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post 11 Jun 2005, 16:01
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Ironieresistenz I.
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Zitat(Chris @ 11 Jun 2005, 14:44)
Was bedeutet denn abschöpfen? Die Menschen sollten zumindest die Partei wählen, von der sie sich versprechen am besten vertreten zu werden. Wenn jetzt die bekannten Parteien es nicht auf die Reihe bekommen den "kleinen" Mann zu vertreten ist es natürlich immer leichter einer anderen Partei vorzuwerfen, dass sie nur verärgerte und enttäuschte Wähler fangen möchte anstatt sich einen Kopf darüber zu machen, warum 18 oder mehr Prozent enttäuscht sind.

Da hast du mich glaub ich falsch verstanden. Meiner Meinung nach hat eine Partei dann eine Daseinsberechtigung, wenn sie Menschen zum Wählen animieren kann, die dies ohne ihre Existenz nicht tun würden (Mithin dasselbe, was du weiter unten sagst.). Ob sie dann außerdem noch Leute anderer Parteien an sich binden kann, ist nebensächlich.
Die WASG erfüllt aber diese Grundforderung nicht, weil sie kein eigenes Wählerpotential besitzt (Wie auch, wenn man erst seit 4 Monaten existiert?), sondern ausschließlich in den Gewässern von SPD und PDS fischt.

Zitat
Es geht hier weiterhin nicht um das Überleben einer Partei, sondern um Einflussnahme auf die Bundespolitik. Wenn die WASG jahrhundertelang unter der 5% Hürde herumdümpelt schön und gut, Einfluss kann sie aber mit ihren Zielen nicht nehmen.

Richtig, eine politische Beteiligung schon im 1. Existenzjahr einer Partei ist aber whl kaum das richtige, bedenkt man, dass politische Ideen und Strategien Zeit zum Reien brauchen.
Zitat
Ich persönlich finde, dass beide Programme sich wenigstens anders als der Einheitsbrei der aktuellen Parteien liest.

Das mag wahr sein, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das linke Potential Deutschlands ganz einfach nicht für 2 Parteien ausreicht. Eine gemeinsame Liste ist also die einzige Möglichkeit für beide, sich politisch zu behaupten. Ob die WASG aber Selbstständigkeit beweisen kann, wenn sie am Rockzipfel der PDS hängt, wage ich einmal zu bezweifeln.


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Seine Majestät, Kaiser Ironieresistenz I.

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post 11 Jun 2005, 16:26
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Straight Esh
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Zitat(JoSchu @ 11 Jun 2005, 16:01)
Da hast du mich glaub ich falsch verstanden. Meiner Meinung nach hat eine Partei dann eine Daseinsberechtigung, wenn sie Menschen zum Wählen animieren kann, die dies ohne ihre Existenz nicht tun würden (Mithin dasselbe, was du weiter unten sagst.). Ob sie dann außerdem noch Leute anderer Parteien an sich binden kann, ist nebensächlich.
Die WASG erfüllt aber diese Grundforderung nicht, weil sie kein eigenes Wählerpotential besitzt (Wie auch, wenn man erst seit 4 Monaten existiert?), sondern ausschließlich in den Gewässern von SPD und PDS fischt.

Sie fischt auch in den Gewässern der Grünen, der FDP und der Union, weiterhin der Grauen Panther und der NPD und der anderen 4000 kleinen Parteien, die zur Bundestagswahl antreten. Irgendwann sind alle Wähler verteilt, würdest du bei einer Wahlbeteiligung von 100% neuen Parteien ihre Daseinsberechtigung absprechen, weil es ja keine Wähler mehr gibt, die sie wählen könnten, ohne von anderen Parteien abzuschwenken? Es ist mitunter so, dass vielen Wählern vielleicht die Wahlprogramme von XXX nur halbwegs passen, dann aber ihren Weg in der neuen Liste finden.
Ausserdem ist es doch immer das selbe. Man hat ein Produkt, und wenn das Produkt nicht mehr dem Geschmack entspricht, dann wird ein neues auftauchen, was eher dem Geschmack entspricht. Wenn der Hersteller klug ist, erkennt er den Massengeschmack und vertritt ihn. Wenn ers nicht drauf hat, dann kommt ein anderer her und setzt das um.
Irgendwo müssen die Wähler ja herkommen, und vom Parteiprogramm der WASG fischen sie nicht direkt in den Pfründen der SPD, denn wer sozial will, weiss spätestens seit der letzten Wahlperiode, dass die SPD das nicht bringt. Und mit PDS sitzen sie ja zusammen, von daher fischen sie auch nicht direkt dort die Wähler ab.

