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Vollständige Version anzeigen: Die sinnlosen Geisteswissenschaften!?!
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Fuchs
Das Wissenschaftjahr 2007 steht unter dem Motto "Die Geisteswissenschaften. ABC der Menschheit!", wie ihr viele von euch sicher schon in der ad rem gelesen haben.

Für mich der blanke Hohn, genauso wie dieser Artikel! Das letzte Jahr war nicht etwa den Natur- oder Ingenieurswissenschaften gewidmet sondern der Informatik! Also EINER Wissenschaft. Nicht einem ganzen Wissenschaftsbereich! Na gut, handeln sie uns dieses Jahr eben alle schnell mal ab, dann nerven wir die nächsten nicht mehr so.^^

Zitat(ad rem)
Die stiefmütterliche Behandlung der Gesiteswissenschaften in der ersten Runde der Konkurrenz um die Eliteuniversitäten (...) führte als Protestreaktion bereits zu einer verstärkten Repräsentanz in den bundesweiten Medien.


rofl.gif wann und wo soll das denn geschehn sein? Habt ihr davon was mitbekommen? Hab ich denn irgendwas verpasst? Was bitte soll denn "Positive Diskriminierung" (ad rem) sein? Warum weigert sich die Volluniversität Dresden seit Jahren, den Namen TU abzulegen? Warum sind wir NOCH UNCOOLER als die Naturwissenschaftler? Warum gießen Professoren noch Öl ins Feuer? Bin ich einfach nur zu dumm WAS VERNÜNFTIGES zu studieren? Bitte erklärt mir die Sinnlosigkeit meiner Existenz...

Was haltet ihr von diesem stetigen Krieg zwischen den einzelnen Wissenschaftsfeldern? Wie seht ihr das Wissenschaftsjahr 2007 und seine Thematik? Was versprecht ihr euch davon? Ist das "Land der Dichter und Denker" nur noch eine Phrase? Ein Rudiment? Und: ist das gut so?


PS: das einzig witzige an diesem artikel ist die karrikatur! der prof hält die hände wie Phidias immer lol.gif
Bibero
Zitat(Fuchs @ 31 Jan 2007, 12:51)
Ist das "Land der Dichter und Denker" nur noch eine Phrase? Ein Rudiment?
*


Ja

Zitat(Fuchs @ 31 Jan 2007, 12:51)
Und: ist das gut so?
*


Nein
Mimi
Zitat(Fuchs @ 31 Jan 2007, 12:51)
Warum weigert sich die Volluniversität Dresden seit Jahren, den Namen TU abzulegen?


tradition. und der schwerpunkt liegt doch, glaube (!) ich, auch noch auf den technischen und naturwissenschaftlichen studiengängen.
solaris
Dresden ist doch die "Stadt der Wissenschaften". Ich finde, wir sollten uns alle vertragen, denn es zählen hier Wissenschaften alle dazu!
oZmann
Zitat(solaris @ 31 Jan 2007, 13:57)
in 2007
*

pinch.gif jetzt hat sich das bei exma auch schon eingeschlichen
Chris
Ich könnte jetzt natürlich paraderollenmässig die Vorlage
Zitat
Bitte erklärt mir die Sinnlosigkeit meiner Existenz...
aufgreifen, aber wer Fuchs kennt, weiss ja, dass sie die Letzte ist, die ein geisteswissenschaftliches Fach studieren würde, ohne sich über dessen Sinnhaftigkeit bewusst zu sein. Von daher geh ich mal nicht auf die Provokation sondern auf die Informatik ein.

Diese besitzt einen ähnlichen Stellenwert bei den Ingenieurswissenschaften, wie die Geisteswissenschaften bei den Naturwissenschaften. Und in der Gesellschaft ebenso. Der typische Informatiker ist der weltfremde Trottel, mit dem wir auch nur gut befreundet sind, weil er unseren Computer repariert. Den Rest der Zeit soll er bitte in seinem Keller vermodern (so riecht er jedenfalls). Die Informatik an sich wird als eine der jüngsten Wissenschaften auch weder als Ingenieurswissenschaft ("da wird doch nichts konstruiert") noch als Naturwissenschaft ("mit Natur, die man erforschen könnte, hat das gar nichts zu tun"). Vielleicht ist sie ja auch ein Mischwesen aus Natur- und Geisteswissenschaft wie die Psychologie. Insofern gebührt es ihr aber ein ganzes Jahr zu besitzen.

Mit den Geisteswissenschaften verhält es sich ähnlich. Der typische Geisteswissenschaftler ist der rotzfreche Bengel, der trotz seines mittlerweilen ergrauten Bartes und den 317 Semestern immer noch nicht gefunden hat, was er eigentlich sucht. Von Aufhören ganz zu schweigen. Sein eher verrottetes Aussehen (in heutiger Zeit auch als "alternativ" bezeichnet) lässt jeden ehrlich arbeitenden Mann die Flucht ergreifen. Wenn man doch das "GLÜCK" hat, sich mit einem dieser Sorte unterhalten zu müssen, geht die Unterhaltung entweder um Geld, dass er schnorren möchte, Kiffen, denn das macht kreativ, oder irgendein Thema, dass 99,4% der Bevölkerung nicht verstehen.

Ich bin natürlich nicht diesem Vorurteil aufgesessen, trotzdem war ich immer auf der Suche nach einer Antwort auf Fuchs Frage. Zum einen hoffe ich natürlich, dass das Jahr der Geisteswissenschaften vielfach Antwort darauf liefern kann, zum anderen kann ich noch ein bisschen Vorlage liefern.

Da wäre zum Beispiel:
Kinder. Jawoll Kinder - hier geht es um meine Nachkommen. Diejenigen, die meinen Namen später einmal verteidigen und zur Ehre gereichen sollten. Und wer wäre nicht die geeigneste, wenn nicht gar die einzige Lösung für die Ausbildung ebensolcher. Richtig. Die Geisteswissenschaftler. Auch wenn einige von ihnen bei den Naturwissenschaftlern plündern gehen müssen (Mathe, Physik, Chemie ... ), so kommen doch weiterhin die fähigsten Köpfe in diesem Bereich nur mit geisteswissenschaftlichen Hintergrund an unsere Nachfahren. Gut so.

Dann wäre da noch etwas, dass in jeder Erörterung mit Zusatzpunkten belohnt wird. Völkerverständigung. Ohne Geisteswissenschaftler undenkbar. Wer sollte denn sonst die Weltliteratur uns zugänglich machen? Wer sollte dafür sorgen, dass wir die Gesten und Ausdrücke unserer Nachbarn richtig verstehen, wenn nicht diese.

Und wer sollte denn den freien heeren Gedanken weitertragen? Wer sollte denn das gesamte historische Wissen in sich aufsaugen und neue philosophische Ansätze (wohlgemerkt es muss nicht immer allgemeinphilosophisch sein, es kann auch politikphilosophisch oder firmenphilosophisch sein) hervorbringen. Wer sollte das Schöne und Gute sonst hervorheben und hochhalten. Wer sollte, wenn nicht die Geisteswissenschaftler, die Kultur, die Historie und das gemeinschaftliche Wissen erkennen, behalten und vorantreiben.

Und nun zu etwas profanen. Natürlich kann die TUD das technische in ihrem Namen nicht einfach wegwerfen. Zum einen ist gänzlich unklar, bei dem Sparzwang der sächsischen Regierung, ob es überhaupt möglich ist, die Volluniversität zu erhalten, zum anderen klingt UD irgendwie total doof, sieht komisch aus und hat keinerlei Ansehen in der Welt. TUD als Universitätsname und das dazugehörige Logo (dass ohne technisch auch nicht mehr akzeptierbar wäre) sind weltweit bekannt und erfahren dort tiefe Bewunderung.
gewaltfee
Zitat(Fuchs @ 31 Jan 2007, 12:51)
Was haltet ihr von diesem stetigen Krieg zwischen den einzelnen Wissenschaftsfeldern?



also ohne dir ans bein pissen zu wollen, aber irgendwie spricht doch aus deinem post auch nichts anderes, oder?
aber unabhängig davon lassen sich geisteswissenschaften schwerer zu geld machen. sie sind vom rein materiellen standpunkt wesentlich unatraktiver für alle beteiligten (uni, student, absolvent etc.) auf der anderen seite sind sie ein fluchtpunkt (nicht im graphischen sinne) für leute, die die welt für schlecht halten und sich eher ausklinken wollen. entweder die machen ne tischler lehre, oder ein geisteswissenschaftliches studium.
ich hab selber jahrelang so gedacht, und werd das nach dem scheitern meines jetzigen studiums sicher wieder machen. tatsächlich finde ich geisteswissenschaften wichtig für eine gesellschaft, die etwas für den menschen schaffen will. natur- und ingenieurwissenschaften schaffen nur etwas für die technik, letztendlich für materielle dinge. ohne da jetzt eine fundamentalkritik die sicher offtopic ist, folgen lassen zu wollen.
der große vorteil von geisteswissenschaften ist, dass man sie auch betreiben kann, ohne sich in die mühlen der universität zu begeben. und so wahrscheinlich sogar besser. allerdings ist das für alle beteiligten materiell nun völlig sinnfrei.

damit noch einen schönen tag
fee

PS: für alle, die nicht geneigt sind, mich verstehen zu wollen, so wie ich es sage. sprich jene, die da dinge reininterpretieren wollen, die fern jedem menschlichen verstand, auch dem meinen, sind, noch folgender zusatz:
man kann sich auch ohne in die mühlen der universität zu begeben vorlesungen angucken. und nächstens halte ich auch ingenieur- un naturwissenschaftliche fächer für besser lernbar, außerhalb der maschine universität. nur ist man bei denen mehr auf teure technik u.ä. angewiesen.
ich verteufle ing-wis und nawis nicht, halte ihre verwendung jedoch für durchaus zweifelhaft.



PPS: der durchschnittliche mensch ist geisteswissenschaftlich bestenfalls auf dem niveau von kant, eher noch darunter anzusiedeln. einige sogar noch auf dem niveau des alten testamentes. wenn menschen, die sich also seit mindestens 200 jahren nicht weiterentwickelt haben, auf einmal mit technik/waffen/systemen hantieren, die wesentlich mehr gefahren bergen, als die vor 200 jahren, dann ist das gefährlich. die koevolution der wissenschaften ist leider verloren gegangen. was das für auswirkungen auf mensch und umwelt hat, kann sich jeder in den nachrichten angucken.
Chris
Zitat(gewaltfee @ 31 Jan 2007, 14:59)
man kann sich auch ohne in die mühlen der universität zu begeben vorlesungen angucken. und nächstens halte ich auch ingenieur- un naturwissenschaftliche fächer für besser lernbar, außerhalb der maschine universität. nur ist man bei denen mehr auf teure technik u.ä. angewiesen.
*

Diese Aussage halte ich für widersprüchlich. Entweder man zieht einen Nutzen aus der Universität, also hört sich die Vorlesungen an, oder man tut es nicht, und erledigt alles im Selbststudium. Sicherlich gibt es einige Fächer unter den Naturwissenschaften (z.B. Chemie, Maschinenbau), bei denen man auf die Ausstattung der Uni angewiesen ist. Doch ist dies nicht auffallend so stark, wie du es herausheben willst. Es ist meistens nicht mehr als Umgang mit den Arbeitsmitteln und Überprüfung der theoretischen Ergebnisse. Uni ist Theorie, egal für welche Wissenschaft. Und das bedeutet, dass man sich die wirklich wichtigen Lehren auch im Selbststudium mit Büchern beibringen kann.
gewaltfee
ich wollte sicher nicht auf selbststudium hinaus. auch wenn das vielleicht so klingt. prinzipiell braucht man erstens die zeit, sich die inhalte wirklich zu verinnerlichen, und zweitens einen lehrer, der einen leitet. im besten fall kommt noch ein mitstudent hinzu, mit dem man sich kritisch auseinandersetzen kann. mit den mühlen der universität war vor allem die begrenzung des faktors zeit verbunden.
dass das auch für nawis uä gilt, hatte ich geschrieben. die renomierten institute für nawis zeichnen sich durch nen sehr hohen praxisanteil aus, glaub ich... (chemie in berlin, informatik überall...)

was ganz am anfang fehlt, ich aber aufgrund meines denkflusses erst hier einsetze: du hast natürlich recht, aber...

das war auch sicher nicht meine hauptargumentationslinie.

so, damit noch viel spaß
fee
phanatos
Die Informatik ist genauso wie die Mathematik eher eine "Hilfswissenschaft", das heißt sie kann sowohl die Natur- als auch Geisteswissenschaft in ihrer Arbeit unterstützen und das direkt.
Und auch innerhalb der Informatik gibt es verschiedene Diziplinen, die im Einzelnen sich mit anderen Wissenschaften überschneiden, man denke nur an Bioinformatik.

Das gibts aber auch in vielen anderen Wissenschaften, deswegen empfinde ich die grobe Unterteilung in Natur-, Geistes- und Ingeneurswissenschaften für völlig überholt. Eben weil sich viele Wissenschaften weiterentwickelt haben und überschneiden.
Heutzutage muss ein Physiker nicht mehr nur Physiker sein, nein auch Philosoph und Informatiker.

