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30% Lohnerhöhung für Ärzte

wer erklärt es mir?
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post 04 May 2006, 08:56
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'The'-Bands suck
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Zitat(Mangoo @ 03 May 2006, 19:07)
Den Artikel zeigst du mir aber bitte! Ein Semester 15.000 Euro... Das ist ja wohl ziemlich übertrieben!
*



hab online gesucht aber leider nur kostenpflichtige beiträge gefunden. vielleicht kannst du das nachvollziehen wenn du dir vor augen hältst, dass man ständig irgendwelche (sehr kostenintensiven) praktika zu absolvieren hat. die medfak in dd ist sehr gut ausgestattet und bietet sehr viel, wodurch diese summe zustande kommt. Beispiel? z.B. Biochemie-Praktikum: Für manche Versuche verwendet man z.t. Enzyme (RNAsen falls du nachschauen willst, deren Einaufspreis bei 5000-6000 Euro liegt - für 1-2 ml(!)...
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post 04 May 2006, 09:21
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Müüüüde
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Also ich glaube kaum das irgendein Medizinstudent in Dresden 15.000 Euro pro Semester bezahlen muss.


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Don't eat yellow snow!
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post 04 May 2006, 09:56

3. Schein
***

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Warum sollte auch irgendein Student an einer staatlichen Uni 15.000 Euro/Jahr zahlen. Schließlich gibt es ja noch keine Studiengebühren. Trotzdem muss irgendjemand für die Ausbildung bezahlen und wenn du einen Blick auf andere Länder und deren Studiengebühren für Medizin wirfst, wirst du feststellen, dass 15000 Euro sogar nur Mittelmaß sind.

Hier noch ein Beispiel vom anderen Ende der Welt (Neuseeland): Link

Dieser Beitrag wurde von komaa: 04 May 2006, 09:57 bearbeitet
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post 04 May 2006, 13:05
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wtf?
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Zitat(Unscheinbar @ 03 May 2006, 14:25)
Ihr schaut echt zuviel TV. Ein Arzt hat nach einigen Berufsjahren ein durchschnittliches Einkommen von über 100.000 Euro, das ist durchaus mehr als ein Facharbeiter, der mit meistens unter 30.000 auskommen muß. Der hat keinen Marburger Bund, und er muß auf seine Leistung die Mehrwertsteuer aufschlagen. Er lebt auch nicht von Lohnnebenkosten.

*


also manchmal frag ich mich echt, woher einige ihre weisheiten löffeln...
die ärzte, die solch ein einkommen beziehen, sind jedenfalls keine normalen klinikärzte, nichtmal assistenzärzte, ja sogar oberärzte bekommen nicht soviel. dieser arzt, den du hier ansprichst scheint wohl ein chefarzt zu sein...
und wieviele chefärzte gibt es pro klinik? RICHTIG! einen - maximal 2 - für jeden funktionsbereich. der rest sind vorherige genannte. (AUSGENOMMEN sind hier niedergelassene ärzte, da die über die GOÄ abgerechnet werden, aber das ist wieder eine anderes Problem...)

ich unterstütze die forderungen der ärzte. es kann nicht sein, daß nach so langem studium (und damit mein ich die REGELstudienzeit liebe langzeitstudenten), einer verantwortung, die sprichwörtlich leben rettet (oder verhunzt im worst case) gerade mal stündlich so viel verdienen, wie ein normaler facharbeiter. das ist nicht diskriminierend - das ist ein mißverhältnis, da die (klinik)ärzte (und ich weiß das weil ich steuerlich ein paar betreue) schlecht bezahlte dienste schieben müssen und das grundgehalt relativ lächerlich ist.

über die höhe der 30 % kann man sich sicherlich streiten. die forderung ist aber nur eine weiter spitze eines eisbergs, denn unser gesundheitssystem kollabiert aufgrund demographischer effekte und somit steht auch hier wieder am ende jeder kausalkette: WER SOLL DAS BEZAHLEN??? und diese frage, liebe mitmenschen kann uns leider auch eine frau merkel o.ä. nicht beantworten no.gif


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post 04 May 2006, 13:17
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Phasenprüfer
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Zitat(YaYstefan @ 03 May 2006, 19:10)
jupp die sollen ruhig mehr gehalt bekommen dann bleiben die wenigstens hier und wandern nicht wie ALLE ärzte/innen die ich kenne und die ihr diplom haben aus!

denen wurden solch witzige angebote hier gemacht wie für 500Eur/monat ne 50-60h woche zuschieben.... HÄ ? 6-7 jahre studiert und dann 500 takkn ... klar das hier kein schwein bleibt.
ne freundin von mir ist zahnärztin und die wollte ursprünglich schon hier bleiben, aber überall wo sie war(hier im osten D.) hieß es entweder 500Eur oder wir nehmen uns halt nen polen ... das nenn ich doch mal tolle zukunftsaussichten. Mindenstlohn für ALLE sag ich nur ....

