliche frage:

"Kann mir mal einer erklären, was an dieser völligen scheissband toll ist" und die erwartung, daß sich darauf die bandmitglieder bei dir melden und dir ruhig und sachlich erklären, warum sie toll sind

Wenn du Erklärungen suchst, dann lies einfach mal die Forderungen und Begründungen des Marburger Bundes GENAU durch!


mr.orange
@unscheinbar:

Gut. Das ist der Schmidtsche Wert. 100.000 € nach Abzug aller Kosten. Ein solcher Durchschnittswert ist statistisch völliger Unsinnig, da Art und Umfang einer Praxis heterogen sind (ja, es soll tatsächlich sogar Gemeinschaftspraxen geben).

Unabhängig davon, die 100.000 berücksichtigen in keiner Weise
- abzuzahlende Kredite
- Reinvestitionen
- erhöhte Kosten für private Versicherungen

Da ich direkt an einer Quelle sitze, ein paar hübsche Zahlen:
- Praxisumsatz jährlich 120.000 €, da sind dann noch Kosten abzuziehen
- Angestellte: 1 Arzthelferin, 1 Auszubildente
- pro Hausbesuch gibts derzeit im Osten 2,50 €! Dafür kommt keine Telekom, geschweige denn der Handwerker.

Niedergelassene Ärzte nagen mit Sicherheit nicht am Hungertuch. Ab nen dicken Maxen machen ist auch nicht mehr drin. Unabhängig davon, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass beide Angestellte in o.g. Fall nen vernünftiges Gehalt verdienen.

Der Ärzteprotest richtet sich vor allem danach, dass zunehmend medizinische Leistungen, die eine Grundversorgung sichern, nicht mehr bezahlt werden. Müssen sie auch nicht, sie fallen dann nur künftig weg. Der nächste Schritt dazu ist die neue Bonus-Malus-Regelung, bei der Ärzte Medikamente selbst zahlen müssen, wenn ein Durchschnittsverbrauchswert überschritten wird. Was per se ebenfalls völliger Blödsinn ist, da keine Praxis der anderen gleicht. Das Ergebnis ist jetzt schon absehbar: Die Patienten werden noch weniger das medizinisch notwendige und sinnvolle bekommen, sondern zunehmend mit Standard-0815 vorlieb nehmen müssen.
Tavor
@wombat:
man muss differenzieren zw. den forderungen der klinikärzte und denen der niedergelassenen.
du kennst sicher die arbeitszeiten bzw. die situation von assistenzärzten in krankenhäusern. 36h dienste (und deren vergütung) sind keinesfalls seltenheit sondern realität.30% mehr lohn sind hier denk ich mal angemessen, zumal in vielen kliniken den ärzten sonderzuwendungen (wie z.b. weihnachtsgeld...) gestrichen wurde.
anders natürlich bei chefärzten. hier 30% mehr lohn zu fordern, wie es der MB tut, ist nicht gerechtgertigt...

bei niedergelassenen ärzten (gerade hausärzten) verhält es sich etwas anders. ich habe in den semesterferien 2 monate in einer praxis gearbeitet, im wesentlichen geht es hier um eine redutkion der immer weiter zunehmenden bürokratie. dazu gehören:
-mitarbeit in absolut sinnfreien zeitintensiven programmen der krankenkassen (DMPs)
-umsetzungen von vorgaben in puncto auszufüllender dokumente (und glaub mir, krankenkassen sind absolut pingelig wenn es an zu zahlende leistungen geht)
-zunehmende regress-forderungen für medikamente die nicht ordnungsgemäß verordnet wurden weil zum 5. mal im quartal die richtlinien geändert wurden...
-uvm
der streik richtet sich wie herr orange schon gesagt hat auch gg. grundleistungen, die einfach nicht mehr bezahlt werden

