Die CDU- und FDP-Fraktion des Sächsischen Landtags beabsichtigen die Schaffung einer Austrittsmöglichkeit aus der verfassten Studentenschaft. – So soll es jedenfalls im neuen Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetz stehen! Ihr sollt euch demnach ab dem zweiten Semester entscheiden: Entweder ihr bezahlt 4,60 € für euren Studentenrat (StuRa) und die Fachschaftsräte (FSR) und könnt alle ihre Leistungen in Anspruch nehmen oder ihr gebt das alles auf:
– Beratungs- und Serviceangebote des StuRa
Entfallen würden alle Beratungen im Bereich Lehre und Studium, Soziales, BAföG, Studieren mit Kind, Ausländische Studierende und die gesamten Förderungsmöglichkeiten für studentische Projekte.
– Der FSRe
Die Vermittlung bei Problemen zwischen den Dozenten und den Studenten sowie die unmittelbare Verbesserung der Lehre würden unterbleiben genauso wie die Studienberatungen und alle Projekte und Partys eures FSRs.
– Erstsemestereinführung
Die komplette Erstsemestereinführung, welche das Heranführen der neuen Studenten an die Universität beinhaltet, mit jeder Hilfestellung, was Stundenpläne, Campusführung, etc. anbelangt, würde mangels Personal und Mitteln nicht durchgeführt werden, denn auch diese wird vor allem von den FSRen und dem StuRa getragen!
– Semesterticket
Das Semesterticket wird solidarisch finanziert: Weil alle einzahlen, wird es günstiger. Der StuRa verhandelt es neu, aber wenn keiner sicher sagen kann, wie viele Studenten einzahlen, wird der Preis steigen – oder es entfällt! Die Alternative: Ihr kauft euch beim VVO für 490 € (statt bisher 2x145,20 €) eine Jahreskarte (nur für Dresden, Verbundraum: 1400 €).
Das alles wird passieren, wenn dieser Antrag Gesetz wird!
Tja, die Staatsregierung schwächt die Position der Studenten und selbige jubeln zum Teil noch darüber. Ich hoffe der Stura verweigert konsequent jedem ausgetretenen Studenten alle Dienste, die man zwar durchaus selten braucht, aber wenn, dann meist dringend (und sei es nur eine Rechtsberatung).
Insgesamt bleibt mir da nur noch zu sagen: Zum Glück hab ich den Kram gemacht, als es noch besser war...
All den oberschlauen motorisierten Studenten, die jetzt das Geld fürs Semesterticket in Benzin investieren wünsche ich viel Glück bei der allmorgentlichen Parkplatzsuche (die Parkscheinautomaten überall kommen sicher noch, auf der Mommsenstraße gibt's schonmal ein Preview) und bei den Vermietern uninaher Wohnungen werden die Sektkorken sicher auch schon knallen.
Dieser Beitrag wurde von Polygon: 19 Jan 2013, 21:18 bearbeitet
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flickr Und wenn sie kommt, fährt sie an uns vorbei -RaT-
Ich hoffe der Stura verweigert konsequent jedem ausgetretenen Studenten alle Dienste, die man zwar durchaus selten braucht, aber wenn, dann meist dringend (und sei es nur eine Rechtsberatung).
Da nur Hellseher wissen, wann sie Hilfe, Service- und Diensleistungen der Studentenschaft benötigen werden, wird es wohl kaum auf eine Verweigerung hinauslaufen. Jedoch werden diese zukünftig nur noch Angehörigen der Studentenschaft kostenfrei zur Verfügung gestellt . Ebenso kann schon einmal festgehalten werden, dass wir eine Lösung erarbeitet haben, wo Institutionen, Studentenclubs etc. ganz leicht nachprüfen können, ob ein Student der Studentenschaft angehört oder eben nicht.
@all Zum Semesterticket: Ja, die Instanz, welche die Rechtsaufsicht über die Studentenschaft hat (a.k.a. Rektorat), sagt es kann verwaltungsrechtlich erstmals zum Wintersemester 2013 ein Austritt realisiert werden. Der laufende Semesterticketvertrag wurde daher nicht gekündigt (Warum Kündigung? -> Frag deinen FSR ^^). Ob es überhaupt einen neuen Vertrag zum Wintersemester geben wird und zu welchen Konditionen, ist völlig unklar, da die bisherige Grundlage ab WS 2013 nicht mehr vorhanden ist. DVB hat ja bereits ein vergünstigtes Wahl-Ticket für den Ausbildungsverkehr (39,50 € Monatskarte bzw. 34,50 ABO-Monatkarte inkl 12 Monate Bindung [siehe ABO-Broschüre, kleingedrucktes]), und ein weiteres wollen sie nicht anbieten.
Zum Punkt Gremienentscheidungen: es ist meines Erachtens sinnfrei, sich einerseits über getroffene Entscheidungen (ja, teils auch erst nach recht langen Diskussionen) aufzuregen und sich darüber in irgendwelchen Foren auszuheulen, andererseits aber auch nicht mal die Muße haben, seine Probleme an diese Gremien oder Gremienvertreter heranzutragen (jedes Mitglied der Studentenschaft kann Anträge an StuRa bzw an seinen FSR stellen) oder selbst mitarbeiten, um Änderungen herbeizuführen. Ich erinnere auch daran, dass - wie in anderen demokratischen Strukturen auch üblich - Mehrheitsentscheidungen gefällt werden. Wer also meint, alle Gremienvertreter über einen Kamm scheren zu müssen, sollte mal seine rosa Brille abnehmen. Oder was schwebt euch sonst vor: Basisdemokratie à la POT81? Eine Diktatur? gar nix??
Dieser Beitrag wurde von tiefenbass: 21 Feb 2013, 18:11 bearbeitet