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Vollständige Version anzeigen: ... ins Ausland gehen!
René
... ins Ausland gehen!

Es ist eine eingefahrene Spur: jeden Tag geht man in die gleichen Unterrichtsgebäude - und da kennt man nahezu jedes Gesicht. Anschließend besucht man die Mensa, deren komplettes Speisesortiment man schon ein paar Dutzend Mal probiert hat. Die Wahl der Einkaufszentren beschränkt sich auch auf höchstens eine Hand voll, der Bequemlichkeit halber sind es die nähsten. Und irgendwie man kann die Uhr bereits nach der Playliste des Studentenclubs stellen, da man diese bereits in- und auswendig kennt. Und irgendwann hat man auch den letzten Winkel der Stadt entdeckt. Und irgendwo entsteht in diesem Alltagstrott auch der Wunsch, dem ganzen einmal zu entfliehen - denn da draußen in der weiten Welt gibt es noch andere Lebenskulturen. Es gibt andere Lehrgebäude, Speisen, Einkaufszentren und auch Playlists - und natürlich auch eine andere Sprache und Kultur.

Der Artikel zeigt dir, was dabei zu beachten ist. In meinem Fall fiel die Wahl auf Wolverhampton in England.

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Erste Schritte

Die ersten Anlaufstelle ist entweder ein Professor mit guten Auslandskontakten oder das Auslandsamt. Man äußert den Wunsch, daß man gerne "raus gehen" möchte - und erhält in der Regel eine Liste mit Kooperationsschulen, die für den jeweiligen Fachbereich zutreffen.

Innerhalb der EU gibt es zu dem Erasmus-Programm. Das garantiert dir unter anderen
  • die Studiengebührenfreiheit im Gastland
  • ein System (ECTS), mit dem Noten transferiert werden (die fachliche Anerkennung obliegt dann beim Prüfungsamt bzw. Prüfungsausschuß)
  • ein Stipendium (max. 200 Euro je Monat)
Da es in der Regel mehr Anfragen als mögliche Plätze gibt - bzw. je nach Attraktivität auch bestimmte Universitäten stärker nachgefragt werden, wählt in der Regel die Hochschule die Studenten aus. Danach erfolgt die Anmeldung an der Gastuniversität, meist gekoppelt an eine "Lernabsprache" (Learning Agreement). Es ist durchaus möglich, daß sich die gewählten Fächer vor Ort noch ändern können, z.B. weil Lehrveranstaltungen wegfallen oder hinzukommen. Aufgrund des Postweges und der allgemeinen Trägheit kann es nun passieren, daß man lange kein Lebenszeichen erhält.

Unterkunft

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Zum Zeitpunkt des Antragsverfahrens sollte man sich Gedanken über die Unterkunft machen. Dabei steht in der Regel die Entscheidung zwischen Studentenwohnheim und privater Unterkunft an. Private Unterkünfte können preiswerter und teilweise besser eingerichtet sein, setzen aber ggf. auch Mindestvertragslaufzeiten von einem Jahr voraus, während die Wohnheime den Mietvertrag an das Semester koppeln.

In der Regel ist eine Kaution zu bezahlen, bevor man den Wohnheimplatz zugewiesen bekommt. Im Falle von England erweist sich das besonders schwierig, da das Vereinigte Königreich kein EURO-Land ist. Bei einer Banküberweisung ist mit der Sparkasse kann man mit reichlich 30 Euro Gebühr rechnen, sinnvoller ist da die Kreditkarte (siehe Geldbeschaffung).

In England ist der Begriff der Monatsmiete unüblich. Privatunterkünfte rechnen mit Wochenmieten, die Studentenwohnheime arbeiten eher semesterbasiert. Zudem ist es bei Privatwohnungen meist üblich, die Miete zu Beginn für ein Semester zu entrichten, im Wohnheim wurde ein Preisnachlaß von 36£ (also 50 Euro) angeboten, wenn man die Miete bis zu einem Stichtag komplett bezahlt hat.


