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Oder manche könnens nicht erwarten
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25 Dec 2007, 22:09
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Straight Esh
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Zitat(Asconti @ 25 Dec 2007, 13:19) Da sind wir uns absolut einig. Sind wir? Das klingt so ironisch.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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26 Dec 2007, 00:16
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alleingelassen.
Punkte: 9588
seit: 22.10.2004
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Ich mag ja eigentlich Polizisten nicht so besonders, aber diese Geschichte hier ist dann doch ganz nett zu lesen - das ist Weihnachten, oda? #abd P.S.: Zum Thema Feiertage allgemein bitte hier entlang.
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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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26 Dec 2007, 10:35
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1. Schein
Punkte: 33
seit: 19.10.2007
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Zitat(Chris @ 25 Dec 2007, 21:09) Sind wir? Das klingt so ironisch. Ne war ernst, wie mein Gewissen bereits mitteilte
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26 Dec 2007, 17:20
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1. Schein
Punkte: 33
seit: 19.10.2007
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Zitat(Chris @ 26 Dec 2007, 11:28) Interessant. Dummerweise ist es üblicherweise so, dass der Arbeitgeber dir die Auswahl zwischen freiwillig sieben Tage arbeiten und freiwillig null Tage arbeiten lässt. Aber Hauptsache der freie Wille wurde nicht eingeschränkt und der Staat hat sich nicht eingemischt. Gefällt dir das? Ich könnt jetzt sagen, üblicherweise ist es so das im Einzelhandel schichtweise gearbeitet wird und wer Sonntags bzw. Samstags arbeitet hat dann halt Montags frei oder Mittwochs. und gefällt dir das? Wie in der Gastronomie schon seit vielen Jahren üblich. Also woher nimmste deine Weisheit mit den 7 Tagen?
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26 Dec 2007, 21:52
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1. Schein
Punkte: 33
seit: 19.10.2007
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Zitat(Chris @ 26 Dec 2007, 20:35) Ja natürlich. Warum hat man zwei Tage frei? Weil der Staat vorschreibt, dass du nicht länger arbeiten darfst. Sobald aber diese Schranke fällt, gibt es nichts mehr, was die meisten Arbeitgeber daran hindert, dich sieben Tage die Woche antreten zu lassen. Und wenn du keinen Bock drauf hast, steht schon der nächste in den Startlöchern, der den Job macht. ach ich seh wo die Diskussion hinführen sollen. Alle Arbeitgeber = böse Alle Manager = verdienen zu viel (is ja grade IN) und als Quelle bringt du sicherlich Erfahrungswerte oder? Nimm die Verallgemeinerungen raus, die stark nach Stammtisch riechen, und ich bin gern bereit mit dir zu diskutieren und die Rolle des neoliberalen Kapitalisten zu übernehmen.
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27 Dec 2007, 00:39
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Herr Dachs
Punkte: 8394
seit: 15.12.2004
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Zitat(Chris @ 26 Dec 2007, 20:35) Und wenn du keinen Bock drauf hast, steht schon der nächste in den Startlöchern, der den Job macht. und hier liegt der fuchs verscharrt! das ist das gesetz des stärkeren, wenn ich nun ein besseres produkt habe (arbeitskraft) als jemand anderes, das ganze aber zum selben preis anbiete wird der arbeitgeber natürlich mich kaufen... du bist das produkt! dein ist der markt! in gastronomie sowie einzelhandel! amen! 7tage dosen übern scanner schieben ist nun wirklich nicht so anstrengend, wie 3 tage kopp anstrengen. um hier die konsensfähigkeit herzustellen, nat. gibts staatliche regeln dazu, das ist auch gut so, die haben aber eben mit sonn und feiertagsarbeit nix zu tun. weiterhin könnte man auch sagen, wer was tut wird dafür auch von seinem arbeitgeber belohnt werden, auch arbeitgeber wissen, daß eine ruhephase der produktivität zuträglich ist, und wer besonders produktiv ist, wird auch eher in den genuß von ruhe kommen die menschen müssen lernen, daß (wie schon erwähnt) die arbeitskraft ein artikel auf einem markt ist, nämlich dem markt für produktionsmittel, und letztendlich entscheident ist auch hier das preis leistungsverhältnis, wenn ich qualitativ hochwertige arbeit anbiete und mache, kann mein preis auch höher sein (preis beinhaltet hier sowohl finanzielle als auch soziale vergütung) und wems nich passt, der soll selber chef werden! (so wie millionen andere bwl studenten auch *lol*)
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27 Dec 2007, 09:21
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∴~∇~∞~Δ~Ξ
Punkte: 7060
seit: 01.10.2003
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Zitat(Socres @ 26 Dec 2007, 23:39) 7tage dosen übern scanner schieben ist nun wirklich nicht so anstrengend, wie 3 tage kopp anstrengen.
