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02 Jul 2011, 11:27
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2. Schein
Punkte: 67
seit: 16.05.2010
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Habt ihr schon gehört, dass die Tankstellenketten jetzt auch in Nord- und Westdeutschland das E10 einführen?
Es ist immer noch nicht genau bekannt geworden, woher das Ethanol im Einzelnen stammt. Ein Beispiel: "Im Jahr 2010 stammten 83 % der von uns bezogenen Biokraftstoffe von lieferanten, die sich vertraglich zur einhaltung unserer Nachhaltigkeitsklauseln verpflichtet haben." (www.shell.de).
Dieser Hersteller bezieht übrigens große Mengen Ethanol aus brasilianischem Zuckerrohr. Für die restlichen 17 % muss man leider davon ausgehen, dass die Herkunft für Umwelt und Gesellschaft schädlich ist. Ob die "Nachhaltigkeitsklauseln" ausreichend sind, darüber habe ich mir noch keine Meinung gebildet.
Da existieren also noch Lücken in der Informationspolitik und ich bin weiterhin nicht davon überzeugt, dass E10 so eine gute Idee ist.
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02 Jul 2011, 11:28
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Vordiplom
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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@yocheckit: Oha, stimmt! Ich hatte gedacht, dass Pumpspeicherkraftwerke einen besseren Wirkungsgrad hätten. Also ist die Speicherung im Gasnetz wohl doch die Zukunft. Also natürlich der vorzuziehenden "just-in-time-Regulierung" (solange sie nicht so ausfällt wie oben beschrieben) unterlegen, aber eigentlich ziemlich optimal.
Dieser Beitrag wurde von Hot Doc: 02 Jul 2011, 11:30 bearbeitet
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Wissen ist Macht - nichts wissen macht auch nix!
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02 Jul 2011, 18:31
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32. Schein
Punkte: 1131
seit: 26.06.2005
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Zitat(Frankynstone @ 02 Jul 2011, 11:27) Dieser Hersteller bezieht übrigens große Mengen Ethanol aus brasilianischem Zuckerrohr. Für die restlichen 17 % muss man leider davon ausgehen, dass die Herkunft für Umwelt und Gesellschaft schädlich ist. Ob die "Nachhaltigkeitsklauseln" ausreichend sind, darüber habe ich mir noch keine Meinung gebildet.
Richtig ist: Die weltweite Nachfrage nach Bioethanol aus (Zuckerrohr) zieht schon seit längerem enorm an. Brasilien ist derzeitiger Weltmarktführer bei den Bioethanoltechnologien und auf Platz 2 (hinter USA) bei der Bioethanolproduktion. Um die Bioethanolweltherrschaft an sich zu reißen hat die brasilianische Regierung deshalb ein paar Gesetze verabschiedet ... Es ist jetzt im Schnellverfahren möglich landwirtschaftliche Flächen, welche bisher der Produktion von Grundnahrungsmitteln gewidmet waren, auf Zuckerrohrplantage umzuwidmen. Außerdem werden Rodungsanträge (Urwald) mit dem Ziel der Gewinnung von Anbauflächen für Zuckerrohr systematisch "durchgewunken". Außerdem: Die Treibhausgase, die bei Anbau -> Herstellung -> Transport der "Wir retten jetzt die Welt!"-Suppe nach Europa/Deutschland freigesetzt werden, werden NICHT mit in den CO2-Fußabdruck des E10-Treibstoffs aus deutschen Zapfpistolen einbezogen. Für mich genau der gleiche Hirnriss wie das E-Motor-Theater von der Merkel.
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02 Jul 2011, 18:52
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reloaded
Punkte: 4181
seit: 15.10.2005
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Zitat(yocheckit @ 02 Jul 2011, 09:55) da es eine einspeisegarantie für windkraft gibt, ist es nicht so, dass windkrafträder angehalten werden, es ist dann nur so, dass konventionelle kraftwerke - so sie können - auf teillastbetrieb gehen, bzw. wärme aus dem wasser-dampf-kreislauf einfach über den kühlturm an die umgebung abgeben müssen.
und genau hier zeigt sich ja das problem: es gibt weder ein ordentliches transportnetz, noch gibt es ausreichend speichermöglichkeiten.
Okay, dachte immer die stehenden Windräder bekommen den Strom nur nicht abgenommen... sind wohl Defekte. Das mit dem Transportnetz würde für die chemische Herstellung von Gas sprechen, das kann man einfach ins Gasnetz einspeisen und dezentral herstellen, ohne große Überlandstromleitungen. Warum setzt man eigentlich auf die chemische Umwandlung in Gas, wo man doch mit höherem Wirkungsgrad eine Brennstoffzelle betreiben könnte? Wenn man ca. 60% Wirkungsgrad bei einem Gasmotor erreicht und 30% bei der Herstellung des Gases hat, wie soll sich das lohnen? Warum nicht einfach Wasserstoff? Wegen der Lagerung?
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02 Jul 2011, 22:55
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2. Schein
Punkte: 67
seit: 16.05.2010
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Wasserstoff mit seinen sehr kleinen Molekülen kann viele Feststoffe durchdringen und dadurch z. B. Stahl verspröden oder durch Dichtungen kriechen. Man müsste erst untersuchen, ob bestehende Gasinstallationen in hohen Konzentrationen gefahrlos damit geflutet werden können.
Wasserstoff bleibt auch bei mehreren hundert Bar gasförmig, eine hohe Energiedichte in Drucktanks lässt sich also nicht verwirklichen, die Lagerung kann praktisch nur tiefkalt oder in speziellen Speichermedien (schwammartige Körper oder Nanomaterialien mit extrem hoher Oberfläche) geschehen, was die Speicher schwer und teuer macht.
Aus meiner Sicht ist es daher sinnvoll, einfacher verflüssigbare Kohlenwasserstoffe zu produzieren, auch wenn damit einher ein weiterer Energieverlust geht. Diesen gilt es zu minimieren. Wenn aber einer herausfindet, wie man einen preisgünstigen und guten Wasserstofftank baut, dann los!
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04 Jul 2011, 17:36
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Leisetreter
Punkte: 1723
seit: 20.10.2004
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Zitat(yocheckit @ 02 Jul 2011, 09:55) [...] die vorteile der methanisierung sind jedoch, dass das verteilungsnetz im gegensatz zum für die windkraft erforderlichen stromnetz bereits vorhanden ist, man einen flexiblen energieträger hat, der sowohl zur beheizung von einfamilienhäusern, kraftwerken als auch als treibstoff für automobile verwendet werden kann und jede menge komponenten (geeignete ventile, dichtungen, brenner, motoren usw.) bereits jetzt vorhanden sind. [...] Ist das Gasnetz so leistungsfähig, dass es noch zusätzlich die gesamte deutsche Autoflotte versorgen könnte? Wie wären denn überhaupt die Wirkungsgrade wenn man alles auf ein Gasnetz aufbauen würde?
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