Fuchs hat Recht. Chris auch. Nix ist sinnlos.
gewaltfee
der absehbar letzte post von mir: (offensichltich liegt mir das thema am herzen)

informatik und mathematik als hilfswissenschaft hinzustellen greift zu kurz und ist teil des problems. mathematik ist eher eine geisteswissenschaft, wenn auch streng reglementiert. informatik ist heute in ihren ausprägungen eine wissenschaft für sich, weil menschen nicht in der lage sind digitale daten auszuwerten, wie sie zum beispiel von radar-operierenden satelliten geliefert werden (dafür hat das tharandter institut für informatik ne menge drittmittel kassiert, und damit auch forschungsergebnisse geliefert, die eigentlich in den bereich anderer institute fallen. das geht weit über statistik hinaus).

natürlich muss ein physiker heute philosoph sein. das musste er spätestens seit der atombombe, sogar schon davor. da es aber viele nicht sind, freut man sich voreilig über fortschritte in atomphysik und gentechnik. wenn da wirklich ein moralphilosophisches maß angelegt werden würde, dann wären die wissenschaften tatsächlich wesentlich mehr über holistische bereiche wie die ökologie vernetzt.

meiner radikalen meinung nach (weihnachten abschaffen war auch so eine meinung, insofern nicht als praktikable ad-hoc-maßnahme verstehen), muss man heutige entwicklungen im technsichen fortschritt so lange einfrieren, bis man damit auch umgehen kann. und da ist die emprische wissenschaft im bereich umwelt und gesellschaft gefragt, genauso wie die philosophie... und nur um phido zu ärgern: historiker brauch trotzdem keiner ;P

so, genug der halbernsten albernheit
fee
Silenzium
Zitat(gewaltfee @ 31 Jan 2007, 14:59)
natur- und ingenieurwissenschaften schaffen nur etwas für die technik, letztendlich für materielle dinge. ohne da jetzt eine fundamentalkritik die sicher offtopic ist, folgen lassen zu wollen.
*
Sie schaffen nur etwas für die Technik...eine ziemlich merkwürdige Aussage.
Der erste Faustkeil war auch Technik, das wovor du gerade sitzt ist Technik und die Heizung die dich wärmt ist auch Technik. Die Natur und- Ingenieurwissenschaften versuchen bloß die Welt zu verstehen und sie für die Menschen einfacher zu machen (was natürlich auch wieder einen Haufen Probleme mit sich bringt, aber das ist ein anderes Thema).

Zitat(gewaltfee @ 31 Jan 2007, 14:59)
man kann sich auch ohne in die mühlen der universität zu begeben vorlesungen angucken. und nächstens halte ich auch ingenieur- un naturwissenschaftliche fächer für besser lernbar, außerhalb der maschine universität. nur ist man bei denen mehr auf teure technik u.ä. angewiesen.*
Besser lernbar? Das kommt ganz auf den jeweiligen Charakter an. Das sind einfach zwei paar Schuhe. Der Vorteil bei Natur- und Ingenieurwissenschaften ist, dass es meistens eine eindeutige Lösung gibt, was bei vielen geisteswissenschaftlichen Disziplinen halt eine Interpretationsfrage ist. Dafür kann man mit Auswendiglernen mangelndes Verständnis überhaupt nichts kompensieren. Entweder man hat es geschnallt oder nicht.

Zitat(gewaltfee @ 31 Jan 2007, 14:59)
ich verteufle ing-wis und nawis nicht, halte ihre verwendung jedoch für durchaus zweifelhaft.
*
Klar wird auch mit Technik Mist gemacht, aber wird das nicht auch mit anderen Wissenschaften? Wird nicht auch in den Medien manipuliert und auf den Finanzmärkten jongliert?
Möchtest du auf Herd, Rechner, Mobiltelefon oder Fahrrad verzichten? Sowas wird ja oft als selbstverständlich hingenommen...


Unsere Gesellschaft profitiert von jeder einzelnen Wissenschaft, ich möchte weder auf Technik, noch auf Wort und Schrift, Kultur oder Medizin verzichten.


P.S.: Eigentlich müsste ich mich mal darüber beschweren, dass es noch keine Elektrotechnikjahr gab. Ist ja schließlich auch wichtig genug für ein eigenes Jahr außerhalb der Ingenieurswissenschaften. tongue3.gif
Fuchs
Zitat(solaris @ 31 Jan 2007, 13:57)
Ich finde ganz gut, dass die Geisteswissenschaften auch mal zu Wort kommen, und sicherlich auch in 2007 wieder bahnbrechende Sachen entwickeln, erforschen und entdecken.
*


Soll das Polemik sein???? Wenn ja, hast du gerade Klischees unterstrichen...

Zitat(gewaltfee @ 31 Jan 2007, 14:59)
auf der anderen seite sind sie ein fluchtpunkt (nicht im graphischen sinne) für leute, die die welt für schlecht halten und sich eher ausklinken wollen. entweder die machen ne tischler lehre, oder ein geisteswissenschaftliches studium.

allerdings ist das für alle beteiligten materiell nun völlig sinnfrei.
*


das erste verstehe ich nicht! also die fangen vielleicht ein studium (irgendeins!!!) an, fliegen aber schnell wieder raus... oder was meinst du damit? Denn ansonsten muss ich irgendwie annehmen, dass du GeiWis eben für weniger intelligent als beispielweise Physiker hälst...
das zweite ist natürlich Blödsinn... die meisten der Ingenieure werden einen normalen Job bei einer normalen Firma mit normaler Vergütung bekommen... ihr werdet in der Mittelschicht leben, einen großen Golf fahren... wie wir... wenige werden in Forschung / Wirtschaft groß Karriere machen und reich werden! Wenige von uns werden in Literatur / Medien / Kultur Karriere machen und reich werden...
gewaltfee
vielleicht war es wirklich zu weit gefasst.
ich meinte am ehesten die universitäten, die vergleichsweise wenig drittmittel bei geisteswissenschaften einstreichen können.

und was das erste angeht: neinneinnein.
ehrlich nicht
ich meinte, dass ich viele menschen kenne, die nicht für irgendwelche scheiße verantwortlich sein wollen, oder nicht gesellschaftskonform leben, oder nur nicht nen scheißjob haben wollen, und sich deshalb an aussteigermodelle wie eine handwerkliche lehre (meistens mit holz, oder im bereich pflege) halten. zu diesen gehören auch viele geisteswissenschaftler. ich hätte das selber so gemacht, hätte ich nicht plötzlich die eingebung gehabt, das wüf mich etwas praktischeres besser ist.

nochmal nein
fee

[edit]:

silenzium: sry, ich hatte dich übersehen. um ehrlich zu sein müssen wir darauf gerade nicht verzichten, aber können es, was viele nicht begreifen.
was die lehrmethodik angeht: es muss in erster linie eine form sein, die dem lernenden ermöglicht, das was er lernt wirklich zu verinnerlichen. er muss am ende mit dem thema spielen können.

insgesamt steh ich ja auf hesses glasperlenspiel, insofern mag ich zwar die trennung der wissenschaften so wie sie ist, freue mich aber über jede fachübergreifende erkenntnis. reduktionistische ansätze, die die ursachen allen seins mit der kernphysik finden wollten sind wohl gescheitert
Fuchs
Idea.gif
solaris
biggrin.gif
calypso
Hmpf... ich finde diese Naturwissenschaften-Geisteswissenschaften-Diskussion einfach mal NERVIG. Die Leute, die der Meinung sind Geisteswissenschaften seien sinnlos haben meistens einfach mal NULL Zugang zu Letzteren und lassen sich auch schwer von ihrer Meinung abbringen.
(Ich hab da so meinen Vater im Ohr: Sprachen studieren so viele, da muss man schon BESONDERS gut sein, um überhaupt einen Job zu finden. pinch.gif Jaja, JEDER um die 20 spricht 3 bis 4 Sprachen, aha, dankeschön angry.gif )

Ich habe einen Bekannten (Magister: Politikwissenschaft, Soziologie, Germanistik Literaturwissenschaft), der auf die Frage "Und was macht man dann damit?" schon aus Prinzip nur noch mit sowas antwortet wie: Ich werde überqualifizierter Taxifahrer. Und witzigerweise wollen es die Meisten dann auch gar nicht genauer wissen. Was sagt uns das denn?

Ich bin dafür, dass jeder Student eine Einführungsveranstaltung eines komplett komplementären Studiengangs besuchen sollte (jaja, ich weiß, es gibt shcon Studium Generale, aber etwas so komplett anderes macht man da meist doch nicht), einfach mal um zu sehen, was die anderen da so tun müssen. Und wenn man's nicht versteht... um so besser.... sieht man mal, dass das, was die anderen machen, gar nicht so einfach ist wie man vielleicht glaubt.

hmpf hmpf und nochmal hmpf

und mal noch paar Beispiele:
-hätten sich nicht bein paar Geisteswissenschaftler mal mit der Frage auseinandergesetzt, welchen italienischen Dialekt man in Italien sprechen sollte, dann würden die einander heute noch nich verstehn
-hätte ein Macchiavelli nich über den perfekten Herrscher raisoniert, wären auch einige Dinge in der Geschichte anders verlaufen
yes.gif
Aerin
Zitat(phanatos @ 31 Jan 2007, 15:24)
Die Informatik ist genauso wie die Mathematik eher eine "Hilfswissenschaft", das heißt sie kann sowohl die Natur- als auch Geisteswissenschaft in ihrer Arbeit unterstützen und das direkt.
*


pass aber auf das du bei eher bleibst auch für die mathematik, ja auch die is hin und wieder selbstzweck und das soll auch so bleiben wink.gif
Fuchs
solaris: ich weiß nich, aber wer hat denn hier rumgeningelt wegen Mitteln? Niemand! also den ersten Teil versteh ich nicht! Den hätteste hier gar nicht anbringen müssen. Das wissen wir auch! Der letzte Satz des 1. absatzes suggeriert mir "weg mit den GW von der Uni!" oder seh ich das falsch?
Der zweite absatz ist mir schleierhft. Zitieren? Welche GeiWis kennst du denn, die das tun? Ich hab dir jedenfalls noch nie Nietzsche zitiert. Welchen Sinn soll das haben? Deinen Seitenhieb auf mich hätteste dir sparen können. Sprache ist das was uns zum Menschen macht! Mein brennendes Plädoyer für meine Zunft unterlasse ich hier mal lol.gif das interessiert eh keinen (oder genusowenig wie ein Monolog über den Sinn der höheren Mathematik) ... sollte man uns also alle Mittel streichen? Ich bin ehrlich gesagt schockiert über deine aussagen blink.gif
NEO.POP
Zitat(solaris @ 31 Jan 2007, 16:39)
Ich muss keine Klischees unterstreichen!
*


Nein das brauchst du auch nicht du outest dich gerade als das Paradebeispiel des wandelnden zutreffenden Klischees des arroganten kurzsichtigen Ingenieurs.

Das die Wirtschaft kein Geld in Geisteswissenschaften steckt dürfte klar sein weil die Wirtschaft damit kein Geld verdienen kann. Das sich der Staat immer mehr als Wirtschaftsunternehmen zu sehen scheint hat die Vergangenheit auch gezeigt. Bevor man hier so ein Blödsinn ablässt sollte man sich vielleicht mal etwas mehr Gedanken machen dann würde man vielleicht auch auf die ein oder andere Idee kommen das du vielleicht doch einiges den „Geiwis“ zu verdanken hast und dazu zählt unter anderem das du hier schreiben kannst was du willst, das es eine funktionierende Rechtsordnung gibt, das du wählen darfst und wahrscheinlich auch das du hier (noch) kostenlos studieren darfst. Das wie du sagst die Geiwis so triviale Sachen machen wie Kant oder Nietzsche lesen liegt schlicht und ergreifend daran das da gewisse Grundlagen geschaffen werden müssen, das ist im Grunde wie bei Informatik, ohne Mathe kannst du auch nicht programmieren.
loco
nein sollte man nicht, aber was ich mich frage, warum müssen sich geiwis (fast) immer rechtfertigen? studier doch einfach was du willst, seine berechtigung hat es allemal..
und diese ganzen anspielungen von wegen man studiere irgendwas minderwertigeres als die anderen ist doch einfach nur kindergarten.. und das finde ich genauso dämlich, wie sich manche infe über minfe aufregen.. wink.gif
gewaltfee
ich denke auch, dass wer sich für sein studium rechtfertigt, sich damit gleichzeitig herabsetzt auf die stufe, die einem andere zuweisen.
insofern: up the banner!
oder mit queen: with my sword and head held high!
oder so

ich bin ja auch stolz und arrogant, das dürfen geisteswissenschaftler allemal sein... außer historiker

(wer sein studium gegen andere abgrenzen muss oder heraushebt gehört ebenso in die obere kategorie, er degradiert sich selbst)
solaris
biggrin.gif
solaris
biggrin.gif
NEO.POP
sorry aber rofl.gif
Fuchs
Solaris: auf sowas hab ich keinen Bock! Und mäßige dich mal in deinem Ton, bitte!
loco
wenn sich leute nicht verstehen, wird es haarig..
und für dieses problem sind vornehmlich die geisteswissenschaftler zuständig shifty.gif
Fuchs
herzlichen Glückwunsch zu dieser aktion, solaris blink.gif no.gif shocking.gif yeahrite.gif
solaris
Dessen enthalte ich mich!
sQeedy
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal Chris' Beitrag zur Sprache bringen und unterstreichen. Ich finde er hat eine sehr schöne un umfassende Antwort geliefert. (Musste auch mal gesagt werden. Vermutlich ist deswegen keiner drauf eingegangen.)

Nun zu deinen Fragen, liebes Füxchen...
Zitat(Fuchs @ 31 Jan 2007, 12:51)
Warum weigert sich die Volluniversität Dresden seit Jahren, den Namen TU abzulegen?

Wurde glaub ich schon hinreichend erklärt. Die Ausrichtung ist eben die einer technischen Uni (ja auch offiziell).
Zitat
Warum sind wir NOCH UNCOOLER als die Naturwissenschaftler?

Hey - noch uncooler? Wir sind schon cool, und dann seid ihr einfach ebenso cool, klar? smile.gif
Zitat
Warum gießen Professoren noch Öl ins Feuer?

