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Vollständige Version anzeigen: die neue PISA-Studie
chelys
da Niveau noch keinen Thread dazu aufgemacht hat...
...warum muss man immer krampfhaft versuchen, das Klischee des dummen und faulen Ossis zu bedienen? Kaum sind die Bayern nicht mehr auf Platz 1, schon heißt es, die geringere Zahl der Immigrantenkinder in Sachsen wären schuld huh.gif

edit:
bild kann nicht angezeigt werden
Chris
Wow ... 22,1 Schüler pro Klasse. In Bayern ist man da schon seit Jahrhunderten bei 30 angekommen.
die_dan
Für alle, die den Rest des "Quartetts" noch sehen wollen:

>Pisa-Quartett auf SPON<

* "Die Überraschung im Pisa-Test: Ostdeutsche Schüler sind die Klügsten." Danke RTL. pinch.gif
Fuchs
Zitat(die_dan @ 18 Nov 2008, 12:31)
Für alle, die den Rest des "Quartetts" noch sehen wollen:

>Pisa-Quartett auf SPON<

* "Die Überraschung im Pisa-Test: Ostdeutsche Schüler sind die Klügsten." Danke RTL.  pinch.gif
*


und darauf eine Antwort im Spon-Forum (schaut nicht rein! NIE!):

Zitat
Fazit: Wer nicht so schreiben "darf", wie er dank seines Dialektes spricht, lernt besser !? ;-)
wombat1st
Zitat(Chris @ 18 Nov 2008, 12:24)
Wow ... 22,1 Schüler pro Klasse. In Bayern ist man da schon seit Jahrhunderten bei 30 angekommen.
*

bild kann nicht angezeigt werden

alles klar!
simpson
ich habs mal ausgegliedert..
so trashig ist das ja nun auch nicht. smile.gif
wahrscheinlich drücken viele kleinere schulen den durchschnitt..ich hatte 40 leute im jahrgang..aufgeteilt auf zwei klassen..allerdings französisch und ev. religion dann halt mit 33 leuten..
beim nächsten test wird bayern eher noch weiter hinten liegen, da 12 jahre schule ja besser sind als 13.. noexpression.gif
(ich kritisiere lediglich die umsetzung)
Shanesia
Zitat
die geringere Zahl der Immigrantenkinder in Sachsen wären schuld


Dann müßte man sich fragen wieso Thüringen, Sachsen- Anhalt, Mecklenburg Vormpommern und Brandenburg nicht besser sind...
chelys
genau das ist der springende Punkt. Es gibt doch auch beim Alkohol-Konsum ein Süd-Nord-Gefälle. Führt Saufen zu mehr Bildung? Die Statistik sagt es, na dann Prost
Fuchs
deswegen bin ich auch so schlau...

trotz Abitur im Pisa-Abkacker Brb solide sehr gute Leistungen im Studium (außer Latein)... liegt sicher am Suff....

edit: btw. verbessern sich Mathematik und NatWissenschaften aber in Sachen wie Leseverständnis tut sich nix... in keinem Land.
Chris
Für mich ist zuallererst der springende Punkt, wie die Kinder ausgewählt werden und die Ergebnisse gewertet werden. Weiß dazu jemand näheres?

Laut Wikipedia sind Kinder mit Migrationshintergrund deutlich schlechter als Kinder ohne Migrationshintergrund ( http://de.wikipedia.org/wiki/PISA-E ). Zusätzlich sind Kinder mit Migrationshintergrund nicht homogen, da z.B. Vietnamesen deutlich besser abschneiden als Deutsche, Türken hingegen nicht.

Ausschlaggebend sollte aber sein, dass ein Bundesland, dass es nicht schafft Kinder mit Schwierigkeiten (z.B. Sprache) ordentlich und ihrer Altersstufe angemessen zu integrieren, auch eine schlechtere Wertung bekommt, und das zu Recht. Denn das ist ein Versäumnis des Bildungssystems.
TheNeedle
Zitat(Chris @ 18 Nov 2008, 15:04)
Ausschlaggebend sollte aber sein, dass ein Bundesland, dass es nicht schafft Kinder mit Schwierigkeiten (z.B. Sprache) ordentlich und ihrer Altersstufe angemessen zu integrieren, auch eine schlechtere Wertung bekommt, und das zu Recht. Denn das ist ein Versäumnis des Bildungssystems.
*


