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Mindestlohn bei der Post

Wettbewerbsgefährdung?
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post 08 Dec 2007, 11:44
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Straight Esh
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Man hat ja nun den Mindestlohn bei der Post durchgesetzt. Das Ergebnis ist, dass die PIN Group ihren Postdienst aufgegeben hat. Auch andere Anbieter wollen sich zurückziehen. Gefährdet der Mindestlohn den Wettbewerb? Oder vernichtet er sogar Milliarden von Arbeitsplätzen? Wie seht ihr das?


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bonum agere et bonum edere,
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post 08 Dec 2007, 12:22
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Zitat(Chris @ 08 Dec 2007, 10:44)
Man hat ja nun den Mindestlohn bei der Post durchgesetzt. Das Ergebnis ist, dass die PIN Group ihren Postdienst aufgegeben hat. Auch andere Anbieter wollen sich zurückziehen. Gefährdet der Mindestlohn den Wettbewerb? Oder vernichtet er sogar Milliarden von Arbeitsplätzen? Wie seht ihr das?
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Also ich würde sagen es vernichtet TRILLIARDEN von Arbeitsplätzen.... rolleyes.gif

Da der Bedarf an postalen Diensten dadurch nicht beeinflusst wird, wird sich jemand derer annehmen, auch wenn es sich für einige Firmen aufgrund ihres auf "Ausbeutung" basierenden Geschäftsmodells nicht mehr lohnt. Wenn man diesem SPON-Artikel glauben schenken kann, gibt es durchaus genug Arbeit, auch wenn sie bisher mehr als schlecht bezahlt wurde. Letzenendes werden die gestiegenen Personalkosten vermutlich auf den Endverbraucher umgewälzt.


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Don´t feed the trolls!
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post 08 Dec 2007, 15:06
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Fakt ist, dass der KEP-Markt (Kurier-Express-Paket) sehr stark wächst.
Immer mehr und immer kleinere Sendungen wollen befördert werden. (Online-Bestellungen (weltweit) usw. machen es dem Kunden einfach.) Des Weiteren ist in vielen Fällen (u.a. konkurrenzbedingt) eine Lieferung binnen 24h (= Express) schon mehr oder weniger Standard.
Die Abwicklung der Sendungen wird also immer aufwendiger und teurer (Immer mehr, immer kleinere Sendungen, über immer weitere Entfernungen, in immer kürzerer Zeit).
Eine Folge von Mindestlöhnen wird also auch die Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen für bestimmte Anbieter (bspw. DHL) sein.
Profitieren werden hingegen Firmen wie bspw. DPD. DPD ist einer der größten KEP-Spediteure in Deutschland, lebt als solcher aber zum großen Teil von seinen Franchisenehmern. Soll heißen: Die ganzen DPD-Leute, die man so rumschwirren sieht, sind selbständige Transportunternehmen (mal auf die Fahrer-/Beifahrertüren von den Autos achten), die von den Mindestlöhnen natürlich nichts abkriegen.

Und generell:

Ein wirksamer Mindestlohn (Mindestlohn > aktueller Durchschnittslohn) führt grundsätzlich zunächst einmal zu einer höheren Arbeitslosigkeit, da durch ihn der "erzwungene" Preis für einen Arbeitnehmer steigt, was einen Rückgang der Nachfrage der Unternehmen nach der "Ware Arbeitnehmer" zur Folge hat.


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Man sieht sich ... wetten?
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post 08 Dec 2007, 15:10
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Zitat(32er-maul @ 08 Dec 2007, 14:06)
(Mindestlohn > aktueller Durchschnittslohn)
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Wie soll das mathematisch funktionieren? Der Durchschnitt einer Menge kann nicht kleiner sein als das kleinste Element.


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Lay down your soul to the gods Rock'n'Roll !

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Zitat(phanatos @ 19 Nov 2008, 18:45)
@Me: Ich danke im Übrigen dafür, dass ich von einigen Leuten lange Zeit mit Euronymus verwechselt wurde... das hat mir viele nette Gespräche erspart. Nix für ungut Euro ;)
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Zitat(Chris @ 03 Jul 2010, 21:30)
Fürs Protokoll: Euro hat den Kuchenkontest gewonnen.
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post 08 Dec 2007, 15:12
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Straight Esh
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Gegenteil bleibt natürlich zu sagen, dass mit Mindestlohn ein Wettbewerb nicht mehr auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen wird, sondern wirklich das Management gezwungen ist, effizienter Wege für den Wettbewerb zu finden.

Außerdem müssen wir dann nicht mehr soviele Zuschüsse an diejenigen Arbeitnehmer zahlen, die mit ihrem "Wettbewerbslohn" nicht mehr leben können.

So bleiben diejenigen Unternehmen auf dem Markt, die dem deutschen Staat nicht schaden.
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post 08 Dec 2007, 15:13
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Zitat(Euronymus @ 08 Dec 2007, 14:10)
Wie soll das mathematisch funktionieren? Der Durchschnitt einer Menge kann nicht kleiner sein als das kleinste Element.
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Gemeint ist ein zukünftiger Mindestlohn ...
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post 08 Dec 2007, 15:28
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@ Euronymus

Chris war schneller

Zitat(Chris @ 08 Dec 2007, 14:12)
Gegenteil bleibt natürlich zu sagen, dass mit Mindestlohn ein Wettbewerb nicht mehr auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen wird, sondern wirklich das Management gezwungen ist, effizienter Wege für den Wettbewerb zu finden.