Weil sie auch nur Menschen sind, wie du und ich.
Zitat
Bin ich einfach nur zu dumm WAS VERNÜNFTIGES zu studieren?

Der Satz führt sich selbst ad absurdum, glaub mir.
Zitat
Bitte erklärt mir die Sinnlosigkeit meiner Existenz...

Wie etwas erklären, was es nicht gibt?
Zitat
Was haltet ihr von diesem stetigen Krieg zwischen den einzelnen Wissenschaftsfeldern?

Ich halte es weniger für ein Krieg, als mehr noch, für ein Geplänkel. Es wohnt dem Menschen inne, sich profilieren und anderen gegenüber abheben zu wollen...
myrmikonos
Aus rein protoholistischer Sicht bleibt die Philosophie die Mutter und der Stamm aller Wissenschaften. Ihr Äste mögen wild in alle Himmelsrichtungen wachsen und wohlmöglich auch überkreuzen, derren Blätter fallen aber alle zum Wohl der Menschen auf den gleichen Boden.
Wer daran zweifelt, sägt mit dem Instrument eines Hexenmeisters. Sie tragen den Mantel der Politik und versuchen Zwist zu schüren. Kurzweilig erkennen wir verschiedene Tendenzen, die sich aus dem Nebel des irrationalen Triebwesen des Menschen ergeben: Machterhaltungspolemiken, Individualismuspredigten, Bestrebungen nach Geld usw. .. so wächst das Moos über die Rinde den Stamm hinauf und der Baum trägt ein sonderlich neues , smaragdgrünes Kleid. Es ist nicht das blutrote, vom Marx gewobene Kleid geworden. Wechseln kann man ja allemal noch, es hatte noch nie etwas von ewigen Bestand.
Die Sinnsetzung bezüglich Geisteswissenschaften an sich vorzunehmen, wäre einer Wertung, einer Zwecksetzung gleichzusetzen und daher eher sträflich. Die Tatsache wird aber von einer anderen Ungeheuerlichkeit überdeckt: die einfache Sumbsumption von Theologie, Philologie, Soziologie, Ethnologie, Psychologie und weitere, so daß diese von der Oberfläche verschwinden. Gerade die Spezialisierungen liefern für die temporäre Thematik der Relevanz konstruktive Theorien/Denkansätze. Natürlich versacken auch diese, wenn man Adorno glauben mag, aber sie sind da. Sei der Anfang mit Georg Simmels Gesellschaftskritik gegeben und der Rahmen bis Niklas Luhmanns Systemtheorie des Kommunikativen handelns. Anders ausgedrückt leben noch viele Mitmenschen nach euklidischen Raum-verständnis, weil es eben einfacher ist nach eigener Horizontvorzeichnung zu leben.
Die Verhexung des Geistes kurbelt sich in der Politik ihren Weg: Forschung, statt Lehre mit Preisgeldern zu fördern ist sehr kurzweilig gedacht und zielt auf Prestige und Machterhalt hinaus. Zudem werden irgendwelche Prominente in der ABC-des Menschen-Seite als "Gesichter für die Geisteswissenschaft" hingestellt. Viel peinlicher geht es nicht. Anstatt sie Daniel Kehlmann, oder einen der großen Literaten, Historiker oder irgendeinen Professor, der mit der Materie vetraut ist, hinstellen, aber das würde den kleingeistigen Rahmen sprengen. Wahrscheinlich regt man sich auf, wenn der Sumpf der Sklavenmoral einen selbst beschmutzt, aber ich belasse es lieber bei einem Cappuccino. Letztendlich würden Argumente versumpfen, oder jemand , wie "solaris" editiert seine Kommentare einfach wieder um. Anders bekommt man es ja auch nicht gezeigt: siehe Politiker. Mal dies mal das, ohne Manifest, Plan, Humanismus.
Wundern braucht man sich also nicht, denn manches verfällt allzuschnell dem Schimmel, den grauen Gedanken niederer Beweggründe. Der Förster erkennt sehr schnell die Krankheiten des Baumes und auch solche Gefahren, die noch gar nicht bekannt sind. Glänzende, kleine Käfer, die am Kern nagen wollen. Was ist mit dem Wurzelbereich? Die Nährstoffe im Boden scheinen auch recht karg. Ausdünnung? Was passiert, wenn der Baum doch stirbt? Die Qual der Ungewißheit! Was ist nun der Sinn, wieso, weshalb warum?
Was sagt uns das? Kehret zurück zur Erde, wenn dein Geist unruhig und dein Herz unsicher ist. Zurück zur Philosophie!

etwas zum lachen: against intellektualismus
sQeedy
yes.gif Des Baumes Früchte fallen meist nicht weit vom Stamm und gründen neue Bäume, Sprößlinge, die neu sind und doch auch Altes in sich tragen.
JoSchu
Zitat(myrmikonos @ 31 Jan 2007, 19:42)
die einfache Sumbsumption von  Theologie, Philologie, Soziologie, Ethnologie, Psychologie

Sprich mir nach: Die Psychologie ist keine Geisteswissenschaft. Sie ist eine Hybridwissenschaft. Sie ist eine Mischung aus Geistes- und Naturwissenschaft. Sie kann nicht mit einem von beiden gleichgesetzt werden.

Und jetzt alle ...
Die Psychologie ist keine Geisteswissenschaft. Sie ist eine Hybridwissenschaft. Sie ist eine Mischung aus Geistes- und Naturwissenschaft. Sie kann nicht mit einem von beiden gleichgesetzt werden.

Brav.
Chris
Danke an Solaris, dass ich der ganzen Diskussion folgen durfte. sad.gif

Dann unterstütze ich loco, ich kenne viele Geisteswissenschaftler, die sich sehr schnell angegriffen fühlen. Keine Ahnung woher das kommt, aus den Erzählungen nehme ich aber mit, dass es scheinbar einige Professoren gibt, die scheinbar noch richtig Öl ins Feuer gießen. Allerdings lehren diese Professoren scheinbar nur bei den GeiWis, von der anderen Seite der Wissenschaft ist mir soetwas nicht bekannt.

Leider bringen die Professoren den Studenten scheinbar bei, dass die NaWis die GeiWis scheisse finden, aber irgendwie vergisst man darauf hinzuweisen, wie man andere schnell und effektiv von dem Nutzen der GeiWis überzeugt.

Dann muss man sich immer eine Abhandlung darüber anhören, dass alle NaWis alle GeiWis scheisse finden etc. pp. Schade, dabei interessiert uns eigentlich nur, was calypso in den letzten beiden Sätzen kurz angerissen hat. So wäre doch höchst interessant, warum gerade die Analyse der italienischen Dialekte durch GeiWis zu einer einheitlichen Sprache in Italien geführt hat. Oder wie Machiavellis Schriften zu einer Veränderung der Welt geführt haben. Oder vielleicht einfach nur, was ein GeiWi mit seinem Studium später machen will oder kann (und man kann nur hoffen, dass die Antwort nicht lautet man könne alles machen).

Auch Myrmikonos führt uns gleich dem, was jeder von einem GeiWi erwarten würde, vor, warum die GeiWis in der Gesellschaft einen schweren Stand haben. Wortgewaltig werden Fremdwörter, Bilder und Anschuldigungen ohne reale Argumente umhergeworfen um sich letzten Endes der gestellten Aufgabe, in diesem Fall die Frage nach dem Sinn der GeiWis, zu entziehen und um letzten Endes aus den eigenen aufgestellten Anschuldigungen die Daseinsberechtigung zu folgern. Ist es das wirklich?
Fuchs
Zitat(Chris @ 31 Jan 2007, 21:22)
Danke an Solaris, dass ich der ganzen Diskussion folgen durfte. sad.gif

Dann unterstütze ich loco, ich kenne viele Geisteswissenschaftler, die sich sehr schnell angegriffen fühlen. Keine Ahnung woher das kommt, aus den Erzählungen nehme ich aber mit,  dass es scheinbar einige Professoren gibt, die scheinbar noch richtig Öl ins Feuer gießen. Allerdings lehren diese Professoren scheinbar nur bei den GeiWis, von der anderen Seite der Wissenschaft ist mir soetwas nicht bekannt.
*


woher ds kommt? weil wir eben permnent ngegriffen werden (siehe nur Überschrift der d rem)! Leider bin ich mit so vielen Ingenieurswissenschftlern berfreundet, dss mir die Sprüche der Profs sehr wohl beknnt sind!

Zitat
Leider bringen die Professoren den Studenten scheinbar bei, dass die NaWis die GeiWis scheisse finden, aber irgendwie vergisst man darauf hinzuweisen, wie man andere schnell und effektiv von dem Nutzen der GeiWis überzeugt.


nein eben nicht! Es gibt kein NWi-GeiWi-Prob, es gibt ein IngWi-GeiWi-Prob und, soweit ich weiß uch ein NWi-IngWi-Prob! Ds sgen mir nicht die Professoren, sondern ich erlebe es tgtäglich n der Uni und im Beknntenkreis...

Zitat
was ein GeiWi mit seinem Studium später machen will oder kann (und man kann nur hoffen, dass die Antwort nicht lautet man könne alles machen).


die frge ist oftmls bloße Provoktion und entsteht us Unverständnis! VIele LEute interessieren sich nicht wirklich dfür! Ich hbe deswegen uf diese Frge immer die gleichen ntworten prt! Wenn sich jemnd wirklich dfür interessiert, frgt er nch und ich ntworte gerne genuer...

sorry wegen dem fehlenden Buchstben...
Phidias
Zitat(sQeedy @ 31 Jan 2007, 19:55)
yes.gif Des Baumes Früchte fallen meist nicht weit vom Stamm und gründen neue Bäume, Sprößlinge, die neu sind und doch auch Altes in sich tragen.
*

Und damit dieses Alte in den Früchten auch als solches erkannt wird gibts den Historiker - guter Pass Squeedy, danke biggrin.gif

Nagut, hab meinen Namen hier oft genug gehört ... geb jetzt auch mal meinen Senf dazu

Damals - in einer Zeit vor dem handelsüblichen Maschinengewehr und der Atombombe (mitte 19. jahrhundert) - sah sich ein recht junger Berufsstand ähnlichen Problemen ausgesetzt, wie die Geiwis heutzutage. Das junge Ingenieurstum, dass sich an technischen Bildungsanstalten und in diversen Tüftlerwerkstätten rekrutierte sah sich dem monolithischen Koloss der alten Wissenschaften - Theologie, Philosophie, usw. - gegenübergestellt. Jeder Absolvent einer dieser Trationdionslinien konnte damals mit gesellschaftlichem Prestige und Anerkennung rechnen. Dem Ingenieur als solchem, der sein Tagewerk auf praktischeren Bahnen verrichtete als die übliche "Wissenschaft", wurde ein großes Maß an Misstrauen entgegengebracht - ja man verschrie sie sogar als Emporkömmlinge und größenwahnsinnige Handwerker.

Die folgenden siebzig bis hundert Jahre brachten eine Gesellschaft hervor, deren Grundfesten verbrennende Motorkraft (entwickelt in den 1870ern von Otto, Daimler und Maybach) und Elektrizität (stark vorangebracht durch die Entdeckung des dynamo-elektrischen Prinzips 1866 von Siemens) waren - Entdeckungen, die komplett an der rigiden Universitätsstruktur vorbeigingen. Hinzu kam die Emanzipation der Ingenieure über Integration diverser allgemein-geisteswissenschaftlicher "Institute" in deren Ausbildungsprozess und die immer weiter voranschreitende kulturelle Aufladung der Technik an sich (Paradebeispiel hierfür ist der Siegeszug des Autos, das sich rein vom Nützlichkeitsfaktor her betrachtet niemals in derart sprunghaftem Maße durchgesetzt hätte - die Triebfedern waren kulturelle Leitbilder von Individualität und Freiheit).

Somit sah sich die "alte Elite" einer "neuen Elite" gegenüber, die in weniger als einem Jahrhundert mehr kulturelle Umbrüche bezweckt hatte, als es hochgradig ausdifferenzierten Theorien jemals zu erträumen gewagt hätten. Man könnte fast behaupten der Emanzipation der Ingenieure wäre eine Degradierung der Geisteswissenschaftler gefolgt, aber an diesem Punkt schaltet sich mein arrogantes Historiker-Ego ein und behauptet steif, dass sich neben den alten Prestigeschienen neue gebildet haben, die lediglich ein höheres Interaktionspotential mit ihrer direkten Umwelt aufweisen - zu deutsch und mal auf nen Punkt gebracht:

Ingenieurswissenschaften und Geisteswissenschaften lassen sich nicht adäquat vergleichen - die Einen entstammen einer Tradition, die versucht direkten Einfluss auf die Umwelt auszuüben, bzw. diese weitestgehend detailgetreu wiederzugeben, währenddessen die Anderen damals wie heute Reflektionsmechanismen menschlicher Handlungsweise unter verschiedenen kulturellen Aspekten darstellen.

