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>Die Piratenpartei Politik zum Mitmachen

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post 17 Oct 2006, 10:32
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Straight Esh
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Punkte: 14030
seit: 01.10.2003

Die Piratenpartei

Was ist das eigentlich?

Ich würde sagen, sie ist ein Phänomen. Anfang des Jahres 2006 gründete sich in Schweden die erste Piratenpartei. Schnell wurden es aber 11 Neugründungen in ganz Europa und 8 zusätzlich in der ganzen Welt, so auch auch am 10.9.2006 in Deutschland.

Die PIRATEN (so die offizielle Bezeichnung) fordern ein moderne und freie Informations- und Wissensgesellschaft, und stürzen sich auf die Kernthemen Urheberrecht, Patentrecht und Datenschutz/Privatsphäre/Staatstransparenz. Gefordert wird hierbei ein bewußter und verantwortliche Umgang mit den modernen Medien, der sich so nicht bei anderen Parteien erkennen lässt.

Angeprangert wird z.B. dass Millionen von Privatkopieren, die ihre erworbenen Rechte nutzen wollen, kriminalisiert werden. Auch für Patente wird ein zeitgemäßer und sinnvoller Umgang gefordert. So werden Patente auf Lebewesen, Gene, Geschäftsideen und Software abgelehnt, da hier kein Erfindungspotential im ursprünglichen Sinne vorliegt sowie die Entwicklung der Wissensgesellschaft unzumutbar behindert wird. In diesem Zusammenhang stellt man sich auch gegen Monopole und positioniert sich für offene Märkte.

Das nächste große Kernthema ist der Datenschutz und die informelle Selbstbestimmung. In der heutigen Zeit wird die Privatsphäre immer mehr unterlaufen, es wird immer weniger kontrollierbar, welche Daten wo und wie lange gespeichert und genutzt werden. Die PIRATEN lehnen den aktuellen Kontrollwahn ab, fordern das Recht auf Privatsphäre ein (z.B. das Briefgeheimnis soll auch für andere Kommunikationsarten gelten) und möchten dass jeder die Möglichkeit erhält über seine Daten selbst zu bestimmen.

Weiterhin soll sowohl der Staatsapparat für den Bürger transparenter gestaltet werden als auch der Zugriff auf Wissen, dessen Erarbeitung vom Staat bezahlt wurde, besser und günstiger dem Staat und seinen Bürgern wieder zur Verfügung gestellt werden. Als Beispiel dienen hierbei wissenschaftliche Artikel oder Bücher, die trotz staatlich bezahlten Autoren und Revisoren eine Unsumme kosten.

Die PIRATEN sind eine noch sehr junge Partei. Im Moment befinden sich zahlreiche Landesverbände in Deutschland in der Gründungsphase. Für einen politikinteressierten Menschen bietet sich hier eine gute Möglichkeit aktiv an der Politik mitzuwirken und Inhalte zu gestalten. Die PIRATEN möchten auch auf Landes- und Kreisebene eine Politik bieten, die den modernen Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird.

Weiterführende Links:
Treffen zur Gründung des Landesverbandes Sachsen am 24.10.2006
Die Piratenpartei Deutschland
Wiki der Piraten
Forum der PIRATEN


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post 17 Oct 2006, 15:51
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Drehrumbum der Runde
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Punkte: 1995
seit: 07.03.2006

dennoch verstehe ich nicht, inwieweit das anders ist, als bei jeder anderen sparte?

jede grundlagenforschung beruht auf der mathematik. egal ob physik, chemie, mechanismentechnik/robotik oder alle anderen

diese wiederum sind eben grundlage für anwendungen/maschinen/chemikalien etc...

dass ingeneure immer nur irgendwelche gesetzmäßigkeiten anwenden um ein produkt zu entwickeln, welches diese in einer praktischen form umsetzt, ist klar. und genau so setzt ein informatiker vielleicht mathematische grundlagen zu programmen um.

da gibt es KEINEN unterschied!

sicher ist die informatik zu schnelllebig, um mit 20 jahren patentschutz umgehn zu können, dennoch hätte ein patent in der informatik die gleiche daseinsberechtigung wie überall...

wo ist denn der unterschied, ob ein ingeneur es schafft, den wirkungsgrad eines motors um 1% zu verbessern, oder ein informatiker einen neuen compiler schreibt, der programme so compiliert, dass sie mit 10% weniger takten laufen...

beide werden wohl irgendwelche gesetzmäßigkeiten angewandt haben, schwachstellen bisheriger dinge analysiert haben und dort verbesserungen angesetzt haben um am ende irgendwas optimiert zu haben


die bedeutungshöhe... hm was kann denn ein ottomotor, was eine dampfmaschine nicht prinzipiell auch kann? und ist es denn eine leistung, den deiselmotor zu erfinden, wenn er bis auf die antreibende chemikalie und den zündmechanismus praktisch identisch mit nem ottomotor ist?


klar kann man sich da hinstellen und sagen 'gabs ja alles schon!', aber die bedeutung, die diese kleine neuerung für die welt hatte, kannste nicht leugnen...

und CAD/simulationstools werden von einigen in einem atemzug mit der erfindung des transistors genannt... die sind einfach nicht mehr wegzudenken...

und selbst wenns jede einzelne zeile code davon schon vorher gegeben hat, kam eben noch keiner auf die idee DIESE anwendung draus zu basteln


ich denke, patente gibt es für innovative ideen und nicht für nie dagewesene produkte



klar maschinen kann man nachbaun, gesetze kann man anwenden, chemikalien/pharmazeutika nachmixen, aber genauso kann man auch programme deassemblieren/decompilen

also muss man auch diese schützen

das problem ist, dass eine copyrightverletzung bei software fast immer unentdeckt bleibt (siehe z.b. dieser kopierschutzskandal von sony... wäre ja sonst nie entdeckt worden, dass da fremder code verwurstet wurde), was wiederum einen erhöhten schutzbedarf bedeutet -> patent... sodass die leute es zwar nachbilden können, aber nicht auf dem markt platzieren.


das macht schon in einem gewissen rahmen sinn. natürlich ist es schwachsinn sich sachen, wie apfeltasten, windowstasten, mülleimersymbole aufm desktop etc patentieren zu lassen, aber zumindest völlige neuentwicklungen, wie eben diese CAD/sim. software hätte wohl ein patent verdient (wobei ich froh bin, dass es nicht so kam und durchaus konkurrenz entstanden ist. aber das ändert nix daran, dass das patent genauso verdient gewesen wäre, wie für die erfindung der brennstoffzelle oder was auch immer)


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