Da ich die Diskussion scheinbar erst richtig los getreten habe, noch ein paar Kommentare.
Ich habe vier Jahre Wohnheim in der WG (sorry, kein Einzelappartement) hinter mir und ich habe dort gerne gewohnt. Wenn man meinen aktuellen Auslandsaufenthalt dazu rechnet, sind es sogar fast fünf Jahre. Ja, es ist laut und man hört Fickgeräusche, Geschirr aus der Küche, Mucke von Nebenan, etc pp. Ich halte mich für einen toleranten Menschen, aber wenn ich einem gegenüber absolut intolerant bin, dann ist es Ignoranz. In manchen Fällen platzt einem einfach mal der Kragen. Besonders, wenn am nächsten Tag irgendetwas Wichtiges anliegt.
Klar sind Ohrstöpsel hilfreich, aber was machst du, wenn du trotz der Dinger noch immer laut ist?
Ich habe mich übrigens nie bei dem Studentenclub im Haus beschwert. Ich bin und bleibe ein großer Fan der Dresdner Studentenclubkultur. Das heißt allerdings nicht, dass mir der Club nicht schon mal auf den Geist ging. Die lautesten Parties waren jedoch die im oder vorm Haus. Oft übrigens von internationalen Studenten, die nur ein halbes Jahr blieben. Einigen waren Verwarnungen da total wurscht. Drei Beispiele:
- Kann mich noch an eine seeehr laute Party erinnern, wo es danach diverse Beschwerden an das Stuwe gab. Bei den Organisatoren hing dann in der Woche darauf voller Stolz die schriftliche Beschwerde an der Tür.
- Wenn Parties (in dem Fall mehrere) die komplette Nacht durchgehen und um 6 Uhr morgens noch vor dem Fenster Feuerlöscher gezündet werden; wenn man die ganze Nacht kein Auge zu bekommt und einem dann auch noch das Pulver vom Feuerlöscher ins Zimmer zieht, ist die Toleranz dann nicht irgendwann zu Ende?
- Eine Feier die im Treppenhaus statt fand (super, das hallt durch das gesamte Wohnheim) und mit einem Feueralarm endete. Natürlich nicht wegen eines Feuers.
An diejenigen, die absolute Toleranz propagieren: Ist bei euch nie die Schmerzschwelle überschritten?
Es ist doch so: Primär ist man Student und will sein Studium einigermaßen auf die Reihe bekommen, aber ab und an auch mal feiern gehen. (Naja, es gibt auch genügend, die die Priorität anders herum setzen.) Man sollte also einen Mittelweg finden und einigermaßen tolerant gegenüber den Parties, aber auch dem Wunsch nach Ruhe sein. Schade, dass man hier gleich als Spießer gilt, wenn man Toleranz auch von den Lärmverursachern erwartet. Das
Wohnheim ist hauptsächlich ein Platz zum Wohnen und letztendlich sind die mit dem Wunsch nach Ruhe eher auf der Seite des Rechts. Klingt komisch, ist aber so.
Unser Hausmeister fand die Studenten im Wohnheim übrigens immer viel zu tolerant...