Finanzierung

Eins vornweg: es ist sehr hilfreich, bereits vor dem Auslandssemester einen kleinen Geldbetrag anzusparen, um zumindest die Kosten am Anfang bestreiten zu können (z.B. Flug, Kaution, Miete, Anschaffung von Geschirr, ...).
  • Das Erasmus-Stipendium verläuft verhältnismäßig unbürokratisch. Das Auslandsamt hat dafür ein Formular, am Ende möchten die einen Fragebogen sehen. Die erste Zahlung gibt es meist schon vor dem Beginn. Maximal gibt es allerdings nur 200 Euro je Monat (wenn mehr Studenten ins Ausland gehen, wird das vorhandene Geld aufgeteilt)
  • BAföG sollte man rechtzeitig stellen, allerdings sind Horrormeldungen von sechs Monaten Bearbeitung etwas übertrieben (ich hatte nach zwei Monaten nach Antragstellung Geld auf dem Konto). Beantragt wird das ganze aber nicht vor Ort, sondern für jedes Zielland gibt es ein Auserwähltes (für das Vereinigte Königreich ist Köln zuständig). Nach der Antragstellung ist es nicht unüblich, eine zweiseite Auflistung mit nachzureichenden Unterlagen zu erhalten, aber keine Angst: Formularblätter werden mitgeschickt. Das Erasmus-Stipendium muß im BAföG-Antrag erwähnt werden, es wird allerdings nicht angerechnet. Innerhalb der EU gibt es keinen höheren Bedarf, lediglich Fahrtkosten werden zu Beginn und zum Ende berücksichtigt.
  • Kindergeld steht dir (abhängig vom Alter) zu, das sollte keine Probleme bereiten.
  • Um von einer doppelten Miete befreit zu sein, kann man seine Wohnung während des Zeitraumes untervermieten. Dazu sollte man Anzeigen in den Studentenzeitungen, an den schwarzen Brettern oder WG-Anzeigeseiten im Internet schalten. Beachte allerdings den Aufwand, dein Zimmer ggf. von persönlichen Dingen zu befreien. Das kann - je nach Größe - auch ein beachtlicher Aufwand sein. Der Vermieter muß in jedem Fall um Erlaubnis gefragt werden (die WOBA verlangt einen Untermietzuschlag von 10 Euro je Monat)
Flug

Es gibt viele Billig-Fluggesellschaften, die zumindest Europa abdecken, wie z.B. GermanWings, HLX und Ryan Air. Auch die LuftHansa hat hin und wieder günstige Schnäppchen. Diese sollte man rechtzeitig buchen, denn ähnlich wie bei der Bahn, wird es umso teurer, je länger man wartet.

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Alternativ zum Flug ist auch die Anreise mit Bus und Zug möglich, dauert aber entsprechend länger (ca. 20h).

Geldbeschaffung

Um insbesondere im Nicht-EURO-Ausland liquide zu sein, sollte man sich vorher informieren! Es gibt beispielsweise Banken, die entweder international tätig sind oder zumindest Kooperationsverträge mit ausländischen Banken haben.
  • Es ist sehr teuer, mit der EC-Karte Bargeld abzuheben. Ein Abhebevorgang (max. 250£) bei einem Geldautomaten in einem Einkaufszentrum, welcher selber keine Gebühr verlangt, kostete stolze 5 Euro bei der Sparkasse. Wenn der Inhaber des Geldautomaten ebenso bezahlt werden möchte, wird es noch teurer! Sinnvollerweise sollten dann nur größere Geldbeträge abgehoben werden.
  • Eine Kreditkarte ist sinnvoll, kostet je nach Bank ca. im Jahr 20 Euro und bei Belastungen in Fremdwährung fiel 1% Gebühr an (Einige buchen auch den Betrag in Euro ab, dann fällt die Gebühr nicht an). Den Kreditrahmen sollte man ausreichend hoch festlegen, wenn die Miete damit bezahlt werden soll (1000 Euro Kreditrahmen im Monat können zu wenig sein!). Die Kreditkarte ist auch nützlich für Zahlungsvorgänge im Internet (z.B. Flug, Buchung von Unterkünften, ...). Aber Vorsicht: das Kreditkartensystem gilt nicht unbedingt als sicher!
  • Es ist zudem auch möglich, ein Bankkonto vor Ort anzulegen. Der Vorgang ist sehr bürokratisch (jede Bank hat ein anderes Prozedere, um einen Nachweis als Student zu erhalten). Aufpassen sollte man mit fehlerhaften Belastungen. Anders als in Deutschland soll dann aber der Geschädigte nachweisen, daß das Geld unrechtmäßig abgebucht worden ist.
  • Reisechecks (keine Erfahrung damit)
  • Vor Abreise sollte man sich mit Banknoten bereits eindecken, ist bei Sparkasse für die dortigen Kunden gebührenfrei. Du solltest aufpassen, daß es im Vereinigten Königreich keine einheitlichen Geldscheine gibt. In England und Wales stammen diese von der Bank of England - und sind nur da gesetzliches Zahlungsmittel. Schottland, Nordirland sowie einzelne Inseln haben einige Geldscheine. Die englischen werden i.d.R. überall anerkannt, die anderen nur sehr schwer in England und Wales.
  • Sofern die Bankgeschäfte nicht über das Internet bewältigt werden, sollte eine Bankvollmacht den Eltern eingeräumt werden. Damit können diese die Kontoauszüge prüfen - und ggf. bei unrichtigen Abbuchungen Widerspruch einlegen. Andernfalls werden Kontoauszüge per Post versendet - und dann gelten in der Regel vier Wochen Widerspruchsfrist. Für die Vollmacht gibt es in der Regel Formulare, die von dir und deinen Eltern unterschrieben werden müssen.
Letzte Vorbereitungen zu Hause