@WOMBAT und nun die ärztin die ich kenne:
die ärztin bei der ich gearbeitet habe, bekommt 60% ihrer leistungen im quartal vergütet, muss aber davon kredite für praxis, geräte, 3schwester und 1 azubi zahlen. das bedeutet umgerechnet, dass sie 5 1/2 wochen pro quartal umsonst arbeitet. ihre praxis platzt aus allen nähten (ca. 3500 patienten), da in näherer umgebung (stadt) 3 hausärzte schlossen. durchläufe von ca. 60 patienten in 4 1/2 h waren normal. dazwischen ständig telefonate mit krankenkassen, kassenärztlichen vereinigungen etc etc wegen meist rein bürokratischen angelegenheiten. weiterhin gab es oft beschwerden von patienten wegen zu langer wartezeiten, worauf sie sehr oft nur entgegnete, dass sie über jeden patienten froh ist, der zur zeit ihre praxis verlässt. sie war bereit, jedem patienten sofort die akte auszuhändigen, damit er/sie sich einen neuen hausarzt suchen konnte, da sie sich diese sinnlosen streitigkeiten nicht antun wollte.
in anbetracht der 60% des zustehenden gehalts, plant sie ihre praxis an einem tag in der woche zu schließen, um den enormen verlust auszugleichen. es gibt keinen anderen berufsstand, der umsonst arbeiten würde (bzw. muss).
soviel dazu. p.s. sie fährt einen 8 jahre alten golf...

und das ist absolut kein einzelfall. die gesamtsituation wird sich weiter zuspitzen, bis es patienten merklich schlechter geht, erst wenn patienten anfangen sich aufzuregen wird sich etwas ändern. doch solang es dem patient (noch) gut geht, interessiert es ihn schlichtweg nicht wie es seinem arzt und seiner praxis geht. klingt traurig , ist aber so

welche fachrichtung ist dein bekannter, denn das hört sich wirklich gut an...

p.s. vielleicht hat er ja kräftige aktiengewinne gemacht, weißt du ob er wirklich alles selbst verdient hat? wer geld verdient legt oft auch welches an...

pp.ss. hab bei focus (oder spiegel) gelesen, dass ein semester in dd 15000 euro kostet. also nix mit 50000 für die ausbildung (12,5 semester regelstudienzeit)...
Mangoo
Zitat(Tavor @ 03 May 2006, 18:23)
pp.ss. hab bei focus (oder spiegel) gelesen, dass ein semester in dd 15000 euro kostet. also nix mit 50000 für die ausbildung (12,5 semester regelstudienzeit)...
*


Den Artikel zeigst du mir aber bitte! Ein Semester 15.000 Euro... Das ist ja wohl ziemlich übertrieben!
YaYstefan
jupp die sollen ruhig mehr gehalt bekommen dann bleiben die wenigstens hier und wandern nicht wie ALLE ärzte/innen die ich kenne und die ihr diplom haben aus!

denen wurden solch witzige angebote hier gemacht wie für 500Eur/monat ne 50-60h woche zuschieben.... HÄ ? 6-7 jahre studiert und dann 500 takkn ... klar das hier kein schwein bleibt.
ne freundin von mir ist zahnärztin und die wollte ursprünglich schon hier bleiben, aber überall wo sie war(hier im osten D.) hieß es entweder 500Eur oder wir nehmen uns halt nen polen ... das nenn ich doch mal tolle zukunftsaussichten. Mindenstlohn für ALLE sag ich nur ....

die is inzwischen in England ... 6000PPfund einmalig und das monatsgehalt wird nach Liste bezahlt was soviel ist wie, um es mal mit ihren worten auszudrücken, "Geldsorgen hab ich definitiv nicht mehr ..selbst wenn ich mir alle 3 monate nen auto kaufen würde..." pinch.gif
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REFORMEN happy.gif
mr.orange
In Ergänzung zu Tavor:

