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Vollständige Version anzeigen: Türkei in die EU
Chino
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Der 17. Dezember dürfte ein wichtiges Datum für die Türkei werden. An diesem Tag wollen die Staats- und Regierungschefs der 25 EU-Mitgliedsstaaten entscheiden, ob sie der Türkei Beitrittsverhandlungen anbieten. Ein solcher Schritt hat viele Befürworter, aber auch viele Gegner. tagesschau.de hat Daten und Fakten zur Türkei, Hintergründe, Interviews und Reportagen zusammengestellt.
weiter hier www.tagesschau.de


Soll die Türkei der EU beitretten? Ein Land, um mal einige Beispiele zu nenne, in dem momentan Vergewaltigung in der Ehe sowie Menschen und Organhandel keine Strafbestand darstellen und in dem Folterungen zu legitimen Mitteln des Starfvollzugs gehören usw...

Sollte man mit dem Beitritt warten bis sich dort einige Dinge geändert haben, oder ist grade der Beitritt wichtig um diese Dinge zu ändern?
Was spricht dafür und was dagegen?
Was denkt Ihr?
mcnesium
also ich bin eindeutig dagegen. mir gehts da nicht um die ganzen anschuldigungen
QUOTE
Vergewaltigung in der Ehe sowie Menschen und Organhandel keine Strafbestand darstellen und in dem Folterungen zu legitimen Mitteln des Starfvollzugs gehören usw...

die ganz sicher nicht wie du es schreibst offizielle legitime mittel sind, nur hört keiner auf die regierung und macht was er will. und das ist das schlimme daran. wenn die regierung nicht herr der lage ist sondern ein paar korrupte polizeichefs sagen was sache ist.

mir geht es aber ganz einfach darum, das die türkei zum größten teil nicht auf dem europäischen kontinent liegt. die hauptstadt ankara liegt eindeutig in asien. 1988 wurde marokko aus genau dem grund ebenfalls eine absage erteilt. ich glaube dass die türkei nur aus nutznießerischen gründen in die eu aufgenommen werden will und das mit nicht mal allen systemvoraussetzungen wie eben der geographischen lage.

dass dann noch gewisse grundrechte in dem land ungesichert sind und im falle der eingliederung die eu-außengrenze direkt an den heißesten kriesenherd der welt grenzt, halte ich auch nicht grade für vorteilhaft.
sQeedy
QUOTE (mcnesium @ 04 Oct 2004, 18:12)
dass dann noch gewisse grundrechte in dem land ungesichert sind und im falle der eingliederung die eu-außengrenze direkt an den heißesten kriesenherd der welt grenzt, halte ich auch nicht grade für vorteilhaft.

dito.

erstmal geht es allerdings darum, ob überhaupt VERHANDLUNGSGESPRÄCHE aufgenommen werden sollen.
doof nur, dass die radikalen islamisten in der türkei wieder aufwind bekommen, wenn der türkei eine absage erteilt wird... angry.gif
Chino
.. ist halt echt eine schwierige Frage. Ich hab zudem noch das türkische Verhalten in Sachen Kurden im Kopf, schließlich führt auch die Türkei momentan einen Krieg der gern mal verschwiegen wird ..
.. was würde denn für die EU Erweiterung sprechen? ..
Schopenhauer
es ist eine frechheit, wenn länder darüber urteilen, ob andere zur "elite" gehören dürfen, oder nicht!
jedes land, das in europa liegt, soll gefälligst zur eu gehören - wenn es will!
Pommeraner
QUOTE (der-prophet @ 05 Oct 2004, 16:12)
es ist eine frechheit, wenn länder darüber urteilen, ob andere zur "elite" gehören dürfen, oder nicht!
jedes land, das in europa liegt, soll gefälligst zur eu gehören - wenn es will!

