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post 15 Jul 2008, 13:04
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Drehrumbum der Runde
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Punkte: 1995
seit: 07.03.2006

wieso sollte man zum konventionellen kraftwerk noch ein reservekraftwerk hinstellen?

der witz daran ist, dass das konventionelle kraftwerk kein reservekraftwerk braucht, die windkraftanlage aber schon...

bei der windkraft muss man also deutlich mehr, als die erforderliche leistung an windkraftanlagen + eine flexible alternative stromversorgung aufbauen...

alternativ eben nur ein einziges kraftwerk geringen anspruchs und hohen wirkungsgrads... noexpression.gif

die reserven liegen in der größe des netzes... wenn jedes kraftwerk für notfälle noch 10% leistungsreserve hat, können bei nem großen netz auch zig ausfälle kompensiert werden


windkraft hat keine gesicherte leistungsreserve für notfälle...


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willkommen im Dreck!
die Pest
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post 15 Jul 2008, 13:09
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Straight Esh
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seit: 01.10.2003

Doch. Gerade wenn du ein großes Netz hast, kannst du auch eine gleichmäßige Verteilung mit
Windkraft garantieren.

Dass indes es mit der gesicherten Leistung nicht mehr weit her ist, beweisen Zwischenfälle, wie der,
bei dem die Durchfahrt eines Schiffes zu Stromausfällen in ganz Europa bis hinunter nach Spanien
geführt hat.


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bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

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post 15 Jul 2008, 13:23
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Drehrumbum der Runde
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es gibt regionen mit mehr erzeugtem strom als sie verbrauchen und regionen mit deutlich weniger

in deinem beispiel wurde eine leitung für die durchfahrt eines kreuzfahrtschiffs abgeschaltet, wodurch eine region mit zuwenig eigenen erzeugern unterversorgt war

was beweist das denn?

dass die kraftwerke nicht verbraucherorientiert über europa verteilt sind?


der beweis für die reserven liegt in den anderen tagen des jahres, wo einfach mal alles funktioniert wie es soll
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post 15 Jul 2008, 14:29
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Vordiplom
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Zitat(drölf @ 15 Jul 2008, 13:04)
wieso sollte man zum konventionellen kraftwerk noch ein reservekraftwerk hinstellen?

der witz daran ist, dass das konventionelle kraftwerk kein reservekraftwerk braucht, die windkraftanlage aber schon...


Falsch, auch konventionelle Kraftwerke brauchen Reservekraftwerke, oder eben zumindest Reserveleistung. Und die ist in Deutschland auch jetzt schon enorm (mehr als das doppelte der Durchschnittlich gebrauchten Leistung)!
Gerade Atomkraftwerke, um die es ja ursprünglich mal ging, haben praktisch null Reserveleistung, da sie viel zu träge sind, um sich an Verbrauchs- oder Produktionsschwankungen anzupassen. Sie sind der Windkraft also in diesem Punkt nicht überlegen.

Zitat
die reserven liegen in der größe des netzes... wenn jedes kraftwerk für notfälle noch 10% leistungsreserve hat, können bei nem großen netz auch zig ausfälle kompensiert werden
windkraft hat keine gesicherte leistungsreserve für notfälle...
*


Richtig, und genau diese Reserven kann die Windkraft auch nutzen. Was sie nicht kann, ist diese Reserven bereit stellen. Aber das ist auch nicht nötig. Je mehr kleine Kraftwerke es gibt, desto geringer muss die Reserve ausfallen, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass alle auf einmal den Geist aufgeben. Ein AKW braucht im Störungsfall ein anderes AKW (oder die Kapazität dieses AKWs auf viele andere Kraftwerke verteilt, was aber im Endeffekt das Selbe ist) um diese Produktionslücke aufzufangen. 2000 Windräder brauchen vielleicht die gesicherte Kapazität von 200 Windrädern als Reserveleistung, da nie alle 2000 auf einmal ausfallen werden (reines Beispiel). Zusätzlich können sie aber - bei geeigneten Speichermöglichkeiten, den Strom für eventuelle Ausfälle "vorproduzieren".