Bildung findet nicht nur in der Schule statt. Oftmals sind auch Eltern nicht bereit ihre Kinder beim Integrationsprozess hinreichend zu unterstützen.
mcnesium
ou ha, wo is der stammtisch-smilie...?
TheNeedle
smile.gif
Gasor
aber die "schüler pro klasse" situation liegt bestimmt auch daran, das die jahrgänge aus den 90ern sehr geburtenschwach waren wegen der wendeptoblematik un so.... ergo wenig kinder->kleinere klassen .. gradda wo ich herkomme wurden in den letzten 6jahren 5 schulen dicht gemacht weil einfach ncihtmehr genug kinder da waren... muss jetzt nicht heissen das sachsen mehr lehrer eingestellt hat, weil das glaube ich nciht, es aht sich halt nur günstig entwickelt...
tinatschi
weniger schüler pro klasse is auch eigentlich ein vorteil, also lehr- und lernvorteil.
Stormi
Das kann schon sein, allerdings kann man auch in Klassen mit 32 Leuten gut lernen und Abi machen (bestes Beispiel: Ich). Da braucht es eben ordentliche Lehrer und vor allem ordentliche Schüler und damit meine ich keine Streber smile.gif
tinatschi
klar kann man, ich behaupte nix anderes. aber bessere bedingungen bieten nun mal kleinere klassen. zumal man da viel individueller fördern kann. in großen klassen gehts dem gut, dems eh leichter fällt, dafür kann n anderer aber schnell ma unten durch fallen. und das hat auch nicht zwingend was mit "ordentlichen lehrern" zu tun. der begriff is sehr seltsam. was bitte ist ein ordentlicher lehrer?
Stormi
Einer, der seinen Job macht.
tinatschi
so kommen wir nicht weiter. was ist also der job eines lehrers in deinen augen?
Stormi
Heißt du Michael oder was? Ein Lehrer lehrt. Das ist seine Berufung und seine Profession. Er rattert also nicht nur Stoff runter, sondern sorgt dafür, dass das auch in den Köpfen hängen bleibt und Zusammenhänge für den Lernenden erkennbar sind. Zudem muss er motivieren, fördern und fordern. Kein leichter Job.
Sigurd
Einer der seinen Job macht und von den Schülern als Lehrer betrachtet wird, will sagen als Respektsperson. Dies geschieht allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Lehrer auch mit den Schülern umzugehen weiß, er muss sie begeistern können. Wenn man sich die Beliebheitsskala an den Schulen mal anschaut... bei mir wars immer ne Pyramide. Oben die Lehrer, die echt was drauf haben und von den Schülern akzeptiert werden (etwa 5) in der Mitte die "Geduldeten" und unten die "Verhassten", weitaus die meisten, was aber zumindest an meiner Schule auch am großen Altersunterschied Lehrer - Schüler lag. Zugegebenermaßen gab es Ausnahmen. Zwei meiner Lehrer (Mathe / Physik) waren kurz vor der Pensionierung und innerhalb der Oberstufe sehr angesehen, fachlich, wie auch als Person.

Fazit: Ein Lehrer der von seinen Schülern nicht als solcher akzeptiert wird, kann den eigentlichen Zweck seines Daseins an Schulen nicht 100%ig erfüllen sad.gif

/edit: Stormi hat auch Recht, er war nur schneller beim tippen smile.gif
tinatschi
worauf ich hinaus wollte: um genau das zu erreichen bedarf es gewissen rahmenbedingungen etc. wo wa wieder beim thema wären. es hängt alles miteinander zusammen. und nein ich bin kein michael, ich merke nur das du nicht weit genug in der materie steckst wie zu glauben denkst.
TheNeedle
Außerdem müssen Normen und Werte auch in der Schule als hohes Gut vermittelt werden. Lehrer ist mit Sicherheit kein leichter Job. Die Schüler gedanklich zu fesseln, gleichzeitig den nötigen Abstand zu wahren, dass der gegenseitige Respekt vorhanden bleibt... nicht einfach. Vor allem in Zeiten, in denen selbst Eltern alles besser wissen, als die Lehrer...
Stormi
Zitat(tinatschi @ 19 Nov 2008, 14:48)
worauf ich hinaus wollte: um genau das zu erreichen bedarf es gewissen rahmenbedingungen etc. wo wa wieder beim thema wären. es hängt alles miteinander zusammen. und nein ich bin kein michael, ich merke nur das du nicht weit genug in der materie steckst wie zu glauben denkst.
*


Keine Angst, ich stecke schon genug in der Materie, aber ich habe irgendwie grad keine Lust auf eine Diskussion, bei der wir erstens das Rad neu erfinden werden und du zweitens die Frau Lehramtsstudentin raushängen lassen wirst.

