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PETA fordert die massive Einschränkung der Zucht von Hunden und Katzen

Täglich berichten die Medien, dass deutsche Tierheime kurz vor dem Aus stehen, da sie die finanziellen Folgen der Wirtschaftskrise zu spüren bekommen. Zum einen stagnieren die Spendeneinnahmen für Tierheime und andere Tierschutzeinrichtungen, zum anderen werden mehr Tiere abgegeben als Jahre zuvor, da die Halter dieser tierischen Mitbewohner die Tiere aus Kostengründen abgeben. Zeitgleich werden aber in Deutschland Tiere ihrer Rassemerkmale wegen wie Massenware produziert und gewinnbringend über Onlineportale, Zeitungsannoncen, auf Tiermärkten oder beim „Züchter des Vertrauens“ gehandelt. Dieser Irrsinn bedeutet immenses Leid für die Tiere, sowohl in Tierheimen und anderen Tierschutzeinrichtungen, wo die Tiere oftmals vergebens auf ein neues Zuhause warten, als auch häufig für Tiere beim Züchter.

Der Rassenwahn des Menschen, Tiere wegen eines bestimmten Merkmals zu erwerben, führt dazu, dass Tiere zur Wegwerfware degradiert werden. Jährlich werden ca. 300.000 Tiere in Tierheime abgeschoben, da ihre Besitzer diese nicht mehr halten können oder wollen.

Hinzu kommt, dass viele der gezüchteten Hunderassen mit schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Sog. „Modehunde“ wie Bulldoggen oder Möpse haben teils gravierende gesundheitliche Probleme, so beispielsweise Atemwegserkrankungen aufgrund ihrer verkürzten Nasen.

Diese Tiere überhitzen leicht und können im schlimmsten Fall an einem Herzversagen sterben. Vor Kurzem hat eine australische Studie sogar ergeben, dass sich die Zucht von Hunden auch auf das Gehirn des Tieres auswirken kann. Bei mehreren Rassen mit kurzen Nasen (z.B. Mops oder Mastiff) konnte nachgewiesen werden, dass das Gehirn um bis zu 15 Grad nach vorne gerichtet ist; diese Fehlstellung kann den Geruchssinn des Tieres beeinflussen.

Auch wer einen Hund oder eine Katze bei einem „kleinen“ Züchter kauft, handelt nicht im Sinne des Tierschutzes. Jedem Tier aus dem Tierheim wird durch diesen Kauf die reelle Chance auf ein neues Zuhause genommen. Aber selbst wer unbedingt ein Jungtier möchte oder ein Tier einer bestimmten „Rasse“, wird im Tierheim oder auf privaten Pflegestellen fündig werden und muss somit nicht die „Produktion“ von Tieren fördern, wo doch unzählige Tiere bereits auf ein Zuhause warten.

Angesichts der schon heute existierenden Überpopulation von Hunden, Katzen und anderen Tieren und dem damit verbundenen Tierleid fordert PETA Deutschland einen Zuchtstopp – zumindest aber die massive Einschränkung der Zucht von Tieren, die einzig ihrer Rassemerkmale wegen produziert und gehandelt werden. Im Rahmen unserer Forderung nach einem Heimtierschutzgesetz haben wir diesen Appell auch der Bundesregierung übertragen. Bitte sprechen auch Sie sich für ein Heimtierschutzgesetz und gegen den Zuchtwahn aus.

Zudem können auch Sie die Öffentlichkeit darüber informieren, dass die auf bestimmte Merkmale und Reinrassigkeit fokussierte Zucht verwerflich ist – bei Menschen ebenso wie auch bei Tieren.

Verteilen Sie Informationsblätter vor Rasse-Ausstellungen und informieren Sie die Besucher über das Leid der Tiere.

Über eine großzügige Verbreitung der PETA-Motive und Flyer würden wir uns sehr freuen.

Provokante Motive eignen sich bekanntermaßen besonders gut dafür, die Aufmerksamkeit auf heikle Themen zu lenken und die breite Öffentlichkeit für unbequeme Aspekte zu sensibilisieren – wie beispielsweise das Gedankengut, auf dem das Konzept des Rassenwahns beruht.

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