genau darin liegt ja für viele das problem - die türkei liegt eben nur mit 3% (laut Wikipedia) der fläche auf dem europäischen kontinent!
da könnten die ja genauso gut russland aufnehmen...
Schopenhauer
was können die heute dafür, das irgendwelche hordenden osamanen den osten erkunden wollten? huh.gif
und wenn es nur mit 0,1% der fläche auf dem europäischen kontinent läge, hätten sie dennoch das recht in der eu aufgenommen zu werden.
Kramsky
also willst du auch, dass Serbien-Montenegro dazugehört?

liegt ja zu 100% in Europa
Atanasoff
Es geht hier nicht um "Elite" die EU soll und darf nur aus stabilen Demokratien bestehen, weder Serbien-Montenegro noch Rußland sind stabile Demokratien und ob es die Türkei ist muß sich noch zeigen.
Die EU soll politisch eine 3 Macht zwischen Rußland und USA bilden, die sich vornehmlich durch Friedenspolitik auszeichnet.
Desweiteren ist die EU auch als wirtschaftliches Gebilde wichtig. Um ein Ausgleichsgewicht zur USA zu erzeugen. Jetzt wo China wirtschaftlich erstarkt, ist ein stabiles, starkes Europa ein wichtiger Punkt um uns unseren Wohlstand zu erhalten.

Allerdings kann ich das Argument
QUOTE
im falle der eingliederung die eu-außengrenze direkt an den heißesten kriesenherd der welt grenzt
nicht zählen lassen. Davon darf man sich nicht abschrecken lassen.

Allerdings sehe ich die Türkei noch lange nicht in der EU auch wenn sie ihr schönes innenpoltisches Gesetzpacket verabschiedet haben, dazu ist besonders mit den Kurden noch zuviel im Argen.
stth
QUOTE (der-prophet @ 05 Oct 2004, 16:12)
es ist eine frechheit, wenn länder darüber urteilen, ob andere zur "elite" gehören dürfen, oder nicht!
jedes land, das in europa liegt, soll gefälligst zur eu gehören - wenn es will!

das seh ich nicht so, wer sich der allgemein anerkannten werte der eu nicht annehmen will, der soll auch nicht dazu gehören

hab aber heute früh gehört, dass die deutsche wirtschaft sich dafür ausspricht
(weil man dort dan investieren kann, und das den gesamteuropäischen markt stärkt blink.gif - also dass die in ein neues eu-billiglohnland brauchen, wohin sie abwandern können wacko.gif )

und wenn die wirtschaft wo dafür ist, da sind auch korrupte politiker net weit.... sad.gif
neo
generell stören mich an der türkei 2 punkte:

1. die rechtlichen grundlagen in der türkei und die nichteinhaltung der grund- und menschenrechte, was dort zwar offiziell nicht mehr der fall ist, aber inoffiziell sicher noch an der tagesordnung ist. daher wäre ein eu-beitritt unter diesen umständen meiner meinung nach nicht akzeptabel

2. die türkei liegt zum größten teil in asien, und rein geographisch hat die türkei aus diesem grund nichts in der EU zu suchen

aus diesen beiden gründen bin ich absolut gegen den eu-beitritt der türkei, und ich hoffe, dass es so wie es jetzt ist auch nicht dazu kommen wird.
rakete
aber strategisch gesehen ist die Türkei ein guter Rammbock gegen einfallende Wilde, wie z.B den Kurden oder Irakern shocked1.gif
Chino
QUOTE
und wenn die wirtschaft wo dafür ist, da sind auch korrupte politiker net weit...


das denke ich auch. Es geht dann wieder ums Geld nicht um Stabilität der Einheit.
Wozu gibt es denn dann die EU? Ein Sammelbecken aller Staaten, die sich eine finanzielle Spritze der reicheren EU Staaten erhoffen? Ich denke das war doch mal anders gedacht!

