Seh ich auch so. Der Mensch ist einfach kein Wesen, das darauf getrimmt werden kann, dass er nicht sein eigenes Wohl im Mittelpunkt hat. Gut ich will nichts verneinen, vielleicht kann man den Menschen innerhalb von einigen Jahrhunderten verändern kann. In den letzten 60/70 Jahren hat es nicht geklappt. Wir leben im Wohlfahrtsstaat (was eine wirklich fantastische Leistung ist), und was machen die Menschen? So wenig wie möglich Steuern zahlen, immer über die faulen Arbeitslosen, Studenten, Azubis, Lehrer, Beamte, Handwerker, Büroarbeiter, Bauarbeiter, Professoren, Akademiker, etc. pp. schimpfen, und brav die wählen, die einem mehr Netto vom Brutto versprechen. Man denkt sich irgendwie: jetzt fallt ihr alle vier Jahre mit eurer Wahl auf die Schnauze, wie wärs, wenn ihr mal eine von den kleineren Parteien wählt, die im Wahlprogramm haben, was ihr wirklich wollt. Ne, nichts. Wie sollen diese Menschen Weitblick lernen?
Hinzu kommt, dass Weitblick (und damit Gemeinwohl) nicht wirklich einfach ist. Man muss dafür eine ganze Menge von Informationen auswerten, die man teilweise gar nicht besitzt. Und selbst wenn man sie besitzt, ist immer eine recht große Menge von Spekulation mit dabei.
Und die letztendlich größte Frage ist: wenn ich einen höheren Lebensstandard haben kann, warum sollte ich mich mit einem niedrigeren zufrieden geben?
Gegenläufiger Standpunkt: es gibt Millionen von Menschen, die arbeiten unentgeltlich und stellen dabei großartiges auf die Beine (Linux, Tafeln, Vereinsarbeit, etc. pp.). Trotzdem würde ich das nicht als uneigennützig bezeichnen. Es gibt vielleicht eine andere Motivation als Geld, aber es gibt immer eine Motivation. Von daher kann das System schon funktionieren.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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