In zwei niederbayerischen Legebatterien hat es nach Recherchen des ARD-Magazin "Report Mainz" erhebliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz gegeben. Außerdem seien Hygienevorschriften verletzt worden, teilte die Redaktion vor ihrer Sendung um 21.05 Uhr in der ARD mit. Die Videoaufnahmen aus den beiden Betrieben zeigen demnach "viele, extrem verweste Hühnerkadaver" in den Käfigen. Noch lebende Hühner pickten in ihre toten Artgenossen hinein, hieß es weiter. In manchen Käfigen seien bis zu sieben Hühner in "qualvoller Enge" zusammengesperrt, obwohl solche Käfige mit nur vier Tiere belegt werden dürfen. "Report Mainz" zufolge wurden die Eier aus den betroffenen Betrieben unter anderem von den Einzelhandelsketten Tengelmann, Eurospar und von Kaufhof vertrieben.
Am vergangenen Freitag sei die Kriminalpolizei zu einem der beiden Betriebe zu einer Razzia ausgerückt, habe jedoch keine Unregelmäßigkeiten feststellen können. Die beiden Firmen seien von den Einzelhandelsketten gewarnt worden und hätten die Missstände rechtzeitig vertuscht, behauptet "Report Mainz". Die Staatsanwaltschaft Straubing habe Ermittlungen aufgenommen.
Umweltministerium ordnet Sonderprüfung an
Nach dem Vorabbericht des Fernsehmagazins startete das bayerische Umweltministerium eine Sonderprüfung bei Geflügelbetrieben in rund 30 Landkreisen. Über die Ergebnisse soll bereits am Nachmittag informiert werden, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Bisherige Routinekontrollen, auch bei den beiden Betrieben in Niederbayern, hätten jedoch keine Unregelmäßigkeiten ergeben.
Quelle: tagesschau.de