Wenn die Türkei in der EU ist, wird es sicherlich einfacher sein für deutsche Waffenhändler (ich sag nur Schreiber), ihre "Waren" in die Türkei zu schaffen, die ja einen guten Absatzmarkt darstellt. Das wäre dann wohl nicht mal mehr illegal. Vielleicht schicken wir dann auch deutsche Soldaten aus, um endlich die Türkei von den "bösen" Kurden zu befreien ... wacko.gif
neo
QUOTE (rakete @ 06 Oct 2004, 12:05)
aber strategisch gesehen ist die Türkei ein guter Rammbock gegen einfallende Wilde, wie z.B den Kurden oder Irakern shocked1.gif

naja, da seh ich ähnliche probleme wie bei der eu-erweiterung nach osten, die grenzen bzw. grenzkontrollen haben bei weitem nicht den europäischen standard und mit geld kriegt man da alles über die grenze, korruption ist dort eben noch sehr verbreitet und ein ähnliches problem seh ich eben auch bei der türkei
sQeedy
QUOTE (der-prophet @ 05 Oct 2004, 16:43)
was können die heute dafür, das irgendwelche hordenden osamanen den osten erkunden wollten? huh.gif
und wenn es nur mit 0,1% der fläche auf dem europäischen kontinent läge, hätten sie dennoch das recht in der eu aufgenommen zu werden.

ähm. den ernst der lage nicht ganz erfasst?

Beitrittskriterien (Kopenhagener Kriterien)

Im Juni 1993 hat der Europäischen Rat von Kopenhagen den Staaten Mittel- und Osteuropas das Recht eingeräumt, der Europäischen Union beizutreten, wenn sie folgende drei Kriterien erfüllen:
Politik: institutionelle Stabilität als Garantie für demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, für die Wahrung der Menschenrechte sowie die Achtung und den Schutz der Minderheiten;
Wirtschaft: funktionstüchtige Marktwirtschaft;
Übernahme des gemeinschaftlichen Besitzstandes (Acquis communautaire): Die Länder müssen sich die Ziele der politischen Union sowie der Wirtschafts- und Währungsunion zu eigen machen.
QUELLE:europa.eu.int/scadplus/

QUOTE (rakete)
aber strategisch gesehen ist die Türkei ein guter Rammbock gegen einfallende Wilde, wie z.B den Kurden oder Irakern

"Rammbock"? shocked1.gif
seit wann wird der beitritt eines landes zur eu über diese kriterien hinweg diskutiert?
und "einfallende wilde" gibt es im atomaren zeitalter wohl nicht mehr... huh.gif

zur weiteren info:
QUOTE (europa.eu.int/scadplus/)
Beitrittsverhandlungen

Der Europäische Rat von Luxemburg (Dezember 1997) begrüßte die Beitrittsanträge von zehn Staaten Mittel- und Osteuropas. Die Beitrittsverhandlungen wurden anschließend offiziell in zwei Phasen eröffnet. Am 30. März 1998 begannen die Verhandlungen mit den sechs Ländern der ersten Beitrittswelle: Estland, Polen, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern. Mit den Beitrittskandidaten der zweiten Welle (Bulgarien, Lettland, Litauen, Malta, Rumänien und der Slowakei) konnten die Verhandlungen im Februar 2000 aufgenommen werden, nachdem festgestellt worden war, dass diese Länder in der kurzen Zeit ausreichende Reformfortschritte erzielt hatten.

Vor dem Beginn der Verhandlungen wurden die Rechtsvorschriften jedes Beitrittskandidaten geprüft, um ein entsprechendes Arbeitsprogramm aufzustellen und die Verhandlungspositionen festzulegen.