Inwiefern jetzt eine dieser Traditionen wichtiger sein soll als die Andere, soll jeder für sich entscheiden, aber nur mal so: Welcher Teil der vielleicht irgendwann mal gefundenen Weltformel verrät dir, warum du das hier gerade gelesen hast? wink.gif

PS:
so - ich weiß, dat sich das letztendlich wie ein werbetext anhört und wenig konstruktives beiträgt, aber was ich hier sehr schön demonstriere (selbstlob is manchmal echt schick, wa? tongue3.gif ) ist der Selbstzweck menschlicher Reflektion ... man muss damit nicht argumentativ 'n besseres standbein finden, oder bessere jobchancen haben - aber wissen warum man gehandelt hat, wie man gehandelt hat, oder zumindest nachzuvollziehen wie dich deine vorfahren in die situation gebracht haben, in der du jetzt steckst, verbessert deine chancen, wenn du der bösen "warum bin ich hier und wat mach ick hier eigentlich?"-frage gegenüberstehst - und bei der hilft dir kein noch so hochtechnisierter Abakus smiley_no.gif

PPS:
Zitat(Fuchs @ 31 Jan 2007, 12:51)
PS: das einzig witzige an diesem artikel ist die karrikatur! der prof hält die hände wie Phidias immer  lol.gif
*

blink.gif was mach ich? blink.gif
tingel
Ein schönes Thema hat Fuchs hier auf die Tagesordnung gesetzt wink.gif Ist es wirklich so, daß die Geisteswissenschaften keinen Einfluß haben und die Natur- und Ingenieurwissenschaften[*] so viel Bestimmen? Der Bundestag besteht zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus Geisteswissenschaftlern.
Ich als Maschinenbauer bin natürlich auch alles andere als unvoreingenommen in dieser Frage. Was mir immer etwas suspekt war ist die fehlende Falsifizierbarkeit geisteswissenschaftlicher Theorien. Deswegen wird dieser wissenschaftliche Bereich auch von vielen eher belächelt - das muß aber nicht mit Geringschätzung einher gehen. Aber diese Unschärfe macht es aber auch schwer, einen herausragenden Geisteswissenschaftler als solchen zu erkennen.
Ein Physiker hat mal gesagt: "Wissenschaft ist entweder Physik oder Briefmarken Sammeln." Da hat er eigentlich fast Recht. Ingenieurwissenschaften sind keine große Wissenschaft im eigentlichen Sinne, das behauptet ja auch keiner ernsthaft, oder? Die Aussage ist so zu begreifen, daß Physik die schärfste Wissenschaft im Sinne von Verifizierbarkeit der aufgestellten Theorien ist. Das bedeutet nun aber nicht, daß sie mehr erklären kann als andere Wissenschaften.
Das Problem vieler Geisteswissenschaften ist auch, daß sie zwar gesellschaftliche Fehlentwicklungen treffend analysieren, beschreiben und erklären, aber leider nur vage Lösungsvorschläge unterbreiten können.
Meiner Ansicht nach ist es wichtig, die interdisziplinäre Forschung zu verstärken. Aber genau das ist ein großes Problem, da eine solche Zusammenarbeit aufgrund der fehlenden gemeinsamen (Fach-) sprachlichen Ebene unendlich schwierig ist.
Aber vielleicht noch mal zurück zu den schlechten Berufsperspektiven für GeiWi's. Jeder weiß ja von vornherein, worauf er sich einläßt. Bei aller Hochachtung, aber es werden in einer Volkswirtschaft eben auch Menschen gebraucht, die Sachen erdenken, erschaffen, unterhalten und irgendwann wieder entsorgen.
Mir stößt auch auf, daß immer mehr Leute nur noch verkaufen und vermarkten wollen, aber die
eigentliche produktive Arbeit (ob nun manuell oder geistig ist dabei gleich) nicht sonderlich hoch anerkannt ist (das geht aber eher in Richtung der BWL/Jura Gelehrten)[**]. Das ist im gleichen Maße unangebracht, wie engagierte geisteswissenschaftliche Arbeit als Spinnerei abzutun.
Letztlich werden die gesellschaftlichen Probleme auf unserem Planeten ja nicht weniger, weswegen genügend Arbeit für die Geisteswissenschaften da ist. Schon Marx hat gesagt: "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert - es kommt aber darauf an, sie zu verändern."

[*] Da zähle ich mal die Informatik mit dazu, weil die genau wie alle anderen Ing-wissenschaften die theoretischen Grundlagen ihres natürlichen Stammlandes (Mathe, Logik) mit gesundem Menschenverstand, Intuition und Spieltrieb zu im Alltag brauchbaren Sachen ummünzt.

[**] Wenn man bedenkt, daß z.B. im Preis trendiger Sportschuhe nur ein sehr geringer Anteil auf die eigentliche Produktion in Fernost, dafür aber sehr viel für die Bewerbung, Präsentation, Verwaltung und die Dividende hier im Westen entfällt, dann wird der Satz vielleicht weniger mißverständlich.
tingel
Zitat(Fuchs @ 31 Jan 2007, 21:38)
...
sorry wegen dem fehlenden Buchstben...

rolleyes.gif
Ähm, der Ingenieur hätte das so gelöst: ein "a" in einem beliebigen Text markieren, kopieren und anstelle auf der Tastatur auf "a" zu drücken, dann STRG-V drücken, um ein "a" hervorzuzaubern.
Chris
Zitat(Fuchs @ 31 Jan 2007, 21:38)
woher das kommt? weil wir eben permanent angegriffen werden (siehe nur Überschrift der ad rem)! Leider bin ich mit so vielen Ingenieurswissenschaftlern berfreundet, dass mir die Sprüche der Profs sehr wohl bekannt sind!

Nun, wenn du weisst, dass IngWi-Profs gegen GeiWis hetzen, dann nehme ich das in meinen Kenntnisstand auf, und sage nur noch, dass ich das Informatik noch nicht erlebt habe. Ich empfinde die Überschrift in der ad-rem "positive Diskriminierung" durchaus nicht als Angriff, sondern als sehr passend. Diskriminierung ist ja eine soziale Benachteiligung von einer Gruppe. Das trifft ja auf die GeiWis zu. Das positiv davor zeugt aber davon, dass wir es eigentlich nicht mit dem üblichen zu tun haben. Und die Wahl der Fremdwörter passt auch wiederum gut zu GeiWis. Aber wie das mit der Interpretation so ist, hat wohl jeder seine eigene.
Zitat
nein eben nicht! Es gibt kein NaWi-GeiWi-Prob, es gibt ein IngWi-GeiWi-Prob und, soweit ich  weiß auch ein NaWi-IngWi-Prob! Das sagen mir nicht die Professoren, sondern ich erlebe es tagtäglich an der Uni und im Bekanntenkreis...
die frage ist oftmals bloße Provokation und entsteht aus Unverständnis! VIele LEute interessieren sich nicht wirklich dafür! Ich habe deswegen auf diese Frage immer die gleichen Antworten parat! Wenn sich jemand wirklich dafür interessiert, fragt er nach und ich antworte gerne genauer...

Scheinbar ist das Problem bekannt. Bloße Provokation aus Unverständnis. Und was wird empfohlen, dass man dagegen tut? Ignorieren und platte Phrasen entgegenschleudern? Nein - nur durch Aufklärung, Ansätze, Wissen und Fakten kann Verständnis geschaffen werden. Meiner Meinung nach festigt genau diese Meinung "der interessiert sich eh nicht dafür, hat keine Ahnung und deswegen müssen wir ihm auch nichts sinnvolles sagen" das allgemeine Bild. Wobei es sicher auch einige GeiWis gibt, die wirklich nichts sinnvolles zu ihrem Studiengang sagen können. Aber die, die es können, sollten es auch tun.

@phidias: Ich gebe zu bedenken, dass früher die Spezialisierungen in keinem Fall so stark waren wie in heutiger Zeit. Wer früher studiert hat, wurde in vielfältigen Disziplinen ausgebildet, wusste sowohl über Theologie als auch über Mathematik Bescheid. Es gab also eher den universellen Gelehrten, als den speziellen NaWi und GeiWi. Diese Entwicklung gibt es auch erst seitdem es die Entwicklung zum Ingenieur gibt.
Silenzium
Zitat(Chris @ 31 Jan 2007, 22:29)
@phidias: Ich gebe zu bedenken, dass früher die Spezialisierungen in keinem Fall so stark waren wie in heutiger Zeit. Wer früher studiert hat, wurde in vielfältigen Disziplinen ausgebildet, wusste sowohl über Theologie als auch über Mathematik Bescheid. Es gab also eher den universellen Gelehrten, als den speziellen NaWi und GeiWi. Diese Entwicklung gibt es auch erst seitdem es die Entwicklung zum Ingenieur gibt.
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Das Problem ist hier eher der schreitende Fortschritt, sowie die begrenzte Aufnahmefähigkeit und Zeit des Menschen. Die heutige Technik (und nicht nur die, ich nehme sie nur als Beispiel) ist so komplex geworden, dass es als einzelner immer schwieriger wird, Schritt zu halten. Auch kann man in einem Leben gar nicht so viel studieren wie man gerne würde, wenn man zumindest die Gebiete einigermaßen vertiefen möchte.
Das was man an Grundstoff vor 100 Jahren sein gesamtes Studium gemacht hat, macht man inzwischen in viel kürzerer Zeit.
Keiner hier wird das Gerät komplett verstehen vor er/sie gerade sitzt. Gleiches gilt für den Dschungel der Finanzwelt oder die Verstrickungen der EU/UNO...
Phidias
Zitat(Chris @ 31 Jan 2007, 22:29)
@phidias: Ich gebe zu bedenken, dass früher die Spezialisierungen in keinem Fall so stark waren wie in heutiger Zeit. Wer früher studiert hat, wurde in vielfältigen Disziplinen ausgebildet, wusste sowohl über Theologie als auch über Mathematik Bescheid. Es gab also eher den universellen Gelehrten, als den speziellen NaWi und GeiWi. Diese Entwicklung gibt es auch erst seitdem es die Entwicklung zum Ingenieur gibt.
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natürlich, genau darum gings ja den "universitätsabsolventen" (die ich in meiner unglaublichen dreistigkeit wohl unter "geiwis" subsummiert hab rolleyes.gif ) - die hatten bis dato quasi ahnung von allem, aber was die entwicklungsfront betrifft kam von denen herzlich wenig - ganz im gegensatz zu den ingenieuren, die eher "fachidioten" waren und empirisch drauflos gebastelt haben (die theorie hinkte der praxis also effektiv hinterher) ... faszinierend wirds dann später vorm 2. WK wieder, da dürften universitäre theorie und ingenieurstechnisches praxiswissen wieder näher zusammengeführt worden sein - allerdings muss ich zugeben, dat ick mich da noch nich so auskenne sad.gif

was das aber mit meinem versuch ne existenzberechtigung für die geisteswissenschaften anzudeuten zu tun haben soll bleibt mir schleierhaft - dass es keine zwei harten gleise nebeneinander gibt düfte glaub ich jedem klar sein, gewisse grauzonen wie z.B. die bereits erwähnte, moderne psychologie lassen sich da ja nicht konkret einordnen, aber es geht hier ja auch nich darum die grenzen der verschiedenen wissenschaftsbereiche zu definieren, oder verschiedene detailfragen über die entwicklung der modernen spezalisations-gesellschaft zu klären, sondern zu versuchen den geisteswissenschaften irgendnen sinn zuzuordnen - und dafür sollte man meiner meinung nach beachten, dass der "paradigmenwechsel" (NaWi -> umwelt+greifbare realität / GeiWi -> reflektion diverser kultureller aspekte) zu einer ausgangslage geführt hat, die jeglichen objektiven vergleich unmöglich macht yes.gif

so, dat soll euch jetz aber nich vom munter-flockigen weiterdebattieren abhalten: rohr frei biggrin.gif
gewaltfee
ich freue mich, dass ich ein-zwei menschen zu hochqualifizierten beiträgen getrieben habe. chris gebe ich noch zu bedenken, dass phidias durchaus recht hat. die spezialisierung tritt sofort und genauso abgegrenzt auf, als die ingenieurwissenschaften etabliert werden.

ich als streng genommen ingenieurwissenschaftler (wer auch immer uns da hin getan hat), bekomme recht viel von der integration anderer wissenschaftsgebiete mit, und es gibt auch professoren, die ein perfektes beispiel abgeben. meine fächer umfassen die elementare biologie und chemie, die angewandten wissenschaften, angewandte mathematik, ökologie und englisch. und das nur in diesem semester. dazu hatte ich die freude ökologie bei professor dudel zu hören. der schafft es eindrucksvoll die verschiedenen wissenschaften, einschließlich der philosophie, zu verknüpfen.

leider ist mit diesem genius auch gleichzeitig das problem vor augen geführt, welches silenzium ansprach: der man redet leider so schnell und so weit verknüpft, dass es schwer ist ihm zu folgen.

ich bin immernoch der meinung das abstellen des zeitfaktors wesentliches element in der schaffung einer universal und sorgfältig funktionierenden methodik nötig ist. ich habe die geisteswissenschaften abgelehnt, weil ich dort wissen produziert und eingetrichtert bekommen hätte, was niemandem weiterhilft. ich habe naturwissenschaften abgelehnt, weil das wissen auch niemandem mehr weiterhilft, sondern die welt nur schlechter macht. (nichts persönliches, nur ist das mit objektiven daten zu unterlegen und jedem der mir an den kopf werfen will: möchtest du etwa drauf verzichten, bin ich geneigt mit ja zu antworten)
als förster werde ich etwas gutes für den menschen tun können, vielleicht sogar zusätzliches wissen produzieren, aber das ist nicht nötig, solange das vorhandene nicht ankommt.
die ultimative frage ist doch, wo wollen wir hin?
irgendein schlauer römer, seneca oder ähnlich, meinte schon: kein wind ist günstig, wenn man nicht weiß, welchen hafen man ansteuert.
ich glaube eine für alle menschen gültige antwort können nur geisteswissenschaftler formulieren (die antwort geben müssen die menschen selber).

daher ist es wichtig, dass sich dieser formulierten antwort (und sei es der kantsche imperativ) auch viele anschließen. so lange die nawis ihre augen davor verschließen, was ihre forschung anrichtet, die ingwis von ihren fähigkeiten geblendet werden, was sie tun, und die geiwis in ihrem elfenbeinturm ihre augen einfach abwenden (die historiker mal ausgenommen, weil es gerade 'in' ist, geschichtsinteressiert zu sein, siehe hitlers helfer uä oder auch 300 uä). die deutungshoheit über die welt wird aus philosopischer sicht geübt, ob das dem ausübenden bewusst ist, oder nicht. ich habe das schon in einem anderen thread geschrieben, aber anders formuliert:
wenn die tatsache, dass nicht alle lebewesen so behandelt werden, wie sie es verdienen, und auch eine entsprechende richtschnur so allgemein anerkannt wäre, wie es die gesetze der freien marktwirtschaft wären, dann wäre diese welt eine andere. forschung würde in andere richtungen verlaufen. das der freie markt ganz offensichtlich bisher daran gescheitert ist, die welt zu verbessern, müssen diese anderen gesetzmäßigkeiten gefunden/gesucht!! werden. die geisteswissenschaftler haben sich jedoch nach dessen entdeckung offensichtlich selbst beschnitten.

in den letzten 5 jahren haben leider meine fähigkeiten so etwas schön zu formulieren nachgelassen, aber ich werde mich in zukunft wieder mehr mühen.

einen schönen abend noch
fee

[edit]: wenn es nicht klar sein sollte: ich befürworte multidisziplinäre ansätze, ich lehne grauzonen nicht ab. ich bin aber der meinung, dass sich die einzelnen wissenschaften durchaus aus der grauen masse rauskristalisieren und alle ihre berechtigung haben. jedoch hinken die geisteswissenschaften in der wahrnehmung weit hinterher und sollten insofern momentan mehr priorität genießen.

