Michael Ballacks offene Zukunft bleibt weiterhin Gesprächsthema Nummer eins in München - allerdings haben sich die Gemüter zwei Tage nach der Jahreshauptversammlung des FC Bayern wieder beruhigt.

Nachdem die Meldung über das Zurückziehen des 36-Millionen-Angebot zunächst wie eine Bombe eingeschlagen war, sorgt sowohl der Mittelfeldstar selbst als auch die Führungsetage des Rekordmeisters für Entspannung.

Ballack machte zudem in seinem ersten öffentlichen Statement deutlich, dass er sich nach wie vor eine Zukunft beim FCB vorstellen kann. "Ich habe mich zum jetzigen Zeitpunkt einfach noch nicht entschieden", sagte er der "tz".

"Ich habe Bayern nie abgesagt. Es ist jederzeit möglich, dass ich mich für den FC Bayern entscheide."

Darüber hinaus stellte der DFB-Kapitän klar: "Alles, was von Karl-Heinz Rummenigge gesagt wurde, ist legitim und abgesprochen. Es gibt keine Probleme zwischen dem Bayern-Vorstand und mir."

Überschaubare Kandidatenkreis bei einem Wechsel

Er habe vor allem deshalb noch keine Entscheidung getroffen, weil laut Fifa-Statuten ausländische Klubs erst im Januar offiziell ein Angebot abgeben dürfen. "Eins kann ich aber ganz klar sagen: Europaweit kommen für mich als Alternative zu Bayern nur ein oder zwei Vereine in Frage."

Der Kandidatenkreis ist überschaubar: Neben Real Madrid dürften Manchester United, der AC Mailand und eventuell der FC Arsenal zum Kandidatenkreis gehören. Zudem soll Inter Mailand nach italienischen Zeitungsberichten bereits bei Berater Michael Becker angefragt haben.

Verständnis für Kritik der Fans

Es sei bereits seit einiger Zeit ein Traum von ihm, im Ausland zu spielen, erklärte Ballack - und deutete gleichzeitig seine innere Zerrissenheit an: "Mein Herz hängt am FC Bayern. Das ist der Grund, warum ich mich nicht längst verabschiedet habe."

Verständnis zeigt der 29-Jährige für die Reaktion der Fans, die Rummenigges Ankündigung, die Bayern würden ab sofort nach einem Ballack-Ersatz Ausschau halten, teilweise bejubelt hatten. "Für sie ist mein Zögern schwer zu verstehen."

Zweierlei Maß bei Vertragsverhandlungen

Ungerecht behandelt fühlt sich der Nationalspieler weniger von den Anhängern als vielmehr von der Vereinsführung - zumindest wenn er die Vertragsverhandlungen anderer Bayern-Stars im Auge hat.

"Ein Oliver Kahn hat bis Februar Zeit, ein Willy Sagnol bis Januar - nur ich soll mich halt jetzt schon entscheiden."

Unterstützung erhält Ballack vom Bayern-Keeper, der das Zögern seines Mannschaftskameradens verstehen kann. "Ich denke, es ist das gute Recht von ihm, eine so weit reichende Entscheidung sehr wohl überlegt und mit viel Geduld zu treffen", sagte Kahn im DSF. "Da sollte man dem Spieler einfach auch das Recht einräumen zu sagen: Ich lass mich hier nicht unter Druck setzen."

Magath bleibt gelassen

Ebenfalls ohne Murren nahm FCB-Trainer Felix Magath das Verstreichen der Frist zur Kenntnis. "Für mich hat sich nichts geändert. Es ist doch nichts passiert."

Entscheidend sei vielmehr, dass Ballack auf dem Platz weiter Leistung zeige - und dies sei gegeben. "Ich glaube sogar, dass er sich jetzt noch mehr reinkniet."

Das kündigt der Mittelfeldstar auch für den Fall seines Weggangs an: "In Leverkusen habe ich 2002 meine beste Saison gespielt, obwohl mein Wechsel zu Bayern schon zur Winterpause feststand."

Hoeneß sieht noch Chancen

Uli Hoeneß bewertet in der "Abendzeitung" die aktuelle Situation als eine für beide Seiten "angemessene Lösung. Nun ist Michael frei, wir sind frei".

Doch auch der Bayern-Manager sieht durchaus die Chance, "dass wir uns in vier Wochen - oder wann auch immer - mit Michael zusammensetzen, wenn sein Berater zu uns kommen sollte".

Beckenbauer: "Bayern wird es auch ohne Ballack geben"

Verständnis zeigt Franz Beckenbauer für die "Hinhaltetaktik" Ballacks. "Seit dem Bosman-Urteil haben die Spieler nun einmal die Macht, die den Vereinen aus der Hand geschlagen wurde. Und diese Macht nutzt Ballack wie viele andere aus", sagte der Bayern-Präsident der "Bild".

Seinen Weggang würde Beckenbauer bedauern - gleichzeitig macht der "Kaiser" aber deutlich, was die meisten der Bayern-Fans denken: "Was soll's? Es wird den FC Bayern auch nach Ballack geben."

und wo ist der Bus ???

nix bus. wenn der nächstes jahr keine leistung bringt, fliegen wir gegen ghana raus und das land liegt noch mehr am boden als ohnehin schon

is schließlich ne weile her, dass wir nen fußballer mit annähernd weltklasseformat vorzeigen konnten (sammer war 96 wohl der letzte). kahn zählt nich

dass er geht, steht seit montag praktisch fest. wohin, is allerdings extrem egal. von der kohle wird sichs alles nich viel nehmen. und die bayern werden sich schon nen ersatz ranholen... so abhängig sind die nich. die ziehn ja auch alles, wenn ballack mal verletzt is.

also viel lärm um wenig. aber äußerst interessant

Is natürlich schade wenn Ballack gehen würde. Nicht nur weil der FCB seinen besten Spieler verliert sondern auch, da er ins Ausland gehen wird, kein Ballack mehr in der Bundesliga zu sehen sein wird.


@tesaklebestift: Der Vergleich mit Sammer dem trägen Ballverstolperer is wirklich eine Schande für Ballack und für das Wort "VerGLEICH".