Ich denke, wir wissen alle, was man besser machen kann, sollte und woran es liegt, dass es zur Zeit nicht gemacht wird. Daher Thread close plz cool.gif
tinatschi
warum sollte man einen thread schliessen nur weil du nicht mehr darüber diskutieren willst? zum raushängen lassen muß ich glaube nicht mehr viel sagen. überflüssig
Gasor
Zitat(Stormi @ 19 Nov 2008, 14:43)
Heißt du Michael oder was? ...
*


lol, soweit isses hier schon gekommen rofl.gif
Chris
Ich find es relativ krass, dass knappe 9 Prozent ohne Abschluss aus der Schule hervorgehen. Das ist die andere Seite des Bildungssystems. Meine persönliche Meinung ist, dass jeder doch zumindest die Hauptschule schaffen können sollte. Da ist noch Förderbedarf vorhanden. Ebenso erschreckend finde ich, dass es lediglich 25% (in Sachsen, in Bayern nur 20%) zum Abitur schaffen. In Thüringen sind es 30%. Könnten wir in Deutschland mehr Abiturienten auf gleichem Niveau bekommen?
chelys
Zitat(Stormi @ 19 Nov 2008, 14:57)
Ich denke, wir wissen alle, was man besser machen kann, sollte und woran es liegt, dass es zur Zeit nicht gemacht wird. Daher Thread close plz  cool.gif


doh.gif vielleicht sollte man den Thread wirklich dichtmachen, ich wollte auch keinen Thread eröffnen. Solche Diskussionen bringen keinen weiter...
Stormi
Was heißt hier "schaffen"? Ich würde mal sagen, dass 20-25% überhaupt Bock haben, Abitur zu machen. Bildung wohnt eben immer noch bei Mutti und ist daher ziemlich uncool.
lusch3
ganz ehrlich, was willst du mit mehr abiturienten? schon jetzt fangen nicht alle ein studium an, wenn doch wird viel angefangen was dann doch wieder abgebrochen wird (man hat ja abi) und am ende kommen doch nur 40% an.

ich fänd es besser, wenn alle einen abschluss bekommen können, mit dem du alles machen kannst, außer studieren. wer interesse hat und die leistung bringen kann, macht zusätzlich länger und bekommt dann das abi und darf auch studieren. im studium muss nicht mehr so stark gesiebt werden, da höher qualifiziertere schüler anfangen deren motivation größer ist (bzw sein sollte).
unterm strich hast du genausoviel abgänger, die aber mehr drauf haben und besser betreut wurden, da die studiengänge nicht mehr so überfüllt sind. damit treibt man auch mehr leute in die offenen ausbildungsstellen. (es machen ja weniger abi und fühlen sich dadurch genötigt zu studieren).
Chris
Ich denke immer noch an eine Gesellschaft in der uns der Geist weiterbringt und von daher ist mehr Bildung nicht verkehrt.
Gasor
Zitat(lusch3 @ 19 Nov 2008, 15:25)
ganz ehrlich, was willst du mit mehr abiturienten? schon jetzt fangen nicht alle ein studium an, wenn doch wird viel angefangen was dann doch wieder abgebrochen wird (man hat ja abi) und am ende kommen doch nur 40% an.

ich fänd es besser, wenn alle einen abschluss bekommen können, mit dem du alles machen kannst, außer studieren. wer interesse hat und die leistung bringen kann, macht zusätzlich länger und bekommt dann das abi und darf auch studieren. im studium muss nicht mehr so stark gesiebt werden, da höher qualifiziertere schüler anfangen deren motivation größer ist (bzw sein sollte).
unterm strich hast du genausoviel abgänger, die aber mehr drauf haben und besser betreut wurden, da die studiengänge nicht mehr so überfüllt sind. damit treibt man auch mehr leute in die offenen ausbildungsstellen. (es machen ja weniger abi und fühlen sich dadurch genötigt zu studieren).
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richtig guter punkt, aber das ding mit dem das mehr leute abitur haben ist bestimmt so gemeint um die breite masse allg. besser zu bilden, was dann dem gleichkommt was du als "abschluss womit man alles amchen kann ausser zu studieren" bezeichnest.. halt ne bessere bildung der breiten masse
Tupolev
Zitat(lusch3 @ 19 Nov 2008, 15:25)
ich fänd es besser, wenn alle einen abschluss bekommen können, mit dem du alles machen kannst, außer studieren.
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Nennt sich auch Realschulabschluss.
Sigurd
Falsch!

