Merkel begrüßt UNESCO-Entscheidung zu Welterbe Dresden
Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Entscheidung der UNESCO begrüßt, dem Dresdner Elbtal im Streit über die Waldschlößchenbrücke den Welterbe-Titel vorerst nicht abzuerkennen. Damit sei Zeit gewonnen, um nochmals intensiv die unterschiedlichen Belange zu prüfen und einen Konsens zu finden. Das sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Das UNESCO-Welterbekomitee hatte Dresden ultimativ aufgefordert, auf die Brücke zu verzichten und stattdessen einen Tunnel zu bauen.
Ersma bauen und dann fragen is auch in meinem Kaff die Devise. Wie und was sinnvoll is, kann man ja hinterher rausfinden - bei uns gabs dafür allerdings Brücke und Tunnel auf einmal. Unser Kaff ist jetzt endlich in der Zukunft angekommen: Sieht aus wie ne einzige Autobahn und jeder, der vorbeiführt, denkt "da will ich nich wohnen müssen". CDU und SPD wechseln sich da immer wieder ab, um "nicht die Fehler der anderen Partei zu machen", was ein ewiger Kreislauf is, wenn man schnell noch in seiner Periode was von Größe leisten will und eine Umgehungstraße, die an eine Hochbrücke der 80er anschliesst, durch ein Wohngebiet führt, mehrere Flußumleitungen zur Folge hatte und dann direkt durch einen Berg gesprengt wurde, ist etwas großes. Es ist eigentlich gar nicht so erstaunlich, dass das in Dresden auch so gemacht wird, es zeigt nur, dass die Leute vom Land im Prinzip nicht dümmer sind. Die Politiker stehen bis zum Ende hinter ihrer Idee und die eine (kleinere) Hälfte der Bevölkerung regt sich auf, was der Scheiss soll und die andere größere Hälfte sagt "scheiss drauf, denn es ist innovativ" - ungefähr so innovativ wie Haar-Enzyme und LC1-Bakterien. Und das ist es doch, was wir als als studentische, zukünftige Führungselite brauchen. Es geht schliesslich nicht um unsere eigenen Fehler, sondern wie wir sie als zukunftsweisende Innovation dem Pöbel vermarkten und gut dastehen. Wenn ich dann noch die Fliegen animieren kann, sich für meinen Scheiss aufzuopfern und mir zu helfen, meinen Turm zu Babel zu bauen, dann bin ich gut und muss gar nicht mehr sagen, dass Scheisse schmeckt. Sorry, aber ihr seid echt verdammte Idioten, wenn ihr sagt, ihr würdet an der Brücke mitbauen, damit das Thema vom Tisch is. Nur weil ihr genervt seid, euch hinter ein Projekt und die Macher, die nebenbei die Machthebel in den Händen halten, zu stellen, is einfach heuchlerisch, verlogen, grottendämlich und undemokratisch und das nur weil ihr zu schwach und zu feige seid, euch dagegenzustellen oder überhaupt was dagegen zu sagen oder zumindest, was dagegen zu haben, dass Politiker bei größeren Entscheidungen das Volk einfach übergehen - damit nämlich genau dieser Effekt der Ausweglosigkeit entsteht. Versteh nich so ganz, wieso ihr Studenten sein wollt, wenn ihr noch nichtmal die Voraussetzung von Denkvermögen mitbringt. Und kommt mir nich mit diesem Scheiss, dass der Tunnel Schwachstellen hat, die hat die Brücke auch. Es geht vielmehr darum, warum überhaupt die Brücke gebaut werden sollte. Das ganze Projekt is einfachviel zu schnell aus dem Boden gestampft worden, damit man noch schnell Wähler für die kommende Periode absacken kann. Und da isses egal, ob Leute, die da mehr Ahnung von haben, sagen, dass das ganze Projekt fürn Arsch is und dass man das ersma noch überdenken und abwägen muss. Letztenendes gehts nämlich nich um die Brücke, sondern darum, wer das Ding gebaut hat und die, die dafür waren, werden am Ende nicht sagen, dass es ne dumme Idee war, sondern sich mit ihrem Bauwerk brüsten. Den Schaden von solchen Schnellschüssen hat dann das Volk zu tragen, aber das is ja egal. Ist genau wie mit dem Konsum, den die Stadt auf die Kamenzer gekotzt hat oder diesem Betonklotz, der am Altmarkt in die Häuserzeile eingefügt wurde, wovon sich sogar das ursprüngliche Architektenteam wegen Ermangelung an Ästhetik der Bauherren zugunsten des Baupreises distanziert hat.
Dieser Beitrag wurde von Luzifer: 05 Jul 2008, 14:55 bearbeitet