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Vollständige Version anzeigen: Richtfunk-Antennenbau-Thread
chelys
Ich mache mal einen extra Thread auf, vielleicht interessiert es ja den Einen oder Anderen. Für die UMTS-Verbindung bin ich drüber, eine Dose konform zu diesem Artikel zu bauen und mit anderen Möglichkeiten zu vergleichen. Sehr schön ist, dass man die Maße der Dose (die wirklich wichtig sind) für verschiedene Frequenzen per integriertem Rechner ermitteln kann. WLAN hat 2,4+ Ghz, Vodafone hat zwischen 1,9 und 2,1 Ghz ersteigert, leider muss man in dem Rechner mindestens 2,0 Ghz eingeben. Sollte aber nicht so ein großer Unterschied sein.

Zur Zeit hängt der USB-Stick mitten an einem Fenster im Obergeschoss und erreicht Verbindungsraten um die 2 MBit/s. Nur ist die integrierte Antenne im USB-Stick mehr schlecht als recht, hier mal eine geöffnete Variante (ein USB-WLAN-Stick):
bild kann nicht angezeigt werden

Es gibt PCMCIA-Karten mit externem Antennenanschluss, und es wird sich zeigen, wo man überall UMTS-Empfang erreichen kann. Dazu werde ich mit meiner Antenne in der Gegend herumfahren und das ausprobieren. Vielleicht hat ja auch er hier ungeahnte Möglichkeiten. Wenn man mit einem USB-Stick im roten Bereich eine gute Verbindung hat, dann sollte auch im blauen per Richtfunk etwas zu machen sein

P.S.: Hier nochmal ein kleines Bild, hier hat fürs WLAN eine gebogene Pappe mit Alu-Papier schon Wunder gewirkt

bild kann nicht angezeigt werden

/edit: eine schöne Seite, auf der WLAN-Verrückte ihre Antennenbauten präsentieren:
http://www.usbwifi.orcon.net.nz/
Socres
Zitat(chelys @ 24 Apr 2008, 11:53)
Wenn man mit einem USB-Stick im roten Bereich eine gute Verbindung hat, dann sollte auch im blauen per Richtfunk etwas zu machen sein


bild kann nicht angezeigt werden
*

täusch dich mal nicht, selbst am rand des roten bereiches, bekommt man mit guten rundstrahlern arge probleme (abschattung) und mit richtfunk nur unmaßgeblich bessere.

am wichtigsten ist die direkte sichtverbindung, danach kann man eventuell noch was an entfernung zulegen.

umts frequenzen sind sehr anfällig für abschattungserscheinungen, allein ein baum kann schon signifikante probleme bereiten.

(eigene erfahrung)
Perseus
roter Bereich, blauer Bereich? confused1.gif
Sigurd
@Perseus: Schau mal hinter den Link im obigen Thread.

Ich störe euren Basteldrang nur ungern, aber gerade bezüglich WLAN und UMTS muss ich dazu mal einen Kommentar abgeben.
Die vewendeten Frequenzen unterliegen der Kontrolle der BNetzA (ehemals RegTP). Für den Anwendungsfall WLAN sind die Frequenzen im ISM-Bereich angesiedelt und daher für jedermann ohne bauliche Eingriffe verwendbar (das Gerät ist zugelassen).
Wer sendeseitig basteln will, dazu zählt auch die Verwendung von Richtantennen oder Reflektoren zum Senden, braucht eine Zulassung, sprich eine staatliche Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst, welche von o.g. Behörde nach Prüfung vergeben wird (dann ist die Person und nicht mehr das Gerät zugelassen). Und selbst dann muss man noch aus dem ISM-Bereich raus, also die Frequenz wechseln in Richtung der für den Funkamateur freigegebenen Bereiche. Was ihr dann macht ist eure Sache smile.gif, dort ist alles nur Erdenkliche möglich.
Die Verwendung von Richtantennen zum Empfang steht euch natürlich, wie jedem anderen auch, frei! Das ist aber nur effektiv bei Verwendung von getrennten Antennen für Senden und Empfangen, kurz, ohne weitere Bastelei nicht zu bewerkstelligen, wenn ihr euch im Rahmen der Legalität bewegen wollt.
Perseus
Zitat(Sigurd @ 24 Apr 2008, 14:22)
@Perseus: Schau mal hinter den Link im obigen Thread.