[edit2]:vielleicht setze ich auch das falsche ziel vorraus, dass man so viele menschen wie möglich glücklich machen sollte, ohne die kosten auf andere abzuwälzen. dann wäre es der erste weg, selbst glücklich zu werden, denn ein verbitterter mensch hat noch niemanden glücklich gemacht. daher sollte man das tun, was man für richtig hält, denn nichts erfüllt mich mehr mit wut, als wenn ich dinge tue, von denen ich weiß, dass sie nicht gut sind. vielleicht ist das garnicht das falsche ziel...
MaxwellDemon098
Ach diese blöden Vollunis. Wieso wurde das eigentlich eingeführt? Muss doch jedem klar sein, dass es behämmert ist inner traditionell mat-nat Uni was geisteswissenschaftliches zu sturdieren. Ich würde fürn Mathe-Studium auch ni nach Bamberg gehn...Ich bin für getrennte Unis und für interuniveritäre Korrespondenzen, war zur Zeit der Dichter und Denker auch so. Da braucht sich niemand beschweren, dass er vernachlässigt wird und kann ne bessere Ausbildung genießen, da die jeweilige Minderheit nicht noch finanziell ausgehalten werden muss.
drölf
was einige hier für merkwürdige minderwertigkeitskomplexe haben?!!
die informatik hatte ihr "jahr der informatik", was eigentlich von den meisten entweder nicht wahrgenommen oder verlacht wurde.

jetz kriegen die geiwis ihr jahr der geiwis und außer den geiwis interessierts eh niemanden.
trotzdem wird rumgemosert, dass das ja ne ganz fiese verallgemeinerung und verunglimpfung der tollen geisteswissenschaften ist.

was sie nicht bedenken: für ingeneurswissenschaften gibts garkein jahr. nichtmal nen tag...
"jahr der fluidtechnik", "jahr der automatisierungs- und regelungstechnik", " jahr der feinwerktechnik", "jahr des wasserbaus", "jahr der vermessungstechnik"

nee... gabs ned ... und warum? weils eh niemanden interessiert hätte

schon die informatik war für das durchschnittsbrot zu hoch und wurde so lächerlich dargestellt, dass sich wieder der protest regte, das sei überhaupt keine informatik


jetz gibts n jahr der geiwis und wie üblich wären 99,9% der weltbevölkerung damit überfordert. also wird das ganze zusammengefasst und ins lächerliche vereinfacht, damit wenigstens jeder, der mal faust gelesen hat, sich mit geiwis irgendwie identifizieren kann.

passt natürlich auch keinem. rolleyes.gif

da stellt sich die frage, was wollen die geiwis eigentlich?
Chris
Die Fakten sagen:
26% aller Studenten sind GeiWis (ca. 350.000)
Davon studieren 95.000 Germanistik, 49.000 Anglistik und Amerikanistik, Geschichte 37.000 und Romanistik 23.000. Das sind etwas mehr als 58% aller GeiWis auf sagen wir, sehr bodenständigen (bekannt aus Film, Funk und Fernsehen, aber besonders aus der Schule) geisteswissenschaftlichen Fächern.
Eingeführt wurde der Begriff übrigens erst Anfang des 19ten Jahrhunderts in England, in Deutschland wurder er erst um 1880 populär. Soviel zu MaxwellDemon098 der versucht irgendwelche nichtexistenten Parallelen zur Vergangenheit zu ziehen. Im Übrigen ist gerade der Vorteil einer Volluniversität, dass man interdisziplinär in NaWi und GeiWi ausgebildet werden kann. Das entfällt bei einer universitären Trennung. Zumal die wenigstens Städte mehrere Universitäten unterhalten.

@drölf:
Wissenschaft ist nunmal für das Durchschnittsbrot zu hoch. Sonst würde ja jeder studieren. Hinzu kommt, sogar für den Wissenschaftler selbst, dass man nicht in jedem Fach Ahnung haben kann, und der Einstieg in unbekannte Fächer auf hohem Niveau nicht möglich ist. Und natürlich kommt es dir lächerlich vor, wenn du davon Ahnung hast. Aber den meisten nicht.
Fuchs
nö du hast absolut recht mit dem was du sagst, Silenzium! Wieso stellst du da die Frage, was GeiWis wollen? Na logen is das den meisten Leuten pupe...

ich glaube auch, dass ich oft falsch verstanden wurde. Ich wollte mit diesem Thred nicht rumningeln und heulen, polarisieren oder verurteilen oder sonst wat! Ich wollte einfach nur ne Diskussion anregen! Ich hab doch nix gegen IngWis (sonst verlier ich noch meinen Job bei eXma)

Ich freue mich über die zusatnde gekommene DIskussion und dass sie ohne großartiges Umgeflame vonstatten geht smile.gif

Zitat(tingel @ 31 Jan 2007, 22:18)
rolleyes.gif
Ähm, der Ingenieur hätte das so gelöst: ein "a" in einem beliebigen Text markieren, kopieren und anstelle auf der Tastatur auf "a" zu drücken, dann STRG-V drücken, um ein "a" hervorzuzaubern.
*


das hat der bekloppte GeiWi in seinen vorherigen Posts auch gemacht, aber dann stand das real life vor der Tür und hat mich abgeholt! Da hatte ich keine Zeit mehr! In deinem Falle allerdings hätte der GeiWi den Edit-Button gedrückt um keinen Doppelpost zu hinterlassen wink.gif

wenn du von fehlender Falsifizierung und Verifizierung geisteswissenschaftlicher Theorien sprichst, dann hast du echt keine ahnung von der Materie lol.gif das is nich böse gemeint, aber natürlich falsifizieren und verifizieren wir! Sogar ständig! Die Emperie is ein wichtiger Bestandteil meiner beiden Studienfächer! Natürlich gibt es ein falsch und ein richtig bei uns. Wo kommen diese Klischees her?
Und antworten haben wir viele, nur wenn ich sehe was besipielsweise die Lobbyisten und Frau Kanzlerin gerde in Brüssel tun (Stichwort Emission), dann wird mir wieder klar, dass darauf niemand bock hat, weil es doch immer einfacher ist beim alten bequemen zu bleiben...

Chris: und wieviel absolventen???? ich finde das is wichtiger...
Bibero
Vielleicht geht es den Geisteswissenschaftlern um Respekt.

Das Jahr der Geisteswissenschaften ist an sich ein Scherz (und zwar kein guter), wenn es vorher, dank Einstein, ein Jahr der Physik und dann eins der Informatik gab... Das ist eine Beleidigung, und nichts anderes!
Und wenn Frau Schavan beeindruckende 64 Millionen Euro für ein solches Jahr verteilt, dann ist das nur noch blanker Hohn - nur zum Vergleich: die Universität Erlangen-Nürnberg alleine (!) hat im Jahr 2005 über 71 Millionen Euro nur für Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaften eingesammelt.

Ich werde übrigens nicht begründen, warum ich Geisteswissenschaften so wichtig finde... Solange nicht jeder die Relevanz derselben von alleine erkennt, wird sie jedenfalls noch gebraucht.

Jetzt munter weiterdiskutieren, ich wollte nur nochmal drauf aufmerksam machen, worum es Fuchs (meines Verständnisses nach) ging.
Fuchs
du bist geil!
Niveau
Man hörte es aus Senatskreisen ja bereits vor zwei/drei Wochen, nun steht es in der Zeitung: Dortmund soll Technische Universität werden.

Um ganz genau zu sein: In der Zeitung steht es gäbe an der Uni Gedanken dazu und die Wirtschaftsförderung würde es sehr begrüßen - übersetzt heißt das, dass das Rektorat den Beschluss schon in der Schublade liegen hat.

Die Gründe für die Umbenennung sind einleuchtend: Geld. Es würde mehr Fördergelder von Bund und Land geben. Ausserdem könnte man die Uni dann neu ausrichten. Zur Zeit scheuen sie sich aber noch davor die Geisteswissenschaften über die Klinge springen zu lassen beziehungsweise zu überzeugen, dass sie eigentlich keiner braucht.
MaxwellDemon098
pruuuuuuuust.

chris: [URL= http://de.wikipedia.org/wiki/Dichter_und_Denker]googlen[/URL] kann ich auch.
damit hat alles wieder seine ordnung. wo ist denn da etwas nicht parallel?
der ganze thread beweist ja auch irgendwie dass es mit der interdisziplinären zusammenarbeit auch anner volluni nicht so weit her ist.
Zappelfry
Zitat(Bibero @ 01 Feb 2007, 11:32)
...

Ich werde übrigens nicht begründen, warum ich Geisteswissenschaften so wichtig finde... Solange nicht jeder die Relevanz derselben von alleine erkennt, wird sie jedenfalls noch gebraucht.
...

*


rolleyes.gif

edit für fuchs: einerseits wird sich daran erregt, dass den geisteswissenschaften nicht der respekt entegengebracht wird, den die gewis ihrer meinung nach verdienen, andererseits ist sich bibero zu schade zu erklären, wofür sie überhaupt respekt verdient haben.

Fuchs
lol grad im Radio:

Zitat
jeder 3. Studienabsolvent tritt als Praktikant ins berufsleben ein. darunter sind auffällig viele Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaftler. Über die Hälfte der Praktikumsplätze sind ohne Bezahlung


bildet die Uni einfach nur ZU VIELE GeiWis, KuWis, Sozis aus????
Zappelfry
Ist das eine rhetorische Frage?
Fuchs
ganz und gar nicht!
Zappelfry
Ganz oberflächlich betrachtet: Ja. Wenn man dem Radio Glauben schenken kann, dann gibt es für die Genannten keine Verwendung, jedenfalls nicht in der Form, in der sie von den Universitäten abgehen. Momentan sind Arbeitgeber eben in der Lage, sich die Rosinen herauszupicken, und da fallen viele durch das Raster.
Fuchs
siehste! Ich denke aber, dass es Verwendung für sie gibt, nur kein Geld! Wenn mn ml überspitzt: Schick in jedes "Prekariatsviertel" 5x soviele Sozialarbeiter wie jetzt! Führt zu weniger Babyleichen! Interessiert aber keinen und is kein Geld da! So einfach is das für mich!

Trotzalledem sollten nicht soviele Leute immatrikuliert werden! Es gibt nunml auch ein haufen Vollpfosten, die irgendwie den arsch an die Wand bekommen und mit ach und Krach ihr Studium schaffen! Is nunmal so! aber das ist ein gesamtuniversitäres Problem oder???
Hoffi
Zitat(myrmikonos @ 31 Jan 2007, 19:42)
Aus rein protoholistischer Sicht bleibt die Philosophie die Mutter und der Stamm aller Wissenschaften. Ihr Äste mögen wild in alle Himmelsrichtungen wachsen und wohlmöglich auch überkreuzen, derren Blätter fallen aber alle zum Wohl der Menschen auf den gleichen Boden.
Wer daran zweifelt, sägt mit dem Instrument eines Hexenmeisters. Sie tragen den Mantel der Politik und versuchen Zwist zu schüren. Kurzweilig erkennen wir verschiedene Tendenzen, die sich aus dem Nebel des irrationalen Triebwesen des Menschen ergeben: Machterhaltungspolemiken, Individualismuspredigten, Bestrebungen nach Geld usw. .. so wächst das Moos über die Rinde den Stamm hinauf und der Baum trägt ein sonderlich neues , smaragdgrünes Kleid. Es ist nicht das blutrote, vom Marx gewobene Kleid geworden. Wechseln kann man ja allemal noch, es hatte noch nie etwas von ewigen Bestand.
Die Sinnsetzung bezüglich Geisteswissenschaften an sich vorzunehmen, wäre einer Wertung, einer Zwecksetzung gleichzusetzen und daher eher sträflich. Die Tatsache wird aber von einer anderen Ungeheuerlichkeit überdeckt: die einfache Sumbsumption von  Theologie, Philologie, Soziologie, Ethnologie, Psychologie und weitere, so daß diese von der Oberfläche verschwinden. Gerade die Spezialisierungen liefern für die temporäre Thematik der Relevanz konstruktive Theorien/Denkansätze. Natürlich versacken auch diese, wenn man Adorno glauben mag, aber sie sind da. Sei der Anfang mit Georg Simmels Gesellschaftskritik gegeben und der Rahmen bis Niklas Luhmanns Systemtheorie des Kommunikativen handelns. Anders ausgedrückt leben noch viele Mitmenschen nach euklidischen Raum-verständnis, weil es eben einfacher ist nach eigener Horizontvorzeichnung zu leben.
Die Verhexung des Geistes kurbelt sich in der Politik ihren Weg: Forschung, statt Lehre mit Preisgeldern zu fördern ist sehr kurzweilig gedacht und zielt auf Prestige und Machterhalt hinaus. Zudem werden irgendwelche Prominente in der ABC-des Menschen-Seite als "Gesichter für die Geisteswissenschaft" hingestellt. Viel peinlicher geht es nicht. Anstatt sie Daniel Kehlmann, oder einen der großen Literaten, Historiker oder irgendeinen Professor, der mit der Materie vetraut ist, hinstellen, aber das würde den kleingeistigen Rahmen sprengen. Wahrscheinlich regt man sich auf, wenn der Sumpf der Sklavenmoral einen selbst beschmutzt, aber ich belasse es lieber bei einem Cappuccino. Letztendlich würden Argumente versumpfen, oder jemand , wie "solaris" editiert seine Kommentare einfach wieder um. Anders bekommt man es ja auch nicht gezeigt: siehe Politiker. Mal dies mal das, ohne Manifest, Plan, Humanismus.
Wundern braucht man sich also nicht, denn manches verfällt allzuschnell dem Schimmel, den grauen Gedanken niederer Beweggründe. Der Förster erkennt sehr schnell die Krankheiten des Baumes und auch solche Gefahren, die noch gar nicht bekannt sind. Glänzende, kleine Käfer, die am Kern nagen wollen. Was ist mit dem Wurzelbereich? Die Nährstoffe im Boden scheinen auch recht karg. Ausdünnung? Was passiert, wenn der Baum doch stirbt? Die Qual der Ungewißheit! Was ist nun der Sinn, wieso, weshalb warum?
Was sagt uns das? Kehret zurück zur Erde, wenn dein Geist unruhig und dein Herz unsicher ist. Zurück zur Philosophie!

