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Vollständige Version anzeigen: Bundesländer für Freigabe des Ladenschlusses
mcnesium
QUOTE
Für Freigabe des Ladenschlusses

Zehn der 16 Bundesländer streben eine weitreichende Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten an. Sie sind bereit, die Öffnungszeiten an Werktagen völlig freizugeben. Das ergab eine Umfrage des Handelsblatts unter allen Bundesländern.

Von Thomas Sigmund

BERLIN. Nur das Saarland will der Umfrage zufolge die Ladenöffnungszeiten nicht ausweiten, fünf Länder sind noch unentschlossen (siehe Kasten). Es liegt nun an Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD), die Voraussetzungen für eine Freigabe des Ladenschlusses zu schaffen.

Am weitesten reichen die Pläne in Brandenburg. Die Landesregierung hält eine völlige Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten für denkbar und schließt in ihre Überlegungen auch den Sonntag ein. Arbeitsminister Günter Baaske (SPD) sagte dem Handelsblatt: "In längeren Öffnungszeiten sehe ich auch die Chance für mehr Arbeit. Wenn der Einzelhandel verbindlich erklärt, dass er zusätzliche Arbeitsplätze schafft, soll er aufmachen können, wann er will."

Die anderen Bundesländer, die eine Liberalisierung der Öffnungszeiten anstreben, machen sich für das "Modell 6 x 24" stark. Es sieht vor, dass Händler von Montag bis Samstag jeweils 24 Stunden öffnen dürfen. An einem weitgehenden Schutz der Sonn- und Feiertage wollen diese Länder jedoch festhalten.

Vergangene Woche hatten Bayern und Hessen angekündigt, die Beschränkungen von Montag bis Samstag aufheben zu wollen. Auch Niedersachsen steht in den Startlöchern: Man werde "umgehend die Freigabe von Montag bis Samstag umsetzen", sobald der Bund den Ländern die Kompetenz dazu übertragen habe, sagte der niedersächsische Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) dem Handelsblatt.

Das Bundesverfassungsgericht hatte die derzeit bestehenden Öffnungszeiten, deren Regelung derzeit noch in der Hand des Bundes liegt, für grundgesetzkonform erklärt und den Schutz des Sonntags bekräftigt. Die Richter wiesen jedoch darauf hin, eine grundlegende Neuregelung der Ladenöffnungszeiten müsse künftig Ländersache sein.

Clement hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, die Lockerung der Öffnungszeiten sei ein wichtiges Element seiner 29 Punkte umfassenden Agenda zum Bürokratieabbau. Clement kann den Wünschen der Länder auf zwei Wegen entsprechen. Variante eins: Der Bund könnte seine aus dem Grundgesetz abgeleitete Zuständigkeit für den Ladenschluss per Gesetz auf die Länder übertragen. Variante zwei: Das Thema wird Gegenstand der Verhandlungen zwischen Bund und Ländern in der Föderalismuskommission. Die Kommission hat das Ziel, das im Grundgesetz geregelte Beziehungsgeflecht zwischen Bund und Ländern zu vereinfachen. Bund und Länder könnten sich in der Kommission darauf verständigen, das Grundgesetz dahingehend zu ändern, die Zuständigkeit für den Ladenschluss auf die Länder zu übertragen. Clement hatte nach dem Karlsruher Urteil angekündigt, das Thema in der Föderalismuskommission zur Sprache zu bringen. Baden-Württemberg hat eine Initiative im Bundesrat gestartet und fordert darin den Bund zum "umgehenden gesetzlichen Handeln auf".

Gegenwind kommt aus der SPD. Klaus Brandner, wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sieht keinen "akuten Handlungsbedarf". "Das alte Gesetz ist erst ein Jahr alt. Wir sollten zunächst die Erfahrungen aus den längeren Öffnungszeiten am Samstag bis 20 Uhr auswerten, bevor wir wieder etwas entscheiden."

Auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi steht einer weiteren Liberalisierung skeptisch gegenüber. Verdi-Vorstandsmitglied Franziska Wiethold appelliert an die Abgeordneten, an der aktuellen Regelung nichts zu ändern. Unterstützung erhält sie aus Berlin, das sich neben Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein noch nicht ausdrücklich für die Flexibilisierung ausspricht. "Das Ladenschlussgesetz ist kein Gesetz zur Verhinderung von Konsumbedürfnissen, sondern ein Arbeitsschutzgesetz", sagte die Berliner Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) dem Handelsblatt und fügte hinzu: "Die Interessen der Beschäftigten - zumeist sind es Frauen - müssen auch dann gewahrt bleiben, wenn die Regelung den Ländern überlassen bleibt." Nordrhein-Westfalen gibt sich ebenfalls auf Anfrage zurückhaltend: "Wir sehen derzeit keinen akuten Bedarf, die bestehenden Zeiten zu ändern. Der Ladenschluss ist aber nicht in Granit gehauen und muss von Zeit zu Zeit überprüft werden", sagte Wirtschaftsminister Harald Schartau (SPD).

Der Präsident des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE) hatte Clement bereits nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Handeln aufgefordert: "Jetzt ist Herr Clement am Zug", sagte Hermann Franzen. "Mein Wunsch wäre eine Freigabe der Öffnungszeiten rund um die Uhr an den Werktagen."
Quelle: Handelsblatt.com

also ich bin sehr dafür, das ladenschlussgesetz nach dem "Modell 6x24" zu ändern. sonntags und feiertags soll von mir aus ruhe sein. aber sonst kann ich mir nix besseres vorstellen. es entstehen mehr arbeitsplätze, sehr viel bürokratie wird eingespart, weil dann die ganzen sondergenehmigungen für die läden die jetz schon länger aufhaben dürfen wegfallen, und nicht zuletzt hat man als gemeiner nachtmensch nicht den stress dass man sich schon den nachmittag vorher überlegen will wieviel bier und grillfleisch man für die nacht braucht.
Pommeraner
ich denke auch, das es nicht schlecht wäre, das gesetz weitesgehend abzuschaffen!
wie lange die geschäfte dann wirklich aufhaben werden, wird dann sowieso die nachfrage der kunden bestimmen - denn es ist ja kein unternehmer gezwungen, wirklich 24 stunden am tag offen zu haben! gerade in den ländlichen regionen wird sowieso kaum einer nach 20 uhr noch einkaufen gehen wollen - da sind die gehwege ja schon hochgeklappt...
plebs
Ich bezweifel das es signifikant mehr Arbeitsplätze deswegen gibt.
Auch wird der Konsum deswegen nicht merklich steigen, er wird sich nur etwas mehr verteilen.
Meine Ansicht bringt das zwar als Konsument mehr Freiheit, für die Angestllten wird dadurch aber das (Sozial)leben beeinträchtige.
Auch das es sich von selbst regelt ist meiner Ansicht nicht richtig. Denn Großunternehmen werden die langen Ladenöffnungszeiten definitiv nutzen. Aber ob kleine Läden das können ist fraglich. Ich sehe da einen Wettbewerbsnachteil für kleinere Läden. (eventuell nicht wirklich groß, bin kein Wirtschaftler)

Aufjedenfalls ist es für die Angestellten ein Nachteil, oder wer von euch will samstags bis 20Uhr oder noch später arbeiten. Ich denke das wäe noch ok wenn dafür in der Woche genügen Ausgleich geschaffen würde, das ist aber in der Praxis nicht so. Man sieht das an Berufen die schon im Schichtbetrieb arbeiten. Bestes Beispiel Call-Center., die beuten teilweise wirklich aus.

Ich denke auch es ist nicht wirklich notwendig 24h am tag für alle Geschäfte freizugeben. Das sind alles klägliche Versuche die Wirtschaft noch ein paar kleien schupser zu geben.
Pommeraner
QUOTE (plebs @ 25 Jul 2004, 19:55)
[..]
Auch das es sich von selbst regelt ist meiner Ansicht nicht richtig. Denn Großunternehmen werden die langen Ladenöffnungszeiten definitiv nutzen. Aber ob kleine Läden das können ist fraglich. Ich sehe da einen Wettbewerbsnachteil für kleinere Läden. (eventuell nicht wirklich groß, bin kein Wirtschaftler)
[..]

die kleinen läden haben doch sowieso schon wettbewerbsvorteile, einfach weil sie nun mal klein sind und es sich nicht leisten können, "kampfpreise" wie die großen zu machen.
ich finde, gerade das ist jetzt für die kleinen läden eine chance - ihre kernkompetenz wird ja mehr und mehr die beratung und der service für den kunden!

