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Vollständige Version anzeigen: Deutschland im Netz der Weltwirtschaft
Chino
Deutschland im Netz der Weltwirtschaft

Im Polizei Razzia usw. Thema hat sich ein Nebenthema eingeschlichen was ich doch recht interessant finde.

QUOTE (Neo im Polizei-Razzia Topic)
QUOTE (wombat1st @ 22 Dec 2004, 14:41)
wie sieht denn ein freundlicheres klima für firmen aus? sollen wir harte erkämpfte rechte der arbeitenden Bevölkerung zu gunsten der höheren Produktivität aufgeben?

ganz genau, sowas wie hier in deutschland gibts in keinem anderen land auf der welt, kein wunder, dass die unternehmen abwandern..der ganze quatsch mit kündigungsschutz, gewerkschaften und tarifverträgen gehört abgeschafft. ein gesetzlicher mindestlohn ok, aber alles andere sollte man komplett den unternehmen überlassen, und natürlich eine komplette reform des sozialsystems, aber egal, das ist hier nicht das thema.
vielleicht sollten wirklich mal alle unternehmen in deutschland prooduzieren, nur ein jahr lang, dann könnt ihr ja mal schauen, was ihr dann noch an geld auf dem konto habt, denn billiger wird der ganze kram garantiert nicht, wenn alles hier produziert wird. und da ich nunmal zu allererst an mich selbst denke ist es mir egal ob eine firma in thailand, china oder sonstwo produziert, solang ich mir das zeug leisten kann und nicht das doppelte bezahlen muss.


Mir ist es nicht egal ob eine Ware in Thailand, China oder sonstwo produziert wird, wenn Kinder sie herstellen oder die Menschen unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten nur damit wir mehr Luxus haben.
Die Leute die sich dort abquälen sind doch nicht anders als Sklaven der Fabriken und somit auch unsere Sklaven. Das finde ich überhaupt nicht ok.
Und das alles nur, damit es schön billig ist und wir es uns hier leisten können.
Wir leben halt auch jetzt noch im Mittelalter!

Ist doch kein Wunder, dass der Hass auf die "Westliche Welt" wächst. Die Leute in den Ländern sind ja nicht doof.
Das wird sich früher oder später rächen.

Die Frage die ich mir stellen würde wäre ob man das nicht ändern kann und was man tun müsste um es zu ändern.
skatin`mo
bin da ganz chinos meinung ..

finds auch derbe schei**e, dass leute den ganzn tag keinen finger krumm machen müssen ( z.b.: firmenvorstände, sportler [ im speziellen herr schumacher oder david beckham ] und die restlichen bonzen ) .. ihr geld quasi im schlaf verdienen und es dann nicht mal mehr ausgeben können weil sie nicht wissen wohin damit !
aber auf der andren seite kinder tagelang schuften müssen damit sie sich und meistens auch den rest der familie ernähren können .. sad.gif

die idee das zu ändern ist glaub ich uthopisch .. es wird immer arm und reich geben
baren
Aber auch die kleinen Leute drücken mit ihrer "Geiz ist geil"-Mentalität die Hersteller auf das unterste Niveau bei allen Kosten, dafür nehmen sie sogar Abstriche bei Komfort etc. hin.
neo
wie vorhin schon gesagt, ändern läßt sich das nur, in dem wir die lohnkosten, steuern für unternehmen senken, so dass sie sich wieder in deutschland ansiedeln, dazu zählt eben auch diesen ganzen gewerkschaftskram endlich abzuschaffen, tarifverträge und alles was dazugehört. die tarifabschlüsse sind meist komplett überzogen und der kündigungsschutz verringert die qualität der leistung der arbeitnehmer, ich hab das in einem unternehmen selbst erlebt, wo irgendwelche vollidioten ihren job mehr schlecht als recht gemacht haben, die waren einfach zu blöd zum arbeiten, und solche leute nehmen menschen die arbeit weg, die wirklich produktiv arbeiten können. wenn selbst ich als aushilfe den job in der hälfte der zeit erledigt habe (sprich: in 4 stunden, statt 8 stunden), sollte das schon zu denken geben. sprich: weg mit dem kündigungsschutz, wer vernünftig arbeitet wird sich auch keine sorgen machen müssen den job zu verlieren,..es sei denn es gibt eben diese konjunkturbedingten schwankungen, aber da ist es immernoch besser einen tei lder leute zu entlassen als zu riskieren, dass alles den bach runtergeht.
wenn ich dann sehe, wie alle demonstrieren, weil die unternehmen stellen streichen müssen, kommt es mir eh hoch, da kann ich jedes unternehmen verstehen, dass seine produktion ins ausland verlegt, wenn ich so ein unternehmen besitzen würde und die leute nicht entlassen könnte, und damit riskiere, dass das gesamte unternehmen untergeht, würd ich mir sicher auch über alternativen gedanken machen.
also:
- vereinfachtes steuerrecht
- niedrigere steuerbelastung
- niedrigere lohnnebenkosten
- niedrigere standortkosten
- abschaffung der gewerkschaften, tarifverträge, kündigungsschutz (mit ausnahme eines gesetzlichen mindestlohns, den halte ich durchaus für nötig)