3.500 Patienten ist wirklich dick. Und wirtschaftlich für den Arzt völlig sinnlos. Aufgrund der gedeckelten Budgets gibts pro Arzt eh nur nen Durchschnittswert der eben im Topf ist. Die Behauptung einiger Politiker, dass bei erhöhten Kosten aufgrund erhöhter Patientenzahlen bzw. besonders schwerer Krankheits-Fälle auf Antrag das Budget erhöht wird, ist auch blanker Unsinn. Hat der Arzt also in einem Quartal plötzlich 3 schwere Krebsfälle mit Übergang zum mortalem Statium (hallo Tod), weiß er bereits vorher, dass er diese Behandlung nicht bezahlt bekommt. Das gleiche betrifft Hausbesuche. 2,50 € hierfür ist ein Witz. Kein vernünftiger Arzt wird daher neue und vor allem teure, sprich alte Patienten aufnehmen, da hierfür schlicht nicht bezahlt wird.

Die von Tavor angesprochene Bürokratie seitens der Krankenkassen tut ihr übriges. O-Ton Ärztin: "Wir brauchen gar keine Patienten mehr, mit dem Ausfüllen von Formularen haben wir genug zu tun." Dazu gehören die neuen Diabetiker-Programme ebenso wie die sog. Hausarztmodelle, bei denen die Patienten von Ihren Kassen so richtig verarscht wurden (spar bei der Praxisgebühr für noch weniger Leistungen). In diesen Fällen hat noch keine der Krankenkassen was von EDV gehört. Es bleibt beim finsteren Mittelalter, in dem tausende Formulare per Hand ausgefüllt werden müssen, um dann an EINE bundesweite Faxnummer (für alle Ärzte) zu gehen, AOK und Barmer waren hier besonders schlau. Weiteres hübsches Beispiel ist der Fall meines Zahnarztes, der gegenüber der Krankenkasse für ne einfache Füllung schonmal ein 15!!!-seitiges Formular ausfüllen darf. Für jede Windel und jeden Furz muss ein Arzt mittlerweile nen Antrag stellen. Zeit für Patienten bleibt da verständlicherweise wenig.

Die Situation im Osten ist nochmal ne Spur beschissener, da hier der sog. Punktwert (Abrechnungsgröße in €-cent) seit Jahren im Sinkflug ist.

Das politische Ziel ist klar und wurde auch bereits von Vertretern des Gesundheitsministerium formuliert: mittelfristig sollen die Praxen verschwinden und deren ambulante Leistungen durch Krankenhäuser erbracht werden. Unter dem Deckmantel der Kostenersparnis werden dann künftig Patienten ala Emergency-Room im Standard-Eilverfahren abgefertigt. Der Vorstandschef der Rhön-Kliniken, deren Aufsichtsrat im übrigen der achso "Gesundheitsexperte" und Ulla Schmidtche Inzest-Freund Karl Lauterbach ist, hat diese Ziele bereits so formuliert.

Der bisherige Berufskodex der Ärzte, insbesondere der alten hier im Osten, die entsprechend Ihres Eides noch eher ne medizinische Leistung im Sinne der grundversorgung erbringen, obwohl nicht dafür bezahlt wird, wird bald Geschichte sein. Denn die Jungen werden diese Spiele wohl kaum mit sich machen lassen.
lusch3
wenn ich mir das so durchlese bin ich verdammt froh doch kein medizin zu studieren.....
Hot Doc
na, macht schon Spaß, das Medizinstudium! Mal schnell kostenlos nach Berlin düsen und nen sonnigen Tag in unserer Hauptstadt verbringen. cool.gif

Zum Thema:
Ich habe mir mal 1 Beispiel herausgepickt, das - soweit ich das beurteilen kann - recht "normal" ist. Die Medizinerin ist die Schwester von einem guten Freund und hat mir selbst folgendes Berichtet.

