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>Rauchen - Das Ende der Toleranz Die Jagd auf ein jahrhundertealtes Kulturgut.

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post 28 Jun 2006, 23:11

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Ich benutze gern die Rubrik Feuilleton, da sich in ihr meist kulturvolle Diskussionen entwickeln, und Themen im freien Wettbewerb stehen. (the spirit of commerce)

Nun ganz konkret zum RAUCHEN.

Der Autor: Ich habe bei der Bundeswehr kurz damit angefangen und gleich wieder aufgehört, dann an der Uni ging es wieder los. Die Tochter eines medizinischen Klinikleiters saß immer neben mir und fragte, ob ich mit raus komme, eine rauchen. Da dachte ich, so schädlich kann es ja nicht sein.

Die körperliche Abhängigkeit: Es ist nahezu unmöglich, wirklich körperlich davon abhängig zu werden. Vielmehr verbindet man irgendwannn positive Erinnerungen damit. Das ist die psychische Abhängigket.

Und eben weil man wirklich jederzeit aufhören könnte, wenn man wöllte, muß man das ja nicht tun. Ich bin zur Zeit seit einem Jahr nahezu 100%ig clean, vorher gelang es nicht, weil ich ja jederzeit sofort hätte aufhören können, wenn ich nur gewollt hätte. Ich habe maximal eine Schachtel am Tag, noch dazu nicht wirklich inhalierend, aber die ersten körperlichen Warnzeichen haben mich dann doch abgeschreckt.

Die körperlichen Folgen: Raucher sterben acht Jahre früher, werden allerdings auch elfmal öfter vom Bus überfahren.

Man darf also Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Besonders oft rauchen Bauarbeiter und Ärzte, besonders selten Blumenverkäuferinnen und Lehrer.

Die Gesundheitskosten sind gegen Ende des Leben am höchsten und Raucher bekommen weniger Rente.

Wenn man wirklich viel raucht, merkt man es ein ganz wenig beim Rennen oder gar frühmorgens im Hals. Beides erfordert eine gewisse Dosis. Es enthält viele Schadstoffe, die der gesunde Körper wohl bis zu einem Maß problemlos abbauen kann, aber darüber hinaus nicht mehr.

Etwa seit drei Jahren werden Raucher gejagdt. Es gibt sogar Forderungen nach generellem Verbot in Kneipen. Als wenn das die Kneipen nicht selbst entscheiden könnten.

Einmal war ich in Berlin und hatte einfach übersehen, dass man in den U-Bahn-Haltestellen nicht darf. Da kam so ein Witzbold (25 Jahre) und belehrte mich. Ich bedankte mich für den Hinweis und war schon beim Ausmachen, da ging es ihm nicht schnell genug. Ich hatte das Gefühl, er hatte Ansgt als Passivraucher daran zu sterben, obwohl ich 50 Meter weg war. Der war nervlich völlig am Ende.

Manche wohnen im Block und denken sie sterben auf dem Balkon, wenn unter ihnen jemand raucht. Ich frage mich, wie die das überhaupt merken. Manche haben echt nix zu tun.

Besonders lustig ist, wenn die so richtig fett sind, und ihren ganzen Frust mal belehrend rauslassen können.

Also, obwohl ich jetzt clean bin, habe ich gestern ein Raucherzimmer eingerichtet, gegen den gesellschaftlichen Trend, wo vorher rauchen verboten war. Das nenne ich Stärke und außerdem bin ich nun der Held.

Ich will das Rauchen aber natürlich nicht gutheißen, ist im Gegenteil ganz dumm und schlimm. Die Militanz vermeintlicher Passivraucher ist genauso schlimm wie jemandem ungefragt den so empundenen Gestank in´s Gesicht zu blasen.

