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Vollständige Version anzeigen: Gemeinwohl-Ökonomie
Lejanni
am besten beschreibt es dieses video: http://vimeo.com/15277284

weitere informationen hier: http://www.christian-felber.at


ich bin jetzt kein ökonomischer experte, daher meine frage: kann das funktionieren? ist das reine Utopie?
K.rieger
Okay, bei "Erwirtschaftete Überschüsse bestrafen" habe ich aufgehört dem
durchaus attraktiven Mann zuzuhören. Son Schwachsinn sad.gif
Fing aber ganz gut an
Chris
Hat interessante Ideen, allerdings blieb für mich völlig unklar, wie sie dieses Gemeinwohl messen wollen. Und wie sie die Gier des Menschens befriedigen wollen, immer soviel zu nehmen, wie er kriegen kann.
mucci
Was ist eigentlich Ökonimie? Klingt ja etwas esoterisch ...
chelys
Zitat(Chris @ 20 Oct 2011, 00:36)
Hat interessante Ideen, allerdings blieb für mich völlig unklar, wie sie dieses Gemeinwohl messen wollen. Und wie sie die Gier des Menschens befriedigen wollen, immer soviel zu nehmen, wie er kriegen kann.
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genau da ist das problem. wenn der ertrag durch messung erfolgt, gibt es aufgrund deiner zweiten aussage korruption. es muss außerdem zu ungerechtigkeiten und interessenkonflikten kommen.

und warum sollten wir fortschritt erwirtschaften, wenn wir für überschüsse bestraft würden? das ziel wäre ganz einfach mangelwirtschaft.

der marx hat's besser gemacht, und selbst das hat nicht funktioniert. weil der mensch eine heuschrecke ist!
lovehina
Die Bestrafung erfolgt nur für wirtschaftlichen Überschuss, wenn du das Überschussgeld vor Stichtag in gemeinwohldienliche Substitute wie Erhöhen der Mitarbeiterzufriedenheit durch "Koks und Nutten" investierst, erfolgt auch keine Bestrafung.
oder so.
Gambko
Zitat(chelys @ 20 Oct 2011, 10:38)
weil der mensch eine heuschrecke ist!
*


Na ja, da hast du den Charly aber nicht richtig gelesen. Der hatte keinen Sinn für Kulturpessimismus. Und sacht: das Sein bestimmt das Bewusstsein. Heisst für mich: Menschen verhalten sich deshalb wie "Heuschrecken", weil sie gelernt haben, dass es positiv sanktioniert wird, gierig zu sein. Also kann man das auch ändern.

chelys
Zitat(Gambko @ 24 Oct 2011, 11:24)
Menschen verhalten sich deshalb wie "Heuschrecken", weil sie gelernt haben, dass es positiv sanktioniert wird, gierig zu sein. Also kann man das auch ändern.


Woher genau nimmst Du diese Erkenntnis? Noch nie in der Geschichte hat Jemand oder Etwas das ändern können. Menschen haben sich schon immer so verhalten, liegt einfach in der Natur. Uneigennützigkeit? Lol
Chris
Seh ich auch so. Der Mensch ist einfach kein Wesen, das darauf getrimmt werden kann, dass er nicht sein eigenes Wohl im Mittelpunkt hat. Gut ich will nichts verneinen, vielleicht kann man den Menschen innerhalb von einigen Jahrhunderten verändern kann. In den letzten 60/70 Jahren hat es nicht geklappt. Wir leben im Wohlfahrtsstaat (was eine wirklich fantastische Leistung ist), und was machen die Menschen? So wenig wie möglich Steuern zahlen, immer über die faulen Arbeitslosen, Studenten, Azubis, Lehrer, Beamte, Handwerker, Büroarbeiter, Bauarbeiter, Professoren, Akademiker, etc. pp. schimpfen, und brav die wählen, die einem mehr Netto vom Brutto versprechen. Man denkt sich irgendwie: jetzt fallt ihr alle vier Jahre mit eurer Wahl auf die Schnauze, wie wärs, wenn ihr mal eine von den kleineren Parteien wählt, die im Wahlprogramm haben, was ihr wirklich wollt. Ne, nichts. Wie sollen diese Menschen Weitblick lernen?