Ach das Bild da, klar blush.gif

Zitat
Wer sendeseitig basteln will, dazu zählt auch die Verwendung von Richtantennen oder Reflektoren zum Senden, braucht eine Zulassung, sprich eine staatliche Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst, welche von o.g. Behörde nach Prüfung vergeben wird
*


Und was ist mit der im Link angegeben 100mW EIRP?
Socres
das was sigurt sagte stimmt natürlich das hatte ich auch noch vergessen, aber in der praxis schert sich keine sau, solange ihr das signal nicht verstärkt, was aber eigentlich beiweitem sinnvoller ist als nur ne lustige antenne zum funken zu nehmen.
Sigurd
Errm, also entweder Signal verstärken, oder Antenne modifizieren... oder beides...

Beides verstärkt die Leistung. EIRP wird durch die Modifikation der Antenne deutlich erhöht, da der Antennengewinn im Exponenten steht. Bei der Erhöhung der Sendeleistung verstärkst du auch die Ausgangsleistung an der Antenne, was sich in der Formel für EIRP ebenfalls manifestiert.. Egal was du machst, es ist sendeseitig beides unzulässig! In der Praxis scherts aber dennoch niemanden, solange sich nicht jemand beschwert, oder gar die Leute von der BNetzA holt, was in meinen Kreisen schon öfter vorkam... Son Antennenmast im Garten schreckt dann doch die Nachbarn auf, wenns Telefon mal nicht geht. Auch wenns definitiv kaputt ist, fragen die zuerst an meiner Tür nach mir, schon häufiger vorgekommen... happy.gif

edit: Sachverhalt korrigiert
chelys
Zitat
Bei der Erhöhung der Sendeleistung verstärkst die Ausgangsleistung des Senders


Das stimmt nicht, die Leistung ist dieselbe, sie wird nur auf eine bestimmte Richtung konzentriert. Und da ist das Problem, die maximale Leistung von 100mW gilt für einen Rundstrahler, der das Signal in alle Richtungen kugelförmig gleich abgibt. Nimmt man eine Antenne mit einem Gewinn von sagen wir 12dBi, dann ist die Leistung übertragen auf einen Rundstrahler 1,2 Watt biggrin.gif
Aber solange sich keiner beschwert (zB. wenn irgendwo das WLAN nimmer geht, weil es durch den Richtfunk gestört wird) dann passiert auch nix.

Man kann das umgehen, indem man auf weitestgehend ungenutzte Kanäle umsteigt. Die meisten Geräte nutzen die voreingestellten Kanäle 6 und 10, wenn man Kanal 1 nutzt dürfte sich kaum jemand gestört fühlen (sollte man vielleicht vorher testen, ob sich im genutzten Gebiet jemand auf dem Kanal tummelt)

Zitat
Das ist aber nur effektiv bei Verwendung von getrennten Antennen für Senden und Empfangen

Warum ist das eigentlich so? Es gibt auch kommerziell produzierte Richtfunkantennen, die auf eine Trennung verzichten.
Bei UMTS leuchtet es mir ja ein, da nutzen Up- und Downlink unterschiedliche Frequenzen. Aber bei WLAN?
Sigurd
Das Verfahrten, welches du ansprichst, nennt sich Duplex, eine Frequenz senden, auf der anderen Empfangen. Im Übrigen stimmt deine Rechnung über den Gewinn in keinster Weise, hast wohl im Physikunterricht geschlafen wink.gif

Also: Der Gewinn steht bei der Formel zur Bestimmung der EIRP im Exponenten, man sollte sich von vornherein erstmal um das Verhältnismaß dB Gedanken machen, bevor man anfängt zu argumentieren!

Eine Verstärkung von 20 dB ist eine Verhundertfachung der effektiv abgestrahlten Leistung! Ein Gewinn von 6dB zieht eine Vervierfachung nach sich.

Das heißt: 100 mW EIRP sind erlaubt! Mehr ist verboten!

Im Klartext, bei einer senderseitigen Einspeisung von 50mW kommen bei 12 dB Gewinn am Ende satte 744 mW nach

EIRP = (10^(Gewinn/10))*P(Watt) (stark vereinfacht, Verluste vernachlässigt)

Somit liegst du deutlich über 100mW. Bei 100mW Einspeiseleistung hast du dann 1,6 Watt EIRP an der Antenne. Das reicht, um von Kleinzschachwitz nach Radebeul zu verbinden (Sichtverbindung) und spätestens jetzt fällst du auch der BNetzA auf, wenn sie mit dem Messwagen durch deine Keule fahren smile.gif

Aber wen kümmerts schon, wo doch jeder PLC verwenden kann, eine Technik, die erwiesener Maßen sämtlichen Notfunkverkehr unmöglich macht, aber das ist ein anderer Hut. Wenn ihr derartige Projekte ernsthaft vorhabt, dann möchte ich euch ans Herz legen, eine Prüfung zum Funkamateur abzulegen, bzw sich mit dem Stoff und den Gesetzen eingehend zu beschäftigen. Denn falls in eurer Nachbarschaft ein solcher wohnt, ist er der erste, der es mitbekommt. Sollte es dann noch jemand sein, der bei der Bandwacht mitarbeitet (sind nicht wenige) steht ein später der Messwagen vor der Tür!