hätte neben dem effekt, dass dadurch weitaus mehr arbeitsplätze geschaffen werden, als auf irgendeine andere art und weise die menschen auch selbst wieder mehr geld zur verfügung hätten, was die ganze wirtschaft in schwung bringen könnte...
nur dummerweise läßt sich sowas mit unserem überalteten sozialsystem nicht machen, aber man darf ja hoffen, dass das auch endlich mal von grund auf refomiert wird, so dass jeder selbst für sich privat vorsorgt (aber bitte nicht so ein quatsch wie die riesterrente...) und der staat nur in ausnahmefällen eingreifen muss...
somit würde jeder für sich selbst die verantwortung tragen und der generationsvertrag könnte endlich abgeschafft werden, denn in 15 - 20 jahren, wenn die ganzen geburtenstarken jahrgänge in die rente gehn wird das definitiv nicht mehr bezahlbar sein...wer was anderes behauptet soll sich doch mal bitte die demographische entwicklung anschauen...und in einem sozialsystem, dass darauf basiert, dass der arbeitende teil der bevölkerung den sozialstaat trägt, wird das 100%ig nicht mehr lange funktionieren.

ergo: um in der wirtschaft überhaupt irgendetwas zu bewegen, muss man erstmal das sozialsystem reformieren, solang das nicht passiert, wird es auch keine veränderung zum positiven geben, jedenfalls keine spürbare.
vielleicht erscheint das ganze einigen wieder unmenschlich oder unsozial, aber spätestens in 15 - 20 jahren werdet wir ja sehen, wohin uns dieser ganze soziale mist gebracht hat...
neo
QUOTE (skatin`mo @ 22 Dec 2004, 19:14)
die idee das zu ändern ist glaub ich uthopisch .. es wird immer arm und reich geben

ja natürlich wird es das immer geben, genauso wie es immer intelligente und dumme menschen geben wird, und es wird auch immer gute und böse menschen geben. der mensch ist nicht geeignet für totale gleichheit.
es gibt immer menschen, die mehr leistung bringen als andere, und dafür mehr geld bekommen...

und genauso verhält es sich mit der welt, es war immer so, dass ein staat oder ein land ein anderes ausgebeutet hat, irgendwann ändern sich die machtverhältnisse auch mal wieder, aber die welt funktioniert nunmal genau nach diesen regeln, im tierreich überlebt auch nur der stärkere, eben auf kosten des schwächeren, das ist ganz natürlich und nur weil wir menschen es irgendwann mal auf die reihe gekriegt haben aufrecht zu laufen und halbwegs vernünftig zu denken heisst das noch lange nicht, dass wir eben diese gesetze aufheben können...
das ist nunmal so, solange es leben auf diesem planeten geben wird.
Martschi
Ehrlich gesagt würde ich solche Dinge wie Tarifverträge, Kündigungsschutz (der ja in letzter Zeit öfters mal gelockert wird um den Firmen wieder spielraum zu geben) genauso wie Gewerkschaften eher zu den fortschrittlichen Dingen zählen.
Wie sonst hat denn der kleine Arbeiter eine Chance gegen THE-BIG-CHEF vorzugehen? So hält ihm eben die Gewerkschaft den Rücken frei, wenns mal hart auf hart kommt.
Weil wie du schon meintest, wenns richtig dicke kommt und die Firmen dich mehr als registereintrag in einer Kartei sehen, als wie einen Menschen und die mal das Bedürfniss haben dich zu streichen, wo bleibt dann deine Stimme dich zu rechtfertigen oder dich politisch für deine Arbeit einzubringen. Da bleiben nur solche Dinge wie Gewerkschaft.

