Sehr geehrter Michael13,
ich fasse mich kurz;
eigene
User_Experience#niemals
im Internet expressi verbi [rtfm, jfgi] nachfragen, sondern das kollektive Wissenspool selbst anzapfen
#niemals alle Kommentare todernst nehmen, oder beantworten muessen, auch wenn man auf diesem Forum mehr Taktgefuehl erwarten kann, so werden selbst Themen, wie
Netiquette aeußerst kontrovers behandelt
#Konsens suchen, geschmeidig bleiben, abwarten und Cappuccino trinken
#Trash vermeiden, nachdenken, ob es sinnhaft und sinnvoll ist, was man schreiben will
kurz zur Kolumne,
Hauptaugenmerk solltes du auf die Kombination von Wissen und Witz richten. Du hast sehr schoen die Wahrheit in der Einfachheit ersucht, einen leserlich kompakten Text geschrieben, allerdings ist er nicht Internetfaehig. Es fehlt die psychologische Raffinesse etwas neues anzubieten, außer nur (d)eine Meinung, es fehlte mir -[bei mir ist das leider etwas schwer]- der Aha-effekt, wenn du zBsp einen Sachverhalt so darlegst, daß etwas ersichtlich wird, was man so noch nicht kannte. Sicherlich ist das schwer, oder auch so schon ein hoher Anspruch einen guten Schreibstil zu haben, jedoch ist die Toleranzgrenze zum Gunsten des Journalistenstandes relativ hoch.
Also konkret missfallen mir die Denkspruenge von Erziehung und Unterbewußtsein, oder vom Ermessenspielraum zur Notenvergabe der Lehrer/Prof und der Persoenlichkeiten insbes. Charisma, Charakter, emotionale Situation: die Konklusionen sind einfach zu weit hergeholt und kein guter Journalismus.
Gefallen hat mir - und das waere Kolumnen-eigen richtig: die Betrachtung von nur einer Problematik aus der individuellen Perspektive. Leider aber, will niemand die Story deiner freien -wenn auch plausiblen- Suggestionen niedergeschrieben haben. [Hinweis: du kannst das mal als Kunstform anbringen:
stream of consciousness s.u.]
Teaser-Anzeige (von englisch to tease, „reizen“):
Also warum sollte sich jemand deinen Text durchlesen? Studenten scrollen ueber das Forum, sie suchen, sie sind aktiv und jagen nach Informationen. Mach ihnen klar, warum sie es lesen sollten: pack sie an der Neugier.
Eye-catching:
Verbinde multimediale und hypertextuale Eigenheiten, Layout [Form] mit deiner Essenz und Intention des Textes [Inhalt] zu einem Erlebnis. Fotos, Graphiken, Soundateien usw.
- auch Quellen zur Ueberpruefbarkeit im Anhang sind gerade hier eine wesentliche Abrundung.
Schreibstil:
lebendig, unkonventionell, stark. Du selbst bist frei, aber nimm dich nicht so wichtig-> Knappheit, denn Geschwindigkeit ist wichtig, aber man will es trotzdem verstehen koennen, also nicht schwafeln! Erklaere! Setze in Zusammehang, oder grenze ab usw. Vermeide Klischees und verunglueckte Metaphern. Es werden auch laengere Texte gelesen, wenn sie es wert sind.
Absaetze:
Strukturiere deine Text in kurze Absaetze, oder verwende Zwischenüberschriften. Klarheit in Form (und Sprache) beguenstigt den Lesefluß.
Headline:
Bitte keine feuilletonistischen Sprachspiele zum Gruebeln an den Kopf werfen. Raetsel sind unintuitiv. Der Leser will auf einem Blick wissen, was ihn erwartet.
Hyperlinks:
schaffen an Schwerpunktstellen Kontext, Hintergrundwissen und vertiefende Information. An den Stellen, wo du "short, but sweet" schreibts, wuerde es Sinn machen
Referenzen, Quellen, Wissensmaterial usw aufzuzeigen.
Der Schluß ist der wichtigste Passus zum abschließen einer These, einem Fazit. Gib dir nicht die Muehe ohne Provokation, oder Mut deinen Charakter zu praesentieren: die lineare Rueckfuehrung zur Einleitung, wie bei einer Kurzgeschichte, oder gar ein offenes Ende waere aus meiner Sicht nur ein fader Witz einer guten Kolumne.
Natuerlich ist es anspruchsvoll, darum schreibst du es doch und ich kommentiere nur.
Liebe Grueße
#myrmikolomnius