Bei den Beitrittsverhandlungen wird die Fähigkeit der Beitrittskandidaten erörtert, alle Verpflichtungen eines Mitgliedstaats zu erfüllen und den gemeinschaftlichen Besitzstand mit dem Tag ihres Beitritts anzuwenden; dies betrifft insbesondere die für die Erweiterung des Binnenmarkts erforderlichen Maßnahmen, die unverzüglich umzusetzen sind. Die Beitrittsverhandlungen betreffen ferner die Heranführungshilfe, die die Europäische Union bereitstellt, um die Übernahme des gemeinschaftlichen Besitzstands zu erleichtern. Auf Grund von Übergangsmaßnahmen für die Zeit nach dem Beitritt können die Beitrittsverhandlungen auch dann abgeschlossen werden, wenn die vollständige Übernahme des Besitzstandes noch nicht abgeschlossen ist.

Die Verhandlungen sind so organisiert, dass die Minister alle sechs Monate und die Botschafter alle vier Wochen auf einer bilateralen Konferenz (Europäische Union/Beitrittskandidaten) zu Beratungen zusammentreffen. Die Kommission legt für jedes in die Zuständigkeit der Gemeinschaft fallende Kapitel gemeinsame Verhandlungspositionen fest, die vom Rat einstimmig genehmigt werden müssen. Die Verhandlungsergebnisse werden in einen Entwurf des Beitrittsvertrags aufgenommen, der von der Union genehmigt und von den Mitgliedstaaten und den Beitrittskandidaten ratifiziert werden muss.

Auf der Tagung des Europäischen Rates in Kopenhagen (12./13. Dezember 2002) hat die Kommission die Verhandlungen mit zehn Beitrittskandidaten abgeschlossen, und zwar mit Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, der Tschechischen Republik, Ungarn und Zypern, so dass diese Länder der Union am 1. Mai 2004 beitreten können. Mit Bulgarien und Rumänien sollen die Verhandlungen zeitlich so abgeschlossen werden, dass diese Länder der Union im Jahr 2007 beitreten können. Im Dezember 2004 soll geprüft werden, ob die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aufgenommen werden.

Beitrittswillige Staaten

Die politische und wirtschaftliche Stabilität in der Europäischen Union veranlasst zahlreiche europäische Länder, die vorgesehene Möglichkeit eines Beitrittsersuchens wahrzunehmen (Artikel 49 EU-Vertrag).
Folgende Länder haben den Beitritt beantragt:
Türkei: 14. April 1987
Zypern: 3. Juli 1990
Malta: 16. Juli 1990
Ungarn: 31. März 1994
Polen: 5. April 1994
Rumänien: 22. Juni 1995
Slowakei: 27. Juni 1995
Lettland: 13. Oktober 1995
Estland: 24. November 1995
Litauen: 8. Dezember 1995
Bulgarien: 14. Dezember 1995
Tschechische Republik: 17. Januar 1996
Slowenien: 10. Juni 1996

also erst im dezember hören wir, ob die türkei überhaupt verhandeln darf.
ansonsten sehe ich die europäische union nicht nur auf den europ.kontinent beschränkt, da diese grenzen ja auch irgendwann mal jmd. festgelegt hat - was wäre, wenn diese grenze anders festgelegt worden wäre? damals dachte man noch nicht an die EU.
die wichtigsten kriterien sind meiner meinung nach: wirtschaftliche stabilität (nicht nur wir subventionieren dann die türkei sondern sie trägt auch geld nach europa), menschenrechte (gerad auch was die rechte der frauen und kinder betrifft), und sicherheit (siehe nahost-konflikt). yeahrite.gif
gfx-shaman
ich bin dafuer ^^ dann gibt es endlich mal wieder mehr schoenen afganen lol.gif

ok spass beiseite...eure argumente in allen ehren, allerdings denke ich das gerade solche innerstaatlichen probleme besser in einer gemeinschaft geloest werden koennen.

was die europaeische grenze angeht: die kann doch sicherlich problemlos erweitert werden, denn wer will denn was dagegen haben? die tuerkei sicherlich nicht ^^ (naja vlt einige tausend geografen...die kriegen wir dann eben mit der trennung von politisch / geografisch wieder beruhigt)
Chris
QUOTE (neo)
1. die rechtlichen grundlagen in der türkei und die nichteinhaltung der grund- und menschenrechte, was dort zwar offiziell nicht mehr der fall ist, aber inoffiziell sicher noch an der tagesordnung ist.