etwas zum lachen: against intellektualismus
*


man sollte Gewis für solche texte bzw posts bzw deren erläuterung Tribut zollen..
lusch3
mit nen bisschen mut fürs unbekannte und dem willen zum verständnis blickt man da auch durch biggrin.gif
Zappelfry
Zum 1. Abs.: Ich stimme zu, Geld regiert die Welt.

Zum 2.: Richtig, würde vielleicht auch die Qualität der Lehre heben. Andererseits: Geschafft ist geschafft ;D
Brownie83
Zitat(Fuchs @ 01 Feb 2007, 14:51)
siehste! Ich denke aber, dass es Verwendung für sie gibt, nur kein Geld!

Trotzalledem sollten nicht soviele Leute immatrikuliert werden! Es gibt nunml auch ein haufen Vollpfosten, die irgendwie den arsch an die Wand bekommen und mit ach und Krach ihr Studium schaffen! Is nunmal so! aber das ist ein gesamtuniversitäres Problem oder???
*

Das Problem ist aber, daß den Politikern die Quote, der Abiturienten, die sich für den Weg Universität entscheidet, noch nicht reicht. Also läuft alles darauf hinaus, daß bald noch mehr "Vollpfosten" studieren werden. Und da die Zahlen der sich immatrikulierenden Ingenieure abnimmt, werden sich noch mehr in die GeiWi flüchten, weil das ja "einfacher" ist...
lusch3
ne, die quote der studienbeginner ist schon in ordnung, nur die quote der (erfolgreichen) studienabgänger ist nicht ausreichend, weder fürs öffentliche leben, noch für die wirtschaft.
drölf
Zitat(Chris @ 01 Feb 2007, 11:07)
@drölf:
Wissenschaft ist nunmal für das Durchschnittsbrot zu hoch. Sonst würde ja jeder studieren. Hinzu kommt, sogar für den Wissenschaftler selbst, dass man nicht in jedem Fach Ahnung haben kann, und der Einstieg in unbekannte Fächer auf hohem Niveau nicht möglich ist. Und natürlich kommt es dir lächerlich vor, wenn du davon Ahnung hast. Aber den meisten nicht.
*


ich verstehe nicht allzuviel von informatik. ich kann ein wenig in den gängigen programmiersprachen proggen und meine mathekenntnisse sind ganz nett

trotz meiner unkenntnis der informatik fand ich die aktionen lächerlich.

medieninformatik schien nur aus 3D-filmchen zu bestehen, in der stadt hingen merkwürdige plakate, wo verwackelte beine von sprintern zu sehen waren mit dem spruch "dank informatik" drunter. noexpression.gif

ich rätsel ja bis heute noch, wie das zu verstehen ist. hat die informatik die stopuhr erfunden? den laufstil optimiert, oder entstand das plakat durch 1 mio mal dev/random/ farbwerte zufällig?

was kommt bei den geiwis? yeahrite.gif

n foto einer rauhfasertapete und drunter steht "dank philosophie" ?

wenn eure fakultäten dadurch keine extra fördergelder einstreichen, will ich einfach wissen, was ihr geiwis mit nem jahr der geiwis wollt bzw davon erwartet

oder was erwartet ihr, wenn jede einzelne disziplin gesondert abgehandelt würde?
Bibero
Zitat(Zappelfry @ 01 Feb 2007, 13:43)
rolleyes.gif

edit für fuchs: einerseits wird sich daran erregt, dass den geisteswissenschaften nicht der respekt entegengebracht wird, den die gewis ihrer meinung nach verdienen, andererseits ist sich bibero zu schade zu erklären, wofür sie überhaupt respekt verdient haben.
*


Gut. Den Zusammenhang versteh ich zwar nicht (Bibero ist nämlich gar keiner von der Geisteswissenschaftlern) aber ich will es mal so sagen:
Wer wären wir ohne Geisteswissenschaftler?
Oh Mist, ist ja ne geisteswissenschaftliche Frage, und ohne die Geisteswissenschaftler hätten wir ja gar nicht gelernt so ne Frage zu stellen, geschweige denn sie zu beantworten.
Oh Nein! Lernen? Schon wieder so was was mit Geist zu tun hat... Naja, zum Glück haben wir ja Psychologen, die uns ganz glaubhaft versichern, dass Lernen nix mit Geist zu tun hat.
Glaubhaft? Wie Glauben? Was ist denn Glauben? Das kann ich ja weder messen, noch bauen... sowas doofes aber auch.
Doof? Was ist denn doof? Ist doof nicht ne Frage der eigenen Meinung und der gesellschaftlichen Normen?
Gesellschaftliche Normen?
Fuchs
drölf: hä? Wir sind uns alle einig, dass das voll der Blödsinn is!

Brownie: da haste leider recht! Ich weiß nicht wie man das lösen soll! Da is ja immer noch das Problem des Bildungsprivilegs.... ach... blööd...
loco
Zitat(Bibero)
[..]


doh.gif so ein bullshit wird selten verzapft.. ich glaub _du_ brauchst wirklich einen personal geiwi wink.gif
Fuchs
versteh ich nicht loco? Kannst du das mal präzisieren? Was passt dir daran denn nich????
Bibero
@loco: smile.gif
JoSchu
Zitat(Bibero @ 01 Feb 2007, 15:30)
Oh Nein! Lernen? Schon wieder so was was mit Geist zu tun hat... Naja, zum Glück haben wir  ja Psychologen, die uns ganz glaubhaft versichern, dass Lernen nix mit Geist zu tun hat.

haben muss. (Ich hab Geist jetzt einfach mal mit Kognition übersetzt.)

Nej nej nej, jetzt fallen einem schon die eigenen Leute in den Rücken.
--------------------

Für die, die es interessiert:
Der Grund für meine Nichtteilnahme an dieser Diskussion ist, dass ich keinen Bedarf für eine solche sehe. Ja, es geht den GeiWis nicht gut. Aber was soll ich denn dann sagen? Wo bleibt das Jahr der Psychologie oder wenigstens der Hybridwissenschaften? Wieso wird die Psychologie immer noch mit der Psychoanalyse gleichgesetzt? Wieso wird man ständig gefragt, ob man andere analysiert? Wieso wird man ständig gefragt, was man denn später mal machen kann? Wieso werden psychologische Arbeitsplätze immer noch mit unqualifiziertem fachfremdem Personal besetzt (sei es nun in der pädagogischen Richtung der Sozialpädagoge oder im Personalwesen die BWLer und Juristen)?
Aber eröffne ich einen Thread, um mein Herzeleid mit knapp 10.000 potentiellen Usern zu teilen? Eher nicht.
Und die bisherige Diskussion gibt mir recht. Oder kam hier außer der Zementierung von Klischees auch schon irgendwas Sinnvolles bei raus?
Katze
Zitat(JoSchu @ 01 Feb 2007, 15:48)
Wieso werden psychologische Arbeitsplätze immer noch mit unqualifiziertem fachfremdem Personal besetzt (sei es nun in der pädagogischen Richtung der Sozialpädagoge oder im Personalwesen die BWLer und Juristen)?

*



Könnteste das ma bitte näher ausführen?
MaxwellDemon098
oh bibero. was genau soll man aus deinem beitrag als scheuklappen-ingenieur bitte heraus lesen? das die geiwies immer so komische fragen stellen, auf die eh keiner ne antwort weiß? oder dass sie anworten auf komische fragen suchen, die niemandem wirtschaftlichen nutzen bringen und daher nix zum (physischen) überleben einer gesellschaft beitragen?
schnipp schnapp
drölf
Zitat(Fuchs @ 01 Feb 2007, 15:31)
drölf: hä? Wir sind uns alle einig, dass das voll der Blödsinn is!
*


gut, dann hab ich das halt falsch interpretiert
Zitat(Fuchs @ 31 Jan 2007, 12:51)
Für mich der blanke Hohn, genauso wie dieser  Artikel! Das letzte Jahr war nicht etwa den Natur- oder Ingenieurswissenschaften gewidmet sondern der Informatik! Also EINER Wissenschaft. Nicht einem ganzen Wissenschaftsbereich! Na gut, handeln sie uns dieses Jahr eben alle schnell mal ab, dann nerven wir die nächsten nicht mehr so.^^
*



bin ja auch kein geiwi happy.gif
Fuchs
hör auf zu poltern, Max! lol.gif

JoSchu: das thema ist also nicht dikussionswürdig? aber du verfolgst die Diskussion hier trotzdem? außerdem

Zitat( Fuchs)
ich glaube auch, dass ich oft falsch verstanden wurde. Ich wollte mit diesem Thred nicht rumningeln und heulen, polarisieren oder verurteilen oder sonst wat! Ich wollte einfach nur ne Diskussion anregen! Ich hab doch nix gegen IngWis (sonst verlier ich noch meinen Job bei eXma)


drölf: "blanker Hohn" und Deppensmiley^^
gewaltfee
als ich heute morgen im zug nach T. bei D. an der E. saß, und über verschiedene inputs der letzten teage sinnierte, fiel mir ein nietzsche-zitat ein:
(obwohl er englsich besser klingt, der besseren konservierung halber auf deutsch)

Zitat(Nietzsche @ Jenseits von Gut und Böse - Vorspiel einer Philosophie der Zukunft)
Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lang genug in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.


Dann fiel mir dieser thread wieder ein... zuerst - fachrichtungsbedingt - myrmikonos' baum. wenn du ihn lange genug anblickst, blickt er auch in dich hinein. wenn man lange genug mit dem diktat der naturwissenschaften konfrontiert wurde, dann bringt man selber die verbindung, die gemeinsame wurzel zum absterben. der baum entsteht in dir neu, und du tust nichts anderes, als seinen sterben zu beschleunigen.
ich dagegen, suche in antrainierter methodik den baum zu retten. was? warum? wie?

der baum krankt an parasiten, er krankt auch daran, dass der boden auf dem er wächst, seine blätter nurnoch dort ernähren will, wo sie ihm gefallen. viel zu viele überschneidungen, unnötige verschwendung, viel zu viele beschattete äste, die selber einmal leittrieb waren. die parasiten hat er sich selbst eingefangen. dagegen muss er selber kämpfen, profilierungsgeile kleine krebszellen, die nurnoch selber wachsen wollen, ohne rücksicht darauf, dass das gewebe und letztlich der ganze organismus darunter leiden wird.
der boden... ja der boden. er ist zu sauer geworden, man wollte den baum antreiben, ihn in die enge drängen, aus der er nur mit leuchtturmartigen hervorsprießen herauskann. einige äste sind geschossen, andere kurz vor dem sterben, einige nurnoch anhängsel, und der stamm viel zu dünn die ausufernden zu tragen. auch der boden erkennt nicht, dass er damit ganzen baum schadet. und damit letztlich sich selbst, wenn wind und sturm ihn abtragen werden, weil keine festen wurzeln, kein schützendes laubdach ihn mehr hüten.

wie können wir helfen? wir der baum... abtrennung der ausgewucherten triebe? lösung des krebses aus unserem eigenen mark? vielleicht doch lieber kämpfenkämpfenkämpfen, um sie, die doch unser stärkster teil sind zu erhalten, ihnen nachzueifern?
wie können wir dem boden mehr seiner nährenden salze entlocken? wie seine azidität vermindern? behalten wir die blätter, um den sauren regen zu filtern? werfen wir sie ab, um uns zu schützen? entwickeln wir früchte für uns? oder werfen wir sie einfach wieder ab, um den boden zu düngen, einer neuen palette von zersetzern die chance geben, uns zu versorgen?
wie greife ich als förster ein? reicht es den boden zu kalken? wenn ja, womit? schneide ich die krone zurück, um den baum ins gleichgewicht zu bringen? verliere ich dabei womöglich genetisch junge triebe, vernichte das reproduktionspotential? oder schneide ich die jüngeren? und vernichte vielleicht des baumes potential früchte zu tragen?

aufgeschreckt vom automatismus meines geistes, verließ ich den zug in T. und warf noch einen letzten blick zurück auf den baum, ich sah nicht mehr, was er ist. ich sah, was er sein kann. wenn er ausgewogen wächst, wenn er keine limitierungen zu fürchten hat, wird er austreiben und früchte tragen. jeder der verzweigten äste ist wichtig, sonst wäre er nicht gewachsen und nur die alten, ganz unten am baum, die genetisch jüngsten, sichern das überleben bei blitzschlag oder windwurf, nur sie haben das potential neue wurzeln zu bilden und die chance dies zu überleben. nur weil sie beschattet sind, von all den leuchtend grünen sonnenblättern, sind sie doch nicht nutzlos, sonst hätte der baum sie selbst abgeworfen, als er noch bei bester gesundheit war.
diesen grünen starken, blühenden und tragenden baum im geiste, war ich glücklich. denn solange die idee eines gesunden ganzen baumes, der mehr ist als die summe seiner gesunden und ungesunden sichtbaren teile, besteht, wird dieser baum sich aus dem etwas angegriffenen herausschälen wollen.