Dieser Beitrag wurde von Unscheinbar: 28 Jun 2006, 23:17 bearbeitet


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post 30 Jun 2006, 09:35
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Zitat(zett @ 30 Jun 2006, 00:22)
ich seh das so: solange es noch erlaubt ist, überall zu qualmen, werden auch nichtraucher dahin gehen, wo es ihnen eigentlich lieber wäre, wenn es nix mit rauch gäbe. ein generelles rauchverbot würde aber alle zwingen, es zu lassen. und das ist meiner meinung nach die einzige lösung, die was bringen würde. dass raucher freiwillig verzichten, wird nie passieren.
*

Das ist aber ziemlich inkonsequent und willensschwach von deinem Nichtraucher. Ich sehe nicht ein, warum der Staat so eine Charakterfehlbildung noch unterstützen sollte.
Es stört mich einfach, dass hier von oben etwas beschlossen werden soll, was die Betroffenen auch gut unter sich regeln könnten.

Zitat(Mr_T @ 30 Jun 2006, 01:28)
Käm mal auf ne Klage an, aber ich würd sogar sagen: Es ist ja auch kriminell. Du vergnügst dich bewusst auf Kosten anderer. Und schädigst dazu die Gesundheit anderer. Streng genommen zählst du sogar zu den 22.140.000 die Beihilfe zum Mord in über 3.300 Fällen jährlich leisten.
Quelle 1
Quelle 2
Quelle 3

Soll ich noch mehr suchen?
*
Ja, bitte. Und such dann auch gleich mal nach Toten durch Autounfälle, Verkehtsabgasen usw. Und dann sag mir, warum ich deine Argumentation nicht auf den Verkehr anwenden sollte?

Ach ja, falls das noch nicht richtig rausgekommen sein sollte: ich bin Nichtraucher.


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post 30 Jun 2006, 10:17
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Nu, so isser halt.
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Zitat(JoSchu @ 30 Jun 2006, 09:35)
Ja, bitte. Und such dann auch gleich mal nach Toten durch Autounfälle, Verkehtsabgasen usw. Und dann sag mir, warum ich deine Argumentation nicht auf den Verkehr anwenden sollte?
*


Schön, auf diesen, auch immer wiederkehrenden, Vergleich hab ich gewartet. Zum Thema Autounfälle:
1. Autofahren ist nun mal unerlässlich in unserer Gesellschaft. Anders funktioniert die Wirtschaft halt nimmer und wir hätten noch nicht mal mehr was zu Essen ohne Auto- und LKW-Verkehr. Dadurch würden dann noch weit mehr Menschen sterben wink.gif
Rauchen hingegen ist ein Hobby der Selbstbefriedigung, oder halt Sucht, was in keinster Weise lebensnotwenig ist.
2. Im Straßenverkehr kannst du zumindest zum Teil selbst beeinflussen ob du drauf gehst oder nicht. Ich denk da z.B. an Radfahrer ohne Licht, Fußgänger bei rot über ner Ampel oder allg. ohne zu gucken über ne Straße, betrunken Autofahren (Ja, auch die tauchen in der Statistik z.B. mit auf). Und eine Statistik wieviele Menschen unverschuldet im Straßenverkehr sterben gibt es meines Wissens nach nicht. Ist auch nur schwer möglich, da man einen Toten hinterher halt schlecht zum Unfallablauf befragen kann. Den Qualm muss ich aber schon einatmen, wenn ich weiterhin am sozialen Leben teil nehmen will und nicht nur den ganzen Tag in meinen 4 Wänden verbringen möchte.

Der Vergleich hinkt also extrem!

Zum Thema Autoabgase: Da geb ich dir zum Teil Recht, aber ganz abschaffen lassen sie sich halt nicht. Siehe Punkt 1 beim Thema Unfälle. Man kann sie reduzieren und dafür gibt es ja schon Gesetze die auch gelegentlich mal wieder verschärft werden (ich sag nur Abgasnormen 1, 2, 3,....; Rußpartikelfilter,.....)

Außerdem, hat mir meine Mutti mal gesagt ( rofl.gif ) man soll sich nicht am schlechten, sondern am besseren orientieren. tongue3.gif
(Nach dem Motto: "Der tötet aber auch Menschen! Wieso darf ich dass dann nicht?").

