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Vollständige Version anzeigen: haben Punks einen pädagogischen sinn?
Gasor
servus hab grad nen krassen artikel gesehen, der mich echt umhaut,

da zu finden: http://www.rbb-online.de/_/polylux/aktuell...ni_5021478.html

ich meine, es ist ja schon richtig, dass man was gegen ausbreitenden rechtsradikalismus was tun muss.. aber so ?!?!
also ich frag mich was sich die verantwortlichen dabei gedacht haben...
ich glaube 4 von 10 schülern wären dort ielleciht nazis geworden, nun werdens vielleciht nurnoch 2, aber dafür werden 3 weitere Punks (reine spekulation) ... und ist der gesellschaft wirklcih damit geholfen, wenn statt 4 nazis die dort eh schon die vorherrschaft haben noch punks hinzukommen, die dich auch die die vandalen verhalten und sogar in der schule gezeigt bekommen, wie man gescheite graffities sprayt, weil ich wette, die werden das nciht nur beim unerricht belassen...

also sehr fragwürdig finde ich, ob dem staat damit wirklcih geholfen wäre, weil punks, is meine meinung, machen die gesellschaft auch nicht stabiler
stth
nur mal so am rande:
kein mensch ist nutzlos. er kann immer noch als schlechtes beispiel dienen.
Teebs
na machst du die gesellschaft stabiler, gasor?
maggi
punks haben sicherlich auch nicht die absicht, dass system/gesellschaft zu stabilisieren oder mit zu stabilisieren
the ox
Ach Polylux ... Das ist ja mal wieder n Thema ... Ein "besserer Mensch" in 45 Minuten, dank The Cure & Pfeffi. Lustig & interessant, dass sich Jugendkulturen die eigentlich nie Leitbild sein wollten intrumentalisiern lassen. Aber sollen sie machen, schaden kanns nix, auch wenns nix bringen wird. Culture on the road ... da sagt das Motto ja schon das nix bleibt wenn der VW Bully weiterfährt.

By the way ... Punks sind nicht zwingend mit den Bürgerschrecks von vor der Scheune zu verwechseln ... seen.
JoSchu
Zitat(Gasor @ 09 Nov 2006, 23:55)
also sehr fragwürdig finde ich, ob dem staat damit wirklcih geholfen wäre, weil punks, is meine meinung, machen die gesellschaft auch nicht stabiler
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Vielleicht will man ja gar nicht dem Staat helfen, sondern den Kindern.
Gasor
Zitat(Teebs @ 10 Nov 2006, 00:26)
na machst du die gesellschaft stabiler, gasor?
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stabiler nicht, aber in mienen weltbild ist zumindest nicht der gedanke, den staat zu destabilisieren, was ja aber manchmal bei den ein oder anderen der fall ist..

weil manchmal frag ich mich warum bei demos oder so, öfter die linken mit der polizei krawalle anfgangen als die rechten... das wirft kein gutes lciht auf die linken..
Licht
@gasor: was hat den das angebot graffiti als unterrichtsfach damit zu tun, dass die schüler punks werden? kann deinen gedankengang nicht nachvollziehen...
es ist doch vielmehr so, dass mit diesem projekt versucht wird, den jugendlichen alternativen zu den in dieser region weit verbreiteten rechten kameradschaftsstrukturen anzubieten. keine schlechte sache, finde ich.
Tortenhuber
Zitat
@gasor: was hat den das angebot graffiti als unterrichtsfach damit zu tun, dass die schüler punks werden? kann deinen gedankengang nicht nachvollziehen...


genauso stellt sich aber die frage, wie sie graffiti und skateboarden davon abhalten soll, "rechtsradikal" zu werden. wie soll man solche sendungen noch ernst nehmen ^^


... die bösen rechten, buhuu! rofl.gif
Chris
Zitat(Tortenhuber @ 10 Nov 2006, 09:35)
genauso stellt sich aber die frage, wie sie graffiti und skateboarden davon abhalten soll, "rechtsradikal" zu werden. wie soll man solche sendungen noch ernst nehmen ^^
... die bösen rechten, buhuu!  rofl.gif
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Ganz einfach. Rechtsradikalismus (wie jede andere Form der Ideologie) gedeiht dort am besten, wo es möglich ist, sie zu vermitteln. Wenn die Jugendlichen die ganze Zeit mit rechten Gedankenträgern rumhocken, finden sie auch irgendwann deren Ideen gut (es sei denn es denkt einer wirklich mit). Wenn man alternative Jugendangebote schafft, so dass nicht nur die Rechten ein solches haben, ist es auch nicht möglich soviel und so einseitig Ideologie zu transportieren. Hier werden die Jugendlichen bewusst mit anderen Ideologien in Kontakt gebracht, um ihnen auch andere Ideen nahezulegen.