Inzwischen haben es selbst ehem. Realschüler schwer, adäquate Ausbildungsplätze zu bekommen
lusch3
Zitat(Gasor @ 19 Nov 2008, 15:33)
richtig guter punkt, aber das ding mit dem das mehr leute abitur haben ist bestimmt so gemeint um die breite masse allg. besser zu bilden, was dann dem gleichkommt was du als "abschluss womit man alles amchen kann ausser zu studieren" bezeichnest.. halt ne bessere bildung der breiten masse
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mir schwebt dabei immer das POS + EOS-modell der DDR vor. die breite masse war auch gut gebildet und wer mehr wollte und konnte, durfte auch weiter (lassen wir die politischen aspekte mal außen vor).

Zitat(Tupolev @ 19 Nov 2008, 15:34)
Nennt sich auch Realschulabschluss.
*


der ist aber nicht anerkannt genug, bzw ist es so leicht aufs gymnasium zu gehen, dass jeder versucht soweit wie möglich sein kind auf ein gymnasium zu schicken und dabei außer acht lässt, dass es auf einer realschule besser aufgehoben wäre. ein schlechtes abi ist mehr wert als ein guter realschulabschluss und das ist ein großer missstand.
iggi
EOS war auch Käse, hab vor kurzem eine Enfahrungsbericht in einem Buch gelesen. Die Lehrer fandens auch nicht toll. Dafür war aber POS-Abschluss vergleichbar mit heutigem Abitur. ;-)

Ich fand in BRB gut, dass man sich erst zur 7. entscheiden musste. Leider funtkioniert es heutzutage nciht mehr, weils zu wenig Schüler gibt. Früher musste bei uns im Kaff jeder persönlich beim Direktor vorsprechen, wenn er zum Gymnasium wollte.
lusch3
kannst du die kritikpunkte der EOS kurz umreißen? smile.gif

ich finds auch doof, dass man sich in der 4. klasse entscheiden muss ob gym oder real oder hauptschule und dann in der 10. schon wieder, auf was man sich spezialisieren will. ich find in keinem alter kann man das so richtig entscheiden, was man will und was nicht. die gutenbergsache in erfurt 2002 lag zum teil auch daran, dass der betreffende keinerlei abschluss gehabt hätte, wenn er das abi nicht geschafft hätte (und danach sah es zu der zeit aus). deswegen wurde dann in der 10. klasse abschlussprüfungen auch für gymnasiasten eingeführt, der abschluss ist weniger wert als ein richtiger realschulabschluss, lässt sich aber darauf aufwerten. ist immerhin etwas, aber immer noch doof.

€: meine erfahrungen aus thüringen wink.gif.
chelys
Die Entscheidung nach der 4. Klasse kommt viel zu zeitig. Viele werden zu Unrecht "aussortiert" und machen am Ende nach einer Lehre das Abi nach. Man sollte entweder die Schulen zusammenlegen (damit ein Wechsel leichter ist), oder die Schüler zumindest bis zur 8./9. Klasse nicht zu trennen (klingt nach DDR, aber es war nicht alles schlecht lol.gif )
iggi
Bei uns (Abi 2000 in BRB) hatten wir automaitschn nach der 10. einen Abschluss. Das war wiederum etwas unfair gegenüber den Realschülern. Später gabs dann glaube ich auch Prüfungen.

Der Autor war in der ersten Klasse, bei dem nach der 10. zur EOS gewechselt wurde. Die ganze Lehrerschaft war zum dem Zeitpunkt gegen das System und hats an den Schülern ausgelassen. Gab noch andere Probleme, aber die hab ich jetzt nicht parat.
ellipirelli1980
Hallöchen,
also ich finde es schon seltsam, dass sich alle über die Durchlässigkeit des Bildungssystems beschweren. Man kann nach 4 Jahren einschätzen, ob eine Schüler Gym-fähig ist oder nicht. Es ist nicht mal die Notenskala, die für mich ausschlaggebend ist sondern das Arbeitsverhalten generell. Wenn einer keinen Bock hat kann er sauklug sein, er wird das Abi nicht packen, weil man nicht in allen Bereichen durch Intelligenz weiterkommt. Manche Fächer sind eben auch einfach mit Lernarbeit verbunden.

