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Bürogebäude am Postplatz abreißen
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21 Mar 2010, 15:51
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3. Schein
Punkte: 163
seit: 30.01.2010
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Zitat(wombat1st @ 21 Mar 2010, 14:45) die frage steht weiter im raum, was ist für dich ein richtiges dach?!?! Das ist mir im Grunde egal, ein richtiges eben, sei es ein rundum begehbares wie bei mir im Weißen Palais oder ein klassisches Ziegelschrägdach wie bei mir im Büro entworfen vom preußischen Hofgartendirektor Lenné. Das Einzige was an der jetzigen Dachansicht positiv auffällt, ist dass man links schon deutlich Riegel und Schloss erkennen kann. Dieser Beitrag wurde von blackhawk: 21 Mar 2010, 15:52 bearbeitet
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21 Mar 2010, 15:53
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2. Schein
Punkte: 108
seit: 27.10.2004
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Zitat(aMy @ 21 Mar 2010, 10:52) Wenn es nach der Mehrzahl der Bevölkerung gegangen wäre, hätte man Gebäude wie z.B. die Kunstakademie auf der Brühlschen Terrasse 1894 nie gebaut. Ein paar Jahre später bezeichnete man das Ganze bereits als "Balkon Europas". Heute ist die Kulisse eines DER Wahrzeichen der Stadt. Und hier liegt der Knackpunkt: du glaubst doch nicht im Ernst, dass auch nur irgendein Gebäude, dass nach dem 2.WK hier gebaut wurde, diesen Status erreicht? Der Kulturpalast mag ja aus historischen Gründen unter Denkmalschutz stehen, aber tu nicht so als wäre das Ding beliebt - weder bei der Bevölkerung noch bei Städteplanern. Und das eben im Gegensatz zu älteren Gebäuden.
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21 Mar 2010, 16:04
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alleingelassen.
Punkte: 9584
seit: 22.10.2004
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Zitat(maximAL @ 21 Mar 2010, 14:53) Und hier liegt der Knackpunkt: du glaubst doch nicht im Ernst, dass auch nur irgendein Gebäude, dass nach dem 2.WK hier gebaut wurde, diesen Status erreicht? Volle Zustimmung. Und ich würde noch mal auf eine andere Aussage Bezug nehmen: Zitat(aMy @ 21 Mar 2010, 10:52) Ebenso werden "billige Betonwürfel" wie du sie bezeichnest, vermutlich in den nächsten Generationen unter Schutz gestellt um sie als Zeitzeugnis zu erhalten. Eben genau das glaube ich auch nicht. Ansonsten ist die Idee von aktsizr wie so oft die beste bisher genannte. AbDD
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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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21 Mar 2010, 16:13
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Straight Esh
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Zitat(maximAL @ 21 Mar 2010, 14:53) Der Kulturpalast mag ja aus historischen Gründen unter Denkmalschutz stehen, aber tu nicht so als wäre das Ding beliebt - weder bei der Bevölkerung noch bei Städteplanern. Und das eben im Gegensatz zu älteren Gebäuden. Ahhahaha genau. Genauso wie der Silberwürfel, wa. Die Gebäude aus der DDR Zeit haben alle einen großen Nachteil, der ist aber nicht architektonisch sondern politisch; man hat einfach allen erzählt, dass alles, was in der DDR gemacht wurde, scheiße war. Und daher kommt die Abneigung gegen den Kulturpalast. Die Dresdner Innenstadt vom Hauptbahnhof bis zum Kulturpalast ist eine fantastische städteplanerische Leistung gewesen. Seinerzeit als modernste Stadt Europas gewertet. Heute durch dikatorisches Denken ("alles was vor uns war ist schlecht") größtenteils zerstört.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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21 Mar 2010, 16:20