Hinzu kommt, dass Weitblick (und damit Gemeinwohl) nicht wirklich einfach ist. Man muss dafür eine ganze Menge von Informationen auswerten, die man teilweise gar nicht besitzt. Und selbst wenn man sie besitzt, ist immer eine recht große Menge von Spekulation mit dabei.

Und die letztendlich größte Frage ist: wenn ich einen höheren Lebensstandard haben kann, warum sollte ich mich mit einem niedrigeren zufrieden geben?

Gegenläufiger Standpunkt: es gibt Millionen von Menschen, die arbeiten unentgeltlich und stellen dabei großartiges auf die Beine (Linux, Tafeln, Vereinsarbeit, etc. pp.). Trotzdem würde ich das nicht als uneigennützig bezeichnen. Es gibt vielleicht eine andere Motivation als Geld, aber es gibt immer eine Motivation. Von daher kann das System schon funktionieren.
chelys
Neben der Gemeinnützigkeit... es geht auch um Fortschritt und Wohlstand. Wer würde schon sein Privatleben opfern, 6 Jahre studieren, dann 50 Stunden die Woche arbeiten, wenn er die Früchte dafür nicht ernten darf? Das müssen bestimmte Leute aber tun, damit der Motor läuft
mcnesium
Zitat(Chris @ 24 Oct 2011, 12:38)
Und die letztendlich größte Frage ist: wenn ich einen höheren Lebensstandard haben kann, warum sollte ich mich mit einem niedrigeren zufrieden geben?


hm die frage hast du ja eigentlich mit dem gegenläufigen standpunkt schon beantwortet. was zeichnet denn einen hohen lebensstandard aus? wo ist oben und wo ist unten? 50 stunden die woche arbeiten, um dann im SUV nach hause zu fahren und noch 2h in meinen HDTV fernseher zu glotzen halte ich zb. nicht für besonders hoch.
chelys
Zitat(mcnesium @ 24 Oct 2011, 13:40)
50 stunden die woche arbeiten, um dann im SUV nach hause zu fahren und noch 2h in meinen HDTV fernseher zu glotzen halte ich zb. nicht für besonders hoch.
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Empfinde ich eigentlich genauso. Nur habe ich das Gefühl, dass die Meisten das anders sehen huh.gif
Chris
Zitat(chelys @ 24 Oct 2011, 13:34)
Neben der Gemeinnützigkeit... es geht auch um Fortschritt und Wohlstand. Wer würde schon sein Privatleben opfern, 6 Jahre studieren, dann 50 Stunden die Woche arbeiten, wenn er die Früchte dafür nicht ernten darf? Das müssen bestimmte Leute aber tun, damit der Motor läuft
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Ja wer? Die Diplom-/Magister-Taxifahrer vielleicht. Ich denke beim überwiegenden Teil der Studenten steht die Verdienstaussicht nicht im Vordergrund ihres Studiums. Dann noch 50 Stunden arbeiten: es gibt genügend, die sich für wesentlich weniger ebensolang den Arsch aufreißen. Die tun es auch. Generell halte ich es aber nicht für notwendig, dass wir alle so lange anpacken müssen. Dann läuft der Motor vielleicht etwas langsamer, aber würde uns das jetzt schaden?

Zitat(mcnesium @ 24 Oct 2011, 13:40)
hm die frage hast du ja eigentlich mit dem gegenläufigen standpunkt schon beantwortet. was zeichnet denn einen hohen lebensstandard aus? wo ist oben und wo ist unten? 50 stunden die woche arbeiten, um dann im SUV nach hause zu fahren und noch 2h in meinen HDTV fernseher zu glotzen halte ich zb. nicht für besonders hoch.
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Meiner Meinung nach ist der höchste Lebensstandard, wenn ich frei entscheiden kann, was ich tun will und was nicht. Vermutlich wird sowas auf so 20-30 Stunden Arbeit pro Woche hinauslaufen. Aber wenn ich schon 50 Stunden in der Woche arbeiten muss, dann will ich auch soviel wie möglich davon haben. Und nicht noch mal 10 Stunden fürs Pendeln drauflegen und meine Nachrichten in einer alten Möhre gucken.