Das einfachste was wohl jede Partei gegen Rechtsradikalismus machen könnte, wäre in jeder Stadt einen Jugendclub zu finanzieren.
simpson
einer reicht aber nicht.. oder meinst du jede partei einen? dann wissen die kids doch garnimmer wo sie hingehen sollen..also wenn dann eder jugendclub im "zeichen" der partei steht..
Licht
Zitat(Tortenhuber @ 10 Nov 2006, 09:35)
genauso stellt sich aber die frage, wie sie graffiti und skateboarden davon abhalten soll, "rechtsradikal" zu werden.
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logisch - eine 100%ige erfolgsqoute verspricht das konzept natürlich nicht. aber wie chris schon richtig geschrieben hat - schränkt alternativenvielfalt die wahrscheinlichkeit von rechten (oder irgendeiner anderen) ideologie ausschließlich beeinflußt zu werden schon erheblich ein.

Zitat(Tortenhuber @ 10 Nov 2006, 09:35)
... die bösen rechten, buhuu!  rofl.gif*


link
Chris
Zitat(simpson @ 10 Nov 2006, 09:48)
einer reicht aber nicht.. oder meinst du jede partei einen? dann wissen die kids doch garnimmer wo sie hingehen sollen..also wenn dann eder jugendclub im "zeichen" der partei steht..
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ob das einer oder zwei oder fünf sind, ist egal. Hauptsache der einzige Jugendclub im Ort wird nicht von den Rechten betrieben. Den Jugendlichen ist es egal, welche Weltanschauung die Beteiber haben, die wollen rumhängen und ihren Spaß haben. Aber solang es halt nur einen "rechten" Club gibt, können die Jugendlichen auch nur dort abhängen. Deswegen haben die Rechten auch so viel Erfolg (das ist wie mit der Al Quaida), nicht weil ihre Ideologie so toll wäre, sondern weil sie aktiv etwas fürs Volk tun. In Orten, in denen man die Möglichkeit der Wahl hat, ist der Prozentsatz an Rechten auch viel geringer, als in Orten, wo die Rechten die einzige Bespaßung bieten.
aMy
Zitat(Chris @ 10 Nov 2006, 09:44)
Das einfachste was wohl jede Partei gegen Rechtsradikalismus machen könnte, wäre in jeder Stadt einen Jugendclub zu finanzieren.
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Nee. Reicht nicht. Kenn genügend Beispiele, wo so ein Jugendclub als weiterer "Nazi-Treff" genutzt wird. Ebenso dörfliche Angebote wie "Freiwillige Feuerwehr" etc.
Bambi
Zitat(Tortenhuber @ 10 Nov 2006, 09:35)

... die bösen rechten, buhuu!  rofl.gif
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Man ey, mach endlich mal die Augen auf!!!
Das is echt zum heulen.

tinatschi
so ich geb auch mal meinen senf dazu:

ich denke die eigentliche absicht des projekts wurde von gasor ein wenig verkannt... oder vielleicht auch absichtlich überspitzt dargestellt.
(wie es auch schon in dem text steht) geht es doch darum alternative weltanschauungen zu zeigen. der staat will damit keine punks "züchten".
graffiti soll vielleicht als künsterlischer ausdruck der eigenen person dienen. (alternative zu gewalt?) skateboard fahren soll vielleicht die bessere freizeitaktivität darstellen, usw.

es geht doch darum andere werte und bilder zu vermitteln bzw diese als alternative anzupreisen, um endlich mal aus diesen festgefahrenen strukturen rauszukommen.
wer sagt denn das das falsch ist? is doch erst mal ne gute variante. ob die im endeffekt das bewirkt was sie soll wird sich noch zeigen. aber besser als gar nicht handeln.