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meeresalge
Punkte: 3228
seit: 27.11.2003
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Zitat(abadd0n @ 21 Mar 2010, 15:04) Volle Zustimmung. Und ich würde noch mal auf eine andere Aussage Bezug nehmen: Eben genau das glaube ich auch nicht. Ansonsten ist die Idee von aktsizr wie so oft die beste bisher genannte. AbDD Es gibt bereits einige Gebäude die nach dem 2. Wk gebaut wurden und schon unter Denkmalschutz stehen. Bisher sind es noch nicht sehr viele, da eigentlich Grudnsatz gilt, dass ein Gebäude min. 1 Generation alt sein muss. Ob dies bei DDR-Gebäuden der Fall ist oder nicht, ist ja eher Interpretationssache. Kulturpalast und die Wohnheime auf der St. Petersburger sind nur einige Beispiele. Falls es dich näher interessiert empfehle ich dir die Bücher von "Dehio"... hab gerade keins da, sonst würd ich dir noch andere Beispiele raussuchen. Oder wenns dich noch mehr interessiert... "Denkmalpflege" von Achim Hubel (Reclam). Ab Seite 286 gehts da auch um die zeitgenösssische Architektur in Dresden und der "unrefelktierten Rekonstruktionsbegeisterung" dieser Stadt. Bei Bedarf scann ich Teile des Buches auch mal ein. Die logische Schlußfolgerung ist... das andere, derzeit "moderne" Gebäude irgendwann eventuell unter Denkmalschutz stehen werden. (Egal ob sie derzeit geliebt oder gehasst werden.) Vielleicht keins der bisher hier genannten, stimmt Dieser Beitrag wurde von aMy: 21 Mar 2010, 16:26 bearbeitet
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21 Mar 2010, 18:09
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creamed my pantz.
Punkte: 2512
seit: 05.01.2007
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also ich finde den kubus auch gut, nervt mich irgendwie nicht, unaufdringlich und in gewisser weise stimmig.. nur ob ich ihn mit sandsteinfassade oder ohne besser finde, weiß ich nicht, tendiere aber dazu, das helle grau von jetzt zu bevorzugen, weil dadurch besser das spiel mit dem tageslicht zur geltung kommt, wie man hier schön sieht Zitat(blackhawk) auch finde ich die kombo auf der prager straße aus mattem dunklegrau mit mattem alusilber ganz gut gelungen, erinnert noch an das vorgängergebäude und sieht dabei nicht so bekackt aus. aber mal sehen wie das gebäude noch wirkt, wenn die aluwaben verwittern und sie dann evtl. so räudig wie am centrum warenhaus aussehen Zitat quelle
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21 Mar 2010, 19:19
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Froschologe
Punkte: 1018
seit: 19.06.2006
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Anmerkungen: Zitat(aMy @ 21 Mar 2010, 10:52) Nach dem Krieg hat man Plattenbauten usw. gebaut, weil viele Städte zerstört waren und es einen riesigen Bedarf an Wohnraum gab. richtig Zitat Es wurde also nach einem Mittel gesucht wie man das Erledigen konnte. Rationalisierte und schematisierte Fertigteilbauten die kostengünstig und schnell aufzubauen sind, waren die Lösung. *Unterschiede Wohnungsbauprogramm Ost und West *Unterschiede Wohnungsbau in der DDR vor und nach Schliesung der Grenze *Kostenfrage im Sinne der Nachhaltigkeit wissenschaftlich noch nicht erwiesen, jedenfalls nicht im Wohnungsbau (soziologisch und ökologisch erst recht nicht) - insbesondere sollte man beachten, dass hier die TU Dresden bzw. ein großer Stamm an Fachleuten dieser Stadt schon in wissenschaftsgeschichtlicher Hinsicht den DDR-Betonfertigteilwohnungsbau nicht gerade negieren werden Zitat Ob man das persönlich schön findet oder nicht - es ist ein Teil unserer Geschichte und unserer Kulturentwicklung. Asbest ist auch ein Teil unserer Kulturentwicklung. Heisst jetzt nicht das Du völlig falsch liegst, jedoch ist Versuch und Irrtum auch ein Teil der menschlichen Entwicklung. Inwieweit Beton soziologischen und