Ich greife mal den Quatsch von ulli (zu lesen
hier) auf.
Junge 1. ist es absolut nicht so, dass Namen Schall und Rauch sind. Ein Diplomstudiengang alter Schule funktioniert teilweise sehr anders als ein "richtiger" modularisierter Bachelor/Master. Das liegt daran, dass sich die dabei angewandten Paradigmen unterscheiden. Deshalb ist das deutsche Diplomsystem im Ausland auch sehr geschätzt, weil die Leute mit einer breiteren Bildung und nicht als
Fachidioten Spezialisten rauskommen.
Die Mobilität ist keinesfalls eingeschränkt, ganz im Gegenteil. Ich kenne unheimlich viele Leute, die während ihres Diplomstudiums irgendwo im Ausland waren oder zumindest ein Pflichtpraktikum in einem anderen Teil Deutschlands abgeleistet haben. Viele gehen trotzdem nicht, aus dem einfachen Grund, dass es nicht nötig ist. Ein Diplomierter Maschi oder ETler aus Dresden wird derzeit mit Kusshand genommen.
Gleichzeitig ist es auch nicht wahr, dass man mit Diplom keine Chance auf Master hat. Auch dort kenne ich Leute, die den Weg Diplom->Master gegangen sind. Stichwort Aufbaustudiengang.
Aktuelle Forschungsinhalte gibt es zumindest bei den Ings und Infs zu Hauf. Meine DA befasst sich mit Dingen, an die zu Beginn meines Studiums noch gar nicht zu denken war. Im Hauptstudium wird neben vertieftem allgemeingültigem Basiswissen auch jede Menge aktuelle Forschung gelehrt. In vielen Fächern gibt es keine gebundene Fachliteratur, da sich der gesamte Forschungsstand ausschließlich anhand von Konferenzpapers (alle englisch) überblicken lässt und ständig neue Arbeiten hinzukommen.
Die Entschlackung der Studiengänge scheint hier und da nötig zu sein. In meinem wurde das immer wieder getan und nimmt derzeit Ausmaße an, die ich als gefährlich erachte (Wie war das mit "Formale Systeme" liebe Infs?). Man kanns auch übertreiben.
Alles in allem haben sowohl BA/MA als auch Diplom richtig umgesetzt ihre Daseinsberechtigung. Weil derzeit jedoch sowohl eine klare Linie, als auch Gelder für die richtige Umsetzung des Bolognaprozesses fehlen, finde ich es absolut ok weiterhin am Diplom festzuhalten. Noch dazu denke ich persönlich, dass dessen zuhrundeliegendes Paradigma eine nachhaltigere Ausbildung garantiert.