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Aberkennung Weltkulturerbe droht...
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21 Apr 2006, 15:55
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4. Schein
Punkte: 467
seit: 07.12.2004
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ach weeste back dir doch einfach n eis. um mir die krone des tollsten spruches auszusetzen...
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28 Apr 2006, 14:22
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3. Schein
Punkte: 306
seit: 01.10.2003
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Nun liegt das Gutachten der TU Aachen zur Waldschlösschenbrücke und deren Auswirkungen auf Dresden vor. Die Ersteller können der Brücke wenig positives abgewinnen, soviel in Kurzform. Die DNN hat ein paar Passagen daraus veröffentlicht - Link -
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28 Apr 2006, 15:28
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Vordiplom
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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Endlich mal ein Schritt vorwärts (die Befürworter werden sagen: rückwärts). Genau das was jeder gewußt hat, der n bisserl Sinn für Ästhetik hat, mußte jetzt in einem Gutachten teuer festgestellt werden, nur um ein paar größenwahnsinnigen Provinzpolitikern ihr Selbsdarstellungsobjekt zu nehmen. Naja, noch isses nicht so weit. Die UNESCO muß ja noch eine Entscheidung treffen und selbst dann bleibt die letzte Entscheidung bei der Stadt, was ihr wichtiger ist...noch mehr Verkehr anlocken, Weltkulturerbe aufgeben und dafür noch ordentlich Geld ausgeben oder ihre - sowieso schon recht geringen - Verkehrsprobleme an der Wurzel behandeln und damit noch attraktiver für Bürger und Touristen werden. Edit: Der letzte Absatz in dem Artikel ist echt lustig. Wenn man schon den Entscheidungsträger angreift, bevor eine Entscheidung gefällt ist und als Argument die Platzängste eines verstorbenen anführt, kann es um die pro-Argumente nicht besonders gut bestellt sein. Dieser Beitrag wurde von Hot Doc: 28 Apr 2006, 15:32 bearbeitet
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Wissen ist Macht - nichts wissen macht auch nix!
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02 May 2006, 15:38
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Vordiplom
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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Zitat 1. März 2006 - Ministerium: Geld steht auch für anderen Standort oder Tunnel zur Verfügung
In einem Gespräch mit den „Dresdner Neuesten Nachrichten“ stellt das Sächsische Wirtschaftsministerium klar, daß die Fördermittel des Freistaates für die Elbquerung weder zeitlich begrenzt noch an den Standort Waldschlößchen gebunden sind. Auch ein Tunnel könne damit finanziert werden. Nur damit mal dem Argument: "Jetzt, hier und sofort ne Brücke, sonst kein Geld, weil Geld gibts nur für genau diese Brücke" der Wind aus den Segeln genommen wird. Ich bin trotzdem weiterhin aus Stadt- und Verkehrsplanerischer Sicht gegen jegliche weitere Querung der Elbeim Stadtgebiet, ob obendrüber oder untendrunter, weil sie einfach nicht notwendig ist, sondern einfache Verbesserungen in Verkehrsführung und Straßenqualität die Verkehrssituation ausreichend verbessern könnten und dabei enorm Geld gespart würde.
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03 May 2006, 00:38
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Vordiplom
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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und weil ich grad so in Fahrt bin: Aus der Sächsischen Zeitung: Zitat Verkehrszählung
Verkehrsentwicklung 1999 bis 2005: Pro Tag wurden 2005 auf der Augustusbrücke 4 900 Fahrzeuge weniger gezählt, auf der Carolabrücke 9 300 Autos weniger, auf der Albertbrücke minus 7 600 Autos, auf der Loschwitzer Brücke 4 300 Autos weniger als 1999. Insgesamt waren es 26 100 Fahrzeuge weniger... Na bravo! Für 26.100 Autos/Tag weniger seit 6 Jahren bauen wir mal ne Brücke....das is schon über ein Drittel der Gesammtkapazität der Waldschlösschenbrücke (65.000). Noch 12 Jahre und wir können die Brücke wieder einreißen. Wir könnten dann aber auch versuchen durch einen konsequenten Ausbau der Zu-, Ab-, und Durchfahrtswege zur Brücke doch noch bisserl mehr Verkehr in die Stadt zu holen. Also ich freu mich ja über jedes Auto mehr, das durch Dresden fährt, statt außenrum! Frei nach dem Motto: Mittenrein statt dran vorbei! So, Zeit fürs Bett. Morgen wird für mehr Geld für Ärzte gestreikt!
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10 Jul 2006, 06:46
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alleingelassen.