Zitat(JoSchu @ 11 Jun 2005, 16:01)
Richtig, eine politische Beteiligung schon im 1. Existenzjahr einer Partei ist aber whl kaum das richtige, bedenkt man, dass politische Ideen und Strategien Zeit zum Reien brauchen.

Die Köpfe der WASG und bestimmt viele deren Mitarbeiter sind nicht wirklich Neulinge im politischen Geschäft. Man kann schon davon ausgehen, dass diese Leute schon länger ihre Idee reifen liessen. Weiterhin muss ja nicht unbedingt alles was reift gut werden. Siehe die Hartz IV Sache. Von daher würd ich das jetzt mal nicht direkt auf die Existenzdauer der Partei schieben, da die Erfahrung da sein dürfte. Bei einer Partei, die sich wirklich von Grund auf neu gegründet hat (mit politikunerfahrenen 20igjährigen z.B.), würde ich es gelten lassen. Wobei diese auch nicht als ersten Schritt in die Landtagswahl und dann gleich zur Bundestagswahl streben dürften, weil sie selbst merken, dass ihnen die Erfahrung fehlt.

Zitat(JoSchu @ 11 Jun 2005, 16:01)
Das mag wahr sein, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das linke Potential Deutschlands ganz einfach nicht für 2 Parteien ausreicht. Eine gemeinsame Liste ist also die einzige Möglichkeit für beide, sich politisch zu behaupten. Ob die WASG aber Selbstständigkeit beweisen kann, wenn sie am Rockzipfel der PDS hängt, wage ich einmal zu bezweifeln.
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Ja, genau diesen Missstand haben PDS und WASG auch erkannt (schaut man sich zumindest auf den Seiten der WASG um). Wie viel der WASG dieses "Bündnis" bringt, wird sich zeigen, wenn man ein detailliertes Programm aufgesetzt hat.


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bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

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post 11 Jun 2005, 16:56
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Ironieresistenz I.
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Zitat(Chris @ 11 Jun 2005, 15:26)
Irgendwann sind alle Wähler verteilt, würdest du bei einer Wahlbeteiligung von 100% neuen Parteien ihre Daseinsberechtigung absprechen, weil es ja keine Wähler mehr gibt, die sie wählen könnten, ohne von anderen Parteien abzuschwenken?

Es gibt keine 100%ige Wahlbeteiligung. Selbst die SED schaffte zu ihren "Hoch"zeiten nur 99,8% wink.gif.
Du vergisst, dass das Wahlvolk eine dynamische Größe ist - es sterben ständig Menschen und es kommen ständig Erstwähler hinzu. Ergo gibt es immer ein Potenzial für neue Parteien. Im Übrigen sind bei unseren 60-70% Wahlbeteiligung doch nun wirklich genug Leute da, die man von einer neuen Partei überzeugen könnte.
Zitat
Es ist mitunter so, dass vielen Wählern vielleicht die Wahlprogramme von XXX nur halbwegs passen, dann aber ihren Weg in der neuen Liste finden.
Ausserdem ist es doch immer das selbe. Man hat ein Produkt, und wenn das Produkt nicht mehr dem Geschmack entspricht, dann wird ein neues auftauchen, was eher dem Geschmack entspricht. Wenn der Hersteller klug ist, erkennt er den Massengeschmack und vertritt ihn. Wenn ers nicht drauf hat, dann kommt ein anderer her und setzt das um.