Ich habe in meinen Klassen viele Schüler die das Abi sicher schaffen würden. Sie sind clever und kompensieren sehr viel. Aber spätestens wenn wir in 2 Wochen die Klassenarbeit in Mathe schreiben und ich immer noch nicht alle Eltern zum Erwerb von Zeichengeräten für 99 Cent bewegen konnte, wirds eng werden. Dann kann das Kind eben nicht konstrurieren und kriegt 0 von 5 möglichen Punkten. Ich sage nichts, wenn mal Ebbe in der Kasse ist, aber wenn ich sehe das Mutti sich neue "tolle Nägel", aber Max keine Geodreieck leisten kann - sorry - das platzt mir der Kragen. Ich schleppe in meinem Unterricht einen Erste-Hilfe-Kasten rum, der eine 5-fach Ausfertigung einer Federmappe beinhaltet. Sonst könnte ich manchmal gar keinen Unterricht machen, weil Kinder ohne Stifte in die Schule kommen.

Wenn Eltern schon in der GS so wenig Interesse für die Bildung zeigen und dann bei der Bildungsempfehlung "aus allen Wolken fallen" brauchen wir uns echt nicht zu wundern. Im Gegenzug dazu sind die meisten Lehrer absolut unfähig eine Schullaufbahnberatung anzubieten. Außer Realschule und Gymi kennen sie kaum Alternativen. Und es gibt sehr viele Varianten auch nach der 10 noch mal ein Abi ranzuhängen.

Wenn mir eine Sache wirklich wichtig ist (z.B. mein Kind) informiere ich mich auch. Eure Diskussion zeigt mir auch, dass hier viele Null Plan haben. In Sachsen gibt es auch in der 5 und 6 Klasse die Möglichkeit jederzeit die Schulart zu wechseln, wenn sich eine bestimmte Entwicklung andeutet. Das nennt sich Orientierungsstufe. Aber das wissen die wenigsten und wünschen sich die Einheitsschule zurück, die im Grunde genauso aufgebaut ist.

Ciau Elli
simpson
bis auf
Zitat(ellipirelli1980 @ 22 Nov 2008, 09:56)
Ich habe in meinen Klassen viele Schüler deren Kinder das Abi sicher schaffen würden.
*


versteh ich dich und geb ich dir recht.. smile.gif
aktsizr
elli: Finds auf jeden Fall gut, dass du dich so ins Zeug legst, aber ich will dir mal von einem Kumpel erzählen, den sie auf die Hauptschule geschickt haben, weil der immer bissl Zappelig war und sich nicht konzentriert hat. Dort hat er eigentlich nur rumvegetiert... irgendwann ist er dann auf die Realschule gewechselt... das war in BaWü. Dann irgendwann aufs Gymnasium gekommen... Jedes mal hat der dabei ein Jahr verloren. Vor 3 Jahren in etwa war ich bei seiner Promotion. Solche Leute gibts. Ich glaube, die sind noch nicht einmal selten. Ich würde stark vermuten, dass es schwierig ist das Potential von einem Kind nach der 4. Klasse einzuschätzen. Auf der anderen Seite zeigt das Beispiel allerdings auch, dass es trotzdem möglich ist, alles zu erreichen, egal ob sie dich in der Bildungsempfehlung für Grenzdebil halten oder nicht...