Punkte: 9588
seit: 22.10.2004
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Gefunden auf welterbe-erhalten.de: Am 10. / 11. Juli wird der Kongreß des Internationalen Welterbe-Komitees in Vilnius darüber befinden, ob Waldschlößchenbrücke und Welterbetitel miteinander vereinbar sind. Wie der Beschluß auch lauten mag: Der Dresdner Stadtrat wird jetzt Entscheidungen treffen, z.B. über die Vergabe/ Nichtvergabe von Bauleistungen für die Brücke. Damit wird der Stadtrat in den nächsten Wochen wieder zum Brennpunkt in der Auseinandersetzung um die Brücke. Am 13. Juli tagt der Stadtrat turnusgemäß. Es werden erste Weichen werden gestellt, wie mit der Entscheidung von Vilnius umgegangen wird. Daher rufen wir zur Demonstration anläßlich der Stadtratssitzung auf. Zeigen Sie Ihre Meinung zum Brückenbau! Zeigen Sie, wie wichtig Ihnen das Weltkulturerbe ist! Bitte kommen Sie zur Demonstration vor dem Rathaus! Es ist unsere letzte Chance! Zeit: Donnerstag, 13. Juli 2006, 15.30 Uhr Ort: Dresdner Rathaus, Goldene Pforte #aba
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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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10 Jul 2006, 16:00
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Straight Esh
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Genau ..die Dresdner haben sich für die Brücke entschieden unter den Vorraussetzungen: 1) Das Weltkulturerbe bleibt erhalten 2) Die Brücke schaut gut aus 3) Die Brücke schafft Verbesserung in der Verkehrssituation 4) Die Verkehrslast wird bis 2015 um 20% zunehmen
Nunja ... was wohl wie immer viel Polemik und wenig Fakten.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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10 Jul 2006, 16:47
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Drehrumbum der Runde
Punkte: 1995
seit: 07.03.2006
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darf man mal fragen, was das weltkulturerbe bringt? mal von der berechtigung ganz abgesehn... Zitat * von einzigartigem künstlerischen Wert sein. * starken kulturellen Einfluss auf eine Region oder Epoche ausüben. * von großem Seltenheitswert oder Alter sein. * für eine bestimmte künstlerische Entwicklung beispielhaft sein. * für eine bestimmte Architekturepoche stehen. * bedeutungsvoll im Zusammenhang mit herausragenden Ideen oder historischen Gestalten sein.
Zitat Kriterien für Naturgüter
* (vii): Das Objekt beinhaltet außergewöhnliche natürliche Phänomene oder Gebiete von überragenden Schönheit und ästhetischer Bedeutsamkeit. * (viii): Das Objekt ist ein herausragendes Zeugnis eines wichtigen Entwicklungsabschnitts der Erde, welches den Nachweis von Leben, bedeutsame und anhaltende Prozesse der Geologie für die Gestaltung der Erdoberfläche sowie geomorphologische und physiogeografische Vorgänge beinhaltet. * (ix): Das Objekt ist ein herausragendes Beispiel für fortlaufendene biologische und ökologische Prozesse in der Evolution von Ökologiesystemen die sich an Land, in Binnengewässern, an Küsten oder in Meeren befinden oder von Lebensgemeinschaften zwischen Tieren und Pflanzen. * (x): Das Objekt enthält die bedeutendsten und typischsten Lebensräume für die ungestörte Erhaltung der Biologischen Entfaltung auf der Erde, eingeschlossen die Räume, die Lebensformen enthalten die nach gegenwärtiger Wissenschaftlicher Meinung außergewöhnlichen universellen Wert besitzen.
was davon trifft denn bitte aufs elbtal zu? und was von diesem zutreffenden ist nicht mehr gegeben, wenn da ne brücke ist? bildDieser Beitrag wurde von drölf: 11 Jul 2006, 20:52 bearbeitet
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10 Jul 2006, 17:29
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3. Schein
Punkte: 306
seit: 01.10.2003
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Zitat(drölf @ 10 Jul 2006, 16:47) und was von diesem zutreffenden ist nicht mehr gegeben, wenn da ne brücke ist?
Die Antwort liefert bereits dein roter Strich im Bild ... Nicht zu vergessen, der schwungvolle Bogen.
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10 Jul 2006, 17:42
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Straight Esh
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Zitat(http://de.wikipedia.org/wiki/Weltkulturerbe_Dresdner_Elbtal) Die UNESCO sieht zur Bewertung von Kultur- oder Naturgüter verschiedene Kriterien vor. Von diesen erfüllt das Dresdner Elbtal die Kriterien ii, iii, iv und v. Die Erfüllung begründet die UNESCO wie folgt [1]:
* (ii): „Das Dresdner Elbtal ist ein Kreuzungspunkt für Kultur, Wissenschaft und Technologie gewesen. Seine Kunstsammlungen, Architektur, Gärten- und Landschaftsobjekte waren wichtige Bezugspunkte für die Entwicklung Mitteleuropas im 18. und 19 Jahrhundert.“ * (iii): „Das Dresdner Elbtal enthält herausragende Zeugnisse höfischer Architektur und Festlichkeit genau wie bekannte Beispiele von bürgerlicher Architektur und ein industrielles Erbe, die die europäische Stadtentwicklung in die industrielle Ära repräsentieren.“ * (iv): „Das Dresdner Elbtal ist eine herausragende Kulturlandschaft, ein Ensemble, das barocke Umgebungen und vorstädtische Gartenstädte in eine künstlerische Gesamtheit innerhalb des Flusstals integriert.“ * (v): „Das Dresdner Elbtal ist ein herausragendes Beispiel der Landnutzung, die die aussergewöhnliche Entwicklung einer wichtigen zentraleuropäischen Großstadt aufzeigt. Der Wert dieser Landschaft ist seit langem anerkannt steht nun aber unter dem Druck von Veränderung.“
Die wunderschöne Brücke bricht aber nach Ansicht der Kritiker gerade mit Punkt (iv) und lässt von der Integration in die künstlerische Gesamtheit nicht mehr viel übrig. Das Weltkulturerbe bringt natürlich zum Zeitpunkt der Verleihung einen weiteren Zulauf von Touristen, und wird weiterhin als noch markanterer Punkt in den Reiseführern herausstellen. Weiterhin bringt das ganze eine Verantwortung für den Umgang mit diesen Stellen, die etwas offizieller festgehalten ist, als eine Aussage: "wir wohnen hier und wir bauen hier wie es uns gefällt". Die Frage ist, wie sich eine Aberkennung des Status' auswirken würde, zumal man erst vor 2 Jahren ihn zugesprochen bekommen hat. Einen guten Eindruck innerhalb Deutschlands hinterlässt es nicht, aber wie wird es auf der Welt aussehen?
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