Es hätte vermutlich auch in den "Tabu"-Thread gepasst, aber vielleicht gibt es hier ja auch das Potential einer Diskussion in größerem Stile.
Also: Was haltet ihr von Suizid? Ist das Flucht vor den Problemen oder eine mögliche Lösung? Ist man stark oder schwach, wenn man Suizid begeht? Ist es richtig, Suizidgefährdete wegzusperren?
Meine Meinung: Ich halte Suizid, solange er aus den richtigen Gründen durchgeführt wird (darunter fallen keine Lappalien wie Liebeskummer) durchaus für legitim. Ein Recht beinhaltet immer die Möglichkeit, es nicht wahrzunehmen - sonst wäre es eine Pflicht. Das Recht auf Leben beinhaltet also die Möglichkeit, es eigenverantwortlich zu beenden.
Ich würde mich über eine rege Diskussion freuen, gerne auch aus verschiedenen Blickwinkeln wie: Was passiert mit den Angehörigen? Wie wird das in verschiedenen Religionen gesehen? Was macht man, wenn man jemanden Suizidgefährdeten kennt?
Thanatos greift wohl um sich. ... und Chaos auch. Ursachen, Formen, Methoden, Motive, Ansichten, Meinungen, Ratschläge werden hier bunt gemixt und jeder sucht sich das heraus, was man braucht. Fast schon philosophisch, wenn es nicht so unstrukturiert wäre. Eine relativ kurze Abhandlung findet man hier (url). Nun kann sich jeder das schon gedachte aneignen und seine Position entweder bestätigen, oder verwerfen, insofern ihm auch selbst Argumente einfallen. Eine weitere eindrucksvolle (chronologische) Liste bekannter Suizidenten gibt einen Überblick, wie vielseitig die Motivwahl historisch gesehen sein konnte. Freuds Todestriebthese, Parsons Strukturalismus, oder Durkheims Suizidforschung (1897 "Le suicide") könnte man hier auch gleich ergänzend darstellen. Die Eingangsfrage , ob es legitim wäre, kann man wohl am einfachsten beantworten.
Zitat
Der Suizid ist in Deutschland als Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts straffrei, zumal eine Bestrafung wegen vollendeter Selbsttötung nie möglich wäre. Somit sind auch der Versuch und die Teilnahme (Beihilfe, Anstiftung) straffrei. aus Wikipedia