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01 Feb 2007, 16:27
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Drehrumbum der Runde
Punkte: 1995
seit: 07.03.2006
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Zitat(Chris @ 01 Feb 2007, 11:07) @drölf: Wissenschaft ist nunmal für das Durchschnittsbrot zu hoch. Sonst würde ja jeder studieren. Hinzu kommt, sogar für den Wissenschaftler selbst, dass man nicht in jedem Fach Ahnung haben kann, und der Einstieg in unbekannte Fächer auf hohem Niveau nicht möglich ist. Und natürlich kommt es dir lächerlich vor, wenn du davon Ahnung hast. Aber den meisten nicht. ich verstehe nicht allzuviel von informatik. ich kann ein wenig in den gängigen programmiersprachen proggen und meine mathekenntnisse sind ganz nett trotz meiner unkenntnis der informatik fand ich die aktionen lächerlich. medieninformatik schien nur aus 3D-filmchen zu bestehen, in der stadt hingen merkwürdige plakate, wo verwackelte beine von sprintern zu sehen waren mit dem spruch "dank informatik" drunter. ich rätsel ja bis heute noch, wie das zu verstehen ist. hat die informatik die stopuhr erfunden? den laufstil optimiert, oder entstand das plakat durch 1 mio mal dev/random/ farbwerte zufällig? was kommt bei den geiwis? n foto einer rauhfasertapete und drunter steht "dank philosophie" ? wenn eure fakultäten dadurch keine extra fördergelder einstreichen, will ich einfach wissen, was ihr geiwis mit nem jahr der geiwis wollt bzw davon erwartet oder was erwartet ihr, wenn jede einzelne disziplin gesondert abgehandelt würde? Dieser Beitrag wurde von drölf: 01 Feb 2007, 16:28 bearbeitet
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01 Feb 2007, 16:30
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3. Schein
Punkte: 251
seit: 06.10.2006
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Zitat(Zappelfry @ 01 Feb 2007, 13:43) edit für fuchs: einerseits wird sich daran erregt, dass den geisteswissenschaften nicht der respekt entegengebracht wird, den die gewis ihrer meinung nach verdienen, andererseits ist sich bibero zu schade zu erklären, wofür sie überhaupt respekt verdient haben. Gut. Den Zusammenhang versteh ich zwar nicht (Bibero ist nämlich gar keiner von der Geisteswissenschaftlern) aber ich will es mal so sagen: Wer wären wir ohne Geisteswissenschaftler? Oh Mist, ist ja ne geisteswissenschaftliche Frage, und ohne die Geisteswissenschaftler hätten wir ja gar nicht gelernt so ne Frage zu stellen, geschweige denn sie zu beantworten. Oh Nein! Lernen? Schon wieder so was was mit Geist zu tun hat... Naja, zum Glück haben wir ja Psychologen, die uns ganz glaubhaft versichern, dass Lernen nix mit Geist zu tun hat. Glaubhaft? Wie Glauben? Was ist denn Glauben? Das kann ich ja weder messen, noch bauen... sowas doofes aber auch. Doof? Was ist denn doof? Ist doof nicht ne Frage der eigenen Meinung und der gesellschaftlichen Normen? Gesellschaftliche Normen?
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01 Feb 2007, 16:39
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3. Schein
Punkte: 251
seit: 06.10.2006
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@loco:
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01 Feb 2007, 16:48
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Ironieresistenz I.