Zum Thema verinfachtes Steuerrecht: Früher war es mal so, dass die im Ruhrgebiet geförderte Kohle einestages unrentabel war, die Bergwerke aber sehr viel Bergarbeiter beschäftigte. Wer ist jetzt das unrentable Bergwerk und wer sind die Arbeiter?

Ich hab mich mal in Zuge meines Studium generale (... BWL) ein bisschen informiert. Da schaut es in der Tat so aus, dass der Arbeiter die Firmen fast doppelt so viel kostet wie er verdient, eben durch Lohnnebenkosten etc. Aber das ist ein schwerzulösendes Dilemma. Genauso ist es so, dass die Arbeitlosenversicherung letztendlich zum größten Teil dem Staate in die Taschen fliest. Aber wie soll das gelöst werden?

In einem Punkt hast du aber meine volle Zustimmung ES MUSS REFORMEN GEBEN. Aber welche?

Vielleicht noch mal kurz zum Punkt: Firmen bleibt doch in Deutschland und lasst uns nich sitzen hier.
Eine Lösung des Staates: Überdurchschnittliche hohe Subventionen werden ausgeschüttet, wenn sie in Dtl. bauen. Meine Meinung. Total sinnlos! Das ist erstma augenscheinlich ungerecht, aber das wird wohl noch größere Ausmaße annehmen. Billiger is eben das Ausland. Das hat nichmal unbedingt damit was zu tun, dass sie unter Menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen. Ich glaube gelesen zu haben (Stern), dass ein Pole oder ein Tscheche 70% der Arbeitsqualität & -leistung der Deutschen bringen kann, mit Workshops und deutscher Weiterbildung sogar bis zu 90% bei 50% Kosteneinsparung. Wer lässt sich sowas denn ausreden?

Und nochwas zum aktuellen Kündigungsschutz: Man kann im Grunde jeden [ausser Menschen in anderen Umständen (Schwanger..)], aus schwerwiegenden Gründen kündigen, nach einer ersten Mahnung. (müsste man ma nach googln.. )
Martschi
Zum letzten Thread von Neo.
Türlich gibt es immer unterschiede und es ist auch wichtig, dass sich die Gewichte auf der Waage ändern und trotzdem noch im Gleichgewicht stehen.
Nur unterscheiden wir Menschen uns doch eindeutig von den Tieren, indem wir Moral und Werte geschaffen haben, die wir als gesellschaftliche Regeln anerkennen müssen. So gilt es in unserer Gesellschaft eigentlich nicht dazu andere auszubeuten.
Meine Meinung ist, (Achtung OFFTOPIC), dass jeder Mensch quasi als Rohling auf die Welt kommt in ein paar kleinen Presets. Das Ziel ist es jedem Rohling die =>Chance<= zu geben sich zwischen gut und böse,arm und reich, bekifft oder Fahrer und solchen Dingen zu entscheiden und nicht da rein geboren zu werden.
In anderen Worten es ist MIST, das Arm arm bleibt und Reich reich, aber leider Status Quo.
Chino
.. Man kann doch in der "westlichen Welt" nicht Demokratie und Menschenrechte predigen und im gleichen Zug Menschen, die nicht in dieser westlichen Welt leben, abwerten in dem man sagt "es muss immer arm und reich geben, das ist halt so".
In unserem Land sollen wir nach den Regeln der Demokratie und der Menschenrechte leben und sobald wir unsere Grenzen verlassen ist es egal, solange es uns dabei gut geht?

Das passt absolut nicht zusammen.