´

REFORMEN  happy.gif
*


wasn deine freundin für nbe Zahnärztin?ich glaube du verwechselst da was da verdient jede schwester in ner Zahnarztpraxis mehr!Das man als angestellter Arzt nicht reich wird ist klar, aber 500€ ist ein bissel abwegig!


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die größe eines selbst, zeigt sich in der akzeptanz der anderen!


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post 04 May 2006, 13:59
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'The'-Bands suck
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Zitat(Mangoo @ 04 May 2006, 09:21)
Also ich glaube kaum das irgendein Medizinstudent in Dresden 15.000 Euro pro Semester bezahlen muss.
*


sorry wenn das vielleicht falsch rüberkam, ich meinte natürlich keine studiengebühren, sondern die kosten die ein student pro semester "verursacht"....
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post 04 May 2006, 14:14
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m4d d3m0n
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naja, ärzte brauchen wir doch nicht, bei zahnproblemen lass ich mir den zahn vom dorfschmied ziehen, bei akuten atmungsproblemen frag ich eine kräuterkundige nach heilkräutern und wenn ich n bein verlier schnitz ich mir eins aus holz.

....so oder so ähnlich könnte es aussehen wenn weiterhin an unserem gesundheitsystem geflickschustert wird.
Ich seh australien als beispiel, hat für ca. 12 mio menschen 1(oder 2?) krankenkasse mit ca. 5000 mitarbeitern,
würde bei einem hochrechnen auf sagen wir 80 mio menschen evtl. 4 krankenkassen mit 30 - 40000 mitarbeitern machen.

und was hat deutschland? viel zu viele krankenkassen mit zuvielen mitarbeitern, die sich selbstverwalten (wie die ARGE)....und dazu noch das schreckgespenst der privaten krankenkassen...kann man die nicht auch gesetzlich dazu zwingen ausgleichszahlungen an die gesetzlichen kassen zu leisten?


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ZITAT: Der Kopf ist rund damit das Denken seine Richtung ändern kann.

3 gänge sinds...

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post 04 May 2006, 14:40
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4. Schein
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@cappricorn:

Es gibt keinen Grund, private Krankenkassen zur Finanzierung heranzuziehen. Sowas nennt man Enteignung. Unabhängig davon: die privaten Kassen finanzieren bereits jetzt einen Teil des solidarischen Gesundheitssystems, da mit den privaten Einnahmen die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen durch die Leistungserbringer quersubventioniert werden. Bei vielen Praxen steht jetzt schon fest, dass diese ohne diese Subventionen schon längst dicht wären.


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Dry your eyes mate, I know you want to make her see how much this pain hurts. But you've got to walk away now, it's over.
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post 04 May 2006, 14:48
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Straight Esh
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Warum man aber zulässt, dass man die Menschen überhaupt in eine 2KlassenKrankenkassengesellschaft einteilen darf, ist fraglich. Warum sollen den ausgerechnet alle Menschen, die mehr verdienen in eine private KK gehen dürfen und alle denen es nicht so gut geht in der Öffentlichen rumdümpeln. Effektiv hat man dann die Armen und Kranken (weil sie nichts für ihre Vorsorge ausgeben können) in der einen Ecke und in der anderen die Reichen und Gesunden. Kein Wunder, dass wir die Krankenkassen nicht mehr bezahlen können. Ist ja sozusagen ein Krankenkassenghetto. Keiner will da rein, aber biste mal drin kommste nicht mehr raus. Und dann dieses lustige Gebumsel, dass einem die Beiträge verloren gehen, wenn man die Krankenkasse wechselt. Etc. pp. Eine Krankenkasse ist nicht dazu gemacht, einen Wettbewerb auszutragen, sondern das Beste für alle bei möglichst wenig Aufwand für den Einzelnen zu erbringen.


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bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

(Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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post 04 May 2006, 14:57
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2. Schein
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Zitat(ullik @ 03 May 2006, 15:40)
suuuuper idee!
*


dann werden in nächster Zeit halt nur noch Ärzte geplündert, das lohnt sich wenigstens.