ich muss dir allerdings recht geben, das es für die angestellten nicht gerade besser werden wird. aber dafür haben wir doch dann tarifverträge die genau regeln, wieviel gearbeitet werden darf. und irgendwann ist die wochenarbeitszeit der angestellten dann auch ausgeschöpft....
plebs
Tarifverträge? Hast du dich mal schlaugemacht wieviel Unternehmen in Ostdeutschland nicht in der IG Metall sind obwohl es eigentlich deren Branche ist?
Das sind nicht nur einige. Der grund ist unteranderem, dass sie sich die Flächentarifverträge und andere Gewergschaftsauflagen nicht leisten können. Denn sonst gehen sie Konkurs.
Die Wirklichkeit ist nunmal immer schlechter als die "schönen" Annahmen der Planer.
mcnesium
24h offene läden sind sicher nicht notwendig. aber praktisch ist es auf jeden fall für den konsumenten. sieh dir mal an wie gut gefüllt die spätshops in der neustadt sind. die überteuern ihr zeug maßlos, weil sie wissen dass man sonst nirgends was kriegt. die könnten dann zwar zu machen, aber sie können dann ja auch dort anfangen, wo nachts auf ist. oder sie machen vernünftige preise.

ich frage mich, wieso es jemanden juckt, ob die armen angestellten nachts arbeiten müssen oder nicht. es fragt keiner danach, ob krankenschwestern, zeitungsredakteure, busfahrer, fernsehtechniker, pizzalieferer und so weiter nachts arbeiten müssen. es gibt genug studenten, schüler oder arbeitslose, die nachts arbeiten würden, aber nicht können weil sie keinen job finden, der ihnen in den zeitplan passt. man kann die arbeitszeiten dann ja noch mehr staffeln. zb arbeitet der schüler von 20-24h und dann der student von 0-4 und dann von 4-8 der arbeitslose, der sonst gar nix findet.

sicher würden viele kleine läden nachts nicht öffnen wollen, abe das klientel was sie da verpassen, kauft bier, kippen oder vielleicht ein paar lebensmittel. und von solchen läden gibts sowieso nicht viele. ich glaub nich dass der plattenladen an der ecke pleite geht, weil saturn jetzt 24h auf hat. obwohl die das wohl auch nicht machen werden, weil wer kauft schon nachts um 3 n neuen fernseher...
cosmophon
also ich sehe darin gerade eine chance für die kleinen läden, das ist ihre marktlücke, so wie es jetzt die spätshops gibt, denn wer nachts einkaufen geht fährt nicht erst in den supermarkt am rand der stadt, sondern er geht nur deshalb einkaufen, weil er fix noch ne kleinigkeit holen möchte, die er vielleicht vergessen hat. nachts werden keine großeinkäufe gemacht und für die "paar" kunden und ihre <5 artikel die sie kaufen, lohnt es nicht den supermarkt offen zu halten. aber viele tankstelleshops können dann bestimmt zumachen ... (bei mir in der heimat (oberlausitz) verdienen die tankstellen mehr an den lebensmitteln als am treibstoff, da bei uns eh fast jeder nach polen oder tschechien tanken fährt.)
yocheckit
die angestellten tun mir jetzt schon leid, aber wie mcnesium schon sagte, ist es für viele eine chance überhaupt an arbeit zu kommen. solche 24h-läden lohnen sich außerdem auch nur in den stadtzentren bzw. stadteilzentren der größeren städte. auf dem land und in den kleinstädten wird sich dadurch nix ändern. ich hab in anderen ländern schon gesehen wie das ganze funktioniert - größere nahrungsmittelgeschäfte wie woolworths, walmart, kaufland usw. würden dann bis 24 uhr offen haben. sicherlich würde sich auch eine 24/7 kette herausbilden die dann zwar auch wieder krasse preise hat, aber dafür eben rund um die uhr geöffnet ist. dazu kommen nicht nur die kassierer, sondern auch die türsteher für solche läden, denn nachts besoffen in der innenstadt.. da rennen schon viele assis durch die kante!

außerdem könnten entweder viele tankstellen dicht machen oder sie überlegen sich dann was bei ihrer preispolitik, denn mit den jetzigen preisen würden sie dann sicher nicht mehr konkurrieren können.
netguru
Bei mir um die ecke ist ein Tante Emma Laden, der hat jeden Tag bis 22 Uhr auf und an Sonn-und Feiertagen bis 24 Uhr, da gehe ich oft hin.