Nachdem man die wichtigen Dinge, wie Universität, Unterkunft, Finanzierung und Liquidität geklärt hat, steht die unmittelbare Vorbereitung an:
  • Gepäck: achte auf das zulässige Gewicht. In der Regel darf der Koffer nur 20kg wiegen, Übergepäck ist sehr teuer (bei GermanWings 6€ in Deutschland, 6£ in England). Im Handgepäck dürfen keine Scheren und Messer sich befinden. Mache an den Koffer ein möglichst eindeutiges Kennzeichen dran.
  • Stromadapter: auf den britischen Inseln gibt es ein eigenes Steckdosensystem. Vor Ort war es relativ schwer, überhaupt Adapter vom europäischen zum britischen System zu finden. Über dem Waschbecken gibt es allerdings meist einen spezieller Anschluß für Rasierer, der kompatibel zum europäischen System ist. Für Haartrockner ist allerdings die Spannung zu schwach! In den Vereinigten Staaten muß man allerdings noch mehr aufpassen: da herrscht zudem eine andere Spannung!
  • Laptop: er ist fast schon ein Muß! (Tip: Erweiterung der deutschen Tastatur um die £-Taste)
  • Krankenversicherung im Ausland: du bist weiter durch deine gesetzliche Krankenversicherung versichert, allerdings nur zu den in Deutschland üblichen Konditionen. Sinnvoll sind spezielle Auslandskrankenversicherungen (Kosten 20 Euro / Monat). Günstiger sind zwar AuslandsREISEkrankenversicherungen, allerdings ist dafür der Aufenthalt zu lang.
  • Paßfoto: bringe am besten ein Dutzend mit, die gehen für die verschiedensten Ausweise drauf.
  • ISIC: In England bringt dir der ISIC-Ausweis absolut nichts! Sehr gut akzeptiert ist die NUS-Karte. Diese erhältst du an der Universität vor Ort, 2 Paßfotos sind nötig!
  • Semesterticket: wenn du im Ausland bist, kannst du dich vom Ticket befreien bzw. wenn den Geldbetrag zurückerstatten lassen, wenn du ihn schon bezahlt hast.
  • Reisepaß: Auch wenn es diesen nur noch mit Schily-Bohnen gibt und du ihn in England nicht wirklich brauchst, ist es besser einen zu haben. Schon alleine, wenn dir der Ausweis verloren geht oder du beraubt wirst, so hast du ein zweites Dokument, mit dem du wieder ausreisen kannst - und mußt nicht erst zur Botschaft fahren (Sitz ist in London)!
  • Post: Sorge irgendwie dafür, daß dich wichtige Post auch im Ausland erreicht (z.B. über Eltern)
Vor Ort