Assistenzärztin mit erstklassigem Abschluß, 2. Arbeitsjahr, Kinderklinik
durchschnittliche Arbeitszeit: 72h/Woche
Einkommen: 2400€/Monat
Stundenlohn: ca. 8€ nach Steuern
Das ist für jemanden der über 6 Jahre seines Lebens studiert hat, und gestern dem 10 Jahre jüngeren Elektriker Lehrling nen Stundenlohn von 56€ gezahlt hat, nicht gerade ein Pappenstiel.
Aber für die Überstunden müßte es doch auch mehr Kohle geben??!?!?!
Nix da, die werden auf Urlaubskonten angelegt.
Na gut, sagt einer, dann machen die halt 3 Monate Urlaub im Jahr!!!
Nix da, am Ende des Jahres verfallen die angesammelten Stunden, da aber jeder ne gute 3-stellige Zahl Überstunden mitschleppt und das mit den normalen Urlauben schon knapp wird, kann man sich das als kleiner Assistenzarzt net erlauben auf seine Urlaubstage zu bestehen. Vor allem nicht wenn die Arbeitsverträge alle auf 2 Jahre begrenzt sind und die Verlängerung bald ansteht.
Außerdem wird oft schon vorher aufgehört die Überstunden zu melden, weil der Arbeitgeber Druck ausübt: "Die Anderen Ärzte machen aber nicht so viele Überstunden", "Arbeiten sie mal zügiger! Das riecht nach Faulenzerei!" oder "Ihre Vertragsverlängerung....".
Im konkreten Fall wurden von 28 zusätzlichen Urlaubstagen ganze 3 gewährt.

Um jetzt auf die geforderten 30% zurückzukommen: Das wären dann fast 10,50€ pro Stunde. Echt ne ganze Stange Geld, die du dem Herzchirurgen, Anesthäsisten, .... deines Vertrauens zugestehst. Da bekomm ich beim Nachhilfe geben mehr, hab weniger zu tun, und nachher verklagt mich nicht irgend ein... censored2.gif...weil ich am Ende einer 36h Schicht nen zu dicken Faden genommen hab und das jetzt zu einem schlechten kosmetischen Ergebnis der Wundheilung kommt. HALLELUJAAAA!!!!

Ob das jetzt auf viel mehr Geld bei gleicher Arbeit oder gleiches Geld bei weniger Arbeit hinausläuft, ist mehr oder weniger Wurscht, weil wenn dann die Überstunden wirklich einmal vernünftig bezahlt werden, kann - wer will - sein Gehalt ja beliebig aufstocken.

PS.: Wenn ich in einem Wochenenddiest in England so viel verdiene wie hier in einem Monat, warum dann hierbleiben???
mr.orange
@Hot Doc:

Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer: man kann sich natürlich ein Arbeitsleben lang dafür prostituieren, in der heren Hoffnung irgendwann mal Chefarzt zu sein und auch noch dick privat abzurechnen. Bis dahin ist dann das Privatleben allerdings im Arsch.

Das witzige ist vor allem, dass die Formular- und Verwaltungsbürokratie- Kacke bei vielen Kliniken bis zu 75% der gesamten Personalkosten ausmachen.

Mir persönlich ists mittlerweile wurscht. Wer die staatstragenden Parteien wählt bekommt halt staatstragenden 0815-Durchschnitt. Basta.
hullbr3ach
HotDoc & Mr Orange: sh_goodpost.gif