Sicher nicht die besten Arbeitszeiten, aber eben mehr Leistung als die mit normalen Öffnungszeiten.

Seit dem langen Donnerstag in den 80ern konnten sich die Angestellten ja umorientieren, auch wenn es nicht ideal für sie ist, aber es gibt genug, die bereit dazu sind. Im Kindergarten aufgewachsene Kinder werden schlauer. Ich war auch im Kindergarten.
bunny
QUOTE (yocheckit @ 26 Jul 2004, 13:38)
...die angestellten tun mir jetzt schon leid....

ja hallo???, als ob andre nicht auch zu solchen zeiten arbeiten müssen! weiss gar net was die ollen verkäuferinnen da so nen austand machen. wenn die gastro abends und sonntachs zumacht würden se auch kotzen!
mich nervt das total dass ich sonntags net einkaufen kann. auch schaffe ich es manchma in der woche kaum weil ich net von arbeit wegkomme.
weg mit dem ladenschlussgesetz vor allem sonntags!
Magnolia
Wie oben schon erwähnt, der Konsum wird nicht signifikant steigen, sich nur verteilen. Somit lohnt es sich für die wenigsten der kleinen Läden, weil die Kundschaft, die des Nachts kommt, sonst tagsüber käme.

Dadurch haben sie dann auch nicht das Geld, weitere Angestellte herbeizuzaubern. Von irgendwas muss ja auch der Zeit habende ex-Arbeitslose bezahlt werden.
[Für die Supermärkte und ihre Kunden wäre die Erweiterung natürlich mehr als vorteilhaft.] Die längeren Öffnungszeiten werden nur die Konsumgewohnheiten ändern. Sie passen sich nicht den Kunden an, wie eigentlich die Begründung der Aktion lautet, sondern die Kunden passen sich dann den noch größeren Freiheiten an. Die Leute sind auch mal mit einmal die Woche bis 20:30, sonst bis 18:00, zurechtgekommen.
Ich finde das nicht unbedingt notwendig.
yocheckit
QUOTE (bunny @ 27 Jul 2004, 02:56)
ja hallo???, als ob andre nicht auch zu solchen zeiten arbeiten müssen! weiss gar net was die ollen verkäuferinnen da so nen austand machen. wenn die gastro abends und sonntachs zumacht würden se auch kotzen!
mich nervt das total dass ich sonntags net einkaufen kann. auch schaffe ich es manchma in der woche kaum weil ich net von arbeit wegkomme.
weg mit dem ladenschlussgesetz vor allem sonntags!

ja weiß ich doch, ich wollte das nur nicht noch mal explizit schreiben. hab mir schon gedacht dass sowas kommt - was ich meinte war: alle die zu zeiten arbeiten müssen in denen andere schlafen und deshalb trotzdem nicht mehr verdienen sind echt nicht allzu gut dran und wenn jetzt noch mehr dazu kommen würden, würden die mir auch leid tun, obwohl das ganze manchmal auch echte vorteile hat.

also respekt für alle fresszeugs-bringdienste, krankenschwestern, verkäuferinnen, gastronomen, hotelangestellten, zeitungsdrucker usw.
plebs
QUOTE (netguru @ 26 Jul 2004, 23:48)
Im Kindergarten aufgewachsene Kinder werden schlauer. Ich war auch im Kindergarten.

Toller Kindergarten, der auch am Wochenende und Abends (nach 18Uhr) auf hat.
Respekt!
Nur nebenbei schon heute will keiner wirklich Kindergartenplätze bezahlen. So ein Platz ist nicht günstig. Und beiweitem auch nicht überall verfügbar.
Es gibt keine Kinderbetreuung wie in der DDR mehr!
Chris
Das Problem sind doch nicht die Ladenschlusszeiten. Das ganze wird sich so einpendeln, wie es die Leute wollen. Es gibt doch schon heutzutage viele Aktionen, die nicht in die Ladenschlusszeiten passen. Soetwas wie lange Einkaufsnächte, die Öffnung an den Adventssonntagen etc. Das würde sich natürlich bürokratisch vereinfachen. Dass wir trotzdem rund um die Uhr shoppen können, können wir uns getrost abschminken, denn die Beispiele USA und England zeigen doch, dass selbst in größeren Städten kaum irgendein Geschäft länger als bis um 22 Uhr offen hat, die meisten auch nur bis 20 Uhr.
Es würde aber für manche Läden ein deutlich besseres Angebot bedeuten. So könnte man der Nachfrage angepasste Öffnungszeiten anbieten, z.B. in der Neustadt erst um 12 Uhr öffnen und dafür auch erst gegen 22 - 24 Uhr schliessen.