Die Klarheit, mit der du meinst, du wüsstest wer das Abi Schaffen wird und wer nicht, kann ich wiederum nicht nachvollziehen. Haben meine Grundschullehrer nicht auch meinen damals besten Freund mit aufs Gym geschickt, nur damit der dann in der 12. Klasse abbricht...? Sowas vorauszusehen benötigt Hellseherische Fähigkeiten. Glaubst du, dass du die hast? Glaubst du wirklich das kannst du alles an der Arbeitsweise festmachen? Kannst du dich nicht an die `coolen Säue' beim Abi erinnern, die beständig zu spät zum Unterricht kamen, sich mangelhaft auf das Abi vorbereitet haben und dennoch eben genau NICHT die waren, die auf der Strecke blieben?
Jenny86
Kann meinem Vorredner nur zustimmen. Glaube auch nicht daran, dass es in der 4. Klasse bereits klar erkennbar ist und ich denke, dass es dann auch nicht Schüler-, sondern Elternentscheidung ist. Bei uns in BRB konnte man sich nach der 6. entscheiden und noch bis zur 9. bei entsprechender Notensteigerung wechseln, was ich gut fand. Da ich mir nie vorstellen konnte, mal Abitur zu machen, bin ich ganz normal bis zur 10. Klasse auf der Gesamtschule gewesen, hab dort die Abschlussprüfungen gemacht und bin danach aufs Gym gewechselt. Nun studier ich sogar und arbeite nebenbei als Förderlehrerin an nem Abendgym, wo ich sehe, wie stressig es für die Schüler ist, früh arbeiten und Abend (Unterrichtszeit 17.00-21.30Uhr) in die Schule gehen zu müssen und evt. noch Familie zu haben.
Aber zumindest haben sie die Möglichkeit ihr Abi nachzuholen und sogar nebenbei Geld zu verdienen. Und wer den Biss hat, schafft das auch.
ellipirelli1980
Sicherlich ist eure Meinung auch berechtigt. Ich habe auch die Bildungsempfehlung für die Mittelschule bekommen und war dort auch versetzungsgefährdet. Nicht alleine der Intellekt sondern auch das Sozialverhalten, die Arbeitshaltung, die Konzentrationsfähigkeit und der familiäre Hintergrund spielen eine Rolle. In der GS hab ich meine Schüler in Mathe, Deu, Sachunterricht, Englisch und Ethik. Es ist also keine einseitige Sichtweise, wie bei den Fachlehrern auf der weiterführenden Schule.

Die Bildungsempfehlungen werden von einem Lehrerteam getroffen. Wir betrachten das Kind als Ganzes:
Macht es (überhaupt) Hausaufgaben und schafft es das alleine?
Löst es Konflikte und kann seine Bedürfnisse auch zurückstellen?
Kann es Mitschriften verfassen und auch ein Referat halten?
Hält es 45 Minuten durch?
Unterstützen die Eltern ihr Kind und ist bei Problemen auf sie Verlass (oder können sie Nachhilfe überhaupt bezahlen) ?
Eine Bildungsempfehlung ist nur eine Momentaufnahme. Das war bei mir und bei deinem Kumpel sicherlich auch so - und es war zu diesem Zeitpunkt gerechtfertigt. Klar hab ich auch Jahre verloren, weil ich das Abi nachmachen musste. Ich habe aber im "reiferen Alter" gewusst wofür ich lerne, was in der 4. Klasse für mich ganz weit weg war. Aber das ist immer noch der bessere Weg, als wenn ein Kind am Gymi zerbricht. Jeder von uns kennt noch Prüfungen, wo man wie ein Irrer drauf hin lernt und am Ende packt man das nicht. Jetzt stell dir mal vor du bist ein Kind und musst das verarbeiten. An uns werden zwar auch Erwartungen gestellt, aber als Kind stehst du massiv unter Druck der Eltern.

Übrigens haben verschiedene Studien ergeben, dass die Mehrzahl der Bildungsprognosen von GS Lehrern zutreffend waren. In der weiterführenden Schule hingegen - speziell der Mittelschule - wird kaum auf ein Aufsteigen in der Schulart hin gearbeitet. Du hast dann deinen Stempel und das war´s dann.

Ciau Elli
die_dan
Ich glaube, du verkennst den springenden Punkt: Es geht nicht darum, ob eine Empfehlung gegeben werden soll, sondern wann.

Wenn man das nämlich erst in der 6. statt in der 4. Klasse macht, hat ein Kind, das bis Klasse 4 vielleicht lieber den Pausenclown macht, die Chance, sich weiter beweisen und entwickeln zu können und auch sein Potential besser auszuschöpfen. Das vermeidet Umwege oder Sackgassen, wie du sie beschreibst: dass man z.B. aus der Mittelschule relativ schwer in eine "höhere Schulart" aufsteigen kann.