Ann Bonney & Jack Sparrow

Dieser Beitrag wurde von balkonpiraten: 17 Jan 2007, 00:57 bearbeitet


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Man frage nach der Sorte, nicht nach dem Biere überhaupt
'ne Party ohne Sahnetorte - ich glaub' gleich fällt dein Haupt.
Nicht Krieg, nicht Handel - nur Piraterie,
Ihr mögt uns ahnen, fassen werdet ihr uns nie!


"Pirata communis hostia omnium." (Cicero 66 v. Chr.)
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post 04 May 2006, 16:37
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@chris:

Die Frage warum überhaupt 2 Kassensysteme ist berechtigt. Ist aber auch einfach zu erklären. Die gesetzliche KV nebst auch der Rentenversicherung und dem ganzen anderen Sozialstaatszeugs verdanken wir freundlicherweise Herrn Bismarck. Seine Strategie den "bösen Sozen" eines auszuwischen ging damit auf. Und seit dem haben wir ein Sozialversicherungssystem, dass in seiner Gesamtheit seit Jahrzehnten alle möglichen Bedürftigkeiten abdeckt. Da werden neue Bedürftigkeiten entdeckt, alte abgeschafft, umgeschichtet, querfinanziert, subventioniert und nebenbei haben wir noch ein Haufen Verwaltungstanten mit nem netten Job, denen wir die Ärsche vergolden.

Das ist eigentlich schon alles. Damit erfahren alle Angestellten eine verlässliche Grundsicherung. Die private Krankenversicherung ist eher was für risikofreudigere Menschen. Und mitnichten billig, wie immer so schön behauptet wird. Da wird für jeden extra gezahlt während in der gesetzl. KV zumindest Kinder und ggf. der Partner mitversichert sind. Hinzu kommt, dass sämtliche Kosten ersteinmal selbst zu tragen sind, die Rechnung kann man sich, soweit vertraglich zugesicherte Leistungen, im Nachgang erstatten lassen.

Warum ein Unternehmer, der volles Risiko fährt, für den es keine Sozialversicherung gibt, geschweige denn, dass seine Interessen auch nur annähernd so geschützt sind, wie die eines Arbeitnehmers, auch noch ein gewachsenes und heute marodes, teures Sozialsystem finanzieren soll, muss mir erstmal einer erklären. Das ist alles gewollt, das ist alles gewählt. Und zwar seit Jahrzehnten. Wählen wir doch FDP, dann ist damit bald essig und wir können uns alle privat versichern. So wir denn genommen werden. Das ist eben auch ein Vorteil der gesetzlichen SV: jeder darf rein. Das ist bei ner Privaten anders und auch gut so. Ich schreibe schließlich auch niemanden vor, welcher Teppich in seiner Wohnung zu liegen hat.

Warum allerdings Angestellte mit einem Mordseinkommen da raus können, ist mir ein Rätsel. Vielleicht damit Bundestagsabgeordnete in die für sie preiswertere Private können? Nun, dies ist auch gewählt.
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post 04 May 2006, 17:04
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Wer Lust hat über die "Arbeitssituation der deutschen Krankenhausärzte" und die daraus abgeleiteten Vorderungen n paar Seiten zu lesen, dem empfehle ich mal das hier:
Grundsatzpapier des Marburger Bundes zur Arbeitssituation deutscher Krankenhausärzte

Das Krankenkassenproblem ist ein interessantes und vielschichtiges Problem, das aber nur bedingt zum Threadthema gehört. Deswegen halt ich mich mal zurück......obwohl es mir schon gewaltig unter den Fingern brennt. pc_type.gif


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Wissen ist Macht -
nichts wissen macht auch nix!
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post 04 May 2006, 17:13
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^^ denk ich auch... ein großes Problem ist zudem, das sich Chefärzte gerne Provisionen aus den privaten in die eigene Tasche streichen, obwohl sie gesetzlich verpflichtet sind ihren behandelnden unterärtzten 80% abzugeben...
in der realität siehts leider so aus, das sich nie ein unterartzt beschwert, weil der Chefarzt die Macht hat ihn seine Praktischen Stunden nicht erreichen zu lassen und ihn über Jahre hinweg unten zu halten...
Ich denke die Situation ist nah an fatal, einige wenige Ärzte streichen die dicken Schecks ein, die meisten Ärzte machen allerdings Überstunden für ihren Chef... die Abwanderung unserer Nachwuchsärzt hat längst begonnen, wer in 30 Jahren noch einen duetschen Arzt haben will muß wohl nach England oder Skandinavien ziehen...


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„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Artikel 1 Abs. 1



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post 04 May 2006, 17:25
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Dazu auch noch ein netter Artikel (für die die lieber Geschichten lesen, als pure Fakten):
Der Arzt im Paradies
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