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Nach dem der Flug gut überstanden ist und das Zimmer bezogen wurde, kann das Abenteuer beginnen! Den Universitätsablauf möchte ich jetzt hier weniger vorstellen, dies ist durch aus sehr verschieden sein kann. Daher nur eine kleine Sammlung von Eindrücken aus dem Semester:
  • Als Austausch-Student knöpft man in der Regel nur wenig Kontakt mit einheimischen Studenten, maximal in den Lehrveranstaltungen. In der Regel trifft man eher auf andere Austauschstudenten. Am Ende hat man die Lebenskulturen vom restlichen Europa besser kennen gelernt, als vom Zielland. Und mitunter stellt man sogar regionale Unterschiede fest: in den alten Bundesländern versteht man unter Jägerschnitzel keine gebratene Jagdwurst!
  • Es gibt viele Ecken mit schrecklichen Akzenten. Ich war in so einer (Beispiele: die Buchstaben a und u sprachen die Einheimischen wie im Deutschen, o meistens zu u, i klingt eher nach oi. Deren Hauptstadt war Lundun/Lundon, der erste Wochentag ist Munde, die Liebste redet man mit "mei lufle" und die Fotokamera macht einen Flasch.)
  • Das Sozialsystem ist um einiges schwächer als in Deutschland - und das spürt man in den Großstädten: die Kriminalitätsrate ist um einiges höher. Nachts sollte man alleine draußen meiden, Fenster im Erdgeschoß prinzipiell bei Abwesenheit (besser auch beim Schlaf) geschlossen lassen und den Laptop immer gut verstecken! Im Erdgeschoß werden fast ausschließlich Männer untergebracht. Wir hatten auch Einbrüche und Diebstähle in unserem Gebäude gehabt!
  • In England funktioniert fast alles mit Vornamen, sofern möglich auch einsilbige Kurzformen (selbst Alex ist schon zu lang, also Al). Es ist ein etwas ungewohntes Gefühl, wenn man so sogar seine Lehrkräfte anspricht. Bei der Abgabe von Hausarbeiten hatte ich jedoch Probleme, die kompletten Namen der Lehrenden auf das Formular einzutragen. Das gilt übrigens auch für die Klatsch&Tratsch-Zeitschriften.
  • Wer meint, die BILD sei grausum, sollte möglichst keine "Non-Serious"-Blätter erwischen. Die Daily Sport umfaßte ca. sechs bis acht Seiten, die sich mit den traditionellen Sportarten wie Fußball oder Autorennen befassen. Auf den restlichen Seiten sind eher weniger bekleidete Weiblichkeiten zu sehen (Man könnte meinen, der Zeitschriftentitel sei nur Alibi)
  • Die englischen Frauen zeigen gerne nacktes Fleisch - insbesondere in der Hüftregion. Das ist sowohl unabhängig vom Bauchumfang, als auch von der Außentemperatur. Auch Minusgrade sind kein Hinterungsgrund, wenn es zur Disko geht.
  • Die Lautsprecher vieler Clubs kann man in den Skat drücken. Meistens sind sie total höhenlastig und Schmerzen im Ohr.
  • Während hierzulange die englische Band Depeche Mode nahezu als Götter gefeiert werden (z.B. in Dresden World Violation Party, Black Celebration), merkt man davon in England nicht viel. Selbst auf 80er-Jahre-Feten wird diese so gut wie nicht gespielt.
  • Beim Thema Sauberkeit sollte man Abstriche machen, insbesondere sanitäre Einrichtungen in Pubs und Wohnheimen sind nicht immer angenehm (für die Dusche sind FlipFlops nicht verkehrt). Im Wohnheim ist es üblich, daß Reinigungskräfte die Gemeinschaftsräume putzen. Toiletten werden mit Chemikalien ertränkt, die Küche wird in erster Linie geflutet. Also die Küche nach einer Stunde immer noch glänzt, war es gut!
  • Die Qualität des Essens in Mensen läßt zu Wünschen übrig. In der Regel beschränkt sich dies auf Fastfood, wie Pizza, Fish&Chips, sowie Spagetti/Reis mit diversen Soßen. Die Preise (ca. 3£) sind vergleichbar mit umliegenden Fastfood-Ketten, und jede Kelle mehr Reis kostet extra! In Deutschland traute ich mich nie zu Subway, da war es eine gute Alternative! Im Wohnheim gehört die Mikrowelle zur Standardausrüstung!
  • Es gibt diverse englische Mahlzeiten, die man einmal zumindest in kleinen Mengen probieren sollte, u.a.: Fleisch mit Pfefferminzsoße, Salt&-Vinegear-Chips, Marmite.
  • Das Wetter ist hingegen sehr positiv. Ich kann mich an zwei Tage Schnee, zwei Tage totalen Nebel und nur wenige Tage Regenwetter erinnern. Die Temperaturen selten unter dem Gefrierpunkt. Und das war das Wintersemester.
  • Die Engländer sind überwachungsgeil. Öffentliche Plätze, Supermärkte, Pubs, ja sogar jeder 10qm-SecondHand-Shop verfügt schon über mindestens zwei dieser Kraken. Auch in der Uni sind dutzende Glasaugen installiert. Und das schlimme daran: es wird den Engländern weniger als Notwendigkeit verkauft, sondern als tollen, vorbildlichen Service.
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  • Die Engländer lieben ihre Sicherheit. Beispielsweise hat jeder auch noch so kleine Raum einen Rauchmelder. In einem Wohnheim gab es in einer Nacht Falschalarm gegen 23 Uhr, 1 Uhr und 3 Uhr - und gegen Mitternacht holte noch ein anderes Wohnheim die "Feuer-Brigade"