Wie gesagt, ich verurteile das Wechseln von Parteien ja nicht komplett, es erscheint mir nur sinnvoll, wenn man seine Wählerschaft ausschließlich so rekrutiert. Wechselwähler sind etwas Gutes und wichtig, damit der Zeitgeist und die Stimmung im Volk Eingang in dier Politik finden.

Zitat
Die Köpfe der WASG und bestimmt viele deren Mitarbeiter sind nicht wirklich Neulinge im politischen Geschäft. Man kann schon davon ausgehen, dass diese Leute schon länger ihre Idee reifen liessen. Weiterhin muss ja nicht unbedingt alles was reift gut werden.

Und da stellt sich mir doch die Frage, warum es diese Leute nicht geschafft haben, ihre jeweilige Partei nach ihren Vorstellungen zu formen oder sich eine besser passende Partei zu suchen. Wenn WASG und PDS soviel gemeinsam haben, warum sind dann die WASG-Mitglieder nicht in der PDS? Mir erscheinen sie als Eigenbrötler, die ohne Kompromisse (was in der Politik nicht funktioniert) ihr Ding durchziehen wollen, um sich, wenn es gut läuft, als Helden feiern zu lassen, die Schuld aber auf andere abzuwälzen, wenn es schlecht läuft.

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post 11 Jun 2005, 17:49
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Zitat
Nuja, ich bin der Meinung, daß wenn sich in einem vereinten Deutschland eine sozialistische Ostpartei und eine sozialistische Westpartei vereinen, es keinen besseren Namen dafür geben kann als Sozialistische Einheitspartei Deutschlands biggrin.gif

Oder bin ich etwa der einzige, der sich beim Handschlag Lafontaine/Gysi an den von Pieck/Grotewohl erinnert fühlt?

biggrin.gif

und auch mehr oder weniger ne zwangsvereinigung

bin auf alle fälle mal gespannt, was dabei raus kommt und eher optimistisch dazu eingestellt


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Nu, mir gönn!



"Ich bin Veganer Stufe IV. Ich esse nichts, was einen Schatten wirft."
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Was sich liebt, das neckt sich. – Was sich fickt, das fetzt sich.
Wer will Mädchen schon an den Hintern fassen? Da kommen doch nur Püpse raus!


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post 11 Jun 2005, 18:49
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Cool. Wieder mal Riesenposting mit gegenseitigem zitiere. Jaja kontern kann der Chris. Da bleibt ja eh noch ne Antwort in einem anderen thread von mir aus...

Ok, los gehts:

Diese neue SED hat ein Wählerpotential von 18%, das heißt, 18% könnten sich vorstellen die zu wählen, das heißt aber nicht, das sie dies auch tun. Zum Vergleich die FDP hat ein Wählerpotential von über 30%.

Woher auch immer die Demokratische Linke/PDS (so der neue name) ihre Wähler bezieht, eins könnte sie schaffen: Den Einzug der NPD/DVU verhindern, da sich das Wahlprogramm beider Extreme sehr ähnlich lesen soll, gerade was Hartz IV angeht. Schonmal so eine nette Montagsdemo gesehen? 30 Leutz der PDS gefolgt von 10 leuten der NPD mit den selben Forderungen lol.gif

Interessant wird sicher wie die SPD nun damit umgeht. Noch spotten sie ja. Einige sagen, die SPD solle wieder den linken Rand abdecken und an ihre eigene noch verbliebene Linke Zugeständnisse machen. Mit anderen Worten: Zurückrudern in der Reformpolitik zu den ewiggestrigen Ideen und nichtgewollte Kompromisse eingehen. Man läßt sich zwischen CDU, Grünen und DL/PDS einklemmen. Vielleicht nutzen die aber auch diese Krise und reformieren ihre Partei zu einer modernen Sozialdemokratie. Wir werden es erleben cool.gif


