eXma » Diskutieren » Dies und das
Startseite - Veranstaltungen - Mitglieder - Suche
Vollständige Version anzeigen: Teamfähigkeit
Chris
In den Unternehmen wird ja heutzutage immer Teamfähigkeit von den Studenten gefordert und sich häufig darüber beschwert, dass die neuen Mitarbeiter dazu nicht fähig sind. Was bedeutet also für euch Teamfähigkeit und besitzt ihr diese?
Sigurd
Teamfähigkeit sollte vielleicht erst einmal definiert werden. Was ist denn das überhaupt genau? Ich wette keiner kanns mir sagen. Für mich ist Teamfähigkeit eher ein subjektives, personen- und charakterbezogenes Resultat meiner Ansichten von Leuten, die ich als teamfähig beurteilen soll.

Objektiv betrachtet, geht das meiner Ansicht nach nicht, da es schließlich keinen definierten Standard gibt.

Grundsätzlich halte ich jeden Menschen, der kommunikativ und aufrichtig ist, fähig mit anderen gemeinsam zu arbeiten. Dazu zähle ich mich selbst auch.

---

Der wichtigste Punkt von "Teamfähigkeit" ist imho die Kritikfähigkeit. Ohne diese geht gar nichts, denn wenn sich jemand Kritik gegenüber verschließt, wird er von Anderen erst einmal abgelehnt und ist außen vor, da niemand mit so jemandem arbeiten will.
Kore
Da ich ja vor nicht all zu langer zeit in einem neuen Büro angefangen habe zu arbeiten ist mir mal wieder aufgefallen, wie wenig leute doch teamfähig sind...

Zur Situation:
Die Person deren Platz ich eingenommen habe hat ca. 8 Jahre hier gearbeitet und war natürlich mit den anderen Mitarbeitern so eine kleine verschworene Gruppe. als ich dann dazu kam, hat ichs echt ziemlich schwer. Es wurde so ziemlich alles versucht um mich irgendwie anzuficken... Selbst der Azubi is mir blöde gekommen. (Hat angst, dass sie jetz nicht mehr übernommen wird). Nach Aussprache beim Chef funktionierts jetz einigermaßen.


Ich würd mich schon als Teamfähig einschätzen, da ich den leuten offen und ehrlich gegenüber getreten bin, aber wenn von der anderen Seite nicht wirklich was rüber kommt hast du natürlich verloren...
lusch3
also ist teamfähigkeit auch neue leute zuzulassen, die den rudelgeruch noch nicht haben.
Kore
gehört auf jeden Fall dazu würd ich sagen.
Chris
@Sigurd: genau nach der Definition der Teamfähigkeit hab ich auch gefragt, weil mir auch keine allgemeingültige Definition bekannt ist.

Ihr sagt, Kommunikation und Ehrlichkeit gehören dazu. Ist das alles? Kann ich auch in einem Team arbeiten, wenn ich nicht ehrlich bin (warum sollten denn meine Mitarbeiter unbedingt alles über meine Lebensumstände erfahren - wenn sie zu sehr bohren, lüg ich halt ... ). Auf welche Ebene muss das ablaufen?
Doomsn
Ich würde sagen, dass auch die Fähigkeit, sich in andere hineinversetzen zu können, ein Merkmal von Teamfähigkeit sein kann. Bei fremden ist das natürlich schwer bis unmöglich, aber wenn man die Leute kennt, kann dies das gemeinsame Arbeiten sicherlich erleichtern.
Kore
Natürlich ist Kommunikation und Ehrlichkeit nicht alles. Meiner Meinung gehört auch dazu, dass man sich gegenseitig auch mal bei schwierigen Aufgaben hilft oder sieht, wenn der andere grad total überfordert ist und man dann versucht arbeiten abzunehmen. Ferner find ichs auch wichtig, wenn man sich für den anderen einsetzen kann und nicht nur hofft selber aus einer Konfliktsituation unbeschadet rauszukommen.
simpson
ein team entwickelt sich ja immer weiter..sollte es zumindest
momentan nervt mich mein einzelgänger job ein bißchen, auch wenn ich nette kollegen hab, jeder macht halt seine aufgabe.
bei teamjobs kommt man eben leichter mit kollegen in kontakt bzw lernt sich schneller kennen.
lusch3
zuviel ehrlichkeit ist auch vekehrt...man muss seinem kollegen nicht zwangsläufig sagen, dass man seine krawatte scheiße findet und er ein ausgemachter hässlon ist, selbst wenn es stimmt.