  • Am Geldautomaten spielt Sicherheit kaum eine Rolle mehr. Diese befinden sich in der Regel an einer äußeren Hauswand und Nummern werden eher achtlos eingetippt. Es fällt absolut nicht schwer, im günstigen Winkel diese abzulesen.
  • Auch in der Privatsphäre müssen Studenten Einschränkungen erleiden. Beispielsweise gab es in der Mitte des Semesters eine Zimmerinspektion (Schwerpunkt: Ordnung und Sauberkeit). Ebenso tauchte plötzlich ein "Rauchen verboten"-Aufkleber an meiner Innentür auf.
  • An einigen Stellen wird man sich wundern, wie viele Mitarbeiter überall beschäftigt sind. Beispielsweise stehen da vier Reinigungskräfte, die im Parallelbetrieb einen Flur wischen (d.h. naß machen). Oder an einer Baustelle, die eine Zugangsstraße beeinträchtigt gibt es einen "Stop&Go"-Schild-Dreher! Also falls es mit dem Studium nicht klappt!
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  • Fast alles in England läuft nur mit Ketten, also nicht nur Kaufhallen und Fastfood, sondern bspw. auch Pubs und Gaststätten. Also nicht wundern, wenn man in anderen englischen Städten die selbe Kneipe mit der selben Einrichtung wieder findet.
  • Es gibt auch so etwas ähnliches wie GEZ, nennt sich TV-Licencing. Die Gesellschaft ist genauso penetrant und macht Einschüchterungsversuche. Im Wohnheim sollte man das Experiement lieber nicht machen. Maximale Strafe sind 1000£, die Gebühr beträgt ca. 120£ (Radios sind frei, Schwarz-Weiß-Fernseher kosten weniger, auch möglich für nur einzelne Quartale)
  • Wohnheimpartys müssen beantragt werden! Andernfalls beendet die zum Wohnheim gehörende Security (übrigens in schußsicheren Westen) die Fete.
  • Das öffentliche Verkehrsnetz ist sehr gut ausgebaut, zumindest tagsüber. Es hat aber an einigen Stellen auch ihren Preis, insbesondere bei Zügen. Für Busfahrten sollte man den zu zahlenden Betrag möglichst passend haben. Sparen kann man insbesondere am Abend und beim gleichzeitigen Kauf eines Return-Tickets.
  • Der Linksverkehr umfaßt in England auch Rolltreppen und ggf. Treppen ("Keep Left"). Drehtüren drehen allerdings wiederum wie gewohnt. Überhaupt keine Regel gibt es, wie Türen zugeschlossen werden.
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Lebenshaltungskosten / Preise / Shopping
  • Die Dominanz unter den Kaufhallen hat Asda (gehört zu Walmart). Daneben gibt es Tesco, Iceland, sogar Aldi, Netto (anderes Logo), Spar und Lidl und viele andere.
  • Es gibt viele Sonderangebote, teilweise auf Basis von "Kauf 1 und erhalte den 2. dazu" (oder Kauf 2, Erhalt 3).
  • Cola und Fanta gibt es hier nicht nur in 330ml-Büchsen, sondern auch mit 150ml - für den kleinen Durst zwischendurch kosten sie auch nur 26ct anstelle von 25ct. Richtig sparen kann man dagegen mit einem Sixpack der großen Kollegen für 2,19£.
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  • Die Einkaufszentren schließen teilweise schon gegen 18 Uhr, hingegen haben die größeren, allein stehenden Märkte teilweise rund um die Uhr geöffnet.
  • Die Preise für Waren sind sehr unterschiedlich. Bei Lebensmittel kommt man zumindest mit den Billigmarken verhältnismäßig günstig über die Runden. Der billigste Schoko-Brotaufstrich kostet 46p - das ist fast günstiger als der billige Brotaufstrich von ALDI. Dafür ist Nutella um einiges teurer. Man könnte meinen, die Zahl vorm Währungszeichen ist identisch! (Umrechnungskurs: 1 Euro = 66p).
  • Bei Mineralwasser kommt man mit 2L-Flaschen am günstigsten. Diese sind für 17p zu haben - andere Größen (selbst kleinere) kosten nicht nur preis-/leistungsmäßig mehr, sondern auch absolut! Mit anderen Worten: wenn du wenig Durst hast, dann kaufe die 2L Flasche - trinke daraus und werfe die restlichen 1,9 Liter weg!
  • Technische Geräte sollte man meiden, in England zu kaufen! Diese sind ca. 20% teurer!
  • Weihnachtsmärkte sind anscheinend nur ausländische Tradition. In Wolverhampton gab es den ungarischen, in Birmingham gibt es den größten deutschen Weihnachtsmarkt außerhalb D und Ö. Eine Bratwurst kostet 2,50£. Diverse Süßigkeiten kosten dort ebenso 2 bis 2,50£, welche hier für ca. 1 Euro zu haben sind.
  • Die Miete ist in England allgemein teuer. Für ein Mittelklassewohnheim war umgerechnet ca. 350 Euro im Monat zu löhnen. Und dagegen sind die Petersburger Wohnheime Gold dagegen.
  • Für Lebensmittel, Mensa, einzelne Ausflüge etc. sollte man mindestens 300 Euro je Monat einplanen.
  • Das Senden von Paketen nach Deutschland ist sehr teuer: 9 kg kosten ca. 57 Euro, 12 kg ca. 63 Euro und 19 kg 72 Euro. Also wenn du ein Paket schickst, dann fallen die letzten Kilos kaum in den Gesamtpreis! Den Inhalt des Paketes solltest du möglichst in Mülltüten tun - für den Fall daß der Karton aufweicht!
Wieder zurück