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Dieser Beitrag enthält viele schlimme Worte und aufgrund seines Inhaltes sollte er von niemandem gelesen werden.
Zu Risiken und Nebenwirkungen, frage deinen Exma-Mod und lass dir deine Meinung vorkauen.
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post 11 Jun 2005, 18:54
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Den richtigen Schub zur Reformierung wird die SPD erst bekommen, wenn sie bei der Wahl richtig versagt - mit nem einstelligen Ergebnis. Vorher wachen die Damen und Herren sicher nicht auf. Macht verdirbt den Charakter eben doch.
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post 11 Jun 2005, 19:09
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@joschu:
sicher wird die neue Liste auch Nichtwähler ziehen, vielleicht werden auch viele jetzige Wähler nicht mehr wählen, und Nichtwähler wieder wählen. Man weiss eigentlich nichts darüber. Ich finde allein dadurch, dass die WASG mit der PDS zusammenarbeitet zeugt von einer gewissen Kompromissbereitschaft. Der Lohn dafür ist ungewiss. Dein letzter Schlusssatz trifft aber eher auf das gesamtpolitische in der BRD zu. Jeder versucht nur noch dem anderen seine Unfähigkeit zu beweisen, und Lorbeeren für was auch immer einzuheimsen, um Sympathiepunkte bei der Bevölkerung zu bekommen.

@VTOL:
Ich weiss nicht, warum immer solche Anspielungen kommen. "neue SED"? Was können wir uns darunter vorstellen? Wer arbeitet denn im Moment an einem Bespitzelungssystem, dass selbst die Stasi in den Schatten gestellt hätte?
Ich geh im übrigen mitein, dass Grundforderungen der Linken und Rechten übereinstimmen. Die Frage ist natürlich ob das "populistisches" Geschrei ist, oder ob man wirklich etwas gutes für die Bürger möchte. Das ist schwer auseinander zu halten, weil ja das Gute für alle Bürger eben an alle Bürger adressiert ist, genauso wie das "populistische" Geschrei.
Die nächste Frage wäre ob die SPD unbedingt den linken Rand abdecken muss. Oder ob die Union unbedingt den rechten Rand abdecken muss. Immerhin haben wir ein MehrParteien System, es können auch mehrere Parteien mitbestimmen, nicht wie in anderen Ländern, wo die Mehrheitspartei die komplette Regierungshoheit erhält. Aus diesem Aspekt heraus fände ich es besser, wenn die beiden großen Parteien in der Mitte blieben, wo sie sich hingedrängt haben, und zusätzlich immer eine links bzw. rechts Partei anschliessen würden.

Scheinbar scheint sich folgende Profilmerkmale herauszubilden. Je weiter am Rand man sitzt, desto näher ist man am Bürger, je weiter man sich der Mitte nähert, desto näher ist man an der Wirtschaft. Wobei auf der rechten Seite hinzukommt, dass Menschenleben zunehmend wertloser werden.
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post 11 Jun 2005, 19:23
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Zitat(Chris @ 11 Jun 2005, 18:09)
Die nächste Frage wäre ob die SPD unbedingt den linken Rand abdecken muss. Oder ob die Union unbedingt den rechten Rand abdecken muss. Immerhin haben wir ein MehrParteien System, es können auch mehrere Parteien mitbestimmen, nicht wie in anderen Ländern, wo die Mehrheitspartei die komplette Regierungshoheit erhält.

Nur hält der Großteil der Wähler gerade nichts davon. Hier hat man den Sinn von Gewaltenteilung und -verschränkung noch nicht wirklich begriffen. Die USA prägen das System gegenseitiger Kontrolle ja recht intensiv, indem sie den Kongress/Senat immer so wählen, dass die Partei dominiert, die nicht den Präsidenten stellt. Eine meiner Meinung nach sinnvolle Lösung, weil so Kompromisse entstehen, die von wirklich jedem getragen werden. Wobei das System natürlich auch nur in einer Zwei-Parteien-Demokratie funktioniert. Einiges könnte man sich da aber schon abgucken. Ich meine, hat sich schon mal jemand ernsthaft Gedanken darüber gemacht, was alles passieren könnte, wenn die CDU ab September 3 Jahre die komplette exekutive und legislative Macht inne hat? Die meisten hoffen, es geht vorwärts. Das ist sicher richtig. Die Frage ist nur: In welche Richtung?