QUOTE (squeedy)
Im Juni 1993 hat der Europäischen Rat von Kopenhagen den Staaten Mittel- und Osteuropas das Recht eingeräumt, der Europäischen Union beizutreten, wenn sie folgende drei Kriterien erfüllen:
Politik: institutionelle Stabilität als Garantie für demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, für die Wahrung der Menschenrechte sowie die Achtung und den Schutz der Minderheiten;
Wirtschaft: funktionstüchtige Marktwirtschaft;


Irgendwie schon perfide zum einen auf die Wahrung von Grund- und Menschenrechten zu pochen und im Gegenzug eine Wirtschaftssystem zu forderen, das in den letzten 50 Jahren immer darauf gebaut hat, Grund- und Menschenrechte zu verletzen.

neo
also ich glaube nicht, dass eine funktionstüchtige marktwirtschaft die grund- und menschenreche einschränkt oder verletzt...
gfx-shaman
QUOTE (neo @ 08 Oct 2004, 14:10)
...funktionstüchtige marktwirtschaft...

lol.gif
Chris
@Neo: nehmen wir eine soziale Marktwirtschaft an, bei der der Staat steuert und wirklich darauf achtet, dass Arbeitslose und Arbeitnehmer menschenwürdig behandelt werden, so ist die Marktwirtschaft in der Tat nicht Grund- und Menschenrechtseinschränkend.

Nehmen wir aber eine Marktwirtschaft an, die eher in die freie Richtung tendiert, dann kann das sehr schnell passieren. Das Grundprinzip der Marktwirtschaft ist Angebot und Nachfrage. Und so verhält es sich auch mit Arbeitnehmern. Gibt es genügen von ihnen, so sinkt der Preis für die Leistung dieser Arbeitnehmer. Oder die Bedingungen unter denen sie arbeiten müssen.

Ein anderes Beispiel, das in die selbe Kerbe schlägt ist die sozialistische Marktwirtschaft. Wenn hier der Staat nicht auf die Arbeiter aufpasst, wird es sehr schnell menschenunwürdig.

Es ist einfach so, dass eine marktwirtschaft orientierte Firma immer dazu tendiert, möglichst wenig für die bezogenen Leistungen auszugeben. Und wenn es möglich ist, menschenunwürdige Arbeit anzubieten, weil es billiger ist, wird dieses auch durchgezogen. Nicht vielleicht unbedingt in Deutschland, aber sehr schnell werden ja Produktionsstandorte in andere Länder verlegt, wo man Kinder beschäftigen kann, oder Arbeiter für einen Billiglohn ausbeuten.
Odin
QUOTE (sQeedy @ 04 Oct 2004, 21:58)
doof nur, dass die radikalen islamisten in der türkei wieder aufwind bekommen, wenn der türkei eine absage erteilt wird... angry.gif

versteh ich ni. Kann mir das mal bitte einer erklären?
onkelroman
ich bin auch dagegen. abgesehen davon, dass ein offizieller beitritt eh erst in 10 jahren erfolgt; wenn der günni erstmal mit seinen verhandlungen angefangen hat, ist da nicht mehr leicht zu ungunsten der türken herauszukommen. auch meiner meinung nach hat die türkei noch erschreckend zu tiefe menschenrechtliche, marktwirtschaftliche und soziale standards, die auf jeden fall erstmal eu-niveau erreichen müssen. aber einfach so den in das saftige steak des eu-sparschweins beissen * is nicht!






* was für ein phänomenales wortspiel!
wombat1st
schickt doch am besten erstmal all diesen kleinen fragebogen ab, damit es hier wieder ein stück sicherer wird.

und zu diesem thread fällt mir auch nur ein kleiner artikel ein, den ich diese woche in der zeitung gelesen habe "Ressentiments statt Programm"
Chino
.. ich verstehe nicht was Du mit dem geposteten Artikeln zu dem Thema sagen willst ..

