SeinGrundsätzlich gibt es bei der Existenzweise des Seins zwei Interpretationsmöglichkeiten.
Einmal das Sein als Gegenteil vom Haben, wo man nichts hat und auch nichts begehrt zu haben und zum anderen
das Sein als Gegenteil des Scheins, wo man die wahre Wirklichkeit im Gegensatz zum trügerischen Schein sieht. (vielleicht sieht man aber auch eher den trügerschen Schein im Gegensatz zur Wirklichkeit)
Beim Sein als solches besteht Freude am produktiven Nutzen der eigenen Fähigkeiten. Der Mensch steht im Mittelpunkt und er hat das Bestreben eins mit der Welt zu sein.
Sein impliziert Veränderung, Lebendigkeit und Aktivität. Man empfindet Lust durch das freie und aktive Interesse an Dingen oder durch das Streben nach etwas. Sein schließt Passivität also aus und die Aktivität ist als produktives Tätigsein nicht als bloße Geschäftigkeit zu verstehen.
Ebenfalls wie beim Haben existiert ein angeborenes Verlangen zu sein. Im Gegensatz zum Haben nimmt das Sein jedoch durch die Praxis zu.
Der Ethos des Seins ist das Teilen, die Solidarität. Das Glück besteht durch dieses Teilen, durch Lieben und durch Geben. In der Liebe wird der Akt des Liebens als produktives Tätigsein verstanden. Das Sorgetragen und sich Erfreuen steht im Vordergrund.Sein beinhaltet Freude, jedoch kein Vergnügen, was nur die Befriedigung eines Verlangens ist. Durch die Freude kann dann eine richtige Selbstverwirklichung erreicht werden.
Beim Sein ist eine geteilte Freude möglich, es besteht keine Rivalität. Narzissmus,
Egozentrik und
Selbstsucht müssen als Voraussetzung aufgegeben werden und das Erreichen von
Freiheit (Ungebundenheit),
Unabhängigkeit und das
Vorhandensein kritischer Vernunft sind grundlegend.
[..]