Merkel begrüßt UNESCO-Entscheidung zu Welterbe Dresden
Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Entscheidung der UNESCO begrüßt, dem Dresdner Elbtal im Streit über die Waldschlößchenbrücke den Welterbe-Titel vorerst nicht abzuerkennen. Damit sei Zeit gewonnen, um nochmals intensiv die unterschiedlichen Belange zu prüfen und einen Konsens zu finden. Das sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Das UNESCO-Welterbekomitee hatte Dresden ultimativ aufgefordert, auf die Brücke zu verzichten und stattdessen einen Tunnel zu bauen.
Aber ich gebe zu, es ist ja auch schwierig zu definieren, was Kultur bedeutet.
Kultur bedeutet, die Welt gestalterisch zu verändern (ich weise auf den Unterschied zwischen Erde und Welt hin). Somit hat auch die Waldschlößchenbrücke eine gewisse Kultur. Man erinnere sich an das Blaue Wunder und den Grund, warum es diesen Namen trägt. Stahlfachwerk-Auslegerbrücke ohne Strompfeiler... damals auf dieser Länge unerhört. Auch damals hatte die Brücke sicherlich schon Feinde. Heute ist sie anerkanntes Beispiel für gute Ingenieurskunst, genauso wie übrigens auch die Brooklyn Bridge, über die sich die Leute erst rübertrauten, als eine Kompanie Elefanten aus dem Zirkus da rübermarschiert sind.
Wer weiß, in 50 Jahren bekommt die Brücke dort bestimmt auch einen Denkmalstatus mit einem blauweißen UNESCO-Wappen verliehen.
Irgendwie geht mir diese Diskussion hier tierisch auf den Wecker... eine ähnliche Diskussion könnte man doch mal über den Stadionausbau starten oder über den Wiederaufbau der Frauenkirche... dort wurde schließlich seinerzeit auch ein Schutthaufen abgetragen und sortiert, der wenige Jahre früher noch als Mahnmal gegen den Krieg diente...