Wo liegt eigentlich Brügge?
Colin Farrell als Killer mit Gewissensbissen

Originaltitel: In Bruges
Länge: ca. 107min
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Der Ire Colin Farrell ist dem geneigten Zuschauer aus Hauptrollen in Filmen wie „Das Tribunal“, „Daredevil“ „Alexander“ oder der Verfilmung der Serie „Miami Vice“ bestens bekannt. In einer Nebenrolle war er unter anderem in Minority Report zu sehen, wo er als Detektiv Witwer ermittelte.

Nun hat er sich in die Hände des bisher noch unbekannten Drehbuchauthors Martin McDonagh begeben, welcher auch gleich noch die Regie für „In Bruges“ übernimmt.

Die Handlung ist kurz erzählt: Zwei Auftragskiller landen nach der Erschießung eines Geistlichen in Brügge/Belgien. Der Ältere der beiden (namens) Ken, gespielt von Brendan Gleeson (u.A in Braveheart, Harry Potter und der Feuerkelch), ist hellauf begeistert von der historischen Altstadt, die - ganz im Stile der mittelalterlichen Hansezeit - fast vollständig erhalten ist. Also begibt man sich auf Bootstour über die Kanäle des Reien, besichtigt einen Kirchturm und wartet auf den entscheidenden Anruf des Bosses, gespielt von Ralph Fiennes (uA. Schindlers Liste, Roter Drache, Harry Potter).

Colin Farrell in der Rolle des Ray dagegen ist gar nicht begeistert von „Scheiß Brügge“ und beginnt schon aus lauter Langeweile Touristen zu provozieren, als er plötzlich der schönen Chloë begegnet, die aber, wie sich herausstellt, ihr Geld mit Drogendeals und anderen „Gemeinheiten“ verdient.

Man könnte nun nach der ersten halben Stunde denken, der Film entwickle sich zu einer Liebesromanze, doch weit gefehlt. Es folgen wirklich derbe Überraschungen, gepaart mit jeder Menge schwarzem Humor, schrulligen Charakteren und der wunderschön mittelalterlichen Stadt Brügge, welche die eigentliche so eine Art Hauptrolle in diesem Film spielt.

Irgendwie fühlt man sich von der Handlung her schon an den Klassiker Pulp Fiction erinnert, jedoch gerät der Film Etwas zu kurz mit 107 Minuten, für eine detailierte Beleuchtung der durchaus interessaten Protagonisten nimmt man sich nicht viel Zeit und das Ende des Filmes wirkt nicht wirklich schlüssig.

Auch die Filmmusik, welche in Pulp Fiction einen Teil des Mythos ausmacht, fehlt hier fast völlig als Untermalung der Geschehnisse und wäre als ein weiterer Kritikpunkt zu nennen, obwohl hier mit Carter Burwellein wahrer Meister am Werke war.

Dennoch ist der Film ein kleiner Lichtblick am derzeit eher trüben Horizont der Filmlandschaft und ist meiner Meinung nach empfehlenswert für jeden, der auf Filme im Stile Quentin Tarantinos mit aber wesentlich weniger Brutalität steht.

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