Das eigentliche Problem, vor dem Deutschland steht ist, dass hier niemand befähigt ist, die Arbeitszeiten zu kontrollieren. Es müssten festen Rahmen vorgegeben werden, die jedem Beschäftigten 2 freie Tage die Woche und 35/40 Stunden Arbeitszeit garantieren. Ansonsten haben wir sehr schnell Arbeitnehmer, die an 7 Tagen der Woche 8 Stunden arbeiten und unsere mehr Arbeit gut auf die gleichen Arbeitnehmer verteilt. Die einen schuften sich dann zu Tode, damit die anderen nicht arbeiten dürfen.
schnitzeljunge
ich denke mal das würde sich nich mal für nen grossmarkt lohnen 24h am tag zu öffnen da die zielgruppe im normalfall zwischen 22-5.30 im bett liegt und schläft.
und wer fährt schon nachts um halb zwei nach bannnewitz zum real um sich da ne packung nudeln und ne dose bvier zu holen?

also blödsinn demnach schliess ich mich mal dem an das es wahrscheinlich sinnvoll ist ein kleinesgeschäft erst später zu öffnen und dann zum beispiel in der neustadt bis 1 offen zu halten.
lohnt sich alles nur in stadtzentren...

die werden das sicher nich für die studenten einführen die dann alle nachts in die geschäfte strömen um sich müslirigel zu kaufen, weil die halt die zeit dazu haben.
mcnesium
nee aber wenn das ladenschlussgesetz abgeschafft wird besteht die möglichkeit für jeden geschäftsinhaber, seinen laden dann aufzumachen wann er es für richtig hält. wenn keiner will, ändert sich halt gar nix. aber prinzipiell die möglichkeit nur durch so ein beklopptes gesetz von 1956 zu verbauen, halt ich für unproduktiv und undemokratisch!
rakete
also im Grunde ist mir das ja egal, ich sehe weder große Vorteile noch große Nachteile in einer abschaffung des Ladenschlußgesetz von Mo bis Sa...

ABER... sollte die Altmarktgalerie jemals bis 1 Uhr nachts offen haben und zu einer Lärmbelästigung durch ihre Besucher werden, ruf ich die Polizei... lol.gif

nee, mal im Ernst, ich denke, das es sich gerade die großen Läden nicht leisten können, nach 22h noch offen zu haben, aber vielleicht bekommt man dann nach 2h noch was zu essen hier in der Altstadt und muß nicht immer in die Neustadt fahren..
Das mehr gekauft wird, durch längere öffnungszeiten, halt ich auch für ein gerücht, weil die Leute ja nicht automatisch mehr geld haben, nur weil die Läden länger offen haben...