Mal ein Beispiel aus meinem Familienkreis: Mein Onkel ist derzeit noch leitender Chefarzt in einer grossen Klinik. Ihm stinkt der Job mittlerweile so extrem, dass er naechstes Jahr aufhoert. Laut seiner Aussage muesste er um das Krankenhaus vor dem pleite gehen zu bewahren Entscheidungen treffen, die nicht mehr seinen ethischen Prinzipien entsprechen. Ihm kommt zum Glueck, dass er anderweitig etwas Geld erhalten hat, so dass er jetzt die Moeglichkeit hat sich eine Auszeit zu nehmen und einen anderen Job zu suchen. Den grossen Reibach hat er aber selbst in dieser Position nicht gemacht.
Tavor
Zitat(Mangoo @ 03 May 2006, 19:07)
Den Artikel zeigst du mir aber bitte! Ein Semester 15.000 Euro... Das ist ja wohl ziemlich übertrieben!
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hab online gesucht aber leider nur kostenpflichtige beiträge gefunden. vielleicht kannst du das nachvollziehen wenn du dir vor augen hältst, dass man ständig irgendwelche (sehr kostenintensiven) praktika zu absolvieren hat. die medfak in dd ist sehr gut ausgestattet und bietet sehr viel, wodurch diese summe zustande kommt. Beispiel? z.B. Biochemie-Praktikum: Für manche Versuche verwendet man z.t. Enzyme (RNAsen falls du nachschauen willst, deren Einaufspreis bei 5000-6000 Euro liegt - für 1-2 ml(!)...
Mangoo
Also ich glaube kaum das irgendein Medizinstudent in Dresden 15.000 Euro pro Semester bezahlen muss.
komaa
Warum sollte auch irgendein Student an einer staatlichen Uni 15.000 Euro/Jahr zahlen. Schließlich gibt es ja noch keine Studiengebühren. Trotzdem muss irgendjemand für die Ausbildung bezahlen und wenn du einen Blick auf andere Länder und deren Studiengebühren für Medizin wirfst, wirst du feststellen, dass 15000 Euro sogar nur Mittelmaß sind.

Hier noch ein Beispiel vom anderen Ende der Welt (Neuseeland): Link
hasufel79
Zitat(Unscheinbar @ 03 May 2006, 14:25)
Ihr schaut echt zuviel TV. Ein Arzt hat nach einigen Berufsjahren ein durchschnittliches Einkommen von über 100.000 Euro, das ist durchaus mehr als ein Facharbeiter, der mit meistens unter 30.000 auskommen muß. Der hat keinen Marburger Bund, und er muß auf seine Leistung die Mehrwertsteuer aufschlagen. Er lebt auch nicht von Lohnnebenkosten.

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also manchmal frag ich mich echt, woher einige ihre weisheiten löffeln...
die ärzte, die solch ein einkommen beziehen, sind jedenfalls keine normalen klinikärzte, nichtmal assistenzärzte, ja sogar oberärzte bekommen nicht soviel. dieser arzt, den du hier ansprichst scheint wohl ein chefarzt zu sein...
und wieviele chefärzte gibt es pro klinik? RICHTIG! einen - maximal 2 - für jeden funktionsbereich. der rest sind vorherige genannte. (AUSGENOMMEN sind hier niedergelassene ärzte, da die über die GOÄ abgerechnet werden, aber das ist wieder eine anderes Problem...)

ich unterstütze die forderungen der ärzte. es kann nicht sein, daß nach so langem studium (und damit mein ich die REGELstudienzeit liebe langzeitstudenten), einer verantwortung, die sprichwörtlich leben rettet (oder verhunzt im worst case) gerade mal stündlich so viel verdienen, wie ein normaler facharbeiter. das ist nicht diskriminierend - das ist ein mißverhältnis, da die (klinik)ärzte (und ich weiß das weil ich steuerlich ein paar betreue) schlecht bezahlte dienste schieben müssen und das grundgehalt relativ lächerlich ist.

über die höhe der 30 % kann man sich sicherlich streiten. die forderung ist aber nur eine weiter spitze eines eisbergs, denn unser gesundheitssystem kollabiert aufgrund demographischer effekte und somit steht auch hier wieder am ende jeder kausalkette: WER SOLL DAS BEZAHLEN??? und diese frage, liebe mitmenschen kann uns leider auch eine frau merkel o.ä. nicht beantworten no.gif
Hoffi
Zitat(YaYstefan @ 03 May 2006, 19:10)
jupp die sollen ruhig mehr gehalt bekommen dann bleiben die wenigstens hier und wandern nicht wie ALLE ärzte/innen die ich kenne und die ihr diplom haben aus!

denen wurden solch witzige angebote hier gemacht wie für 500Eur/monat ne 50-60h woche zuschieben.... HÄ ? 6-7 jahre studiert und dann 500 takkn ... klar das hier kein schwein bleibt.
ne freundin von mir ist zahnärztin und die wollte ursprünglich schon hier bleiben, aber überall wo sie war(hier im osten D.) hieß es entweder 500Eur oder wir nehmen uns halt nen polen ... das nenn ich doch mal tolle zukunftsaussichten. Mindenstlohn für ALLE sag ich nur ....