Wünschst du dir als Lehrerin nicht ab und an, dass du mehr Zeit gehabt hättest, um ein Kind richtig einzuschätzen?
Chris
Hätte man nicht noch mehr Zeit, wenn man es erst nach der 10ten Klasse machen würde? Dabei stellt sich die Frage, welches Wissen für das Abitur schon vor der 10ten Klasse vermittelt werden muss. Und ob man dieses Wissen nicht in Förderkursen für begabtere Schüler anbieten könnte.
aktsizr
Mal nen ganz anderer Ansatz: Vielleicht sollte es nur Gesamtschule & Gymnasium geben? - D.h. 2 Schulmodelle, die jeweils zum Abitur führen (aber bei der Gesamtschule nicht notwendigerweise müssen). Das wär mein Ideal. Ob das funktionieren würde - keine Ahnung. Aber sollte man vielleicht mal probieren.
chaoscamp
hmm schwieriges Thema...
Aber ich würde mich dennoch für ein Gym ab der fünften Klasse einsetzen. Denn zumindest mir war damals klar, dass ich auf das Gym will. Ganz einfach, weil in der Grundschule die Leistungsdichte immer mehr auseinanderbrach. Noch zwei Jahre mehr zurück zu stecken, hätte mir nicht gefallen. Von daher find ich die vier Jahre gut. Entscheidend muss aber sein, dass es dannach noch die Möglichkeit gibt zu wechseln. Zumindest zu meiner Zeit (ca. 1995/96 ) kamen auch in der siebten Klasse welche von der Realschule. Klar die hatten es etwas schwieriger, weil denen Stoff fehlte, aber die haben es alle geschaft. Kurz um nicht das Alter ab wann aussortiert werden soll ist entscheidend, sondern die Durchlässigkeit nach oben. Und daran kann durchaus gearbeitet werden, bzw. daran müsste noch gearbeitet werden.
Am Ende ist es auch hauptsächlich die Sache der Eltern auf die Kinder einzuwirken, denn welches Kind weiß schon was gut für es ist. Da sollte natürlich nicht der eigene nicht realisierte Wunsch im Vordergrund stehen.
die_dan
Zitat(chaoscamp @ 22 Nov 2008, 15:10)
hmm schwieriges Thema...
Denn zumindest mir war damals klar, dass ich auf das Gym will. Ganz einfach, weil in der Grundschule die Leistungsdichte immer mehr auseinanderbrach.
*

Das war dir allen Ernstes schon mit 10 oder 11 Jahren klar? lol.gif

Durchlässigkeit schön und gut, aber wer auf der Real- oder Hauptschule nicht mehr die Förderung erfährt, die es ihm erst ermöglicht, "sich zu entfalten" bleibt dort trotzdem hängen. Ich unterstelle mal, dass man gerade dort die Förderungsmöglichkeiten für etwas bessere Schüler rar sind.
ellipirelli1980
1) Ich würde mal behaupten, dass die wenigsten von euch selber Realschüler waren bzw. Einblick daran haben. Viele Mittelschulen haben ein breites Ganztagesangebot mit vielen Förderangeboten in allen Bereichen. Wer will, kann daran teilnehmen. An unserer Schule konntest du sogar einen Schüleraustausch und ein Betriebspraktikum im Ausland machen. An meinem Gymnasium hingegen gabs nur ne doofe Latein AG.

2)Warum schieben eigentlich alle immer den Punkt der individuellen Förderung auf die Schule ab? Es ist doch auch die Aufgabe der Eltern ihr Kind zu fördern. Als Schule kannst du nur eine Basis anbieten und mit 25 Kindern kann ich nicht jede Stunde eine Extrawurst anbieten. Die meisten Eltern sind nicht mal bereit ihr Kind zur Teilnahme der Matheolympiade zu bringen, da müsste man ja hinfahren, warten und es dann wieder abholen. Und das sind dann die Eltern, die sich auf dem Elternabend beschweren, dass ihr Kind nicht gefördert wird.

Elli
die_dan
Zitat(ellipirelli1980 @ 22 Nov 2008, 19:02)
Die meisten Eltern sind nicht mal bereit ihr Kind zur Teilnahme der Matheolympiade zu bringen, da müsste man ja hinfahren, warten und es dann wieder abholen.
*

Also wir sind damals mit dem Bus dahin gefahren und mein Schuldirektor hat uns wieder nach hause gefahren. tongue3.gif
wombat1st
Zitat(ellipirelli1980 @ 22 Nov 2008, 19:02)
An unserer Schule konntest du sogar einen Schüleraustausch und ein Betriebspraktikum im Ausland machen. An meinem Gymnasium hingegen gabs nur ne doofe Latein AG.

