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Auf Wunsch einer einzelnen Dame wollen wir uns nun einmal mit dem nachhaltigen Einfluss nagenden Getiers auf das Seelenleben der Halter beschäftigen. Diese possierlichen Wesen erwärmen unser Herz, wenn sie uns mit ihren kleinen Knopfaugen anschauen, wenn sie auf ihrem kleinen pelzigen Hintern vor ihrem Fressnapf sitzen und ihr Näschen in die Höhe recken, in der leisen Hoffnung, nach vierwöchiger Abstinenz wieder ein wenig Nahrung zu erhalten. Ach, sie sind so anspruchsvoll. Und so dankbar - tagtäglich beschenken sie ihren Besitzer mit so viel Freude und kleinen braunen Glückstalern, aus denen mit ein wenig Geschick auch modische Ketten und Ohrringe gefertigt werden können.
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Die Haltung eines Heimtieres hat jedoch noch viele weitere positive Auswirkungen auf die Sozialisation des studentischen Besitzers:

1. Gelegentlich passiert es, dass man, gezeichnet vom Suff des Vorabends, das morgendliche Klingeln des Weckers zur unmenschlich früh beginnenden vierten Doppelstunde überhört und nur durch das Bemühen des heimischen Nagers noch rechtzeitig erwacht. Denn dieser hatte schon wieder vergessen, dass 30 cm Abstand zwischen Käfigdecke und Boden zum Sprung in den Tod einfach nicht ausreichen, verursachte so aber, bei diesem wiederholten Versuch, seinem Leben ein Ende zu setzen, ein dumpfes und in diesem Fall schlafbeendendes Aufprallgeräusch.

2. Auch während der Abwesenheit ihres Halters versuchen die Tiere, Herrchen oder Frauchen die Hausarbeit ein wenig zu erleichtern, indem sie von ihrem Käfig aus sorgfältig erlesene Einstreukrümel in alle Ecken des Zimmer schnipsen, die einer besonderen Reinigung bedürfen und andernfalls wohl einfach übersehen würden. Und sie geben ihr Letztes, um den Raum mit einem entspannungsfördernden, beruhigenden Duft anzureichern, der den gestressten Besitzer vor den Folgen einer übermäßigen emotionalen Anspannung bewahrt.

3. Wie oft findet man auch im Kühlschrank interessante, meist auch farbig sehr unkonventionell gestaltete, aber manchmal nur schwer einer Nahrungskategorie zuordenbare Objekte, bei denen man sich über die weitere Verwendung ein wenig unklar ist. Ist die grüne Schicht über dem an Käse erinnernden Gebilde bedenklich oder hat der Hersteller hier nur einen besonderen Kräuterüberzug für geschmackliche Abenteuer hinzugefügt? Zeugt der strenge Geruch der Fleischbällchen von besonderer Würzigkeit oder sollte von einer Weiterverarbeitung abgesehen werden? Auch hier bietet unser treuer Freund seine Dienste an. Als Vorkoster bewahrt er uns davor, Vergammeltes zu verzehren (was nicht nur psychisches Unbehagen zur Folge hätte) oder noch Brauchbares zu entsorgen (was einen stressigen Neukauf erfordern würde), indem er uns den Frischegrad des Nahrungsmittels durch leicht verständliche Reaktionen, wie Erbrechen oder Tod, anzeigt. (Wichtig dabei: nur manche Nager, etwa Hamster, nehmen von Natur aus auch tierisches Eiweiß zu sich, andere müssen erst überredet werden.)

4. Ja sie sind sogar bereit, ihr eigenes Fell zu geben, wenn Herrchen beim Stutzen der jungmännlichen Gesichtsbehaarung ein im Entstehen begriffenes Bärtchen zu sehr kürzte und nun auf ergänzendes Füllmaterial angewiesen ist. Auf diese Weise leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung des Selbstwertgefühl ihres Besitzers.

5. Plagt uns letztendlich nicht auch oft die Langeweile und die damit verbundene Frage, was man nur tun soll, wenn im Fernsehen nur gehirnzellenschädigende Gerichtssendungen laufen, es draußen naß und kalt ist und der Mitbewohner sich seit Stunden mit der aktuellen Tageszeitung auf der Toilette verbarrikadiert hat? Bevor man nun aus lauter Verzweiflung noch auf die Idee kommt, sich mit Fachbüchern zu beschäftigen (die ansonsten gute Dienste als Untersetzter für den wackeligen Wohnzimmertisch leisten) oder gar zu lernen, sollte man lieber die heitere Gesellschaft seines Nagers suchen, der sicher nichts dagegen halt, beispielsweise als kleiner behaarter Pilot die Stabilität einiger selbstgefertigter Papierflugzeuge zu testen.

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die 4 Punkte deuten hoffentlich auf eine Fortsetzung

"..als kleiner behaarter Pilot.."
Da war doch mal was..