Ja ja ja, in meiner grenzenlosen Gutmütigkeit gibt es in diesem Jahr wieder eXma goes Theater! Diesmal bewegen wir uns auf dünnem Eis, da der Fuchs das Stück noch nicht selbst begutachtet hat! Der Pusti tat es jedoch und hat es für gut befunden! Besetzt ist das ganze mit fünf gestandenen Schauspielern und - jaaaaaaaaaaaaa - es sind doch die von mir präferierten! Pusti reicht u. U. noch eine Kritik zu dem Stück nach!
Zitat
Wie steht es um die Liebesfähigkeit einer bis in den letzten Winkel sexualisierten Gesellschaft? Eine moderne Scheherezade: Ein (gealterter) Sexmaniac bestellt sich jeden Abend neue, attraktive Frauen, die für Geld beinahe alles zu tun bereit sind - bis er auf eine ebenfalls schon ziemlich in die Jahre gekommene Hobby-Prostituierte trifft. Diese beginnt ihrem Kunden eine packende Geschichte zu erzählen. Es ist eine Soap über skurrile Sexpraktiken und allerlei abartige Manien: über den Mann, der von Zimmerpflanzen erregt wird oder über die Frau, die nur mit schlafenden Männern Sex haben kann. Ohne es zu merken, gerät der alte Machtmensch immer mehr in den Bann der Erzählerin... In »Pornografia« entsteht das Porträt einer Lebenswelt, in der alles schon da gewesen scheint, deren Mitglieder offenbar nur noch in den abartigsten Selbsinszenierungen zu sich selber finden. Der Schweizer Autor Milo Rau entwickelt PORNOGRAFIA exklusiv für neubau!
Spieldauer: 1 Stunde und 40 Minuten (keine Pause)
wann: Fr., den 19.01.07, 20:00 Uhr wo: Kleines Haus wieviel: 5,50 €
Wer teilnehmen möchte, meldet sich bis zum 09.01.07 an! Dann werde ich versuchen, die Karten zu bekommen!
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Lore Inga Rick hat dem Wellensittich beigebracht "Hitler" und "Goebbels" zu sagen
"It's a violent pornography. Choking chicks and sodomy. The kinda that's on your TV." sangen System of a Down auf ihrem Mesmerize Album.Und Pornografia nimmt diesen Impuls auf, zeigt erotische Fantasiewelten und verknüpft sie mit einer ansprechenden Rahmenhandlung. In einer traurigschönen Klischeecollage erzählt Milo Rau in diesem Stück ein Märchen von Sex, Geld und der großen Liebe. Der todkranke Grafikdesigner Max (Daniel Minetti)trifft dabei auf die alternde Hobbyprostituierte Amelie. Doch die Erregung will sich bei Max anfangs nicht so recht einstellen, daher beginnt Amelie ihm von ihrer erotischen Drehbuchidee zu erzählen. "Mögen Sie Klischees?" fragt sie ihn kess und entführt Max auf eine Reise in die Welt der Erotik aus der Perspektive von Frauen und Männern.Schnell wird dabei offensichtlich, daß alle Akteure, welche unsere geheimsten sexuellen Fantasien bevölkern nur Staffage sind. Ob es sich um den strengen Literaturprofessor und die schlechte Studentin oder die nymphomanische Französin und den mysteriösen Gärtner handelt, spielt schnell keine Rolle mehr für Max. So scheinen die Probleme und die unverholene Abscheu seiner Kinder gegenüber seines Lebensstils, Max nicht aus der Fassung bringen zu können. Schnell flüchtet er sich zusammen mit Amelie wieder in die immer skuriler werdenden pornografischen Visionen. Fiktiv und aller Maskenhaftigkeit beraubt wird so Pornografie der Lächerlichkeit preisgegeben. Denn Lächerlich wirken die überspitzten Figuren auf der edel und detailliert ausgestatteten Plattform im Hintergrund, wenn davor Max und Amelie in einem ärmlich verlotterten Schlafzimmer auf sie schauen. Somit ist das Stück all denen zu empfehlen, die bereit sind über sich, die Liebe und das Stück Pornografie in uns allen nachzudenken. Anhänger der leichten Unterhaltung wird jedoch so manches mal das Lachen im Halse steckenbleiben.