Punkte: 2231
seit: 02.06.2005
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Zitat(Bibero @ 01 Feb 2007, 15:30) Oh Nein! Lernen? Schon wieder so was was mit Geist zu tun hat... Naja, zum Glück haben wir ja Psychologen, die uns ganz glaubhaft versichern, dass Lernen nix mit Geist zu tun hat.
haben muss. (Ich hab Geist jetzt einfach mal mit Kognition übersetzt.) Nej nej nej, jetzt fallen einem schon die eigenen Leute in den Rücken. -------------------- Für die, die es interessiert: Der Grund für meine Nichtteilnahme an dieser Diskussion ist, dass ich keinen Bedarf für eine solche sehe. Ja, es geht den GeiWis nicht gut. Aber was soll ich denn dann sagen? Wo bleibt das Jahr der Psychologie oder wenigstens der Hybridwissenschaften? Wieso wird die Psychologie immer noch mit der Psychoanalyse gleichgesetzt? Wieso wird man ständig gefragt, ob man andere analysiert? Wieso wird man ständig gefragt, was man denn später mal machen kann? Wieso werden psychologische Arbeitsplätze immer noch mit unqualifiziertem fachfremdem Personal besetzt (sei es nun in der pädagogischen Richtung der Sozialpädagoge oder im Personalwesen die BWLer und Juristen)? Aber eröffne ich einen Thread, um mein Herzeleid mit knapp 10.000 potentiellen Usern zu teilen? Eher nicht. Und die bisherige Diskussion gibt mir recht. Oder kam hier außer der Zementierung von Klischees auch schon irgendwas Sinnvolles bei raus?
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Seine Majestät, Kaiser Ironieresistenz I.
... validiert nach dem Isso-Standard 1.0 ...
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01 Feb 2007, 16:51
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3. Schein
Punkte: 337
seit: 17.06.2005
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oh bibero. was genau soll man aus deinem beitrag als scheuklappen-ingenieur bitte heraus lesen? das die geiwies immer so komische fragen stellen, auf die eh keiner ne antwort weiß? oder dass sie anworten auf komische fragen suchen, die niemandem wirtschaftlichen nutzen bringen und daher nix zum (physischen) überleben einer gesellschaft beitragen? schnipp schnapp
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"S'ils n'ont plus de pain, qu'ils mangent de la brioche."
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01 Feb 2007, 17:02
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NeoHippie
Punkte: 456
seit: 11.09.2006
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als ich heute morgen im zug nach T. bei D. an der E. saß, und über verschiedene inputs der letzten teage sinnierte, fiel mir ein nietzsche-zitat ein: (obwohl er englsich besser klingt, der besseren konservierung halber auf deutsch) Zitat(Nietzsche @ Jenseits von Gut und Böse - Vorspiel einer Philosophie der Zukunft) Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lang genug in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein. Dann fiel mir dieser thread wieder ein... zuerst - fachrichtungsbedingt - myrmikonos' baum. wenn du ihn lange genug anblickst, blickt er auch in dich hinein. wenn man lange genug mit dem diktat der naturwissenschaften konfrontiert wurde, dann bringt man selber die verbindung, die gemeinsame wurzel zum absterben. der baum entsteht in dir neu, und du tust nichts anderes, als seinen sterben zu beschleunigen. ich dagegen, suche in antrainierter methodik den baum zu retten. was? warum? wie? der baum krankt an parasiten, er krankt auch daran, dass der boden auf dem er wächst, seine blätter nurnoch dort ernähren will, wo sie ihm gefallen. viel zu viele überschneidungen, unnötige verschwendung, viel zu viele beschattete äste, die selber einmal leittrieb waren. die parasiten hat er sich selbst eingefangen. dagegen muss er selber kämpfen, profilierungsgeile kleine krebszellen, die nurnoch selber wachsen wollen, ohne rücksicht darauf, dass das gewebe und letztlich der ganze organismus darunter leiden wird. der boden... ja der boden. er ist zu sauer geworden, man wollte den baum antreiben, ihn in die enge drängen, aus der er nur mit leuchtturmartigen hervorsprießen herauskann. einige äste sind geschossen, andere kurz vor dem