Alle Toten wird man nicht verhindern können, aber 3300 ist doch schon mal ein Anfang der viel wert ist. Danach machen wir uns dann wieder an die Abgase smile.gif

Fazit: Vergleich kannste in'ne Tonne kloppen cool.gif

EDIT: Zahl der Verkehrstoten - Statistisches Bundesamt
>>>2004: 5.842 Tote.
das ist nicht mal das doppelte. Für etwas unverzichtbares (Wenn man mal die sonnlosen Fahrten von faulen Leuten oder nur so zum Spaß weglässt) ist das gar net so schlecht gegenüber einer nicht lebensnotwendigen Sucht.wink.gif
Außerdem gibt es in Dtl sicher weit mehr Autofahrer als Raucher, weshalb ein Autofahrer im Schnitt weniger Leute tötet shifty.gif

Dieser Beitrag wurde von Mr_T: 30 Jun 2006, 10:38 bearbeitet
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post 30 Jun 2006, 13:09
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Zitat(Mr_T @ 30 Jun 2006, 10:17)
Schön, auf diesen, auch immer wiederkehrenden, Vergleich hab ich gewartet. Zum Thema Autounfälle:
1. Autofahren ist nun mal unerlässlich in unserer Gesellschaft. Anders funktioniert die Wirtschaft halt nimmer und wir hätten noch nicht mal mehr was zu Essen ohne Auto- und LKW-Verkehr. Dadurch würden dann noch weit mehr Menschen sterben wink.gif
Rauchen hingegen ist ein Hobby der Selbstbefriedigung, oder halt Sucht, was in keinster Weise lebensnotwenig ist.

Rauchen ist für die Raucher ebenso unerlässlich.
Natürlich würde ohne Auto in dieser Gesellschaft nichts funktionieren - man müsste sie umstrukturieren. Aber genau dasselbe verlangt man ja auch, wenn man die Raucher vor die Tür schickt - sie müssen ihre Gwohnheiten ändern. Ist also dasselbe, wenn auch in anderen Dimensionen.
Ich für meinen Teil komme sehr gut ohne Auto zurecht und mir fällt - bis auf das Reisen oder bei einem Umzug - keine Situation ein, in der ich darauf angewiesen wäre.
Zitat
2. Im Straßenverkehr kannst du zumindest zum Teil selbst beeinflussen ob du drauf gehst oder nicht. Ich denk da z.B. an Radfahrer ohne Licht, Fußgänger bei rot über ner Ampel oder allg. ohne zu gucken über ne Straße, betrunken Autofahren (Ja, auch die tauchen in der Statistik z.B. mit auf). Und eine Statistik wieviele Menschen unverschuldet im Straßenverkehr sterben gibt es meines Wissens nach nicht. Ist auch nur schwer möglich, da man einen Toten hinterher halt schlecht zum Unfallablauf befragen kann. Den Qualm muss ich aber schon einatmen, wenn ich weiterhin am sozialen Leben teil nehmen will und nicht nur den ganzen Tag in meinen 4 Wänden verbringen möchte.
Ich kann auch beeinflussen, ob ich mich direkt neben einen Raucher stelle oder 2 Meter weiter weg. Die Unterschiede in der Bleastung sind Welten.
Und es gibt auch nicht die Todesursache "Tod durch Passivrauchen". Man stirbt an Krankheiten, die unter Umständen darauf zurückgeführt werden können. In dem von Pummel angeführten Artikel steht ja klar und deutlich, dass der Großteil dieser "Passiv-Toten" in einem Alter starb, in dem der Tod alltäglich ist.
Ach so, und wenn ich nicht am Verkehrsleben teilnehmen will, darf ich meine 4 Wände auch nicht verlassen.
Zitat
Fazit: Vergleich kannste in'ne Tonne kloppen  cool.gif
Fazit: Seh ich nicht so.
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