eXma » Diskutieren » Freizeit und Nachtleben
Startseite - Veranstaltungen - Mitglieder - Suche
Vollständige Version anzeigen: "The Fuck Hornisschen Orchestra Gala"
cantrella
Häuser pfui! Bäume hui!

ein Review zur Gala des FHO in der Scheune

“The Was?” fragen die meisten, wenn sie den Namen dieses Duos hören. Ob das Absicht ist, weiß man nicht. Was man weiß ist, dass der Name Programm ist. Nichts passt zusammen. Auf den ersten Blick nicht mal die beiden Akteure. Christian Meyer, der Flummi unter Strom mit einer Vorliebe für elektronische Musik. Daneben Julius Fischer, der ruhige Junge mit der Gitarre und schlechtsitzendem ockerfarbenen Anzug.

Das Bühnenbild ebenso: rustikale DDR-Möbel treffen auf Rentiere mit blinkenden Hörnern. Im Hintergrund eine Kommode, die noch so manche Kostbarkeit enthüllen soll. Dazwischen künstliche Blumen, Ranken und Blätter.

Das erste Lied, eine Hommage an “The Police”, wurde umgetextet zu “Massage in a Bordell” und kann wohl als Einstiegssong in alle ihre Konzerte bezeichnet werden. Christian hüpft ekstatisch. Man hat das Gefühl, ihn kaum im Blickfeld behalten zu können. Julius unterstützt stimmlich. Dazwischen werden Puzzle und Süßigkeiten geworfen. Das Publikum tobt. Wie einfach.

Sie scheinen es selbst kaum zu glauben, dass sie in der ausverkauften Scheune spielen und das Publikum ihnen aus den Händen frisst. Zwischen den Liedern zeigt sich dann doch, wie gut die beiden harmonieren. Ein Schlagabtausch jagt den nächsten, dazwischen wird zur besagten Kommode gerannt und allerlei Leuchtendes, Blinkendes und Geräuschemachendes hervorgeholt.

Man hat das Gefühl, sie kaufen all diese Dinge, vor denen wir stehen und denken “Wer zur Hölle kauft sowas”. Nun haben wir die Antwort. Der Höhepunkt: eine Plasteblume die, durch ein Streicholz angezündet, aufklappt und “Happy Birthday” dudelt. Später stellt sich heraus, dass der singende Chip nicht ganz so leicht zerstörbar ist wie die Blume an sich.

Irgendwann die Erinnerung: wir sind ja auf einer Gala! Soll heißen, es wurden Gäste eingeladen. Als erstes: “Dirk Erich Brause und die Glorienscheinchen”. Was sich zunächst als Schlagerverarsche tarnt, wird sehr bald sehr anstregnend. Der erste Auftritt ist recht kurz und “Andalusien” erinnert an Musik die meine Oma gehört haben könnte. Aber es geht schnell vorbei … denkt man. Nein, sie kommen noch einmal und diesmal singen sie nicht nur, sie wollen auch das Publikum einbeziehen. Bunte Plastekugeln werden angemalt, Schallplatten angebohrt und irgendwas wird zusammengebaut. Christian versucht, als Moderator über das Stimmungstief des Publikums zu helfen … vergeblich.

Der zweite geladene Gast, Marcos Pachaly, ist kurzweiliger. Er orgelt was das Zeug hält, und mit gesanglicher Unterstützung des FHO kommt man sich nicht ganz wie im falschen Film vor.

Der Abend wird irgendwie zur Nacht. Aus den spaßig angekündigten vier Stunden ist Wirklichkeit geworden. Langsam meldet sich das Gesäß auf den Klappstühlen und so lustig es ist, irgendwann muss auch mal Schluss sein. Die Zugabe lassen sich die beiden jedoch nicht nehmen und man merkt ihnen an, wie ungern sie die Bühne verlassen.

Auf dem Nachhauseweg ertappt man sich dann doch beim Summen einiger Texte und man weiß, warum die beiden eben nicht nur lustig, sondern auch musikalisch sind.
ToLa
Klappstühlen?? Da hast du wohl noch Glück gehabt!!

Dirk Erich Brause mit seinem Hitmodell fand ich entgegen deiner Meinung sensationell, sehr schön gegen die Erwartungen des Publikums gespielt --> Antitaiment!! In meiner Ecke war ich leider der einzig Ablaus und Pfiffe-Spender und wurde deshalb böse angeschaut. War mir egal, ich fand den Herren Brause extrem amüsant, würde allerdingst kein Solokonzert aushalten.


Der falsche Film rockt!