sterben, einige nurnoch anhängsel, und der stamm viel zu dünn die ausufernden zu tragen. auch der boden erkennt nicht, dass er damit ganzen baum schadet. und damit letztlich sich selbst, wenn wind und sturm ihn abtragen werden, weil keine festen wurzeln, kein schützendes laubdach ihn mehr hüten. wie können wir helfen? wir der baum... abtrennung der ausgewucherten triebe? lösung des krebses aus unserem eigenen mark? vielleicht doch lieber kämpfenkämpfenkämpfen, um sie, die doch unser stärkster teil sind zu erhalten, ihnen nachzueifern? wie können wir dem boden mehr seiner nährenden salze entlocken? wie seine azidität vermindern? behalten wir die blätter, um den sauren regen zu filtern? werfen wir sie ab, um uns zu schützen? entwickeln wir früchte für uns? oder werfen wir sie einfach wieder ab, um den boden zu düngen, einer neuen palette von zersetzern die chance geben, uns zu versorgen? wie greife ich als förster ein? reicht es den boden zu kalken? wenn ja, womit? schneide ich die krone zurück, um den baum ins gleichgewicht zu bringen? verliere ich dabei womöglich genetisch junge triebe, vernichte das reproduktionspotential? oder schneide ich die jüngeren? und vernichte vielleicht des baumes potential früchte zu tragen? aufgeschreckt vom automatismus meines geistes, verließ ich den zug in T. und warf noch einen letzten blick zurück auf den baum, ich sah nicht mehr, was er ist. ich sah, was er sein kann. wenn er ausgewogen wächst, wenn er keine limitierungen zu fürchten hat, wird er austreiben und früchte tragen. jeder der verzweigten äste ist wichtig, sonst wäre er nicht gewachsen und nur die alten, ganz unten am baum, die genetisch jüngsten, sichern das überleben bei blitzschlag oder windwurf, nur sie haben das potential neue wurzeln zu bilden und die chance dies zu überleben. nur weil sie beschattet sind, von all den leuchtend grünen sonnenblättern, sind sie doch nicht nutzlos, sonst hätte der baum sie selbst abgeworfen, als er noch bei bester gesundheit war. diesen grünen starken, blühenden und tragenden baum im geiste, war ich glücklich. denn solange die idee eines gesunden ganzen baumes, der mehr ist als die summe seiner gesunden und ungesunden sichtbaren teile, besteht, wird dieser baum sich aus dem etwas angegriffenen herausschälen wollen. ...und wenn ich nicht gestorben bin, sitze ich jetzt an meinem laptop und erstaune mich über die gedanken, die einem während 19 minuten zugfahrt so kommen können. einen schönen tag noch fee [edit]: ich bitte darum, in der folge nicht von biologen oder bodenkundlern vermöbelt zu werden, weil ich nicht völlig korrekt bleibe. mir sind die biegungen und brechungen, die ich der naturwissenschaftlichen erkenntnis über baum und boden angetan habe durchaus bewusst. Dieser Beitrag wurde von gewaltfee: 01 Feb 2007, 17:06 bearbeitet
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guter mensch
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"Früher hatten die Menschen Angst vor der Zukunft. Heute muß die Zukunft Angst vor den Menschen haben."- Werner Mitsch
"Save the planet. Kill yourself" - unbekannt
"Nimm bei jeder deiner Entscheidungen an, dass die Welt an der Kante zwischen gut und böse steht. Jede Handlung kann sie ins Dunkel stürzen, oder ins Licht." - Ghandi
"Wer möchte, dass die Welt bleibt wie sie ist; möchte nicht, dass sie bleibt." - Erich Fried
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01 Feb 2007, 17:03
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3. Schein
Punkte: 251
seit: 06.10.2006
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Was ich eigentlich sagen will (und auch als selbstverständlich erachte, was offensichtlich mein eigener Fehler ist): Der Ingenieur kann genauso wenig ohne die Vorarbeit der Geisteswissenschaftler leben und arbeiten, wie das der Geisteswissenschaftler ohne die Leistungen der Ingenieure (und Naturwissenschaftler) sein Tagwerk verrichten könnte... nur das die Produkte der Ingenieure meist spektakulärer sind, während wir die Erkenntnisse der Geisteswissenschaftler so selbstverständlich benutzen, dass sie uns gar nicht als Leistungen bewusst sind...