wichtig finde ich:
* neuem/n aufgeschlossen gegenüber sein
* ehrlich bei der arbeit sein, wenn es probleme gibt, diese ansprechen und sich auch mal helfen lassen
* kritikfähigkeit
* die anderen so behandeln, wie man selber behandelt werden will
* als einheit agieren können (was natürlich mit dem ersten punkt etwas schwierig werden kann wink.gif)
Schlachter
kompromissfähig sollte man auf jeden fall sein.

wenn man das nicht ist und immer seine eigenen ansichten durchbringen will, wirds nichts mit der teamarbeit.
moranar
das erinnert mich immer an die gruppenarbeiten zu schulzeiten... da wurden auch immer erst alle ideen gesammelt, drüber diskutiert und dann am schluss jedem gruppenmitglied seine aufgaben zur umsetzung übertragen...
teamfähigkeit bedeutet demnach für mich wohl sich einerseits selbst einzubringen, andererseits aber auch ein ohr für die ideen anderer zu haben um gemeisam auf neue ideen zu kommen...
Pusteblumenkohl
jaja Gruppenarbeit in der Schule... Alle bekommen die Aufgaben erklärt und am Ende machts einer allein (manchmal auch zwei)...
lusch3
jo, das _sollte_ sich später mal ändern, aber klappt trotzdem nicht immer wink.gif.
chelys
Teamfähigkeit ist schwierig zu definieren, eigentlich sollte Alles in ausgewogenem Maße vorhanden sein. Ehrlichkeit, aber nicht zu ehrlich. Sich unterordnen können, aber seine Meinung auch durchsetzen. Zuhören, aber auch selbst etwas beitragen wink.gif

Was meint ihr, ist ein perfektes (homogenes) Team überhaupt möglich? Ich bin der Meinung, dass zu jedem Team auch eine Art "Führer" gehört (an alle Hippies: sorry). Das kann man auch bei Gruppenarbeiten anwenden (sollte man sogar)
lusch3
ja natürlich muss es einen teamleiter geben...sonst bringts ja nix wink.gif.
Chris
Warum muss es einen Teamleiter geben? Was für größere Kompetenzen als ein Teammitglied hat dieser?
lusch3
ein teamleiter hat: den überblick wo es hingehen soll, die verantwortung für das ergebnis, die fähigkeit alle mitarbeiter zu koordinieren
ein teamleiter brauch: fachliche kompetenz, um die arbeit der mitglieder bewerten zu können, führungsfähigkeiten, organisatorische kompetenz
Innervision
Ich finde es sehr schwierig im Team zu arbeiten. Da muss man viel Glück haben, auf die Leute zu treffen, die das gleiche Ziel wollen und gleich viel reininvestieren und gleichermaßen kompromissbereit sind. Ja, zu guten alten Schulzeiten hatte ich immer Pech, da war es so, wie Pusti es beschrieben hat, zwei arbeiten, dem Rest ist es egal. Im Studium ist es teilweise besser geworden. Aber auch das bezieht sich nur auf bestimmte Personen, die gleich viel Anspruch an ne Sache haben. Sprich, beide müssen in der gleichen Aufgabenstellung entweder beide Minimalprogramm, was durchschnittliches oder was mit viel Anspruch wollen und sich auf etwas einigen, sonst kommt es nur zu Frustration.

Was ich sehr schade finde, ist, dass sehr viel Menschen andere nicht ausreden lassen, erst gar nicht über die Argumentationen anderer nachdenken, keinen Denkfehler einsehen können, stur sind und vllt noch laut werden, weil ihnen etwas nicht passt, also nicht sachlich bleiben können. Ich hab damit kein Problem mir einen Fehler einzugestehen (ich rede von Denkfehlern, im Privaten geht mir Kritik natürlich schon nah), hab aber eine Kommilitonin, die sich NIE im Unrecht sieht, auch wenn man es ihr beweist. Sie würde nie sagen, dass sie sich einfach geirrt hat. Das finde ich schwach. Man sollte, wie oben schon paar mal erwähnt wurde, kompromissbereit und offen für die Ideen anderer sein. Ganz wichtig ist dabei, einfach mal zuzuhören und das auch zu verinnerlichen und sich damit abfinden, dass der eigene Weg nicht immer der beste ist.
Stormi
Wichtig für "teamfähige" Menschen sind 2 Dinge:

1. Man muss erkennen können, ob die Leute sich gegenseitig selbst organisieren können und helfen bzw. kontrollieren. Ausprägungen dieses Konzeptes werden z.B. bei Eric S. Raymonds Essay "The Cathedral and the Bazaar" beschrieben oder bei der eXtreme Programming angewandt.