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post 15 Jul 2008, 15:12

2. Schein
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Das zeigt doch nur, dass ich durch Windkraft noch mehr solcher hässlichen Stelzen installieren muss und das schon alleine nur durch die nicht girantierbare Leistung (ich will jetzt nicht suchen, um wie viel Prozent die garantierte Leistung von der maximal möglichen Leistung eines Windkraftanlage entfernt ist). Also macht Windkraft den Strom nur teuer, weil ich mehr bauen muss als bei einem konstanteren Energieerzeuger. Des weiteren, kann auch eine Windkraftanlage kaputt gehen und dabei kann auch ne Menge passieren (CFK-Splitter sind was feines wink.gif, Eis soll so eine Anlage wohl auch Schleudern können, ...) Und da ja hier Deutschland immer mehr damit zupflastert wird, ist es auch nur noch eine Frage der Zeit, bis es Personenschäden gibt. Aber da wird Greenpeace dann sicherlich nicht ankommen und das für Gefährlich titulieren.


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post 15 Jul 2008, 15:28
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De Puta Madre
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Abhängigkeit vom Atomstrom ist doch genauso kurzfristig gedacht wie die Abhängigkeit von Öl. Die Ressourcen sind endlich, d.h. Atomstrom hat auf lange Sicht keine Zukunft.

Warum auf eine Technologie setzen, die weder Zukunft hat und zudem die nachfolgenden Generationen mit Atommüll belasten?


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post 15 Jul 2008, 15:35
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reloaded
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Weil es zur Zeit das kleinere Übel ist? Ich ziehe den Atommüll qualmenden Kohlekraftwerken und Mondlandschaften im Tagebau vor

Niemand kann mir erzählen, dass wir unseren Strom sicher zu 50% durch Wind- und Sonnenkraft decken können. Nur mit Subventionen haben wir es auf einen Bruchteil dessen geschafft, und schon jetzt beklagen sich die Leute über die lauten Windräder

Dieser Beitrag wurde von chelys: 15 Jul 2008, 15:36 bearbeitet
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post 15 Jul 2008, 15:36
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Straight Esh
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Windkraftwerke kosten für den Bau pro GW ca. 1 Milliarde Euro, Kernkraftwerke zwischen 1,5 und 3
Milliarden Euro pro GW. Da aber ein AKW weniger Stillstand hat, als ein WKW, darf man die Kosten
hierfür doppelt bis dreifach berechnen. Demnach ein kleiner Vorteil bei den Baukosten für das AKW.
Quelle.

Man muss aber dazu bemerken, dass sich dies auf die neuen Atomkraftwerke von Areva bezieht und
auch nur, wenn diese beim Bau ihre eigenen Preisvorstellungen einhalten können.

Und im Schadensfall können wir immer noch den einen Deutschen, der von einem Stück WKW
erschlagen wurde mit den 5 Millionen verseuchten Deutschen nach einem Supergau vergleichen.

/edit:
Binhpac schneidet das nächste Problem an. Die prognostizierten natürlichen Uranvorräte belaufen sich
auf 100 Jahre. Natürlich nur, wenn wir nicht mehr Uran als jetzt verbrauchen.

Dieser Beitrag wurde von Chris: 15 Jul 2008, 15:37 bearbeitet
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post 15 Jul 2008, 15:37
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seit: 15.10.2005

und mal ehrlich, wer regelmäßig früh in Dresden über die Straße geht, sollte keine Angst mehr vor Windrädern haben lol.gif
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post 15 Jul 2008, 16:26
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De Puta Madre
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Zitat(chelys @ 15 Jul 2008, 15:35)
Weil es zur Zeit das kleinere Übel ist?
...


Du hast es ganz gut hervorgehoben. Für die jetzige Generation ist es die billigere Lösung, aber die Folgekosten werden nur auf die nachfolgenden Generationen übertragen.

Umweltschäden durch den Abbau von Uran und der zurückbleibende Atommüll bleibt dagegen für immer, aber mit diesen Problemen müssen demnach sich die nachfolgenden Generationen rumschlagen.
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post 15 Jul 2008, 20:58
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Genau Mondlandschaften durch Uran haben wir ja in Dtl nicht mehr, da wir es günstiger aus Russland und Kanada beziehen. Sehr weitsichtig. Und Kohlekraftwerke sind ja wohl schon einige Zeit keine endlos qualmenden Bitterfeldschneeproduzenten mehr.