*

...wahrscheinlich noch eine info- und eine schach-AG doh.gif

sry, aber das ist nur der offensichtlichste punkt, an dem sich zeigt, daß du alles andere, nur nicht objektiv bist.
nur-meine
Zitat(ellipirelli1980 @ 22 Nov 2008, 14:07)
...(oder können sie Nachhilfe überhaupt bezahlen) ?...

auf deutsch: wer kein geld hat soll sich mit nem hauptschulabschluss zufrieden geben und sein kind bei zeiten arbeiten schicken?

...Übrigens haben verschiedene Studien ergeben, dass die Mehrzahl der Bildungsprognosen von GS Lehrern zutreffend waren. In der weiterführenden Schule hingegen - speziell der Mittelschule - wird kaum auf ein Aufsteigen in der Schulart hin gearbeitet. Du hast dann deinen Stempel und das war´s dann. ...

mein kind wurde auf grund meines aussehens von anfang an bei einigen lehren abgestempelt und als doof hingestellt. ein phsychologe hat ihr ohne mein wissen bei einem kur aufenthalt redalin verpasst, was dann sofort wieder abgesetzt wurde nach dem mein kind mir davon erzählt hat und ich ne anzeige wegen körperverletzung stellen wollte. nach dem sie dann von der grundschule (6. klasse) zur oberschule gewechselt ist wurde auch vieles einfacher. sie hat normal die 10.klasse abgeschlossen mit guten leistungen und ist aufs gym gewechselt. da ich sie nicht weiter in brandenburg unterrichten lassen wollte und auch die schulen hier nicht so hitverdächtig sind, geht sie jetzt nach sachsen auf die schule. durch den wechsel des bundeslandes muß sie die 10. nochmal wiederholen, was aber kein problem ist, da nicht alles wiederholung ist und die lehrer da auch echtes interesse an den schülern haben. ist nämlich ne privatschule.


*



Zitat(ellipirelli1980 @ 22 Nov 2008, 19:02)

2)Warum schieben eigentlich alle immer den Punkt der individuellen Förderung auf die Schule ab? Es ist doch auch die Aufgabe der Eltern ihr Kind zu fördern. Als Schule kannst du nur eine Basis anbieten und mit 25 Kindern kann ich nicht jede Stunde eine Extrawurst anbieten. Die meisten Eltern sind nicht mal bereit ihr Kind zur Teilnahme der Matheolympiade zu bringen, da müsste man ja hinfahren, warten und es dann wieder abholen. Und das sind dann die Eltern, die sich auf dem Elternabend beschweren, dass ihr Kind nicht gefördert wird.


*

weil es vielleicht der job eines lehrers ist den kindern wissen zu vermitteln! shocking.gif wenn das jeder könnte, bräuchte man ja keine ausbildung zum lehrer mehr machen. meine große mußte mal zum vorlesewettbewerb, da sie an ihrer schule die beste war, der war 30km entfernt und wir haben in unserem auto auch die lehrerin mitgenommen tongue3.gif

mein 2.kind ist am anfang auch auf die selbe grundschule gegangen wie die große, aber sie hatte genau die selben probleme. ich hab sie noch in der 1. klasse raus genommen und auch auf ne privatschule geschickt, weil sie da viel besser gefördert wird und den ist es egal ob ich gerade grüne, blaue oder rote haare habe.



eigentlich finde ich es traurig das staatliche schule meist total versagen. ich kann es mir eigentlich auch nicht leisten jeden monat schulgeld zu zahlen und meist gibt es ende des monats nur noch butterbrot und nudeln. ich weiss das auch ne gesunde ernährung wichtig ist um gut lernen zu können-gute lehrer sind aber wichtiger.
Stormi
Wie sagte Volker Pispers so schön?

"Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir. Genau! Schule hat nämlich mit dem Leben nicht viel zu tun. Und wer mit dem Leben nicht viel zu tun haben will, der geht eben wieder an die Schule."

cool.gif
Chris
Da mag der Herr Piepers noch so kabarettistisch sein, mit der Wirklichkeit hat seine Aussage nichts zu tun.