Auch die Zeit im Ausland geht vorbei, insbesondere der dortige Abschied ist in der Regel schwerer als von zu Hause! Wenn ihr in das neue Abenteuer aufbrecht, wißt ihr, daß ihr die alte Heimat und eure Freunde wieder sehen werdet!

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Was bleibt, sind jede Menge Eindrücke, einige Kontakte und eine Unmenge von Fotos! Falls ihr noch mehr zu diesem Austausch in Wolverhampton wissen wollt, könnt ihr auf meiner Homepage schauen, ansonsten könnt ihr mir auch eine interne Nachricht senden.
babyG
schöne sache rené.. ich werd euch demnächst mitn paar bildern aus florida erfreuen wenn alles klappt.. denn:

BabyG is Beyond Borders happy.gif
Fuchs
Sehr interessant! smile.gif
Perseus
Zitat(René @ 15 Feb 2006, 01:37)
[*] Es gibt diverse englische Mahlzeiten, die man einmal zumindest in kleinen Mengen probieren sollte, [...] Salt&-Vinegear-Chips [...]
*


korrekt. Ich versteh nicht, wiesos die in Deutschland nicht (oder nur sehr sehr selten: Würzspezial) gibt.
Es geht jawohl mal nix über Essigchips.
bea.floh
feiner artikel yes.gif

sicherlich sehr hilfreich, vor allem für den überblick, was man alles brauch, worum man sich kümmern muss...
...aber auch für alle nicht-auslandssemester-planenden studenten äußerst lesenswert happy.gif
Chris
Puh ... da hat er ja was vorgelegt. Jetzt muss ich auch so einen krassen Artikel schreiben, wenn ich aus Mexiko wieder da bin (jawoll ja, das Land, das etwas anders ist, als Europa *G*).

Btw: Gratulation BabyG. Geniess die Zeit in Florida, da isses geil smile.gif
Btw2: Viele Gruesse aus Cancun smile.gif
komaa
respect - eine gelungene Zusammenstellung!

