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>miese Kaschemme myrmi vs. abd

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post 18 Apr 2006, 12:48
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alleingelassen.
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Punkte: 9588
seit: 22.10.2004

Die ist nur ein kleiner Notizzettel von myrmikonos und mir.. und er ist bewußt im Bereich Philosophie untergebracht. Hin & wieder bleiben hier ein paar Gedanken hängen, wenn wir uns mal wieder auf einen Kakao getroffen haben. Ihr dürft Euch gern einmischen. Der Themenname kommt daher und das Alles gibt es auch im richtigen Leben.


Neulich, wir hatten uns gerade über Afghanistan unterhalten, kamen wir auf die Frage, ob sich denn Kriege nicht rechtfertigen ließen. Rein formal-philosophisch, versteht sich und ohne emotional-ethisches Geblubber. Kann man?!

Lassen sich die allgemeinen Menschenrechte rechtfertigen? Sicher, vielleicht mit dem kategorischen Imperativ des verkanteten Königsberger Klopses, der davon ausgeht, dass all unsere Entscheidungen ihren Ausgangspunkt im "guten Willen" haben. Dieser ist dann auch gleich das einzig als gut anerkannte:

Der gute Wille ist allein durch das Wollen gut.


Das haben wir denn auch davon, ein Wertesystem von gut & böse. Das Gute als Antrieb unseres Denkens und Handelns... ich halte es da schon eher mit dem alten Fritz, der vielmehr die Triebe und die Lust als Ursprung sieht, hier gibt es vielleicht den guten Willen zur Leidenschaft (den man gewöhnlich auch den bösen nennt).. Oder glaubst Du tatsächlich, wir handeln immer von uns aus -freiwillig wenn man so will- sittlich*? Ist es nicht ein wenig naiv, sich dieser altvorderen Moral zu unterwerfen?

#abadong

* Bsp. zur Freiwilligkeit:
Fall A: Ein Liebespaar trifft auf einen Bettler. Der Mann gibt dem Bettler ein wenig Geld. Tut er es, um seine Frau zu beeindrucken? Wahrscheinlich. --> unsittlich.
Fall B: Eine alte Dame trifft allein auf den Bettler. Auch sie gibt ihm Geld, aber ganz einfach deshalb, weil es ihre Pflicht ist, ihr guter Wille. --> sittlich.


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post 18 Apr 2006, 22:18
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Ironieresistenz I.
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Zitat(sinner7 @ 18 Apr 2006, 17:51)
Jungs ich glaube ihr driftet ab: Es ging um eine theoretische Rechtfertigung von Krieg ... und nicht von Liebe.

Wobei auch ich letzteres weitaus interessanter finde!  blush.gif
*

Liebe IST Krieg.

Ansonsten erscheint mir drölfs Nutzentheorie recht plausibel bzw. entspricht meiner eigenen von der Welt und ihrer Bewohner.

Zum Thema gut/böse bzw. Moral hat sich meines Wissens ja Nietzsche recht umfangreich geäußert. Wobei ich erst dabei bin, mich in ihn einzuarbeiten, weiterführende Fragen werden also erstmal unbeantwortet bleiben. wink.gif

Zitat(gfx-shaman @ 18 Apr 2006, 20:51)
ich nenn es mal die armageddontheorie:

was, wenn ich weiss, das ich mit meinem leben bezahlen muss, dafuer aber die gesammte menschheit in just einem moment vor einem "weltuntergang" retten kann? wuerde ich dies tun? damit die frage noch etwas anspruchsvoller wird, bleibt mal meine existenz insofern unbelastet, als daß ich, sollte ich mich gegen eine rettung der menschheit entscheiden, normal weiterleben kann, natuerlich allein.
[...] ne aber im ernst, ich geh weiter und behaupte, das jeder dies an meiner stelle tun wuerde, auch wenn er es momentan abstreiten wuerde.

Wie drölf ja schon gesagt hat, ist das Beispiel zu einfach gestrickt, weil es nicht bedenkt, dass der Verlust Nahestehender natürlich auch "Kosten" sind und die Entscheidung "Menschheit retten" damit attraktiver wird.
Ich würde das Ganze so spezifizieren: Wenn ich mich gegen die Weltrettung entscheide, bleiben auch alle mir nahe stehenden Personen am Leben. Zweite Bedingung wäre, dass unabhängig von der Entscheidung niemand erfährt, dass man sie getroffen hat. Andernfalls würde man bei der Option "Welt retten" natürlich - wenn auch posthum - Ruhm erhalten, was manch einer durchaus als Nutzen werten könnte, bei der Option "Mich und mir Nahestehende retten" könnten einem ansonsten Nachteile durch Rachegelüste der Nahestehenden entstehen.
Und bei dieser Konfiguration, wie ich sie jetzt dargestellt habe, muss ich ganz eindeutig sagen: Ich würde die Welt untergehen lassen.


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Seine Majestät, Kaiser Ironieresistenz I.

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