Kann passieren, muss aber nicht, ich mal nur ungern den Teufel an die Wand, aber das obige sind die Möglichkeiten, die passieren können, nicht müssen smile.gif
chelys
Zitat(Sigurd @ 25 Apr 2008, 17:47)
Das Verfahrten, welches du ansprichst, nennt sich Duplex, eine Frequenz senden, auf der anderen Empfangen. Im Übrigen stimmt deine Rechnung über den Gewinn in keinster Weise, hast wohl im Physikunterricht geschlafen wink.gif


Möchte mal wissen, was ihr alles im Physikunterricht dran hattet noexpression.gif Na jedenfalls klingen Deine Ergebnisse ja noch vielversprechender shifty.gif Ich war bisher der Meinung, dass der Antennengewinn in dBi einfach nur das Verhältnis zum Rundstrahler ist, und somit die Leistung vergleichen lässt. Weil es so einfach war, hatte ich das einfach nicht hinterfragt

Warum dürfen eigentlich Antennen mit um die 20 dbi verkauft werden, wenn ihre Benutzung realistisch gesehen schon verboten ist? Richtfunkantennen (zB. Yagi) werden doch durchaus eingesetzt. Braucht man dafür eine Sondergenehmigung oder Ähnliches?

noch eine Frage zur EIRP, wie kommt es, dass die Verstärkung der Antenne im Exponenten zur Basis 10 steht? shocking.gif
Sigurd
Zitat
Möchte mal wissen, was ihr alles im Physikunterricht dran hattet


Das kam zwar dran, aber ich bin ein staatlich lizensierter Funkamateur, und habe auch schon selber mehrere Ausbildungskurse geleitet, kann also den ganzen Stoff relativ aus dem FF, inklusive der Vorschriften, die es zu beachten gilt smile.gif

Warum sollten die Antennen nicht verkauft werden dürfen? Bei mir im Keller steht ne Doppelhybrid-Quad mit 26 dB Gewinn, das geht voll ab.
Der Punkt ist: Ich bin als Person zugelassen, in den mir zugewiesenen Frequenzbereichen alles machen zu dürfen, was mir auch nur in den Sinn kommt, solange ich die Gesundheitsgrenzwerte einhalte, damit der Nachbar nicht tot umfällt, weil der Herzschrittmacher versagt oder so. biggrin.gif

Im Falle WLAN ist das Gerät zugelassen, nicht die Person. Deshalb gibt es beim WLAN, wie auch beim CB-Funk und LPD, PMR und den ganzen anderen Kram Vorschriften, dass durch den Besitzer keinerlei bauliche Veränderungen am Gerät zugelassen sind, dazu zählt im Prinzip auch das Erstellen einer Richtcharakteristik durch Verwendung von CDs, Folie, Draht, o.ä.

Empfangsseitig kannst du machen, was du willst, kritisch wirds nur, wenn du das auch sendeseitg verwendest, denn dann kann dir sofort nachgewiesen werden, dass du gebaut haben musst.

dBi ist übrigens das Verhältnis zum nicht existenten isotropen Rundstrahler. Im Prinzip eine Rundstrahlantenne, welche ein Stehwellenverhältnis von 1:1 hat, also sämtliche Energie, die in die Antenne eingespeist wird, wird auch abgegeben. Das ist leider physikalisch unmöglich.
Daneben gibts noch dBW, dBd, dBm, dBu, dBA...... und und und
Tobsen
Zitat
Warum dürfen eigentlich Antennen mit um die 20 dbi verkauft werden, wenn ihre Benutzung realistisch gesehen schon verboten ist?