Ich stecke gerade in den Vorbereitungen fürs Auslandssemester. Allerdings soll es nicht nach Europa gehen, darum kommen noch viel mehr organisatorischer Kleinkram dazu ... Watch out, in einem Jahr gibt es dann auch ein paar Tipps von meiner Seite smile.gif

komaa
NEO.POP
sehr schöner artikel aber btw ich bin aus den neuen bundesländern aber n jägerschnitzel is hier, zumindest bei mir, keine gebratene jagdwurst lol.gif
abadd0n
Zitat
"Stop&Go"-Schild-Dreher! Also falls es mit dem Studium nicht klappt!
Nicht die einzige Stelle bei der ich etwas Schmunzeln musste.

Finde es gut, wie Du alle Seiten beleuchtest. Nur eine Frage zu:
Zitat
Die englischen Frauen zeigen gerne nacktes Fleisch

In den USA ist das ähnlich. Allerdings gilt die Faustregel, je mehr sie zeigen, desto prüder sind sie. Das kann einen als Deutschen schon verwirren... nochdazu werden ora.. nee, lassen wir das biggrin.gif

Ich reformuliere: Wie wurdest Du von den Kommolitonen aufgenommen? Gibt es besondere Unterschiede im sozialen Umgang miteinander?

#abd

P.S.: Dein Blog ist auch nicht schlecht.
René
Zitat(abadd0n @ 16 Feb 2006, 18:22)
In den USA ist das ähnlich. Allerdings gilt die Faustregel, je mehr sie zeigen, desto prüder sind sie. Das kann einen als Deutschen schon verwirren... nochdazu werden ora.. nee, lassen wir das  biggrin.gif


mit solchen Infos kann ich leider nicht dienen ;-)

Zitat(abadd0n @ 16 Feb 2006, 18:22)
Ich reformuliere: Wie wurdest Du von den Kommolitonen aufgenommen? Gibt es besondere Unterschiede im sozialen Umgang miteinander?


Unterschiedlich. Ich hatte eine Gruppenarbeit mit drei Engländern, diese war wirklich sehr gut. Man verstand sich, und es kam auch etwas heraus. Aber ich erlebte auch das genaue Gegenteil: einer spielte Chef, und ließ den Rest dem Selbstlauf. Allzu viel Kontakt knüpfte ich nicht mit den englischen Studenten im Unterricht: diese waren sehr selten da. In einer Lehrveranstaltung (jetzt bitte nicht falsch verstehen!) waren nur vier Studenten zu sehen, die "europäisch" aussehen - und das waren wir vier Austauschstudenten aus Deutschland gewesen. Soll heißen: da gab es keine Engländer, nur Zugereiste bzw. Austausch- / Internationale Studenten von allen Erdteilen. In der letzten Lehrveranstaltung vor der Prüfung waren allerdings plötzlich doppelt so viele anwesend - da hat man aber dann auch keinen Nerv mehr, Kontakte zu knüpfen, sondern bereitet sich auf die Prüfung vor.

Zitat
P.S.: Dein Blog ist auch nicht schlecht.


Danke *g*
oberbuergermeister
Guter Beitrag, und ich kann Dir nur voll zustimmen. Geht ins Ausland Leute, lernt andere Kulturen kennen und und und... Feiern kann man überall sehr geil wink.gif

Als Ansprechpartner und für weitere Informationen kann ich für alle, die nach China wollen, behilflich sein. Neben Florida, England und Mexiko können wir hier schon einen großen Teil abdecken - hier im Forum sind sicher noch einige "spanische" Erasmus-Studenten oder Australien-Reisende dabei! Toll... Erfahrungsaustausch
die_dan
Tolle Sache das Thema. Gut gemacht.