.. Mach das mal 7 Tage und dann mach den Vergleich noch mal .. Arbeitsloes zu Wurst zu verarbeiten fidne ich eine gute Idee Chris. Dann würde ich aber auch gleich noch alle Kiffer und Co reinpacken die den Arsch nicht hoch bekommen. Dann ginge es hier sicherlich um einiges wirtschaftlicher zu ...
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31 Dec 2007, 09:06
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2. Schein
Punkte: 65
seit: 11.04.2005
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[liebes tagebuch]
meine reise in die vergangenheit begann vor wenigen tagen mit einem zug. erst war es der hastige, gierige zug an einem stummel auf dem bahnsteig unter den ärgerlichen blicken von dem mann, der dort den müll weggeräumt hat. es war ein wenig feuer in seinen leuchtend grünen augen. ich schaue ihn lange an. das feuer erlischt in dem moment, als ich ihn anlächele. ich weiß nicht, was er von mir gedacht hat aber ich mochte seine augen. ich dachte gar nicht daran, dass er einen grund haben könnte, ärgerlich zu sein.
[reise]
die reise ging dann weiter mit einem zug voller menschen. zusammengepfercht auf fünf abteile. und ein abteil für bessere menschen. aber in dem abteil saßen nur drei. ich war also mit vielen schlechten menschen und drei besseren unterwegs in die vergangenheit. neben mir saß eine gruppe von seltsam schwarz gekleideten menschen. ich glaube, sie wollten auf ein konzert irgendeiner gothic-band. darunter war ein mädchen, das mich besonders beeindruckt hat, denn sie war sehr schön aber auch sehr einsam. sie trug schuhe mit so einer hohen sohle, bestimmt 20cm. erst dachte ich, sie fühlt sich zu klein und muss sich deswegen größer machen. aber das konnte nicht sein, denn ihr röckchen war mindestens 20cm zu kurz. als sie sich nach ihrer tasche bückte konnte ich ihren schlüpfer sehen und das fand ich abstoßend. warum stelzt sie durch die welt und zieht sich dabei zu kurz an?
ich mochte sie nicht mehr sehen und bin am nächsten bahnhof in den nächsten wagon umgestiegen. eigentlich hätte ich das auch früher tun können. ich mag aber die übergänge zwischen den wagons nicht, bei denen man die gleise unter sich rattern sieht. deshalb habe ich gewartet. ich saß also im zug, auf einer reise in die vergangenheit. ich wusste nicht so genau, wo ich ankommen würde.
[telefonat]
neben mir ein junge, der mit seiner freundin telefoniert. vielleicht war es auch seine verlobte. "ach mausi", sagte er dauernd. "ach mausi, ich will doch nur dich sehen, es ist doch weihnachten! es ist mir doch egal was meine eltern denken, ach mausi!" ich überlegte, wie sie ihn wohl in die mausefalle hatte locken können. das telefonat dauerte eine halbe stunde und ich wusste nicht ein, noch aus. immer wieder die gleichen sätze, "ach mausi!" schließlich bekam ich einen hysterischen lachkrampf. ich musste weinen beim lachen. auch die anderen passagiere im zug nach nirgendwo begannen zu lachen. die vielen mausis, die der junge ungeniert in das ganze abteil rief, waren irgendwie lächerlich. eigentlich war es sogar traurig. ach mausi. ich hätte ihm gern geholfen, seine freundin loszuwerden.
als ich wieder zu mir kam, war ich allein im abteil. ich zog die vorhänge zu und dachte nach. ach mausi. wärest du nur allein geblieben. so wie der mann auf dem bahnsteig, der den müll wegräumt. er sieht nie die gleichen menschen bei seiner arbeit. er ist immer allein unter all den feuerverzinkten bahnhofspfeilern. er und sein müllsack, in den er die reste der menschen kehrt. menschen, die nach nirgendwo fahren. reste aus der vergangenheit. manche menschen flüchten, andere verfolgen. er kehrt. ach mausi. mit viel zu hohen schuhen und viel zu kurzem rock und viel zu vielen resten.
[allein]
stundenlang sitze ich allein im abteil, nein, nicht allein, sondern mit den gedanken an diese drei menschen. sie haben nichts gemein, sie werden niemals miteinander sprechen. ihre einzige begegnung fand in meinen augen statt. so kurz wie der rock, so abgehoben wie die schuhe, so dreckig wie der müll und so verloren wie das telefonat mit der einsamen freundin. dabei wollte ich doch nur bei ihnen sein, zu weihnachten. ach mausi.
die menschen haben verlernt mit den augen zu sprechen, denke ich. aber damit tue ich ihnen unrecht. ist nicht auch mein rock manchmal viel zu kurz, mein hochmut 20cm zu viel und mein müll es nicht wert, weggekehrt zu werden? ich hätte gern mit diesen drei menschen gesprochen, aber ich war zu schwach. ich wollte wissen, was sie bewegt, aber ich war erstarrt. blass und blau steige ich aus dem zug. wo bin ich? zurückgereist? oder nirgendwo? das weihnachten habe ich jedenfalls hinter mir gelassen.
[deine anna]
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