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Chino
Zitat
Resümee zum 3. Mensa-Talk mit OB Roßberg

19.01.2004   Rubriken: Wir über uns, Mensen 
 
"Nicht die Vergangenheit verwalten, sondern die Zukunft gestalten."

Unter diesem Tenor stand der Auftritt von Oberbürgermeister Ingolf Roßberg beim dritten Mensa-Talk im Foyer der Mensa Bergstraße am 14. Januar.
Vor zahlreichen interessierten Zuhörern stellte Moderator Mario Thiel den FDP-Politiker vor: Jahrgang '61, Studium an der damaligen Hochschule für Verkehrswesen (HfV), wohnhaft in Dresden-Plauen, seit '89 in der Politik, mit 29 Jahren jüngster Beigeordneter Deutschlands, u. a. Bürgermeister von Radebeul und Beigeordneter in Wuppertal, seit 2 1/2 Jahren Oberbürgermeister der Landeshauptstadt.

Auf die Frage: "Was hat die Stadt von 35.000 Studenten?" antwortete das Stadtoberhaupt: "Die Stadt hat junges, frisches Blut nötig, schon um dem Ruf "Dresden hängt nur am Alten" zu begegnen." Gleichzeitig verwies er nicht ohne Stolz auf die höchste Geburtenrate Dresdens im Vergleich großer Städte.
Die Umzugsbeihilfe von 250 EUR bringe nicht nur den Studenten Unterstützung, auch die Stadt profitiere davon - die Einwohnerzahl steigt und damit die so genannten Schlüsselzuweisungen an die Stadt durch den Freistaat Sachsen.

Ingolf Roßberg ging in der Talk-Runde auf das städtische Finanzloch von 760 Mio. EUR, auf die Einsparungen in Kultur und Verwaltung, die 6.000 Beschäftigten in der Stadtverwaltung, die Querelen im Stadtrat, die Berichterstattung durch die Dresdner Medien, seinen Bekanntheitsgrad bei der Dresdner Bevölkerung und auch auf die "Luftschlösschenbrücke" ein, deren offizieller Baubeginn nun doch im Sommer geplant ist.
Ein weiteres Thema war die von ihm nicht befürwortete Fusion des Theaters der Jungen Generation (TJG), des Dresdner Staatsschauspiels und der Staatsoperette.

Aufgabe Dresdens sei es, nicht nur als schöne Barockstadt seine Bedeutung zu sehen, sondern auch durch Industrieansiedlungen wie AMD im Reigen der wichtigsten deutschen Städte vorn mitzuspielen nach dem Motto: "Nicht die Vergangenheit verwalten, sondern die Zukunft gestalten".
Dazu gehöre auch die Bewerbung um den Titel "Stadt der Wissenschaft" für 2005. Dies sei weitaus mehr als eine Image-Frage, so Roßberg. Dresden ist der größte Wissenschaftsstandort in Ostdeutschland, nicht nur durch die TU, auch mit der TU - und vielen anderen Forschungseinrichtungen. Durch seine frühere Lehrtätigkeit bei den Verkehrswissenschaften fühle er sich mit Lehre und Forschung verbunden. Die Leistungen an der TU Dresden seien es wert, präsentiert und überregional bekannt gemacht zu werden. Er wünsche sich, dass die Studentenzahlen gehalten werden oder weiter steigen.

Dr. Heike Müller
netguru
Ich habe für diesen tollen Bürgermeister Helfer-Wahlkampf gemacht.

Natürlich politisch korrekt und mit Riesenumhang an Material. Je nach dem was für eine Gruppe kam, habe ich etwas abweichend von den Anweisungen "Zurück zur Marktwirtschaft" oder "Freiheit statt CDU" gerufen.

Einige Tourisen haben mich als armen Irren gefilmt, die konnte sich nicht vorstellen, daß in Ossiland einer von der FDP Bürgermeister wird, das gab´s nämlich bei den (in Großstädten) noch nicht.
yocheckit
hatte vermutlich auch sehr guten grund...
Chris
Faktisch regiert doch in DD weiterhin die CDU. Außer dem OB sind doch alle anderen Bürgermeisterämter mit CDU Abgeordneten besetzt. Ausserdem bildet die CDU die größte Fraktion im Stadtrat. Roßberg konnte nur durch eine große Koalition Bürgermeister werden. Was ich eigentlich ziemlich schlapp finde, dass die anderen Parteien keinen Kandidaten auf die Reihe gebracht haben. Aber vielleicht hat es was für sich, wenn der Bürgermeister aus der fast kleinsten Fraktion des Stadtrates kommt.
Warum kein Kandidat z.b. von der PDS kam ist fraglich. Wahrscheinlich hätte sich niemand darauf eingelassen. Die "demokratischen" Parteien, allen voran die Union, boykottieren mit großer Regelmäßigkeit die zweitstärkste Partei in Ostdeutschland. Wirklich demokratisch ist es nicht, sich so einfach mit diesem Siegerdenken "die DDR ist ja schliesslich zu der BRD gekommen und die SED hat sich in PDS umgenannt" über die Interessen einer nicht gerade kleinen Bevölkerungsschicht hinwegzusetzen.
little-giant
QUOTE
Wirklich demokratisch ist es nicht, sich so einfach mit diesem Siegerdenken "die DDR ist ja schliesslich zu der BRD gekommen und die SED hat sich in PDS umgenannt" über die Interessen einer nicht gerade kleinen Bevölkerungsschicht hinwegzusetzen.


hä?