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Vollständige Version anzeigen: Unis können sich mehr Studies selbst aussuchen
mibi
der Titel ist zwar blöd, aber ich mußte da ein bissel kürzen wink1.gif
QUOTE
Hochschulen können sich jetzt mehr Studenten selbst aussuchen
Neues Auswahlrecht löst nicht nur Freude aus
Von Karl-Heinz Reith

So viel Einmütigkeit im Bundestag ist selten. Das lang umstrittene Studenten-Auswahlrecht der Hochschulen passierte am vergangenen Donnerstag mit den Stimmen von Regierungslager und Opposition das Parlament. Doch ob die neuen Zulassungsregeln für die begehrten Numerus-Clausus-Fächer Medizin, Pharmazie, Biologie und Psychologie in den Universitäten ebenso viel Zustimmung wie im Bundestag finden, ist fraglich.

Das Gesetz räumt den Hochschulen nun die Möglichkeit ein, sich bis zu 60 Prozent ihrer Studienanfänger in NC-Fächern selbst auszuwählen. Laut altem Recht war dies bisher auch schon bei knapp 25 Prozent der Plätze möglich. Doch anders, als von den Hochschulrektoren gern dargestellt, ist die Selbstauswahl in den Fächern nur wenig populär. Professoren klagen über hohen Arbeitsaufwand und zu viel Bürokratie, rufen zunächst nach mehr Personal und möchten Auswahlgespräche am liebsten an ihre Mitarbeiter delegieren – was eben nicht im Sinne der Erfinder ist.

Von den 225 Fakultäten, die in Deutschland Mangelfächer anbieten, nutzen heute nur 31 die schon seit Jahren bestehenden Auswahlmöglichkeiten. Ausgerechnet in der Psychologie ist dabei das Auswahlsystem besonders ungeliebt: Nur drei der 44 Fakultäten beteiligen sich bisher an der Selbstauswahl ihres Berufsnachwuchses. Nicht anders stellt sich das Bild in Dresden dar. An der Technischen Universität nutzen nach Aussage der TU-Pressestelle bislang nur die Mediziner und die Zahnmediziner ihr Recht, einen Teil der Studenten selbst auszuwählen. Diese beiden Fachbereiche allerdings schöpfen dafür das ihnen zur Verfügung stehende Kontingent aus. Die Zulassung hier erfolgt über Auswahlgespräche.

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Sächsische Zeitung 5.7.2004

prinzipiell ist ja schon mal nicht schlecht, dass man langsam von der zentralen Vergabe von Studienplätzen in jetziger Form Abstand nimmt. Zumal es meiner Meinung nach besser ist, Studienanfänger nicht nur nach der Abi-Note auszuwählen. Es gibt schließlich genug Leute, die zwar in dem fürs Studium benötigte Fach z.B. Bio super waren, aber ihre Abi-Note durch andere Fächer versaut haben.

Das blöde an der Sache ist aber, wie schon in dem Artikel beschrieben, dass das einen wesentlich Mehraufwand für die Professoren bedeutet. Wenn ich da mal unsere Profs angucke, kann ich mir kaum vorstellen, dass die für sowas dann auch noch zeit haben sollen.
Chris
Genau. Wir haben auch mal versucht ein faires Auswahlverfahren für den Studiengang Medieninformatik zu bilden. Ergebnis: kein Prof. will sich die Zeit nehmen ein Prüfung zu erarbeiten, geschweige denn zu korrigieren. Die einzige Möglichkeit war ein platter NC, eventuell angereicht mit Zusatzpunkte durch gute Noten in Fächern wie Mathematik.
Tja und damit könnte das ganze auch wieder die ZVS übernehmen. Aber die will ja niemand mehr. Aber gerechter wird es dadurch nicht werden.
ck
QUOTE (Mibi-Superstar @ 06 Jul 2004, 12:46)
Wenn ich da mal unsere Profs angucke, kann ich mir kaum vorstellen, dass die für sowas dann auch noch zeit haben sollen.

Ich mir auch nicht-ausser sie würden ihre Mitarbeiter schicken, die sich dann allerdings zumeist wohl ein Bild machen würden, was sie auf der Grundlage ihrer (eingeschränkten) Sichtweise auf ein Fach zu Fehlentscheidungen leiten könnte...Ich kenne allerdings auch nur wenige Hochschullehrer, denen ich eine (von ihrem Fach unabhängige) Auswahl zutrauen würde.
Nur mal nebenbei: Tests sehe ich als keine Alternative, denn in diesen würde man in vielen Studienrichtungen dann wohl eher nicht das Interesse für das Fach erkennen, sondern nur, wie sehr sich jemand auf den Test vorbereitet hat...ist aber wohl fachspezifisch.