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Vollständige Version anzeigen: Max Prosa. Support: Tex Landstreicher Konzerte - 2. März 2012
scheunedresden
Max Prosa. Support: Tex
Scheune
am Freitag den 02.03.2012
d2m Berlin präsentiert:
Max Prosa
„Die Phantasie wird siegen“ – Tour

„Songs, die einfach sind, ohne simpel zu sein. Musik, die so individuell ist, dass sie aneckt, aber doch universell genug, dass sie berührt.“ (Melodie & Rhythmus)

Treffpunkt ist ein gemütliches Café in Berlin-Kreuzberg. Max Prosa ist bereits da. Er lächelt. Seine Augen strahlen blau und freundlich, als er von den soeben beendeten Aufnahmen zu seinem Debütalbum spricht.
Eine Mischung aus Demut und Stolz liegt in seiner Stimme, während er den Weg dorthin
noch einmal Revue passieren lässt:
Abi mit 17. Abgebrochenes Studium der Physik und Philosophie. Erste Auftritte im
Berliner Untergrund. Entdeckung der Liebe zum Folkrock.
Es folgte der Umzug aus der bürgerlichen Spießeridylle Charlottenburgs in die verdreckte
Gegenwelt von Neukölln. Und die Verpuppung vom in den Tag lebenden Straßenmusiker
zum ernstzunehmenden Künstler mit einem prall gefüllten Rucksack voller Ambitionen.
Hundert Erfahrungen, tausend Erkenntnisse, eine Erleuchtung: Einfahrt in den Zughafen.
„Es ist so unglaublich viel passiert in den vergangenen Monaten“, erzählt Max, nimmt
einen Schluck von seinem Kaffee und ergänzt. „Ich habe so tolle neue Leute
kennengelernt und bin wahnsinnig froh und dankbar, es durch viele glückliche Fügungen
hierher geschafft zu haben.“ Vollkommen ahnungslos, wohin die Reise gehen wird. Doch
wohl wissend, dass dies erst der Anfang ist.
Gerade einmal 21 Jahre ist er alt. Oft wird er daher gefragt, auf welcher Grundlage seine
Texte entstehen, die doch von so viel mehr erzählen, als man in seinem jugendlichen
Alter bereits erlebt haben kann. Anstatt zu antworten, setzt er jedoch bloß dieses
einnehmende Lächeln auf, mit dem er auf der Bühne binnen Sekunden jedes Publikum
für sich gewinnt.
Doch es stimmt schon: Max’ kantige Texte haben nichts zu tun mit adoleszenter
Selbstfindungslyrik und peinlicher Pubertätspoesie, bieten keinen Platz für plumpe
Allerweltsphrasen und Stammtischweisheiten. Stattdessen entwirft Max Prosa surreale
Szenarien voller Emotionen, schildert kleine Geschichten über große Themen und wirft
zwischen den Zeilen neugierige Blicke in eine Welt, die er sich mit seinen wohlgewählten
Worten selbst entwirft. Nie arrogant und verkopft. Stets mit dem unbekümmerten Elan
eines jungen Mannes. Ausgestattet mit einer Stimme, die all die Sehnsüchte fühlbar
werden lässt, die man mit 21 Jahren noch mit Stolz geschwellter Brust vor sich herträgt
wie eine kostbare Trophäe. Akustisch ist das Ganze eingebettet in eine wärmende Neo-
Folk-Ästhetik, die auf verspielte Soundtüfteleien weitgehend verzichtet. Keine
aufwendigen Experimente, keine Effekte, keine Studiospielereien. Das Songwriting steht
im Mittelpunkt. Verletzlichkeit ist Perfektion.

Manchmal wird der musikalische Rahmen lediglich von Akustik-Gitarre und
Mundharmonika gesetzt, manchmal werden die durchdachten Kompositionen liebevoll
durch weitere Elemente wie Hackbrett, Glockenspiel und Streicher-Arrangements von
einer wechselnden „Gemeinschaft der freien musikalischen Liebe“ ergänzt, wie Max seine
musikalischen Mitstreiter gerne zusammenfasst. Doch die gefühlvollen Gitarren-Melodien
bilden stets das Herzstück der Songs, mit denen im Zusammenspiel mit den vielen
musikalischen Ideen, berührenden Vocals und tiefgreifenden Lyrics eine unnachahmliche
Vertrautheit aufgebaut wird, der man als Hörer voll und ganz ausgeliefert ist.
Man nehme nur einen Song wie „Visionen von Marie“, ein Stück über das Für und Wider
der Liebe. Ein Lied mit treibender Akustik-Gitarre, das zum fröhlichen Mitsingen einlädt,
obwohl es mit jeder Zeile schmerzhaft daran erinnert, wie zerbrechlich ein jedes
Gefühlskonstrukt doch ist. Es tut weh, wie Max die kurzen Momente des Glücks besingt,
um sie kurz darauf wieder an den kalten Klippen der Realität zerschellen zu lassen. Und
gleichzeitig tut es so gut, ihn in seiner unnachahmlichen Art und Weise darüber singen zu
hören: „So ein großer Wahn/so ein schlechter Plan/und es fängt von vorne an.“
In „Abgründe der Stadt“ verknetet Max Prosa die vielen Eindrücke der Großstadt zu
einem mitreißenden Gefühl des Verlorenseins. Die reduzierte Instrumentierung stimmt
traurig und suggeriert Einsamkeit, doch die sanften Melodiebögen spenden auch Trost
und legen ihr wärmendes Notengeflecht wie einen schützenden Schleier um die Schultern
der Städter. „Nimm mich raus aus den Abgründen“ singt Max und modelliert mit seinen
Worten voller Zweifel, Angst und Verunsicherung einen Talisman für das urbane Leben im
Hier und Jetzt.

Das Album ist vollgepackt mit Songs, die eine unbändige Zerrissenheit im Herzen tragen.
Eine Zerrissenheit, von der Max sein Publikum auch als Support von Clueso auf dessen
Tour im Frühjahr 2011 überzeugte. Mit einer Stimme, die „vor Lügen taub und vor
Hoffnung blind“ macht. Mit Melodien, die gleichermaßen Trost und Trauer vermitteln. Und
mit Textzeile, die sich um weit mehr als nur um die Dualität der Dinge drehen.

http://maxprosa.de/

http://www.facebook.com/scheunedresden

Beginn: 21:00 Uhr
Location: Scheune www.scheune.org
Adresse: Alaunstraße 36-40, 01099 Dresden
scheunedresden
Ausverkauft!