Wenn du eine Antenne mit langem Kabel verwendest, und das Kabel eine Dämpfung von sagen wir -10dbi hat, dann kannst du eine leistungsfähigere Antenne mit 10dbi mehr als ohne Kabel verwenden. So lange du die maximale Abstrahlleistung nicht überschreitest.
chelys
Genau nach Anleitung gebastelt, mit perfekten 9,5 cm Durchmesser:

bild kann nicht angezeigt werdenbild kann nicht angezeigt werden

und die Leistungswerte sind fast schon beängstigend shifty.gif ohne Antenne finde ich 3, mit Stabantenne 5, mit Stabantenne und Reflektor ca. 7-10 und mit dieser Dose sind es insgesamt ca. 30 Netze noexpression.gif Jetzt brauche ich nur noch eine Gelegenheit, das Ding mal über große Distanz zu testen *freu*
Sigurd
Was für ein Kabel hast du da genommen? (Typenbezeichnung?)
chelys
eine Typenbezeichung habe ich leider nicht mehr, das Kabel war von Winner, das scheint auch nicht mehr im Programm zu sein
abadd0n
Das dünne Kabel sollte RG-316 und das dicke H-155 sein.

#aYd
phanatos
Gibt es eigentlich irgendeine Möglichkeit die Bandbreite, nicht die Reichweite, eines WLANs der Spezifikation 802.11g zu erhöhen?
Ich hab bei 1-20m Entfernung einen Durchsatz von 26 Mbit/s. Also gerade mal die Hälfte des Maximus von 54 Mbit/s. Und das auch nur mit "Afterburner".
sodi
hmm...ob ich aus meiner richtfunkantenne für´s w-dsl (hotspot ca. 100m entfernt) och noch mehr rausholen kann?
chelys
Zitat(phanatos @ 26 May 2008, 22:32)
Gibt es eigentlich irgendeine Möglichkeit die Bandbreite, nicht die Reichweite, eines WLANs der Spezifikation 802.11g zu erhöhen?
Ich hab bei 1-20m Entfernung einen Durchsatz von 26 Mbit/s. Also gerade mal die Hälfte des Maximus von 54 Mbit/s. Und das auch nur mit  "Afterburner".
*

Die Bandbreite schrumpft, wenn man zu weit weg bzw. der Empfang zu schlecht ist. Größere Reichweite ~ besserer Empfang. Aber viel mehr als 26 MBit/s wird man kaum erreichen. Das liegt auch daran, dass die 54 MBit/s netto gar nicht erreicht werden können, zB. wegen der Verschlüsselung. Unverschlüsselt könnte man es fast schaffen, WEP-Verschlüsselung bremst, WPA2 macht die Verbindung oft sogar schon total langsam

Zitat
hmm...ob ich aus meiner richtfunkantenne für´s w-dsl (hotspot ca. 100m entfernt) och noch mehr rausholen kann?

Man kann immer noch mehr rausholen, denn bei Parabolspiegeln kommt es ja doch auf die Größe an shifty.gif
Sigurd
Mit einer Diversity-Schaltung würdest du leicht 54 MBit/s erreichen, das wäre dann 802.11gTurbo. Hierbei werden zwei benachbarte Kanäle benutzt, das verdoppelt die Bandbreite auf 108 MBit/s, netto also rund 50 Mbit/s.

Nachteil: Du brauchst zwei getrennte Module mit jeweils mindestens einer Antenne. Moderne Router futtern das auch locker nach einem Firmware-Upgrade (siehe WLAN-Router im Wu5) allerdings fehlt es meist am zweiten Modul im Laptop no.gif
chelys
Gibt es eine Möglichkeit, an einem Router mit einem Antennenanschluss zwei Antennen zu betreiben (eine Art 'Verteiler')? Dann könnte man eine normale Rundstrahlantenne und eine Richtfunkantenne für einen weiter entfernten Client einrichten.

Da Router mit 2 Antennen ja wahrscheinlich den Diversity-Modus nutzen, könnte man auch eine von beiden mit der Richtfunkantenne betreiben. Dabei geht natürlich der Vorteil durch den D-Modus verloren. Oder liege ich da jetzt falsch?
Perseus
Zitat(chelys @ 28 May 2008, 02:00)
Gibt es eine Möglichkeit, an einem Router mit einem Antennenanschluss zwei Antennen zu betreiben
*


Von den alten Dlinks (624+), Fritzbox (7050) und nen paar mehr weiß ich, dass die ein normales Mini-PCI-WLAN-Modul verbaut haben, das zwei Anschlüsse hat, von denen lediglich einer nach außen geführt ist, sodass das Anlöten einer weiteren Antennenbuchse für den handwerklich begabten keine große Hürde darstellen sollte...
Perseus
Heise hat nochmal nachgelegt und einen einen weiteren Antennenbau-Artikel veröffentlicht.
Luzifer
Wlan.Antenne.Biquad.Bauanleitung.pdf