@ JoSchu: Wann hast du in der Ausbildung zum Psychologen jemals eine Auseinandersetzung mit dem Konstrukt 'Geist' erlebt? Psychos machen ja ne Menge, aber das gehört eher nicht dazu...
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01 Feb 2007, 17:09
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Straight Esh
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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@Fuchs: das mit den Absolventenzahlen ist nicht so ganz rauszukriegen, da die ja in Zusammenhang mit den Immatrikulationszahlen stehen, und keiner so recht aufschreibt, aus welchem Jahrgang der Absolvent war. Weiterhin macht sich keiner die Mühe die Absolventenzahlen groß bekanntzugeben, da dies ein ganz schlechtes Licht auf die Unis wirft (Im Lehrbereicht müssen sie trotzdem stehen, hehe). Und da erfahren wir: 2000/2001 haben sich ungefähr 5960 Studenten an der TU Dresden angemeldet. 2004/2005 (also in der Regelstudienzeit) haben 3258 Studenten ihre Abschlussprüfung bestanden. Davon entfielen auf Diplomprüfungen 1719, Magister 257, Lehramt 879, Erstes Staatsexamen 188 und noch gut 200 auf die neuen Bachelor und Masterabschlüsse. Besonders stark hierbei sind die Fächer Neuere und Neuste Geschichte, Politikwissenschaften, Erziehungswissenschaften und Germanistik/Deutsch als Fremdsprache. Oder nach Fächern gegliedert: SpraLiKuWi: 963 Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften: 737 Math/Nat: 556 Agrar-, Forst-, Ernährungswissenschaften: 173 Ingenieurswissenschaften: 719 Kunst, Kunstwissenschaften: 85 Anfänger 05/06: Ing: 3.829 Geiwi: 2.323 Medizin: 346 Nat: 951 Viel verworrene Zahlen ... aber es gibt nichts besseres Quelle@Maxxwell: Das was man allgemeinhin mit der Zeit der Dichter und Denker bezeichnet liegt allerdings vor der Erfindung des Ausdruckes. Und da hat noch niemand daran gedacht Geisteswissenschaften und Ingenieurswissenschaften aufzutrennen, weil dies eben erst im 19. Jahrhunder passiert ist. @Hoffi: für den Haufen den Myrmikonos da hinterlassen hat, sollte man lieber niemanden Tribut, Respekt, was auch immer zollen. Wissenschaft hat nur einen Sinn für die Menschen, wenn etwas zu den Menschen zurückfließen kann. Bei den Ingenieurswissenschaften ist dies relativ einfach, man kommt schnell von dem theoretischen Ansatz zur physischen Realisierung. Bei Grundlagenforschung im Bereich Mat/Nat wird das ganze schon schwieriger, aber auch hier kann man einen Rückfluss nach mehr oder weniger vielen Jahren feststellen. Wenn aber die Geisteswissenschaft, die sich größtenteils nur dem Instrument der Worte bedienen kann, um der Gesellschaft etwas zu liefern, sich so unverständlich ausdrückt, dass man noch 3 Geisteswissenschaftler braucht um es zu entschlüsseln, so gerät die Wissenschaft hier zum Selbstzweck. Man schafft nichts mehr für den Menschen greifbares, sondern abstrahiert sich von der Gesellschaft. Die Wissenschaft lebt nur noch um sich selbst in einer Weise zu erklären, die sie nur selbst versteht. Ab diesem Punkt muss man sich fragen, ob die Gesellschaft das zurecht fördert. @alle: Im Übrigen liegt die Gesamtarbeitslosigkeit bei Akademikern bei unter 4%, die Arbeitslosigkeit direkt nach Abgang der Uni bei GeiWis bei 77%, bei dem Rest bei 89%. Sagt die FAZAllerdings müssten die Absolventen von geiWi Fächern stärker suchen und vermehrt damit leben, dass es keine Jobs in ihrem orginären Arbeitsmarkt gibt, sondern man eher als Quereinsteiger genommen wird.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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