...und wenn ich nicht gestorben bin, sitze ich jetzt an meinem laptop und erstaune mich über die gedanken, die einem während 19 minuten zugfahrt so kommen können.

einen schönen tag noch
fee


[edit]: ich bitte darum, in der folge nicht von biologen oder bodenkundlern vermöbelt zu werden, weil ich nicht völlig korrekt bleibe. mir sind die biegungen und brechungen, die ich der naturwissenschaftlichen erkenntnis über baum und boden angetan habe durchaus bewusst.
Bibero
Was ich eigentlich sagen will (und auch als selbstverständlich erachte, was offensichtlich mein eigener Fehler ist):
Der Ingenieur kann genauso wenig ohne die Vorarbeit der Geisteswissenschaftler leben und arbeiten, wie das der Geisteswissenschaftler ohne die Leistungen der Ingenieure (und Naturwissenschaftler) sein Tagwerk verrichten könnte... nur das die Produkte der Ingenieure meist spektakulärer sind, während wir die Erkenntnisse der Geisteswissenschaftler so selbstverständlich benutzen, dass sie uns gar nicht als Leistungen bewusst sind...

@ JoSchu: Wann hast du in der Ausbildung zum Psychologen jemals eine Auseinandersetzung mit dem Konstrukt 'Geist' erlebt? Psychos machen ja ne Menge, aber das gehört eher nicht dazu...
Chris
@Fuchs:
das mit den Absolventenzahlen ist nicht so ganz rauszukriegen, da die ja in Zusammenhang mit den Immatrikulationszahlen stehen, und keiner so recht aufschreibt, aus welchem Jahrgang der Absolvent war. Weiterhin macht sich keiner die Mühe die Absolventenzahlen groß bekanntzugeben, da dies ein ganz schlechtes Licht auf die Unis wirft (Im Lehrbereicht müssen sie trotzdem stehen, hehe).

Und da erfahren wir:
2000/2001 haben sich ungefähr 5960 Studenten an der TU Dresden angemeldet.
2004/2005 (also in der Regelstudienzeit) haben 3258 Studenten ihre Abschlussprüfung bestanden. Davon entfielen auf Diplomprüfungen 1719, Magister 257, Lehramt 879, Erstes Staatsexamen 188 und noch gut 200 auf die neuen Bachelor und Masterabschlüsse.
Besonders stark hierbei sind die Fächer Neuere und Neuste Geschichte, Politikwissenschaften, Erziehungswissenschaften und Germanistik/Deutsch als Fremdsprache.
Oder nach Fächern gegliedert:
SpraLiKuWi: 963
Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften: 737
Math/Nat: 556
Agrar-, Forst-, Ernährungswissenschaften: 173
Ingenieurswissenschaften: 719
Kunst, Kunstwissenschaften: 85

Anfänger 05/06:
Ing: 3.829
Geiwi: 2.323
Medizin: 346
Nat: 951

Viel verworrene Zahlen ... aber es gibt nichts besseres sad.gif
Quelle

@Maxxwell:
Das was man allgemeinhin mit der Zeit der Dichter und Denker bezeichnet liegt allerdings vor der Erfindung des Ausdruckes. Und da hat noch niemand daran gedacht Geisteswissenschaften und Ingenieurswissenschaften aufzutrennen, weil dies eben erst im 19. Jahrhunder passiert ist.

@Hoffi:
für den Haufen den Myrmikonos da hinterlassen hat, sollte man lieber niemanden Tribut, Respekt, was auch immer zollen. Wissenschaft hat nur einen Sinn für die Menschen, wenn etwas zu den Menschen zurückfließen kann. Bei den Ingenieurswissenschaften ist dies relativ einfach, man kommt schnell von dem theoretischen Ansatz zur physischen Realisierung. Bei Grundlagenforschung im Bereich Mat/Nat wird das ganze schon schwieriger, aber auch hier kann man einen Rückfluss nach mehr oder weniger vielen Jahren feststellen. Wenn aber die Geisteswissenschaft, die sich größtenteils nur dem Instrument der Worte bedienen kann, um der Gesellschaft etwas zu liefern, sich so unverständlich ausdrückt, dass man noch 3 Geisteswissenschaftler braucht um es zu entschlüsseln, so gerät die Wissenschaft hier zum Selbstzweck. Man schafft nichts mehr für den Menschen greifbares, sondern abstrahiert sich von der Gesellschaft. Die Wissenschaft lebt nur noch um sich selbst in einer Weise zu erklären, die sie nur selbst versteht. Ab diesem Punkt muss man sich fragen, ob die Gesellschaft das zurecht fördert.

@alle:
Im Übrigen liegt die Gesamtarbeitslosigkeit bei Akademikern bei unter 4%, die Arbeitslosigkeit direkt nach Abgang der Uni bei GeiWis bei 77%, bei dem Rest bei 89%. Sagt die FAZ
Allerdings müssten die Absolventen von geiWi Fächern stärker suchen und vermehrt damit leben, dass es keine Jobs in ihrem orginären Arbeitsmarkt gibt, sondern man eher als Quereinsteiger genommen wird.
drölf
Zitat(Bibero @ 01 Feb 2007, 16:03)
Was ich eigentlich sagen will (und auch als selbstverständlich erachte, was offensichtlich mein eigener Fehler ist):
Der Ingenieur kann genauso wenig ohne die Vorarbeit der Geisteswissenschaftler leben und arbeiten, wie das der Geisteswissenschaftler ohne die Leistungen der Ingenieure (und Naturwissenschaftler) sein Tagwerk verrichten könnte... nur das die Produkte der Ingenieure meist spektakulärer sind, während wir die Erkenntnisse der Geisteswissenschaftler so selbstverständlich benutzen, dass sie uns gar nicht als Leistungen bewusst sind...
*


das genaue gegenteil ist der fall. fast alles was uns im alltag umgibt ist ingeneursleistung und wird garnicht mehr bewusst wahrgenommen. wer sieht bitte ne straßenbahn an und sieht da die ganze umrichter-technik vorm geistigen auge?

für wen ist ein PC mehr, als ne piepende kiste, wo das internet herkommt?

das einzige, was es irgendwie geschafft hat, noch wahrgenommen zu werden im sinen von gefühle provozieren zu können ist vielleicht das automobil.

bei den erzeugnissen und ergüssen von geiwis ist alles was ganz besonderes und sticht sofort ins auge.

seit jahrtausenden verehren die menschen blöde geschichtensammlungen und erklären die für heilig. die meisten menschen sind total beeindruckt und eingeschüchtert, wenn man sie mit zitaten von hohlköpfen wie nietzsche oder kant zu pflastert, als hätten sie keinen eigenen verstand und als könne ihre meinung nie neben der "großer denker" bestand haben. man sieht n bild ner sonnenblume oder nem stuhl und denkt sich 'och.. sonnenblumen/stühle hab ich im kindergarten auch gern gemalt' und dann steckt einem wer, dass es ein van gogh ist... und ooh ah... irgendwie ist das bild ja doch was ganz besonderes.

wie oft standet ihr schon vor eurer waschmaschine oder eurem kühlschrank und dachtet "mensch... tolle waschmaschine/toller kühlschrank!... das hätt ich ni bauen können..."


die meisten menschen verstehen nicht mal wie ein kugelschreiber funktioniert, machen sich darüber aber aus prinzip keine gedanken.

wenn ein großer dichter und denker irgendwas ablässt, wird aber jeder hellhörig. happy.gif
gewaltfee
ich hör euch nur heulen, aber in letzter zeit nichts mehr tun. wenn einem ein umstand nicht gefällt, dann sollte man sich bewegen, ihn zu ändern.
JoSchu
Zitat(Katze @ 01 Feb 2007, 15:50)
Könnteste das ma bitte näher ausführen?
*

Beispiel Personaler: Die dort eingesetzten Verfahren werden ja meist im Unternehmen selbst entwickelt oder zumindest durchgeführt. Beides braucht methodische Kompetenz, die einem im Psychologie-Studium vermittelt wird, bei den Wirtschaftlern und Juristen (meines Wissens) nicht. Trotzdem machen diese beiden letzteren 80% der Beschäftigten in Personalabteilungen aus, nur jeder 10. ist Psychologe.

Zitat(Fuchs @ 01 Feb 2007, 15:56)
JoSchu: das thema ist also nicht dikussionswürdig? aber du verfolgst die Diskussion hier trotzdem?

Ja, mir ist langweilig.
Was wurde denn bisher in der Diskussion geleistet? Wir haben Positionen, die sich am GeiWi-Klischee orientieren, wir haben Leute, die die GeiWis als wichtig betrachten (meines Erachtens die einzig sinnvolle Position, aber eben keine Diskussion wert) und wir haben GeiWis, die für die breite Masse unverständliche Texte schreiben und damit die Ansicht der Klischee-Liebhaber untermauern.

Zitat(Bibero @ 01 Feb 2007, 16:03)
@ JoSchu: Wann hast du in der Ausbildung zum Psychologen jemals eine Auseinandersetzung mit dem Konstrukt 'Geist' erlebt? Psychos machen ja ne Menge, aber das gehört eher nicht dazu...

Gib mir mal bitte ein Synonym für "Geist", damit ich weiß, worauf du hinaus willst. Spielst du auf "Seele", "Qualia", "freier Willen", etc. an? Da hat die Psychologie schon Antworten, nur gefallen die den Menschen nicht. wink.gif
Fuchs
chris: inwiefern stark???
Bibero
Zitat(drölf @ 01 Feb 2007, 16:16)
wie oft standet ihr schon vor eurer waschmaschine oder eurem kühlschrank und dachtet "mensch... tolle waschmaschine/toller kühlschrank!... das hätt ich ni bauen können..."
*


Mach ich regelmäßig... ich ärger mich aber auch immer das ich es nicht bauen kann wink.gif

Einigen wir uns darauf, dass jede Seite der anderen zu intollerant gegenübersteht?


P.S.: Das Geisteswissenschaftler und Künstler nicht so ganz dasselbe sind, weist du aber schon?
Katze
Zitat(JoSchu @ 01 Feb 2007, 16:22)
Beispiel Personaler: Die dort eingesetzten Verfahren werden ja meist im Unternehmen selbst entwickelt oder zumindest durchgeführt. Beides braucht methodische Kompetenz, die einem im Psychologie-Studium vermittelt wird, bei den Wirtschaftlern und Juristen (meines Wissens) nicht. Trotzdem machen diese beiden letzteren 80% der Beschäftigten in Personalabteilungen aus, nur jeder 10. ist Psychologe.


Gut, dann das ganze bitte noch ma am Beispiel Sozialpädagogen, da bin ich jetzt ma gespannt.
Habe gerade nämlich die Tendenz meckern zu wollen, aber bevor ich schieße will ich erstma wissen was du konkret meinst und wie du das begründest. wink.gif
Brownie83
@ drölf: Du hast ne ziemlich eingeschränkte Weltsicht, oder?
drölf
wenn du das sagst... yeahrite.gif

Zitat(Fuchs @ 01 Feb 2007, 16:29)
drölf is für mich schon längere Zeit der Inbegriff des tumben, verbohrten IngWis! Die Meinung hat sich jetzt manifestiert!
*


crying.gif

mehr bitte
Fuchs
edit: zipped.gif keine persönlichen Beleidigungen! War ich nur fuxteufelswild wieder! tut mir leid blush.gif biggrin.gif

Die Meinung hat sich jetzt manifestiert! Jetz hasst mich! Ich mach für euch gern den blöden GeiWi, den DaU, den abgedrehten Theatergänger, der nur aus Prinzip Kultur gut findet... is mir egal! Das is nich diplomatisch! hasst mich hasst mich hasst mich.... biggrin.gif

schuldigung, dass ich so albern bin blush.gif
JoSchu
Zitat(Katze @ 01 Feb 2007, 16:27)
Gut, dann das ganze bitte noch ma am Beispiel Sozialpädagogen, da bin ich jetzt ma gespannt.
Habe gerade nämlich die Tendenz meckern zu wollen, aber bevor ich schieße will ich erstma wissen was du konkret meinst und wie du das begründest. wink.gif
*

Mecker ruhig, das stört mich nicht.
Es läuft im Grunde auf dasselbe hinaus: ihr (du klingst so angegriffen, ich geh einfach mal davon aus, du gehörst dazu) verrichtet Tätigkeiten, die von der Methodik her nur von Psychologen adäquat durchgeführt werden können. Ich möchte damit nicht sagen, dass ihr keine Daseinsberechtigung habt, aber ihr drängt darüber hinaus auch in unsere "Jagdgründe". Genaueres kann ich dir insofern nicht sagen, als dass dies nicht meine Vertiefungsrichtung ist und ich der Pädagogik im Allgemeinen nicht viel abgewinnen kann und daher einen möglichst großen Bogen um sie mache. (Hab 2 Pädagogen-Eltern, das ist schlimm genug.)

