Also ausm Bereich Psychologie kann ich immer nur wieder Fritz Riemanns "Grundformen der Angst" empfehlen...is sehr schön zu lesen und man kann einiges daraus mitnehmen.
Ausm philosophischen Bereich is eins meiner wirklich schon sehr zerlesenen weil heißgeliebten Favoriten "Und immer wieder die Zeit" von Alan Lightman. Ein ganz kleines, leises und wunderschönes Buch, das immer wieder beeindruckt
Zitat
Albert Einstein träumt. Von der Zeit, wovon sonst? Dreißig Mal nickt er ein, und jedes Mal erscheint vor seinem geistigen Auge eine neue Vision jenes sonderbaren Phänomens, in das unsere Existenz gebettet ist. Alan Lightman ist mit seinem Roman ein Faszinosum gelungen: Mit spielerischer Leichtigkeit begleiten wir das Jahrhundertgenie Einstein auf wundersam erhellenden Traumreisen durch die Zeit.
»Dreißig kleine, federleichte Gedankenspiele ... ein wunderschöner, anrührender und saukomischer Erstling.« (Stern)
Schön is auch Diane Broeckhoven "Ein Tag mit Herrn Jules" - hat mir gut gefallen.
Zitat
Die halbe Stunde zwischen Erwachen und Aufstehen ist für Alice die Zeitloseste des ganzen Tages. Da darf sie sich vom Bettuch noch einmal umhüllen lassen wie von einem vertrauten Kleidungsstück. Neben ihr ist der Duft von Jules noch tief ins Laken tief eingegraben, „ein Hauch von verflogenem Alkohol, Muskatnuß und altem Mann“. Jules wird jetzt unten in der Küche stehen, wo er das einzige tut, was er nach Alices Erinnerung im Haushalt immer tut: Kaffee kochen nämlich. Erst wenn der Duft des frisch gebrühten Kaffees durch die Wohnung zieht und Alice sich klar gemacht hat, wie gut es ihr geht, ist die zeitlose halbe Stunde zwischen Erwachen und Aufstehen vorbei.
Eigentlich ist vieles zeitlos im Alltag von Jules und Alice, und vieles ist erstarrt in Ritualen. Dazu gehört auch der Besuch des autistischen Nachbarsjungen David, der auch heute wie selbstverständlich zum Schachspiel vorbeikommen wird. Aber heute ist etwas anders in Alices Leben. Zwar zieht der Kaffeeduft noch durch die Wohnung, aber die Zeit ist diesmal dennoch gänzlich stehen geblieben: Jules sitzt tot auf dem gemeinsamen Sofa. Aber Alice beschließt, trotzdem den Tag mit ihm zu verbringen und mit ihm über all das zu reden, was vielleicht doch nicht so glücklich war in ihrem Leben. Dann kommt David, auch da läuft alles anders. Und dann brechen am nächsten Morgen doch wieder neue Zeiten an und das Leben beginnt mit dem „Duft eines neuen Tages“.
Ein Tag mit Herrn Jules der 58-jährigen niederländischen Autorin Diane Broeckhoven ist ein wundervoll stilles Buch vom Abschied-Nehmen und Mut-Fassen, von der Eintönigkeit des Alltag und von den Überraschungen des Lebens, herrlich unpathetisch und -- ja, vor allem -- auf zauberhafte Art und Weise zeitlos.