ästhetischen Grundbedürfnissen in der Breite genügt, kann nur durch statistische Auswertung des Annahmeverhaltens erwiesen werden. Allein die Migration in Dresden von Platten- zu saniertem Altbau würde ich mal als Kontra zu Beton auffassen. Glänzt jetzt von Subjektivität, aber Beton als Baustoff der Moderne ist auch ein Totschlagargument. Zitat Bauten wie z.B. der Kulturpalast stehen bereits unter Denkmalschutz um sie auch unserer Nachwelt zu erhalten. Weil man auch aus Beton durchaus interessante Gebäude bauen kann. Insgesamt stellt sich hier jedoch die Frage, ob man erstens überhaupt solche Gebäude klassisch aus Ziegelsteinen bauen kann, zweitens inwieweit das ökonomisch sinnvoll ist. Zitat Wenn es nach der Mehrzahl der Bevölkerung gegangen wäre, hätte man Gebäude wie z.B. die Kunstakademie auf der Brühlschen Terrasse 1894 nie gebaut. Ein paar Jahre später bezeichnete man das Ganze bereits als "Balkon Europas". Heute ist die Kulisse eines DER Wahrzeichen der Stadt. Hast Du eine Quelle? Oder nur weil man es Zitronenpresse nennt? Zitat Alles muss schnell gehen, günstig sein und zweckdienlich (Form follows function gilt immernoch.) Sei es im Eigenheim"bau" ala "polnische Sammlung an Baumängeln" oder meinetwegen auch der Ernährung (Maggi 5min Terrine - schnell, günstig und dient dem Zweck) - aus diesem und anderen gesellschaftlichen Gedankengut heraus entstehen auch solche Gebäude wie die Altmarktgalerie und ONTOPIC auch der Wilsdruffer Kubus. Ist die Vermischung von Wirtschafts- und Wohnarchitektur nicht bissl gewagt? Also ich möchte nicht im Quelle-Hochregallager wohnen ... Zitat Frag dich doch mal wieviele Eigenheimbauer wirklich auf Architekten setzen. So gut wie niemand. Warum? Weils Geld kostet und auch länger dauert. Das höhere Qualität dabei entsteht und das Gebäude auf Persönlichkeit und Umgebung ausgerichtet werden können - intressiert niemanden. Ketzerisch - wenn nachher mein Haus wie die Dresdner Synagoge aussehen würde, dann lieber Verzicht @topic Haus sollte stehen bleiben, aber der Postplatz bedarf massiver Änderungen
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Everybody knows that the boat is leaking Everybody knows that the captain lied
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21 Mar 2010, 19:40
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Straight Esh
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Zitat(SHARK @ 21 Mar 2010, 18:19) Allein die Migration in Dresden von Platten- zu saniertem Altbau würde ich mal als Kontra zu Beton auffassen. Glänzt jetzt von Subjektivität, aber Beton als Baustoff der Moderne ist auch ein Totschlagargument.
Ich denke nicht, dass das ein Kontra zu Beton ist. Früher migrierte man vom Altbau zum Plattenbau, weil der Plattenbau Etagenheizung, Innenklo, Aufzug, etc. pp. bot. Heute, wo viele Altbauten mit diesem Annehmlichkeiten nachgerüstet wurden, nimmt man natürlich gerne das Plus an hohen Räumen, interessanter Lage und ansprechendem Aussehen mit. Dennoch gibt es viele, die nicht in einen Altbau ziehen würden, der Plattenbau bietet immerhin noch das Plus eines kostengünstigen Wohnens, Balkon an jeder Wohnung, etc. pp. Zudem, schaut man sich z.B. das Carolineum an, den Riegel auf der Prager Straße oder das Gebäude am Straßburger Platz, bietet der Plattenbau in heutiger Zeit wieder Annehmlichkeiten, die man so in einem sanierten Altbau nicht findet. Eher eine Frage der persönlichen Vorlieben, als eine Abneigung gegen Beton. Zitat Ist die Vermischung von Wirtschafts- und Wohnarchitektur nicht bissl gewagt? Also ich möchte nicht im Quelle-Hochregallager wohnen ...
Durchaus nicht. Das Loftwohnen, was in den 90ern begonnen hat, besteht sozusagen aus der Bewohnung von Industriearchitektur. Andererseits sind viele Einfamilienhäuser nichts weiter als Zweckbauten.