(Apropos, gleich mal Schleichwerbung machen: Auf zur "Pädagogenkinder-Selbsthilfegruppe" im StudiVZ!)
loco
Zitat(fry)
edit für fuchs: einerseits wird sich daran erregt, dass den geisteswissenschaften nicht der respekt entegengebracht wird, den die gewis ihrer meinung nach verdienen, andererseits ist sich bibero zu schade zu erklären, wofür sie überhaupt respekt verdient haben.

dem stimme ich ohne einschränkung zu, jeder sollte den respekt bekommen, den er verdient
Zitat(Bibero @ 01 Feb 2007, 15:30)
Gut. Den Zusammenhang versteh ich zwar nicht (Bibero ist nämlich gar keiner von der Geisteswissenschaftlern) aber ich will es mal so sagen:
Wer wären wir ohne Geisteswissenschaftler?

bis hierhin alles iO
Zitat(bibero)
Oh Mist, ist ja ne geisteswissenschaftliche Frage, und ohne die Geisteswissenschaftler hätten wir ja gar nicht gelernt so ne Frage zu stellen, geschweige denn sie zu beantworten.
Oh Nein! Lernen? Schon wieder so was was mit Geist zu tun hat... Naja, zum Glück haben wir  ja Psychologen, die uns ganz glaubhaft versichern, dass Lernen nix mit Geist zu tun hat.
Glaubhaft? Wie Glauben? Was ist denn Glauben? Das kann ich ja weder messen, noch bauen... sowas doofes aber auch.
Doof? Was ist denn doof? Ist doof nicht ne Frage der eigenen Meinung und der gesellschaftlichen Normen?
Gesellschaftliche Normen?

dickes bitte merken
Zitat(Fuchs @ 01 Feb 2007, 15:38)
versteh ich nicht loco? Kannst du das mal präzisieren? Was passt dir daran denn nich????

das passte mir daran nicht, denn genau diese art von antworten, schaffen null verständnis und bewegen auch keinen uninteressierten dazu, sich für geiwis zu interessieren..

ich bin mir über den evtl. beabsichtigten einsatz von sarkasmus durchaus bewusst, finde ich an dieser stelle aber nicht für gerechtfertigt (überhaupt als mittel der diskussion erachte ich dieses mittel als kontraproduktiv)

als ob sich ein ingwi, nawi usw die hosen mit der kneifzange anziehen und von sozialer interaktion ohne die hilfe der geiwis keine ahnung hätten

und genau deswegen rede ich mit einem geiwi nicht gerne über seine existenzberechtigung (ich erachte diese als gegeben), denn sie müssen es einem ja meist so verklickern, als wäre man der dumme mit einem wortschatz von 5 wörtern
Fuchs
nein Nico, aber wenn ich mit dir ein Gespräch über solche Themen führe, gibst du mir mit jedem Satz zu verstehen, dass du das was ich mache auch könntest, dass es leicht ist und dass du mich in jeglicher hinsicht um einiges übertriffst! Du bist nicht der einzige, der das tut. Natürlich bin ich nicht nur GeiWi, sondern auch noch eine Frau, ws noch verstärkend wirkt! Mangelnder Respekt wird von euch schlecht verpackt, auch wenn ihr das nicht denkt. Das ist sehr schade und macht mich sehr traurig! aber ansonsten lieb ick dir natürlüsch mein Oberschnuggel...
kantario
sehr interessante diskussion...wartet mal...ich lese nochmal von anfang an...
loco
Zitat(Fuchs @ 01 Feb 2007, 16:47)
gibst du mir mit jedem Satz zu verstehen, dass du das was ich mache auch könntest, dass es leicht ist und dass du mich in jeglicher hinsicht um einiges übertriffst!

hmm, falls du das nächste mal dieses gefühl haben solltest, dann weise mich bitte darauf hin, mein unterbewusstsein ist nunmal größenwahnsinnig shifty.gif
drölf
Zitat(Fuchs @ 01 Feb 2007, 16:47)
Mangelnder Respekt wird von euch schlecht verpackt, auch wenn ihr das nicht denkt. Das ist sehr schade und macht mich sehr traurig!*


mangelnder respekt bleibt auch in ner hübschen verpackung mangelnder respekt.

wen kümmerts schon?

du weißt, was du machst und du weißt, wie schwer es ist.
Chris
@Fuchs:
psychologisch gesehen hast du leider verloren. Jeder der dich kennt, weiss, dass du deine Meinung hast, und die auch durchsetzt. Dummerweise bist du eine Frau, verhältst dich allzuoft aber wie ein Mann. Deswegen wirst du dadurch auch teilweise behandelt wie ein Mann, und Männer beissen halt untereinander zu, wenn jemand ein Zeichen von Schwäche zeigt.
Und genau das tust du, wenn es um das Thema geht. Du kneifst den Fuchsschwanz ein und fängst an dich mit sehr komisch zu wehren. Meistens ist dies ein Abbrechen des Gespräches unter Vorwänden, wie du sie gerade loco an den Kopf geworfen hast. Da ist völlig klar, dass genau da immer ein unterbewusstes Abwerten, Anstacheln kommt, um zu sehen, wie weit du dich noch verkriechst und schwach rumjaulst, oder ob du endlich mal in bekannter Art und Weise zurückschlägst.

Hatte jetzt grad nicht viel mit dem Thema zu tun, aber mir ist aufgefallen, dass es vielen GeiWis so geht, dass man sich nicht mit seinem Können, also der Leistung, die man auf seinem Gebiet erbringt, verteidigt, sondern eher damit, dass die Anschuldigungen ungerecht sind. So wird's aber nie etwas mit dem Respekt, der den Geisteswissenschaften gebührt.

Überhaupt ist das Wort Geisteswissenschaften sehr irreführend, weil alle anderen Wissenschaften auch hauptsächlich mit dem Geist ausgeführt werden. tongue3.gif
Bibero
Nicht, dass mich jemand falsch versteht: Diese Frage basiert tatsächlich darauf, dass ich mir keine Antwort geben kann, und mich die Sichtweisen anderer Menschen interessieren. Es geht mir nicht darum hier irgendjemanden als sinnlos, überflüssig, dumm oder sonstwas zudiffamieren.

Also:

Was haben Ingenieure in den letzten 10 Jahren entwickelt, worauf der Mensch nicht auch verzichten könnte?

Es geht nicht um Bequemlichkeit, die finde ich toll... aber man kann doch auch ohne WLAN, Bluetooth und RFID-Chip leben... die einzigen notwendigen Erfindungen, die mir einfallen sind dafür da, um die Probleme vorheriger Erfindungen zu beheben...
kickkult
die philosophie ist die grundlage aller wissenschaft...die technokraten vergessen das bloß manchmal! ohne geist, kultur und co. küsst auch den handwerker die muse nicht
chaoscamp
Boah das alles zu lesen ist ja bald ne lebensaufgabe oO

hier steht auch schon vieles dem man zustimmen kann und vielem nicht!
auf jedes einzeln einzugehenn fehlt mir einfach mal die lust.
ich für meinen teil denke einfach es liegt am menschen/ der person selber. Jeder ist von dem überzeugt was er macht (oder sollte es zumindest sein), sonst würde er es wahrscheinlich nicht tun. In dieser hinsicht werden wir auch zum teil als "fachidioten" ausgebildet (meinten ja schon einige). das den anderen logischer weise der einblick in dem von einem studierten fach fehlt erscheint mir nur logisch. ich werde die wichtigkeit der anderen wohl im speziellen genauso falsch beurteilen wie sie bei mir. Nichts desto trotz weiß man das man sie brauch wink.gif auch wenn einem schon mal die frage kommt äh ja wozu braucht man die? ich bin mir sicher alle können einen eine gute antwort liefern und einen nach einem gespräch zufrieden stellen. es ist halt einfach die eingeschränkte sicht der dinge die einem verleiten läßt anzunehmen der andere verrichte nicht so wertvolle arbeit. es mag auch daran liegen das man damit ja seine eigene selbstberechtigung hervorhebt!

kurz was man studieren kann wird schon seine berechtigung haben (pauschalisiert)
deswegen wird es trotzdem spitzen geben bei denen man sagen muss soviele braucht man dann doch nicht, auch das war schon immer so.

nur eins vll noch
weil vorhin die disskusion war welches denn eher war genommen wird!
ich denke das sich kein mensch ständig aller dinge bewusst ist die er um sich hat sei es die beleuchtung auto etc. allerdings dürfte es den leuten leichter fallen zu begreifen wenn einer sagt ja an dem auto habe ich mitgebaut! denn es ist greifbar usw. das wahrscheinlich jeder jeden tag min 5 mal mit dem fachgebiet jura zu tun hat wird keiner mitbekommen noch verstehen.

natürlich ist auch der letzte absatz nicht zu pauschaliesieren und dient nur dazu zu zeigen so ne einsichtige betrachtungsweise hilft halt nicht wink.gif

PS: oh mann und ich wollt mich kurzfassen oO
drölf
Zitat(Bibero @ 01 Feb 2007, 17:01)
Nicht, dass mich jemand falsch versteht: Diese Frage basiert tatsächlich darauf, dass ich mir keine Antwort geben kann, und mich die Sichtweisen anderer Menschen interessieren. Es geht mir nicht darum hier irgendjemanden als sinnlos, überflüssig, dumm oder sonstwas zudiffamieren.

Also:

Was haben Ingenieure in den letzten 10 Jahren entwickelt, worauf der Mensch nicht auch verzichten könnte?

Es geht nicht um Bequemlichkeit, die finde ich toll... aber man kann doch auch ohne WLAN, Bluetooth und RFID-Chip leben... die einzigen notwendigen Erfindungen, die mir einfallen sind dafür da, um die Probleme vorheriger Erfindungen zu beheben...
*


sinnlose suggestivfrage.

was hat IRGENDWER in den letzten 10 jahren entwickelt, ohne das es nicht auch ginge?

und bevor du antwortest bedenke, dass es die menscheit auch schon vor über 10 jahren gab, die antwort also immer "nichts" lautet. egal für welchen zeitraum oder welche wissenschaft man sie stellt.
Chris
Schließe mich da drölf an, hätte die Frage aber mit folgendem beantwortet:
"Was haben die Geisteswissenschaftler in den letzten 10 Jahren geleistet, was unser Leben angenehmer oder besser gemacht hat?"
Bibero
Zitat(drölf @ 01 Feb 2007, 17:16)
sinnlose suggestivfrage.

was hat IRGENDWER in den letzten 10 jahren entwickelt, ohne das es nicht auch ginge?

und bevor du antwortest bedenke, dass es die menscheit auch schon vor über 10 jahren gab, die antwort also immer "nichts" lautet. egal für welchen zeitraum oder welche wissenschaft man sie stellt.
*


Auf die selbe Antwort kam ich auch, aber wie kann man dann den Geisteswissenschaftlern Unproduktivität vorwerfen?
JoSchu
Zitat(drölf @ 01 Feb 2007, 17:16)
was hat IRGENDWER in den letzten 10 jahren entwickelt, ohne das es nicht auch ginge?

Ich mich und ihr euch. Und ohne uns geht es nicht.
Reicht das?
drölf
Zitat(JoSchu @ 01 Feb 2007, 17:28)
Ich mich und ihr euch. Und ohne uns geht es nicht.
Reicht das?
*


nicht für uns... für die menschheit schon
Chris
Zitat(stay different! @ 01 Feb 2007, 17:04)
die philosophie ist die grundlage aller wissenschaft...die technokraten vergessen das bloß manchmal! ohne geist, kultur und co. küsst auch den handwerker die muse nicht
*


Zitat(chaoscamp @ 01 Feb 2007, 17:16)
ich denke das sich kein mensch ständig aller dinge bewusst ist die er um sich hat sei es die beleuchtung auto etc. allerdings dürfte es den leuten leichter fallen zu begreifen wenn einer sagt ja an dem auto habe ich mitgebaut! denn es ist greifbar usw. das wahrscheinlich jeder jeden tag min 5 mal mit dem fachgebiet jura zu tun hat wird keiner mitbekommen noch verstehen.
*


Die Menschen würden sich bestimmt leichter tun, wenn es mehr Erklärungen gäbe. Ja die Geisteswissenschaft ist nicht greifbar, aber man muss doch belegen können, was man behauptet.

Ich weise noch einmal darauf hin, dass es bis ins 19. Jahrhundert keine Unterteilung in GeiWi und NaWi und IngWi gab. Demnach dürften die NaWis und IngWis genauso die Erfindung der Philosophie für sich beanspruchen, wie die GeiWis. Jetzt kommt noch ein frontaler Angriff: Was wäre wenn die Philosophie ohne die naturwissenschaftlichen Betrachtungen gar nicht erfunden worden wäre? Wer wäre denn darauf gekommen, über das Leben an sich zu philosophieren, wenn nicht jemand, der sich für das "Wie funktioniert die Welt" interessiert hätte, sich damit zuerst auf die erklärbaren Zusammenhänge gestürzt hätte (1+1=2) um dann festzustellen, dass es einer weiteren Ausprägung bedarf um das Unerklärbare zu fassen?

Um den Bogen wieder in die aktuelle Zeit zu spannen. Wenn früher die Vorteile daraus resultierten, dass ein Gelehrter die Philosophie und die entsprechende "Handwerks"wissenschaft vereinte, müssten sich dann die heutigen Geisteswissenschaften nicht mehr bemühen, wieder den anderen Wissenschaften mit Rat und Tat beizustehen?