Zitat
Scheinbar scheint sich folgende Profilmerkmale herauszubilden. Je weiter am Rand man sitzt, desto näher ist man am Bürger, je weiter man sich der Mitte nähert, desto näher ist man an der Wirtschaft. Wobei auf der rechten Seite hinzukommt, dass Menschenleben zunehmend wertloser werden.

Letzteres würde ich durchaus auch auf Teile der Linken ausdehnen. Wo das Kollektiv im Vordergrund steht, ist der Einzelne ebenso unwichtig. Stalin hatte Gulags. Und einzelne Teile der Linken sind auch nicht unbedingt als friedfertig zu bezeichnen (Antifa).
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post 11 Jun 2005, 19:40
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Zitat
Die USA prägen das System gegenseitiger Kontrolle ja recht intensiv, indem sie den Kongress/Senat immer so wählen, dass die Partei dominiert, die nicht den Präsidenten stellt. Eine meiner Meinung nach sinnvolle Lösung, weil so Kompromisse entstehen, die von wirklich jedem getragen werden.


das meinst du doch wohl nicht ernst oder?



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post 11 Jun 2005, 19:42
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Ich bin sonst auch kein Amerika-Freund, aber das System ist meiner Meinung nach das Beste der Welt. Natürlich lassen sich auch so Fehlentscheidungen nicht verhindern, aber sie lassen sich minimieren. Die Fehlentscheidungen der Amis werden zumeist eher durch ihr Ego als durch ihr politisches System ausgelöst.
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post 11 Jun 2005, 20:26
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h0uSe NoT HoUsE
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hmm..ob das die leute die in amerika vorm krankenhaus krepieren weil sie keine versicherung haben genauso sehen wage ich zu bezweifeln...
genauso wenig wie die soldaten denen die invalidenzahlungen verweigert werden weil der senat mal gerade den etat für die armee um einige millionen dollar gekürzt hat...

innenpolitisch hat die USA noch nen haufen dreck am stecken, es merkt nur keiner weil se in der aussenpolitik noch viel mehr dreck am stecken haben..

aber das ist ein anderes thema, lasst ums zum topic zurückkehren...

was glaubt ihr denn würde sich verändern wenn die DL/PDS einen grandiosen ersten Wahlkampf hinter sich bringen würde und der NPD damit ein Bein stellt?
Wenn ich mir auf einschlägigen Demos und Gegendemos die Verhältnisse anschaue müsste es doch ein leichtes sein der NPD einige, wenn nicht sogar alle Prozente abzunehmen...
ich frage mich hierbei nur ob antifaschistisch tätige Jugendliche, oder auch Autonome Gruppen eine Partei wie die DL/PDS wählen würden, stellen diese doch ein systemkonforme Partei dar...
wenn es eine Partei gäbe mit der sich diese Menschen identifizieren könnten, wäre damit schonmal ein riesen Schritt getan...
diese Partei hat es ja damals sozusagen gegeben und heute trägt unser Joschka nen grauen Anzug und hat ne Menge Speck auf den Rippen anstatt das er Steine wirft wie damals...

Dieser Beitrag wurde von nappunk: 11 Jun 2005, 20:30 bearbeitet
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post 11 Jun 2005, 21:40
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Neenee Joschu, in den USA ist das mit dem Parteiensystem doch etwas anders als bei uns. Bei einer Präsidentenwahl ist die Partei sicher wichtig, bei einer Senatorenwahl eher weniger. Und genauso verhält es sich dann im Senat, eine Parteiendisziplin gibt es dort nicht so wie hier. Das liegt daran, daß die USA ein Arbeitsparlament haben, das heißt, die Arbeit findet eher in den Ausschüssen statt, wo es nicht so auf die Parteizugehörigkeit ankommt. Die Briten haben ein Redeparlament und wir ein Rede- und Arbeitsparlament.

Die Amis wählen daher auch nicht einfach die gegnerische Partei gegen ihren Präsidenten. Das machen eher die Deutschen, weil die einfach immer unzufrieden sind. Kann man aber auch positiv sehen, denn der Bundesrat ist die einzige echte Opposition.