2. Hat man erkannt, dass die Leute das nicht können (ist meistens so), sollte man unbedingt und schnell die Hierarchien klar machen. Einer gibt das Kommando, deligiert und kontrolliert. Der Rest macht und gibt Rückmeldung. Wichtig hierbei ist, dass "der Rest" sich dann auch wirklich mal unterordnet und nicht ständig quer schießt.

Sicher gibt es auch hier genug Gelegenheiten eigene Meinungen und Bedenken einzubringen, aber letzten Endes nützt es wenig, wenn man ständig drüber redet und man nicht zu Potte kommt. Der Erfolg des zweiten Ansatzes ist massiv von den Teamleiterfähigkeiten des "Chefs" abhängig. Ist das Team sich einig, dass der Chef scheiße ist, so muss er gleichfalls bereit sein zu gehen. So habens z.B. die Piraten früher gehalten.

Also: Entweder alle sind cool und das Ding läuft, oder einer muss das Heft in die Hand nehmen. So wars ja früher in der Schule auch.
Juri
​​
Sigurd
argh! Mir drückt sich die Meinung auf, der Threadstarter will lediglich unsere Meinung wissen und seine dabei vornehm raushalten biggrin.gif
chelys
Ich denke er ist einfach nicht Teamfähig smile.gif
Chris
Nun, ich möchte euch meine Meinung nicht vorenthalten. Ich finde es nur etwas schöner, die Meinungen der anderen zu sammeln, ohne sie durch meine vorzuprägen.

Es ist aber eigentlich schon vieles gekommen, was für mich zur Teamfähigkeit dazuzählt. Kritikfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Kompromissfähigkeit. Ehrlichkeit halte ich zur Charakterisierung der Teamfähigkeit nicht in großem Ausmaß von Nöten, da es in einem Team um Sachliches geht und nicht um Persönliches. Sicher gehört sie dazu, aber man könnte sie durch "Gewissenhaftigkeit" oder "Kommunikation" ersetzen. Denn wichtig für das Team ist, dass alle darüber informiert sind, wie die Fähigkeiten und Fortschritte der anderen sind. Jemand, der seine Termine nicht einhalten kann, dies aber nicht kommuniziert ist schlecht für das Team.

Was ich sehr schön finde ist, dass Innervision die Kompromissfähigkeit angesprochen hat. Denn im Team geht es nicht darum, was meine persönliche Meinung ist, sondern was die beste Lösung ist. Teamfähigkeit bedeutet für mich, dass man fähig ist, im Team die beste Lösung für ein Problem zu erarbeiten. Hingegen mit lusch3 gehe ich nicht konform, was den Teamleiter angeht, dahingehend eher mit Stormi. Ein Team kann sich sehr schön selbst organisieren, gibt es keinen expliziten Teamleiter müssen die Mitglieder aber einen höheren Grad an Selbsdiziplin aufbringen. Sie müssen mehr in Eigenregie organisieren. Häufig habe ich aber den Eindruck, dass gerade die Organisation den Menschen nicht liegt. Vielleicht möchten sie aber auch nicht die Verantwortung übernehmen.

Wie sieht es denn mit euch aus? Würdet ihr auch die Verantwortung in Teams übernehmen, d.h. Teamleiter sein? Oder lasst ihr euch lieber führen? Und wie schaut es dann mit eurer Kompromissbereitschaft aus? Habt ihr häufig den Eindruck, dass die anderen nicht mit eurer Präzision und Wissen an die Sache herangehen und eher auf hören sollten? Eine Sache, die mir an mir schon öfters aufgefallen ist, dass ich durchaus nicht konform mit andern Teammitgliedern gehe. In diesem Fall klopfe ich aber meistens erst noch einmal meine Argumente ab, bevor ich mich versuche komplett durchzusetzen.
Tausendstel
Ich selbst bin offenbar wenig teamfähig obwohl mir Ehrlichkeit und Wirksamkeit im Job am Herzen liegen.
Ich fand es immer wieder schwierig in bestehende Teams aufgenommen zu werden da man anfangs immer versucht private Details über den Neuen herauszufinden bevor man ihm die Chance gibt an für die anderen persönlich wichtigen Themen
mitzuwirken. Jedoch wäre eine realistische erfolgreiche anerkannte Zuarbeit gerade Voraussetzung, um mich den Anderen allmählich zu öffnen.

In dem Buch "Wien wartet auf Dich" wird sogar angeregt die Mitarbeiter bei den Personalgesprächen hinzuzuziehen, um mitzuteilen ob sie mit dem neuen Mitarbeiter zusammenarbeiten könnten. Eigentlich ein guter Ansatz, aber für Bewerber ohne spontane Überzeugungskraft und mit geringer Selbstdarstellungsentschlusskraft eher kontraproduktiv.