.. da steht inhaltlich nicht ein Punkt der für einen Beitritt der Turkei sprechen würde. Einfach Nichts. Nur, dass viele dagegen sind und eigentlich nicht wissen warum und das wird dann gleich im nächsten Artikel an die CDU Propaghanda nahegelegt gruebel.gif ..
wombat1st
QUOTE (Chino @ 15 Oct 2004, 09:55)
Nur, dass viele dagegen sind und eigentlich nicht wissen warum

jepp. genauso so sehe ich diesen thread hier auch. keine argumentation, lediglich ein bissl halbwissen wiedergeben und das wars.

Schopenhauer
QUOTE (onkelroman @ 15 Oct 2004, 00:11)
aber einfach so den in das saftige steak des eu-sparschweins beissen * is nicht!

ich würde gern einmal sehen, was es für eine argumentation gäbe, wenn das thema "deutschland in die eu", anstatt "türkei in die EU" gehießen hätte.
viele prangern das ungleich verteilte kapital an und dann kommen solche argumente... ich finde es moralisch verwerflich! (vor allem der kommentar mit den "islamischen terroristen")
Chino
@ wombat: von Dir kommt aber auch nichts um es zu ändern (oder sollte ich es übersehen haben?) und damit begibst Du Dich auf das gleiche Niveau ...

@ prophet: moralisch verwerflich finde ich aber z.B. auch wie die Türkei mit den Kurden umgeht (die führen dort Krieg! Und zwar auch jetzt grade) und das dort etliche Menschenrechte nicht beachtet werden, die für uns Standart sind.

Aber es gibt sicherlich auch Grunde für den Beitritt.
Wenn man z.B. sagt, der Beitritt würde die Art und Weise wie dort mit Menschenrechte umgegangen wird, verbessert wird, wäre es ein absolut wichtiger Punkt.

Nur leider scheit es halt den Politikern nicht um soetwas zu gehen, sondern um die Frage in wie weit man dann Deutsche Wirtschaft in die Türkei exportieren könnte.
onkelroman
QUOTE (der-prophet @ 15 Oct 2004, 11:19)
QUOTE (onkelroman @ 15 Oct 2004, 00:11)
aber einfach so den in das saftige steak des eu-sparschweins beissen * is nicht!

ich würde gern einmal sehen, was es für eine argumentation gäbe, wenn das thema "deutschland in die eu", anstatt "türkei in die EU" gehießen hätte.

es geht einfch darum, dass derjenige, der in eine wg ziehen will, gewisse voraussetzungen erreichen muss, sonst wird ein zusammenleben unmöglich. deutschland würde (falls du von heute redest) diese nach eu-recht geltenden richtlinien ja wohl erfüllen.
Chris
Genau. Ich würde auch niemanden aus meiner WG herausschmeissen, der nett und sympathisch daherkommt, höflich ist, und der festen Überzeugung, dass er 80% aller WGKosten tragen muss.

Wär ich ja schön doof.

Bei jemandem, der dauernd seine Freundin prügelt, wär ich mir aber nicht so sicher.
sQeedy
QUOTE (wombat1st @ 15 Oct 2004, 11:06)
jepp. genauso so sehe ich diesen thread hier auch. keine argumentation, lediglich ein bissl halbwissen wiedergeben und das wars.

sorry aber ich hab auf der ersten seite fundierte fakten geliefert.
erst lesen, dann schrei(b)en.
wombat1st
QUOTE (sQeedy @ 15 Oct 2004, 20:15)
sorry aber ich hab auf der ersten seite fundierte fakten geliefert.
erst lesen, dann schrei(b)en.

dann brauchst dich ja auch nicht angepisst fühlen, wenn du alles richtig gemacht hast.
sry, aber es ging halt um die mehrheit der post und ja, ich stimme dir zu, du hast fakten eingebracht.
netguru
Komischerweise sind es immer Türken, die versuchen, mich bei ebay zu veralbern, klappt aber nicht. smile.gif

Das ist schon eine ganz andere Mentalität größtenteils, warum vereinen, was nicht zusammengehört, das ist doch komplett Asien.