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REFORMEN  happy.gif
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wasn deine freundin für nbe Zahnärztin?ich glaube du verwechselst da was da verdient jede schwester in ner Zahnarztpraxis mehr!Das man als angestellter Arzt nicht reich wird ist klar, aber 500€ ist ein bissel abwegig!
Tavor
Zitat(Mangoo @ 04 May 2006, 09:21)
Also ich glaube kaum das irgendein Medizinstudent in Dresden 15.000 Euro pro Semester bezahlen muss.
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sorry wenn das vielleicht falsch rüberkam, ich meinte natürlich keine studiengebühren, sondern die kosten die ein student pro semester "verursacht"....
Cappricorn
naja, ärzte brauchen wir doch nicht, bei zahnproblemen lass ich mir den zahn vom dorfschmied ziehen, bei akuten atmungsproblemen frag ich eine kräuterkundige nach heilkräutern und wenn ich n bein verlier schnitz ich mir eins aus holz.

....so oder so ähnlich könnte es aussehen wenn weiterhin an unserem gesundheitsystem geflickschustert wird.
Ich seh australien als beispiel, hat für ca. 12 mio menschen 1(oder 2?) krankenkasse mit ca. 5000 mitarbeitern,
würde bei einem hochrechnen auf sagen wir 80 mio menschen evtl. 4 krankenkassen mit 30 - 40000 mitarbeitern machen.

und was hat deutschland? viel zu viele krankenkassen mit zuvielen mitarbeitern, die sich selbstverwalten (wie die ARGE)....und dazu noch das schreckgespenst der privaten krankenkassen...kann man die nicht auch gesetzlich dazu zwingen ausgleichszahlungen an die gesetzlichen kassen zu leisten?
mr.orange
@cappricorn:

Es gibt keinen Grund, private Krankenkassen zur Finanzierung heranzuziehen. Sowas nennt man Enteignung. Unabhängig davon: die privaten Kassen finanzieren bereits jetzt einen Teil des solidarischen Gesundheitssystems, da mit den privaten Einnahmen die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen durch die Leistungserbringer quersubventioniert werden. Bei vielen Praxen steht jetzt schon fest, dass diese ohne diese Subventionen schon längst dicht wären.
Chris
Warum man aber zulässt, dass man die Menschen überhaupt in eine 2KlassenKrankenkassengesellschaft einteilen darf, ist fraglich. Warum sollen den ausgerechnet alle Menschen, die mehr verdienen in eine private KK gehen dürfen und alle denen es nicht so gut geht in der Öffentlichen rumdümpeln. Effektiv hat man dann die Armen und Kranken (weil sie nichts für ihre Vorsorge ausgeben können) in der einen Ecke und in der anderen die Reichen und Gesunden. Kein Wunder, dass wir die Krankenkassen nicht mehr bezahlen können. Ist ja sozusagen ein Krankenkassenghetto. Keiner will da rein, aber biste mal drin kommste nicht mehr raus. Und dann dieses lustige Gebumsel, dass einem die Beiträge verloren gehen, wenn man die Krankenkasse wechselt. Etc. pp. Eine Krankenkasse ist nicht dazu gemacht, einen Wettbewerb auszutragen, sondern das Beste für alle bei möglichst wenig Aufwand für den Einzelnen zu erbringen.
balkonpiraten
Zitat(ullik @ 03 May 2006, 15:40)
suuuuper idee!
*


dann werden in nächster Zeit halt nur noch Ärzte geplündert, das lohnt sich wenigstens.