Richtig!
Was aber auch bedeuten kann, dass sich Unternehmen der Einfachheit halber aus dem Markt zurückziehen und damit das Feld denen überlassen, die ihren Sammel- und Verteilverkehr über (Ein-Mann-)Subunternehmen abwickeln.
Überspitzt formuliert: ABC stellt Leute aus, die sich dann mit ihrem eigenen Transporter selbständig machen und als Einzelunternehmer in die Abhängigkeit von XYZ begeben.
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post 08 Dec 2007, 15:30
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Na dann. Härtere Kontrollen für alle. Besonders für Unternehmer.
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post 08 Dec 2007, 15:37
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Zitat(Chris @ 08 Dec 2007, 14:13)
Gemeint ist ein zukünftiger Mindestlohn ...
*

Man könnte mit einem mächtigen Instrument wie dem Mindestlohn sicher viel Unfug anstellen, aber es geht darum Lohndumping zu verhindern und nich ein Luxusleben für jeden zu erzwingen.
Wie du schon geschrieben hast, verdienen einige so wenig, das sie trotz Vollarbeit ein Recht auf staatliche Unterstützung haben. Da sollte man schon das grosse st***********e Schwert nehmen und den Managern den Kopp runterhacken!

Dieser Beitrag wurde von Euronymus: 08 Dec 2007, 15:38 bearbeitet
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post 08 Dec 2007, 15:40
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Zitat(Euronymus @ 08 Dec 2007, 14:37)
Wie du schon geschrieben hast, verdienen einige so wenig, das sie trotz Vollarbeit ein Recht auf staatliche Unterstützung haben. Da sollte man schon das grosse st***********e Schwert nehmen und den Managern den Kopp runterhacken!


... aber dann nicht nur bei Post & Co., oder?!
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post 08 Dec 2007, 15:43
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Zitat(32er-maul @ 08 Dec 2007, 14:40)
... aber dann nicht nur bei Post & Co., oder?!
*

Nich nur, wenn man mal dabei ist, kann man gleich gross Reine machen. lol.gif
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post 08 Dec 2007, 16:01
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tangel
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In der Zeit wurde mal behauptet, daß in den Ländern, wo es einen Mindestlohn gibt (und das sind sehr viele - z.B. auch den USA) keine negativen Effekte auftraten. Es wurde auch gesagt, daß ein Mindestlohn nur dann Sinn macht, wenn er für alle Branchen gilt und nicht zu hoch angesetzt ist.
Das erscheint mir Sinn zu machen. Ein Mindestlohn darf auch keine Gleichmacherei sein, warum sollte jemand, der einen Beruf gelernt hat, gleich wenig verdienen, wie jemand, der nur Hilfstätigkeiten ausführt?
Auch würden sonst wie 32er schon gesagt hat, solche Tätigkeiten komplett in die (Schein-)selbständigkeit verdrängt.
Und diesen Leuten hilft keine Gewerkschaft, sie müssen sich selbst sozial absichern usw.


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post 08 Dec 2007, 16:03
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Hol- und Bringedienste sind eigentlich die geringqualifiziertesten, die es überhaupt gibt.
Weit hinter Friseusen, Bäckereiverkäufern, Wachpersonal.

Es ist schon seltsam, wenn diese Zusteller mehr verdienen als Friseusen, Verkäuferinnen, Callcenteragenten. Normal ist das irgendwie nicht, obwohl mir unter den Zustellern auch schon sehr redegewandte, freundliche mit Verkaufstalent begegnet sind.

Briefträger gehören sowieso erschossen, wenn sie in's MFH-Grundstück kommen, durch die Tür, und diese dann immer sperrangelweit offen lassen, obwohl es keine Mühe wäre, die wieder zuzumachen. An diesem symbolischen Verhalten erkennt man, dass eine Serviceeinstellung überhaupt nicht vorhanden ist, und das betrifft ausschließlich die bestverdienendsten der Deutschen Post, während die privaten trotz geringerer Löhne qualifizierter und bemühter wirken.


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Apprendre à chanter à un cochon, c'est gaspiller votre temps et contrarier le cochon.
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post 08 Dec 2007, 16:06
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Ganz so einfach ist die Sache nicht. Post ist eine sehr sensible und extrem wichtige Sache. Das merkt man besonders dann, wenn ein Brief mal nicht ankommt. Bei einem Geldtransporter würde man auch nicht die Sicherheit erhöhen indem man die Mitarbeiter an der Armutsgrenze leben lässt.
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post 08 Dec 2007, 16:16
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Straight Esh
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Ne. Bei den Geldtransportern setzt man einen zweiten mit rein, der noch weniger verdient und der die Chance hat aufzusteigen, wenn er den anderen ans Messer liefern kann.
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