wtf?

Du darfst den SPIEGEL natürlich nach wie vor für ein fundiert recherchierendes, neutral berichtendes Nachrichtenmagazin halten.

um gottes willen, mich irritierte allein das neoliberal.

ein einfaches "wurstblatt" hättes auch getan

Das wollte ich schon länger wissen, woher genau kommt eure Abneigung gegenüber dem Spiegel? Ist das geschichtlich bedingt, verlagsbedingt, anderes? (Die Geschichte wurde ja letztlich teilweise "neu geschrieben")

edit: sorry für das O.T.

der Spiegel ist mitlerweile leider ein "Nachrichtenmagazin" auf BILD-Niveau, das ganz ungeniert Meinung macht, anstatt neutral zu berichten - besonders im Wahlkampf fällt das immer wieder auf. leider hat das aber noch nicht jeder mitgekriegt, Viele vertrauen dem Spiegel aufgrund seiner früheren Qualität noch zu sehr. und SPON ist nochmal ne Nummerschlimmer, da lassen die wohl jeden Praktikanten und jede Putzfrau* schreiben.
oder um es mal ganzpersönlich auszudrücken: jedes mal, wenn der Spiegel über ein Thema schreibt, bei dem ich selbst Ahnung habe, ist der Artikel gequirlte Scheiße. ich kann zwar nichts über die Themengebiete aussagen, von denen ich selbst keine Ahnung habe, aber die Wahrscheinlichkeit ist imho groß, das die beobachtete "Qualität" des Spiegel sich nicht genau auf das beschränkt, was ich zufällig mit eigenem Wissen über prüfen kann...


*dies soll keine Beleidigung für die Arbeitnehmer in der Gebäude-Reinigungs-Industrie sein. b

Da gehe ich in soweit schon mal mit, "SPON" dient dem Zeitvertreib und ist nicht ernstzunehmen.
Die Meinungsmache des "Spiegel" in Sachen Wahlkampf kann ich so nicht unbedingt bestätigen (zumindest kann ich keine Richtung der Meinungsmache erkennen).
Von welchen Themen hast Du Ahnung bzw. was hat man im "Spiegel" falsch dargestellt? Meine Fachgebiete sind in den Zeitungen und Magazinen eher dünn besetzt.

Das mit der Meinungsbildung ist allerdings etwas, das schon eher auffällt, es wird zu viel gewertet und zu wenig an Fakten berichtet

Man darf SPON nicht all zu schlecht reden. Immerhin sind sie mit ihren Nachrichten schnell und faktennah. Alles was aber über eine schnelle Nachricht hinausgeht kann dort getrost als "Kommentar" verbucht werden, auch wenn es gerne mal als Dossier oder journalistische Recherche markiert wird.

Hinzu kommt, dass Offline- und Onlineredaktion zueinander keinen Bezug haben. Wer auf Spiegel.de irgendwas erwartet, was mit der Heftausgabe zu tun hat, ist falsch am Platz.

Im Heft fährt der Spiegel sein ganzes Repertoire an Manipulationsmöglichkeiten auf. Bilder werden - ich sag mal - ungünstig zu einem Artikel ausgewählt, gewichtige Fakten für die Gegenseite unter den Tisch fallen gelassen (natürlich werden leichte Fakten genannt um den Anschein zu erwecken, dass man beide Seiten beleuchtet). Qualitätsjournalismus sieht anders aus.

Ein Beispiel: Der Spiegel berichtete über die Ausschreitungen von Dynamo Hools. Natürlich trat das Problem nur im Osten auf, und eine Erklärung, warum es nur im Osten auftritt, war auch schnell gefunden: in Oststadien existieren überwiegend Stehplätze. Dass es durchaus auch im Westen ein Haufen Vereine gibt, deren Anhängerschaften nur mit übermäßigem Polizeieinsatz auseinander gehalten werden können, das gab es nicht zu hören.

spon taugt zur ersten notiznahme, da schnell und relativ faktennah wie chris schon sagte. ansonsten... puhh spiegel halt. fürs klo ganz brauchbar

Das Bedienen von "Ost-Klisches" ist leider überall zu sehen (Fußballgewalt als alleiniges Problem der neuen Bundesländer gehört dazu). Als auf SPON über die Nazi-Demo in Dresden berichtet wurde, ist mir fast die Galle hochgekommen. Meine Mail an den Autor wurde leider nicht beantwortet. Man berichtet genau das, was die Leute bestätigt haben wollen: "den Anwohnern ist es egal", "die Stadt lässt demonstrieren" usw.

Etwas OT:
Höre zufälligerweige den Podcast #75 vom Chaos Radio. Thema: Die Wahrheit
http://chaosradio.ccc.de/cr75.html

aber hier sind wir beim punkt, wo ist das bitte liberal? bei mir is das so rot wie die feuerwehr

BILD-Zeitung für Intelektuelle

und wenn der Spiegel neoliberal ist, was ist dann CICERO? (der btw. meines Erachtens da qualitativ weitermacht und darüber hinausgeht , wo der Spiegel schon vor Jahren aufgehört hat.)

Hier geht es nur um das Klische vom nichtsnutzigen, begriffsstutzigen, politikverdrossenen Ossi, was so gern bedient wird.
Ich glaube man kann nicht alles in Farben einteilen Schade. Es wäre doch so einfach! Spiegel rot und böse, FAZ regenbogenfarben und gut, unabhängige, von dubiosen Verschwörungstheoretikern geschriebener Blog spitze...

Falsch. Auf SPON wurden schon oft Artikel aus dem Heft veröffentlicht, teils mit anderen Bildern und teils etwas gekürzt, aber deutlich die gleichen Artikeln. Das hab ich ganz investigativ durch das vergleichende Lesen eines SPIEGEL- und eines SPON-Artikels herausgefunden.

Was die Qualität der Artikel im SPIEGEL angeht muss ich skgo größtenteils zustimmen. Auch wenn es ab und an auch sehr gut recherchierte Artikel gibt. Das hat aber eher was mit dem blinden Huhn zu tun.

Krass .. mir ist das nie passiert. Vielleicht haben die in letzter Zeit was verbessert? Es gab aber auch schon Fälle, bei denen der Heftspiegel eine komplett gegensätzliche Meinung als der Onlinespiegel vertrat.

Das wird schon ewig gemacht und ist auch relativ häufig.
Der Spiegel vertritt außerdem keine Meinung, dass macht höchstens der Autor, daher kommt es auch ziemlich oft zu gegensätzlichen Ansichten zu einem Thema wenn man nur die Online-Ausgabe betrachtet.

Stimmt. Der Autor vertritt eine Meinung, und das ist es, was den Spiegel von seriösem Journalismus abgrenzt.

Apropos, ein klasse Artikel (englisch) über die Deutschen und ihre Medien, insbesondere Bild und Spiegel Online. (via 6 vor 9)