Ann Bonney & Jack Sparrow
mr.orange
@chris:

Die Frage warum überhaupt 2 Kassensysteme ist berechtigt. Ist aber auch einfach zu erklären. Die gesetzliche KV nebst auch der Rentenversicherung und dem ganzen anderen Sozialstaatszeugs verdanken wir freundlicherweise Herrn Bismarck. Seine Strategie den "bösen Sozen" eines auszuwischen ging damit auf. Und seit dem haben wir ein Sozialversicherungssystem, dass in seiner Gesamtheit seit Jahrzehnten alle möglichen Bedürftigkeiten abdeckt. Da werden neue Bedürftigkeiten entdeckt, alte abgeschafft, umgeschichtet, querfinanziert, subventioniert und nebenbei haben wir noch ein Haufen Verwaltungstanten mit nem netten Job, denen wir die Ärsche vergolden.

Das ist eigentlich schon alles. Damit erfahren alle Angestellten eine verlässliche Grundsicherung. Die private Krankenversicherung ist eher was für risikofreudigere Menschen. Und mitnichten billig, wie immer so schön behauptet wird. Da wird für jeden extra gezahlt während in der gesetzl. KV zumindest Kinder und ggf. der Partner mitversichert sind. Hinzu kommt, dass sämtliche Kosten ersteinmal selbst zu tragen sind, die Rechnung kann man sich, soweit vertraglich zugesicherte Leistungen, im Nachgang erstatten lassen.

Warum ein Unternehmer, der volles Risiko fährt, für den es keine Sozialversicherung gibt, geschweige denn, dass seine Interessen auch nur annähernd so geschützt sind, wie die eines Arbeitnehmers, auch noch ein gewachsenes und heute marodes, teures Sozialsystem finanzieren soll, muss mir erstmal einer erklären. Das ist alles gewollt, das ist alles gewählt. Und zwar seit Jahrzehnten. Wählen wir doch FDP, dann ist damit bald essig und wir können uns alle privat versichern. So wir denn genommen werden. Das ist eben auch ein Vorteil der gesetzlichen SV: jeder darf rein. Das ist bei ner Privaten anders und auch gut so. Ich schreibe schließlich auch niemanden vor, welcher Teppich in seiner Wohnung zu liegen hat.

Warum allerdings Angestellte mit einem Mordseinkommen da raus können, ist mir ein Rätsel. Vielleicht damit Bundestagsabgeordnete in die für sie preiswertere Private können? Nun, dies ist auch gewählt.
Hot Doc
Wer Lust hat über die "Arbeitssituation der deutschen Krankenhausärzte" und die daraus abgeleiteten Vorderungen n paar Seiten zu lesen, dem empfehle ich mal das hier:
Grundsatzpapier des Marburger Bundes zur Arbeitssituation deutscher Krankenhausärzte

Das Krankenkassenproblem ist ein interessantes und vielschichtiges Problem, das aber nur bedingt zum Threadthema gehört. Deswegen halt ich mich mal zurück......obwohl es mir schon gewaltig unter den Fingern brennt. pc_type.gif
rakete
^^ denk ich auch... ein großes Problem ist zudem, das sich Chefärzte gerne Provisionen aus den privaten in die eigene Tasche streichen, obwohl sie gesetzlich verpflichtet sind ihren behandelnden unterärtzten 80% abzugeben...
in der realität siehts leider so aus, das sich nie ein unterartzt beschwert, weil der Chefarzt die Macht hat ihn seine Praktischen Stunden nicht erreichen zu lassen und ihn über Jahre hinweg unten zu halten...
Ich denke die Situation ist nah an fatal, einige wenige Ärzte streichen die dicken Schecks ein, die meisten Ärzte machen allerdings Überstunden für ihren Chef... die Abwanderung unserer Nachwuchsärzt hat längst begonnen, wer in 30 Jahren noch einen duetschen Arzt haben will muß wohl nach England oder Skandinavien ziehen...
Hot Doc
Dazu auch noch ein netter Artikel (für die die lieber Geschichten lesen, als pure Fakten):
Der Arzt im Paradies