Ich muss mal die Quellen raussuchen, die besagten, das AKWs mit Zunahme des Ökostroms immer unnützer Aufgrund der Trägheit ihres Stromflusses werden.

Aber leider keine Zeit. *argh

Dieser Beitrag wurde von Sowjet: 15 Jul 2008, 20:59 bearbeitet


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post 16 Jul 2008, 08:34
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old 's cool!
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seit: 12.07.2003

Zitat(Chris @ 15 Jul 2008, 15:36)
/edit:
Binhpac schneidet das nächste Problem an. Die prognostizierten natürlichen Uranvorräte belaufen sich
auf 100 Jahre. Natürlich nur, wenn wir nicht mehr Uran als jetzt verbrauchen.
*
du hast da wohl noch zwei nullen dran vergessen.. wink.gif es reicht auf jeden fall länger, als alle anderen fossilen energieträger.


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Kleine Aster
Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster!
-Gottfried Benn (1912)-
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post 16 Jul 2008, 09:53
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Straight Esh
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Gut, dann aber nur mit höheren Kosten als für die jetzige Gewinnung. Billig wird das garantiert nicht wink.gif
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post 16 Jul 2008, 10:50
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Zitat(yocheckit @ 16 Jul 2008, 08:34)
du hast da wohl noch zwei nullen dran vergessen.. wink.gif es reicht auf jeden fall länger, als alle anderen fossilen energieträger.
*



Na Yo mal wieder nicht gewußt sondern eher gewünscht, oder?!

Zitat
Dazu gibt es konkrete Zahlen (ich stütze mich auf die Zahlen der Internationalen Atomenergie Organisation IAEA und der OECD Nuclear Energy Agency – also Organisationen, die kein Interesse daran haben, die Atomkraft zu diskreditieren). Also:

Demnach gibt es noch gesicherte Uran-Vorkommen von rund 1,25 Mio. Tonnen. Wenn man alle "vermuteten", zukünftig noch auffindbaren Vorkommen hinzufügt, kommt man auf 4 Mio. Tonnen Uran.

Zum Verbrauch: Für das letzte Jahr gibt es noch keine Zahlen (ich habe zumindest keine gefunden), aber für 2004. Und da lag der Verbrauch bei 62.000 Tonnen.

Wenn wir nun davon ausgehen, dass der Verbrauch konstant bei 62.000 Tonnen pro Jahr bleiben würde, dann würden die gesicherten Uran-Vorkommen nach 20,2 Jahren aufgebraucht. Und selbst der obere Wert, die 4 Mio. Tonnen, würden nach 64,5 Jahren aufgebraucht sein.
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post 16 Jul 2008, 11:41
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Habe mal eine Weile gesucht...
Zitat(kernenergie.ch)
Uranreserven und ihre Reichweite
Neben den konventionellen Uranvorkommen können auch Phosphate und Meerwasser zur Urangewinnung herangezogen werden. Auf den Strompreis wirken sich steigende Uranpreise nur minimal aus: Die Rohstoffkosten machen gerade einmal fünf Prozent der Stromgestehungskosten aus. Die Ressourcen aus Phosphaten reichen für mehr als 500 Jahre. Wird Uran aus Meerwasser gewonnen, reichen die Uranvorräte für 80'000 Jahre. Diese Zahlen zeigen es deutlich: Uran ist zur Genüge vorhanden.


Wenn man von den Ölvorräten ausgeht, so hat sich die Menge der Ölreserven quasi exponentiell entwickelt, die Schätzungen stimmen einfach am Anfang noch nicht.

Aber das soll ja kein Argument für die AK sein, man hofft ja, dass die AK schon vor dem errechneten Aussterben schon abgeschafft werden kann. Aber der Artikel hier zeigt, wie viel Potential noch drin steckt.

Bei der IAEA gibt es interessante Veröffentlichungen zum Thema, leider kamen dort die Vorkommen nicht wirklich zur Sprache, nur der Verbrauch:
Nuclear Technology Review 2007
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