Meine Einschätzung: das Gesetz wird aufgehoben, aber nichts wird sich groß ändern... (warum auch?)
Chris
Sagen wir es so, es gibt schon einige Menschen, nennen wir sie die höhere Mittelschicht (also kleine Unternehmer, Ärzte, etc.), die 6 Tage am Durchschuften sind und das Geld dann eben mal in irgendeinem Urlaub investieren, weil sie es am Sonntag eh nicht ausgeben können. Solange natürlich ein Großteil unseres Geldes zu irgendwelchen Leuten fließt, die eh nicht mehr wissen, wie sie ihr Geld ausgeben sollen, werden auch längere Ladenschlusszeiten höchsten temporär für höheren Umsatz sorgen.
yocheckit
die längeren öffnungszeiten nutzen in der regel nur lebensmittelgeschäfte, für alle anderen bringt das rein garnichts. in stadtzentren haben die großen supermärkte bis 24 uhr offen, fangen dann aber in der regel auch erst später an (ca. um 10) und ansonsten bilden sich 24/7-ketten wie ich schon geschrieben hab. die werden dann in jeder größeren stadt zu finden sein und ersetzen die tankstellengeschäfte sowohl vom angebot als auch vom preis her. ansonsten ändert sich nix. nicht mehr konsum, nicht mehr verdienst, aber mehr kundenfreundlichkeit.
bunny
ja sicherlich is es net sinnvoll aufm dorf nen klamottenladen aufzulassen. wer kauft schon nachts sachen. aber nen supermarkt der bis 24 uhr offen hat und vor allem sonntags wäre mir echt genehm. naja der kiosk gegenüber tut es auch is allerdings etwas teuer.. *komisch*
mehr kaufe ich deswegen net. ich kann auch die läden verstehen. wie soll man da noch kalkulieren wenn keiner was kauft gehen die alle pleite. aber trotzdem.
nieder mit dem ladenschlussgesetz und jeder ladne soll selbst sehen wie er zurande kommt!
Chris
Um jetzt ein bisschen vom Thema abzutrifften:
Wer heutzutage als Unternehmer noch glaubt, dass es mit billigeren Arbeitsplätzen in Deutschland nach oben geht, der hat seinen Beruf verfehlt.
Und wer das als Arbeitnehmer glaubt, der hat sich mal wieder bescheissen lassen.
schnitzeljunge
das iss doch mal ne konkrete aussage. aber das problem iss das schätz ich mal 95% der leute die sich fürm dieses kapputte land tot schindern wissen das sie beschissen werden und auch nichts dagegen machen können. und die andern 5 sind die die bescheissen...
bunny
auch wenn ich mich für nen hungerlohn die ganze nacht abschinde jeden beliebigen tag der woche kann ich nicht behaupten, dass ich mich bescheissen lasse!
rakete
ach ja? und wieviel Kohle bekommst du im Monat? und wieviel dein Vorgesetzter? und wieviel der Pizza Hut Chef Deutschland? kein Beschiss?
Chris
Ihr versteht mich falsch. Ich sagte, der Arbeitnehmer, dem erzählt wird, dass er die deutsche Nation durch Billigarbeit oder Lohnverzicht retten kann, und dieses glaubt, der wurde beschissen.

Dass Arbeit lebensnotwendig ist, und dass man meistens nicht das Geld bekommt, das man verdient, das weiss man schon und lässt Erkenntnis walten.
schnitzeljunge
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auch wenn ich mich für nen hungerlohn die ganze nacht abschinde jeden beliebigen tag der woche kann ich nicht behaupten, dass ich mich bescheissen lasse!



klar.gif

und schon hat die gängige taktik in d-land wieder bei jemandem funktioniert...
aber gut an irgendwas muss man ja glauben...
bunny
wenn man ne ausbildung macht wird man so oder so ausgebeutet. so is das nun mal. wenn ich für 2 euro die stunde.. (325,74 euro im monat netto ausgezahlt) arbeite kann ich ja wohl kaum sagen dass ich das mache um reich zu werden! das will ich auch gar net. NICHT DA. das is ne ganz andre sache! das versteht wohl auch niemand der ne ausbildung macht oder je machen wollte. studieren lag mir eben vorerst nicht- bin da eher der praktische typ.
beschissen werde ich deswegen noch lange nicht. sicher weiss ich, dass meine chefin das geld hat was wir alle brauchen aber was solls. geld allein macht net glücklich. ph-community wird wohl mehr verdienen aber die haben auch großes risiko usw.. der laden wo ich arbeite is ja franchise. keine ahnund was da offiziell abgedrückt werden muss...weiss nur dass man wenn man franchisenehmer werden will mindestens 500 000 euro haben muss. aber das ist nicht das ding. ich weiss warum ich das mache!
plebs
@bunny
Nur weil die Zustände derzeit so sind muss man das doch nicht als "so muss das sein" hinnehmen und sich damit abfinden.
Allerdings muss auch jeder hier zugeben dass die Arbeitszeiten in Deutschland im Vergleich zu anderen Industrieländern recht human sind. Ich mein Japaner z.B. arbeiten auch die ganze woche 8h und mehr und haben 14Tage Jahresurlaub. Und die USA mit ihren Billigarbeitskräften aus der Sozialenunterschicht, die teilweise 2-4 Jobs haben nur um zu überleben, ist auch nicht sehr sozial. ich will damit allerdingsnicht sagen das ich mir derartiges für Deutschland wünsche. Aber 35h Woche empfinde ich als utopisch auf lange sicht.