Folgendes: Ich suche nach Infos über ein Auslandssemester oder -praktikum in Australien. Hat da jemand Erfahrungen und kann mir weiterhelfen? Ich weiß ehrlich gesagt garnicht, wo ich anfangen soll mit recherchieren. Ein kleiner Tipp in die richtige Richtung wäre super. biggrin.gif

Weil Europa wird mir jetzt auch langsam zu eng...! shifty.gif
gfx-shaman
da kann dir evtl unser "halbaustralier" yocheckit weiterhelfen, frag ihn einfach mal wink.gif
onkelroman
Zitat(René @ 15 Feb 2006, 02:37)
Und mitunter stellt man sogar regionale Unterschiede fest: in den alten Bundesländern versteht man unter Jägerschnitzel keine gebratene Jagdwurst!

lol.gif natürlich nicht.. gut dass du für diese erkenntnis erst nach england fahren musstest smile.gif


sehr schöner, anschaulicher und interessaner artikel.. bitte mehr davon!
DasKaddi
Zitat(die_dan @ 08 May 2006, 12:04)
Ich suche nach Infos über ein Auslandssemester oder -praktikum in Australien. *

www.juststudies.de
Die ham ganz coole Sachen zu Australien im Angebot und du findest direkte Links zu den Colleges bzw. Unis, die mit im Angebot sind...musst ma bissel gucken wink.gif

Gibt aber bestimmt noch genug andere Organisationen, die sowas anbieten...

Australien würd ich sofort machen, wenn ich das Geld hätte...naja, abwarten shifty.gif
simpson
joa.ich auch..heißt aber sparensparensparen
die_dan
danke schonma für die infos, werd ma weiter recherchieren... smile.gif
Stormi
weeping.gif
Sezuan-ne
hat jemand infos über praktika in indien?
holofernes
ich fahr ja im sommer für 3wochen zum studi-austausch nach lyon/frankreich (das ding was vom studentenwerk angeboten wurde) dazu hab ich jetz mal son paar fragen:

* lohnt es sich, dass ich mir ne kreditkarte anschaffe oder reicht meine ec-card dort unten
* wie läuft dass dort unten mit auslandskrankenversicherung... auch alles auf vorkasse auch wenn man ne private akv hat (da würde sich ja dann ne kreditkarte gut machen)
* lohnt es sich, n internationalen studentenausweis anzuschaffen um dort vergünstigungen zu bekommen

fällt noch jemanden was so frankreich-typisches ein worum man sich schon mal im vorraus kümmern sollte???

thx

Linus007
@holofernes:

also für 3 Wochen Austausch würde ich mich jetz ma nich sooo verrückt machen.

zu 1) ne EC-Karte reicht für diese kurze Dauer durchaus. Du solltest dich vielleicht nur informieren, welche franz. Geldinstitute in der gleichen Cashgroup sind (= Einrichtungen, wo keine Gebühren anfallen fürs Geldabheben). In Läden und Supermärkten kannste dort auch mit jeder handelsüblichen EC-Karte bezahlen. Übermäßige Zusatzgebühren dürften da meines Wissens nich anfallen.

zu 2) Mit der normalen Auslandskrankenversicherung kommste schon mal weiter. Die wahrscheinlichkeit in den 3 Wochen ne komplizierte OP am offenen Herzen zu ergaunern geht tendenziell eher gegen Null. I.d.R. gibts an jeder Uni ne kleine medizinische Erstversorgung. Dort kannste dir im Ernstfall auch Spritzen und Medikamente abholen. Grad bei Austauschstudis wissen die Schwestern schon, daß die evtl. nich ausreichend Versichert sind oder keine Kohle für den richtigen Arzt haben (Vorkasse mußte dort dann ordentlich machen!) und behandeln - soweit es möglich is - alles vor Ort. Nur im Ernstfall wirste zum Facharzt geschickt, da mußte aber wirklich schon fast nen offenen Bruch haben. Bei den Sanistationen an der Uni mußte zwar auch bezahlen (manchmal isses auch gratis, aber dann als Pauschale schon im Semesterbeitrag mit drin - entfällt bei dir ja), aber erheblich weniger!

zu 3) du brauchst keinen Extrastudentenausweis. Bin mit meinem Teil dort auch ganz gut klargekommen. Für die Kulturschiene reicht der deutsche Wisch (solange ne gültige Immabestätigung drauf is) durchaus aus.

Mach dir nich zu viele Gedanken im Vorfeld. Erstens is Frankreich ein EU-Land und nur geringfügig rückschrittlicher als D und zweitens bleibste ja nich ewig. Wenn du für ein ganzes Semester oder gar ein Jahr bleibst, dann müßteste dir schon mehr Gedanken machen. Da würdeste aber von den dortigen Studentenwerken ordentlich gestriezt werden, damit alles passt. Die Franzosen haben nämlich eine schlimmere Bürokratie als wir...

Ich hoffe ich konnte dir helfen.