Warum die SPD den linken und die CDU den demokratischen rechten Rand abdecken sollte? Na wer soll es denn sonst tun? Dafür sind die beiden nunmal da. Eine links, die andere rechts (wobei die cdu eher profillos ist, mit einer konervativ-nationalen Ecke, einer sozialen Ecke, die die SPD noch links zu überholen versucht und einer (wirtschafts)liberalen Ecke, die die FDP nachzuahmen versucht), eine liberale und eine, die Politik im Namen der Umwelt wie George Bush im Namen von Gott machen. Reicht dir das nicht an Mehrparteiensystem?
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post 12 Jun 2005, 03:12
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Zitat(nappunk @ 11 Jun 2005, 19:26)
hmm..ob das die leute die in amerika vorm krankenhaus krepieren weil sie keine versicherung haben genauso sehen wage ich zu bezweifeln...
genauso wenig wie die soldaten denen die invalidenzahlungen verweigert werden weil der senat mal gerade den etat für die armee um einige millionen dollar gekürzt hat...

innenpolitisch hat die USA noch nen haufen dreck am stecken, es merkt nur keiner weil se in der aussenpolitik noch viel mehr dreck am stecken haben..

Wie gesagt, das sind Fehler der Politik, nicht des Systems. Das System kann nur der Rahmen des Geschehens sein, den die Politik auszufüllen hat.

Zitat
wenn es eine Partei gäbe mit der sich diese Menschen identifizieren könnten, wäre damit schonmal ein riesen Schritt getan...
diese Partei hat es ja damals sozusagen gegeben und heute trägt unser Joschka nen grauen Anzug und hat ne Menge Speck auf den Rippen anstatt das er Steine wirft wie damals...

Meiner Meinung nach ein immenses Problem, denn nachdem wir wissen, was aus den Studenten und jungen Menschen von damals passiert ist, wird sich das so nie wieder wiederholen. Was dazu führt, dass die Jugend als aktiv kritisierendes Organ des Systems wegfällt.


Zitat(VTOL @ 11 Jun 2005, 20:40)
Neenee Joschu, in den USA ist das mit dem Parteiensystem doch etwas anders als bei uns. Bei einer Präsidentenwahl ist die Partei sicher wichtig, bei einer Senatorenwahl eher weniger. Und genauso verhält es sich dann im Senat, eine Parteiendisziplin gibt es dort nicht so wie hier.

Das ist meiner Meinung nach nichts schlechtes. Schaut euch doch das Parteiengezänk an, obwohl im Prinzip alle derselben Meinung sind. Vollkommen überflüssig und zudem noch schädlich für das ganze Land.

Zitat
Warum die SPD den linken und die CDU den demokratischen rechten Rand abdecken sollte? Na wer soll es denn sonst tun? Dafür sind die beiden nunmal da. Eine links, die andere rechts (wobei die cdu eher profillos ist, mit einer konervativ-nationalen Ecke, einer sozialen Ecke, die die SPD noch links zu überholen versucht und einer (wirtschafts)liberalen Ecke, die die FDP nachzuahmen versucht), eine liberale und eine, die Politik im Namen der Umwelt wie George Bush im Namen von Gott machen. Reicht dir das nicht an Mehrparteiensystem?

Nur lässt sich mit so einer Aufsplittung der Ideale kaum eine geschlossene Ideologie vermitteln, die Glaubhaftigkeit der Partei bleibt vollkommen auf der Strecke. Sicher nciht der beste Weg, sich den Wählern zu präsentieren.
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post 12 Jun 2005, 12:15
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Die Frage ist, ob es ein Politikfehler oder ein Systemfehler ist, wenn die, die sich oben sammeln nicht fürs Volk sondern für ihre eigenen Brieftasche/Macht regieren.
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post 12 Jun 2005, 12:23
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Zitat(JoSchu @ 12 Jun 2005, 02:12)
Nur lässt sich mit so einer Aufsplittung der Ideale kaum eine geschlossene Ideologie vermitteln, die Glaubhaftigkeit der Partei bleibt vollkommen auf der Strecke. Sicher nciht der beste Weg, sich den Wählern zu präsentieren.
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Versteh ich nicht. Was meinst du damit?
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