und ja man kann jugendclubs bauen lassen. reicht jedoch nicht. man braucht entsprechende betreuer und angebote. denn was bringt der club allein wenn dann doch nur die "nazis" drin hocken und sich freuen das se sich nun nicht mehr an der bushaltestelle treffen müssen?
der jugendclub allein ändert keine weltanschauung. wann dann eher das freizeitangebot, kann einerseits vom jugendclub kommen oder andererseits gleich von der schule.
bei diesem punkt sind wir wieder bei der anderen diskussion angelangt "schulsystem...schuldig an schlägereien"... da gehts hier weiter.
qetap
Zitat(tinatschi @ 10 Nov 2006, 16:09)
so ich geb auch mal meinen senf dazu:
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.. da gehts hier weiter.
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Chris
Zitat(tinatschi @ 10 Nov 2006, 16:09)
und ja man kann jugendclubs bauen lassen. reicht jedoch nicht. man braucht entsprechende betreuer und angebote.
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Das meinte ich mit Jugendclub finanzieren ...
Tortenhuber
Zitat("chris")
Deswegen haben die Rechten auch so viel Erfolg (das ist wie mit der Al Quaida), nicht weil ihre Ideologie so toll wäre, sondern weil sie aktiv etwas fürs Volk tun.


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1tein
@Tortenhuber: Ich will Dich mal nicht bei "denen" ganz oben mitmischen sehen ..
gewaltfee
es geht garnicht darum, rechte umzuerziehen. es geht darum, leute garnicht erst rechts werden zu lassen. und denen, die nicht ans gedankengut gebunden sind, aber allein in den rechts-dominierten strukturen irgendeine (sinnvolle) beschäftigung finden eine alternative zu bieten.
wenn wirklich jede organisation in einem ort von nazis betrieben wird, und diese auch sinnvolle arbeit machen, wie zum beispiel gemeinnützige tätigkeiten ausführen, dann ist das schon sinnstiftend für einen stuppie mit 12-15 jahren. das bindet dann natürlich an den dort gewonnenen freundeskreis.
jugendclubs alleine helfen da auch nciht weiter, aber sie können dazu ermutigen selber etwas zu machen.
in dem stadtbezirk aus dem ich komme, hat es gereicht ein wöchentliches treffen zu veranstalten, an dem nur gequatscht wurde. viel mundpropaganda und ein wenig inhaltliche gespräche haben gereicht um ne alternative jugendkultur zu etablieren. klar lief da auch ne menge parallel, fängt an bei kleineren aktionsgruppen, die veranstaltungen organisieren oder auch einfach nur beratend durch die alternative szene führen, oder einer aktiven antifagruppe, oder eben jugendclubs, die räume für soetwas zur verfügung stellen.
mit nem wirklich motivierten kern kann man sogar in eigenregie seminare an schulen anbieten.

das alles funktioniert aber nicht, wenn es ausschließlich rechte strukturen gibt. schlimmer, wenn diese in ihrem anspruch keine grenzen kennen. das reicht von gezielten attacken, die bestimmte personen alle zwei wochen ins krankenhaus befördern, über vergewaltigungen bis hin zu brandanschlägen. all das kommt vor, und zwar täglich. (ich kenne opfer aus meckpomm und sachsen, mit einigen bin ich eng befreundet)

insofern finde ich jeden versuch wichtig, etwas zu unternehmen, bevor sich solche strukturen herausgebildet haben. und auch unterricht im skaten und graffiti-sprühen kann da helfen. es schafft eine geschlossene gruppe, schafft einen freundeskreis, der nicht in nazi-strukturen verankert ist. das ist das wichtige.

ich weiß nicht, wie das mit euch ist, aber mir geht's jetzt dreckig...
ich wünsche trotzdem allen noch ienen schönen abend
fee
lusch3
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mir gehts auch scheiße, wenn ich sowas lese..."we are not alone"
schnubbi
heut kam bei polylux auf rbb der bericht dazu. üblicherweise arbeiten die meisten aktionen gegen rechts auch mit rechtsdenkenden jugendlichen. mit der aktion kümmert man sich um ganz normale jugendliche. find ich ziemlich gut, denn die rechte szene macht von diesen jugendkulturen auch viel gebrauch. angry.gif
Tortenhuber
sh_war.gif
Niveau
Ostsee: Hitlergruß, Gegröle, MP-Salven. http://www.focus.de/panorama/welt/krakower...aid_66756.html#

Badegäste am Krakower See in Mecklenburg-Vorpommern sind am Sonntag durch Schüsse aus einer Maschinenpistole in Angst und Schrecken versetzt worden.