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21 Mar 2010, 19:47
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meeresalge
Punkte: 3228
seit: 27.11.2003
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Zitat(SHARK @ 21 Mar 2010, 18:19) Anmerkungen: richtig *Unterschiede Wohnungsbauprogramm Ost und West *Unterschiede Wohnungsbau in der DDR vor und nach Schliesung der Grenze *Kostenfrage im Sinne der Nachhaltigkeit wissenschaftlich noch nicht erwiesen, jedenfalls nicht im Wohnungsbau (soziologisch und ökologisch erst recht nicht) - insbesondere sollte man beachten, dass hier die TU Dresden bzw. ein großer Stamm an Fachleuten dieser Stadt schon in wissenschaftsgeschichtlicher Hinsicht den DDR-Betonfertigteilwohnungsbau nicht gerade negieren werden Asbest ist auch ein Teil unserer Kulturentwicklung. Heisst jetzt nicht das Du völlig falsch liegst, jedoch ist Versuch und Irrtum auch ein Teil der menschlichen Entwicklung. Inwieweit Beton soziologischen und ästhetischen Grundbedürfnissen in der Breite genügt, kann nur durch statistische Auswertung des Annahmeverhaltens erwiesen werden. Allein die Migration in Dresden von Platten- zu saniertem Altbau würde ich mal als Kontra zu Beton auffassen. Glänzt jetzt von Subjektivität, aber Beton als Baustoff der Moderne ist auch ein Totschlagargument. Weil man auch aus Beton durchaus interessante Gebäude bauen kann. Insgesamt stellt sich hier jedoch die Frage, ob man erstens überhaupt solche Gebäude klassisch aus Ziegelsteinen bauen kann, zweitens inwieweit das ökonomisch sinnvoll ist. Hast Du eine Quelle? Oder nur weil man es Zitronenpresse nennt? Ist die Vermischung von Wirtschafts- und Wohnarchitektur nicht bissl gewagt? Also ich möchte nicht im Quelle-Hochregallager wohnen ... Ketzerisch - wenn nachher mein Haus wie die Dresdner Synagoge aussehen würde, dann lieber Verzicht @topic Haus sollte stehen bleiben, aber der Postplatz bedarf massiver Änderungen Hallo Shark. Habe leider nur wenig Zeit, deswegen auch nur eine kurze knappe Antwort. Sorry! In deinem Fazit zum Thema sind wir uns einig. Keine Frage. Zum Thema Kunstakademie / Lipsiusbau habe ich 'ne Facharbeit geschrieben und mich da in mehreren Büchern belesen. Eine kurze Zusammenfassung der Historie des Gebäudes findest du z.B. in der Broschüre "Hochschule für Bildende Künste" die das Land Sachsen zur Sanierung des Gebäudes hm... ich glaub 2002 oder 2003 rausgegeben hat. Gabs kostenlos im Internet zu bestellen... findest du sicher. Falls ernsthaftes Interesse deinerseits zum Thema besteht, such ich dir auch die restlichen Quellen raus. Schick mir einfach ne PM zur Erinnerung. Auf jeden Fall lesenswert ist auch Löfflers "Das alte Dresden". Nachhaltigkeit (auch ökologische) sind natürlich Themen die näher beleuchtet werden müssen. In diese Richtung geht Architektur (nicht nur) immer mehr und dieses Thema gewinnt selbstverständlich immer mehr Bedeutung. Wie auch immer... ich bin sehr an Gesprächen und auch Auseinandersetzungen mit Leuten interessiert die sich (wie du scheinbar - und auch ein paar andere hier) etwas mit dem Thema auseinander setzen und ihre Ansichten auch in irgend einer Art und Weise begründen können. Aber "sieht scheiße aus, gefällt mir nicht, abreißen, schwarze Pest" ohne irgendwelches Hintergrundwissen oder eine wirkliche Beschäftigung mit dem Thema Architektur im Allgemeinen oder einem Gebäude im Konkreten ist... naja... Naja, vielleicht schaffen wir es auch mal wieder zum Thema zurück: Kubus am Postplatz... *g* Dieser Beitrag wurde von aMy: 21 Mar 2010, 19:50 bearbeitet
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