"Gestern war eine größere Personengruppe unbefugt und gewaltsam in ein leerstehendes Gebäude an der Hechtstraße eingedrungen. Polizeibeamte stellten letztlich vier Frauen und 14 Männer in dem Haus fest. Sie müssen sich wegen schweren Hausfriedensbruchs verantworten.
Anwohner der Hechtstraße hatten die Dresdner Polizei über Lärm aus einem leerstehenden Wohnhaus informiert. Als die Hausbesetzer den Aufforderungen zum Verlassen des Hauses nicht nachkamen, begannen Polizeibeamte ab 22.05 Uhr das Gebäude zu räumen.
ab 2:00min spannend
23.00 Uhr war die Räumung beendet. Zu dieser Zeit befanden sich neben den 18 Hausbesetzern etwa 150 Sympathisanten und Zuschauer auf der Fritz-Reuter-Straße." [..Weiterlesen..]
"Wenn du diesen Zettel in der Hand hältst fragst du dich sicherlich, was hier eigentlich gerade passiert. Vielleicht bist du zufällig hier vorbeigelaufen, vielleicht hast du aber auch von Freunden und Freundinnen davon gehört, dass hier ein Straßenfest und eine Hausbesetzung stattfinden soll. Ja genau eine Hausbesetzung! Dieses schöne und gut erhaltene, leerstehende Haus auf der Hechtstraße soll nicht länger dem Verfall überlassen werden. Deswegen hat sich eine Gruppe aktiver Menschen zusammengetan um dieses Objekt wieder zu beleben. In Dresden gibt es nicht viele kulturelle Angebote jenseits von Disco und Shoppingpalast in der Innenstadt. Wir wollen alternative Lebensräume, frei von kapitalistischer Verwertungslogik, Konsumfetischismus und staatlicher Kontrolle.
Dieses Haus bietet so viel Platz und Möglichkeiten. Wir stellen uns da beispielsweise Dinge, wie Bandproberäume im Keller, Werkstätten, Ateliers um sich kreativ zu beschäftigen, Büro- oder Plenaräume vor. Ein Infoladen oder ein Kinder-Umsonstladen oder einfach ein Ort zum Wohnen, der bezahlbar ist. Eine Hausbesetzung ist in diesem Zusammenhang die einzige Möglichkeit diesem gezielten Verfall von Immobilien, welche nur als reines Spekulationsobjekt ..." [.. Weiterlesen..]
#a, wondering
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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
In der Vergangenheit war es so, dass ein erfolgreich besetztes Haus eine Welle nach sich zog. Ich bezieh mich mal auf Anfang der Neunziger, Berlin. Die "Szene" spaltete sich in politisch aktive und welche, die um staatliche Subvention buhlten. Der Staat / Senat hat eine Zeit versucht die Wogen durch Legalisierung / Bauförderung / langzeitige Verträge zu glätten. Letztlich ging das aber nicht, weil die Welle breitete sich aus. Der Senat schaltet aus harte Linie und begann Häuser zu räumen. Höhepunkt Räumung Mainzer Strasse, mit Panzern auf den Strassen.
Unter dem Betrachtungswinkel denke ich, dass man hier im satten, sächsischem CDU Dresden und in den "konsumgeilen" 2000er Jahren einfach kein Paradebeispiel will und entsprechend rigeros vorgeht. Ich stehe einer "Erkämpfung" von Freiraum generell offen gegenüber. Mir erschließt sich aber nicht, wie man glauben kann durch blinde (Zerstörungs)wut und Hass auf "Neustadtstudentenpazifistenhippies" bzw. mit "zieh zurück wo du herkommst" Parolen irgendwas zu bewegen. Leute mit dem Horizont einer Stecknadel, die dass dann für einen Standpunkt halten. Ein Teil der derzeitigen autonomen Szene scheint nur durch den vermeintlich richtigen Freundeskreis nicht bei den SSS gelandet. Hartes Urteil, pauschalisierend ich weiß - bei Detailbetrachtung sicher auch zu relativieren. Im Moment ist das jedoch mein Eindruck. Blödes Parolenwiderkauen, wenig um die Ecke denken - das verwert es mir mich hier zu solidarisieren. Vielleicht bin ich auch nur alt geworden.
Dieser Beitrag wurde von the ox: 28 Mar 2009, 17:57 bearbeitet