Einigen männlichen Badegästen, bei denen es sich in der Mehrzahl um Spätaussiedler handelte, sei es gelungen, die Tatverdächtigen zu überwältigen. Die sieben Personen aus Güstrow und Krakow seien in Haft, gegen sie werde wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz sowie Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.
Chino
Wenn der Staat wirklich nicht wollen würde, dass rechtes Gedankengut bei Kindern und Jugendlichen wächst würde er sich mehr um diese Gruppe kümmern.
Leider ist doch genau das Gegenteil der Fall.

Kindergarten sind nicht frei sondern kosten, Jugendbetreuung in ländlichen Gebieten ist quasie nicht vorhanden und Bildung wird immer mehr nur was für Kinder mit reichen Eltern (zu meiner Zeit konnte man sich Schulbücher noch kostenfrei leihen, heute kostet selbst das Leihen schon Geld).

Die Idee Jugendliche zu beschäftigen ist ja nicht schlecht und alle mal besser als eine millionen teure Flugblattkampagne oder eine Demo, aber ob es nun unbedingt Skateboardfahren und Graffiti sein muss ist halt fraglich zumal damit auch nur eine kleine recht spezielle Art Jugendlicher angesprochen wird.

Ich glaube manchmal, dass der Staat die Rechten gar nicht ganz weg haben will, anders kann man sich die Zurückhaltung in der Jugendarbeit nicht erklären, zumal ja hinlänglich bekannt ist, dass es genau diese Jugendarbeit ist, die die Rechten stark macht.

Grüsse
C°°°
smile.gif
Katze
Zitat(Chino @ 16 Jul 2007, 21:30)

Ich glaube manchmal, dass der Staat die Rechten gar nicht ganz weg haben will, anders kann man sich die Zurückhaltung in der Jugendarbeit nicht erklären, zumal ja hinlänglich bekannt ist, dass es genau diese Jugendarbeit ist, die die Rechten stark macht.


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"genau diese Jugendarbeit" ? Kannste das mal genauer erklären? Meinste die Jugendarbeit an sich oder die Zurückhaltung mit der sie hier mitunter praktiziert wird? Ist ja leider schon so, dass gerade bei dieser Klientel oftmals noch eher die Tour von wegen Kuschelpädagogik und akzeptierender und verstehender Ansatz gefahren wird. Meiner Meinung nach sollte auch hier viel mehr konfrontativ gearbeitet werden, wird nur leider immernoch viel zu wenig praktiziert. Wobei insbesondere die Arbeit mit rechtsorientierten Jugendlichen keine leichte ist. hab ja schon einiges erlebt, aber da beißt man sich mitunter echt die Zähne aus bei soviel verblendeter Ideologie, zu glauben dass man da mit Filmvorführungen und Geschichtsunterrcht was erreichen kann ist wirklich sehr optimisitsch. Leider wird gerade das oftmals gemacht.
Dass der Staat die Rechten nicht weghaben will...hm. Kann sein. Mich wundert eh nix mehr so langsam, kann schon sein, dass auch hier wieder ein Stück weit Strategie dahinter steckt. Ist vielleicht sogar wahrscheinlich. Kann aber auch sein (bzw. isses definitiv auch so, is nur möglich dass das eben nich der einzige Grund is) dass er sich das eben nix kosten lassen will. Da wird dann wie so oft wieder am falschen Ende gespart. Was die aktuelle Politik an Sozialarbeiter- (und Psychologen-) Klientel produziert ist immens und nur die eine Seite - um die Beseitigung der so geschaffenen Probleme sollen sich dann andere kümmern, aber ohne extra Mittel bitteschön.