Eine priviligierte Partnerschaft fände ich noch in Ordnung, aber die nächsten Jahrhunderte die Türken in der EU ? Bevölkerungsmäßig bald das größte Land, wirtschaftlich trotz hoher Wachstumsraten ein echtes Entwicklungsland abseits der Touristenorte, viel ärmer als Ungarn, welches zigmal europäischer ist.

Direkt dagegen unterschreiben würde ich aber nicht, obwohl ich strikt dagegen bin. Eher schon Japan in die EU aufnehmen oder Australien. Beide Länder (auch Japan) sind westlicher von der Mentalität her. Oder Rußland.

Die Asiatische Union boomt doch, was wollen die in der EU ? Die USA hätten das gern.
AK_Booking
Die Türkei in der EU bedeutet für mich:

smile.gif
+ Vereinung von Europa und Asien,
+ wesentliche Besserung in der Einhaltung der Menschenrechte,
+ schnellere Beilegung des Kurdenkonflikts,
+ Religionserweiterung durch den Islam,
+ Chance für viele türkische Einwohner von uns zu lernen und umgedreht,
+ wirtschaftlicher Vorstoß der EU in den arabischen Raum

sad.gif
- Zerstreuung des Europäischen Gedankens,
- Billigung bisheriger Verstöße gegen Menschenrechte,
- alleinige Völkerwanderung in die stabilen Industrienationen,
- Kolabieren der bisherigen europäischen Wirtschaft

Es lässt schwer ein Vergleich in der Vergangenheit finden, um die Auswirkungen gut abzuschätzen.
Trotzdem finde ich es Zeit, auch der Türkei nach jahrelangem Warten und intensiver Vorbereitung in der jüngsten Vergangenheit das Recht sich zur EU gehörig zu fühlen zu gewähren.
Luzifer
versteh die ganze Diskussion hier nich: wir ham doch die NPD innen Landtag gewählt - was wollen wir da mit Ausländern in der EU?!?
Robotron72
QUOTE (Luzifer @ 24 Oct 2004, 02:07)
versteh die ganze Diskussion hier nich: wir ham doch die NPD innen Landtag gewählt - was wollen wir da mit Ausländern in der EU?!?


Einfach mal lesen, ich äußere mich nicht dazu, sonst gibt´s wieder die gelbe Karte! hitler.gif http://www.antisemitismus.net/europa/tuerkei.htm
abadd0n
ich verstehe den zusammenhang nicht ganz, Robotron, findest du es nun toll oder weniger toll, wenn die türkei in die EU kommt? und warum ein artikel von hagalil?

ich hab den thread nur nochmal herausgekramt, wegen der jüngsten ereignisse rund um den frauentag - ich finde, nun hat sich die türkei vorerst disqualifiziert. ich weiss nicht, ob ihr die bilder gesehen habt, aber das war schon beeindruckend. am boden liegende frauen zu treten .. ney, so nicht.

#abd.
Chris
In Deutschland werden auch am Boden liegenden Menschen getreten. Wie können wir von der Türkei erwarten, dass die solche Probleme in den Griff kriegen, um in die EU aufgenommen zu werden, während wir, die wir schon drin sind, seit Jahren das Problem kennen und nichts dagegen tun.
Chino
.. das ding ist ja nur, dass Frauen in der Türkei kein Rechte haben und das Vorgehen der Polizei diese Tatsache nur unterstrichen hat.

.. Menschenrechte sollten das oberste Gebot in Sachen EU Beitritt sein.
Grade abseits der Touristenorte sieht es in der Türkei doch "grausig" aus.