Wow! Ich bin begeistert! Damit hab ich jetzt nicht gerechnet. All eure letzten Antworten waren wirklich äußerst gut und sinnreich! Das beste was bisher kam! Ich finde das Niveau ist ganz stark angestiegen! Respekt!
Zu den offenen Fragen:
@Onkelroman: Meine Eltern sind nicht religiös und ich bin auch nicht in der Kirche oder in einer Gemeinde. Zum Glauben bin ich vor einigen Jahren selber gekommen, im Wesentlichen durch das Lesen der Bibel. Aber da ist nichts statisch. Ich verändere mich und kann auch zweifeln.
@Robotron:
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Mach doch mal das TV an und schau was einem da tagtäglich für Schweinkram „entgegenkommt“ ... Menschen glauben anhand dieser Bilder im TV, Zeitung, Jugendkultur usw., das ist das „richtige“ Leben, so müssen wir sein um gesellschaftlich anerkannt zu sein. Da werden eigene Gefühle überspielt und es wird sich gewissen Zwängen hingegeben. |
Eine großartige gesellschaftskritische Reflexion!
Ich habe gar kein TV! Vielleicht hängt es wirklich damit zusammen??!
Ja, ich bin der Typ auf dem Moped - aber es gehört nicht mir ;-)
@Allanon: Ja, eigentlich wollte ich versuchen bei der Argumentation den Glauben rauszulassen. Schon interessant, dass es offensichtlich nicht funktioniert. Vielleicht sogar, weil es hier wirklich um etwas mehr geht.
Aber die Bibel predigt nicht, keinen Spaß am Sex zu haben. Es heisst sogar:
"Entzieht euch einander nicht, es sei denn nach Übereinkunft eine Zeitlang, damit ihr zum Beten Ruhe habt; und dann kommt wieder zusammen. (1.Kor 7,5)
Die Bibel weiß sehr gut um Lust.
"Ihr Busen möge dich allezeit ergötzen, an ihrer Liebe sei immerdar berauscht." (Spr 5,19)
Christen sagen manchmal, Gott ist schließlich der Erfinder des Orgasmus.
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Eine Religion des Jenseits, wo man nur auf seinen Tot hinarbeitet um in den Himmel zu kommen ... |
Und da ist ein springender Punkt, denn die Bibel meint
"Das Trachten des Fleisches führt zum Tod, das Trachten des Geistes aber zu Leben und Frieden" (Röm 8,6)
@Chris: Du meinst eben, dass die Moral sehr relativ ist. Aber wenn jeder seine eigene Moral baut, wo führt das hin? Mit dem Lustargument kann man allerhand anstellen: Ich kenne jemand, der hat zwei Freundinnen und er sagt "Na und? Das ist mein Leben und ICH will Lust haben und Deine Moral ist mir doch egal."
Ihr sagt, dann vielleicht, es soll ja beiden gut tun. Aber erstens läßt sich das argumentativ nicht untermauern (er sagt dann "nee, mir reicht es doch wenn es mir gut tut") und zweitens sind wir da immer noch beim Lustprinzip und schaut mal hier:
"Joseph R. Rosenberger sieht schon in einem passiven Verhalten des Tieres eine Zustimmung. Andere Autoren berichten, Tiere könnten den sexuellen Akt durchaus genießen (Hani Miletski und Andrea Beetz) oder ihn sogar selbst herbeiführen (Midas Dekkers, 1994)." Aus der Perspektive der Lust geht das klar.
Ich kann euch die Moral nicht beweisen. Wenn ein Mensch sich verhalten will, wie ein Tier ohne Werte anzunehmen, dann kann man ihn nicht mit sachlogischen und moralphilosophischen Argumenten überzeugen. Man kann es vielleicht versuchen, aber man kann keine zwingenden Beweise in der Art einer mathematischen Schlussfolgerung vorlegen. Denn es geht um die Frage nach dem Guten und warum das Gute gut ist. M.E. finden sich in der Bibel hilfreiche Hinweise.
@Chino: Ganz recht, das Thema ist "Sex ohne Liebe". Ich hatte mir mal das Prinzip gemacht "Kein Sex ohne Liebe". Die Schwierigkeit kann dann sein, den Unterschied von Verliebtsein und Liebe nicht zu merken.
@gfx-shaman: Wieso meinst Du, dass ich nach Gott lebe? An anderer Stelle hab ich mal geschrieben, was ich mir von diesem thread verspreche: "Auf dass die Wahrheit vielleicht zu Tage tritt, falls es die in der Art gibt. Ich bin hinsichtlich des Ergebnisses übrigens recht offen."
Ich könnte auch nicht behaupten, den Willen Gottes, so wie ihn die Bibel ausdrückt, wirklich zu kennen. Denn was ist Unzucht? (grie. porneia) Die Frage werde ich verfolgen müssen.
@simpson: Die umfangreichen Abstammungslisten im AT zeigen nicht, dass da wilde Orgien gefeiert wurden, sondern dass reichhaltig Sex gemacht wurde. In der Tat waren Männer auch mit mehrer Frauen verheiratet.
Wenn ich mich wie ein Religionslehrer anhöre, dann ist das vielleicht gar nicht so schlimm, weil ich ja evtl. mal einer werde.
Und ja bitte: Seht mich nicht als repräsentativen Christen!
Ich weiss nicht viel. Ich schreibe hier von meinen Gedanken und mich interessieren eure und vergesst nicht meinen Satz ganz am Anfang
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Wenn man gar auf der Kippe zwischen pro und contra steht, kann es passieren, dass man heute so und morgen anderes denkt; je nachdem auf welchem Level der Trieb grad steht. |
Der war auf mich bezogen.