Um Mal wieder was zum Thema beizutragen
ich hab nicht viel gegen die den Fall des Ladenschlußgesetzes, allerdings sollte dann rechtlich verbindliche Regelungen für die Arbeitnehemer in Sachen Ausgleichsfreizeit oder besserer Bezahlung gemacht werden und zwar für alle. Aber ich finde das der Sonntag trotzdem geschlossen sein sollte. immer hin arbeiten 10% aller weiblichen Arbeitnehmer (viele auch alleinerziehend, Tendenz steigend ) in der Branche und das Sozialgefüge bröckelt auch schon genug. Ich will eben keine Amerikanischen Verhältnisse für Deutschland.


Ach ja noch was zum thema Chefs. Ist doch wohl klar das Chefs mehr verdienen als normale Arbeitnehmer. Imemr hin tragen sie die Verantwortung und sind haftbar für viele Sachen. Unternehmer haften mit allem was sie haben wenn was schiefgeht. Arbeitnehmern droht im Ernstfall meist nur die Kündigung.
Allerdings ist es genauso dumm das Ings. in Mittelständischen Unternehmen auch nciht viel mehr verdienen als Facharbeiter, allerdings deutlich mehr Verantwortung tragen (usw.). Aber beschweren kann man sich auch nicht denn die Firmen können es sich nicht leisten. Also heißt es meist schlechte Bezahlung hinnehmen oder keinen Job.

p.s Franchise ist ein offizieller Ausdruck für eine Vermarktungsform. wer mehr wissen will sollte googlen
Chris
Yeah, dafür gehen die Japaner auch um 17 Uhr nach Hause, wenn um 17 Uhr Arbeitsschluss ist. Das ist in den meisten Ländern so. In Deutschland hingegen geht der Arbeitnehmer nach Hause, wenn die Arbeit getan ist. Das bedeutet für ihn aber, dass er deutlich mehr arbeitet. Die 35 Stunden-Woche ist tatsächlich Utopie, da sie nicht exisitiert (ausser in Fällen von VW etc., die erkannt haben, dass man die weniger Arbeit halt auf alle Arbeitnehmer verteilen muss). Die 40 Stundenwoche ist eher die Regel, was uns aber auch zeigt, dass die Arbeitsverträge in Deutschland bei weitem nicht so starr sind, wie uns weiss gemacht werden soll. Deswegen muss man auch bei längeren Ladenöffnungszeiten gewaltig aufpassen. Denn es könnte sehr gut darauf hinauslaufen, dass man halt einfach mehr Überstunden macht, um die Ladenöffnungszeiten zu decken. Wohlgemerkt regelmässige Überstunden, also jeden Dienstag z.b. 2 Stunden mehr.

Ich halte die Öffnung der Ladenschlusszeiten für eine gute Möglichkeit, die Arbeit besser zu verteilen. Also statt einem 35h+15h Job zwei 25h Jobs. Der Nachteil dabei ist, dass Verkäufer meist schon so wenig verdienen, dass man diesen kaum noch weniger Geld geben kann.

Die Bundesregierung und der Bundesrat sollten die Not der Stunde nutzen um im gleichen Atemzug das ganze Renten- und Arbeitslosensystem auf ein steuerbasiertes System umzubauen und nicht bei dem veralteten, untauglichen Abgabensystem zu bleiben.
abadd0n
Die Föderalismusreform ist durch und die Entscheidung des Landtags von Sachsen dürfte kurz bevorstehen. Ist anzunehmen, dass das Ladenschlussgesetz liberalisiert wird?

Trotz dessen es weder für den Einzelnen noch für Unternehmen Vorteile bringt? Ist der Sonntag als freier Tag der Besinnung und Familie endgültig verloren?

#abd
mcnesium
der sonntag und der feiertag soll doch weiterhin geschützt sein. öffne montag bis samstag wann du willst, aber sonntag machste dicht, damit deine mitarbeiter artig zur kirche gehen können. ich find die öffnungszeiten in berlin total spitze, jeder größere laden hat mindestens bis 22h auf, dussmann vor weihnachten sogar bis 2 uhr morgens. fehlt nicht mehr viel bis zum 24h shopping.
Chris
24h Shopping ist der absolute Mythos. Es gibt vermutlich auf der ganzen Welt keinen "normalen" Laden, der 24h rund um die Uhr offen hat. Ausnahmen bilden einige große Supermärkte, die in größeren Städten geöffnet haben. Ansonsten bleibt weitestgehend die Nachtruhe gewahrt. England gibt ein extremes Beispiel ab. Obwohl jedermann 24h lang geöffnet haben darf, ist es eher so, dass außerhalb Londons ganze Städte um 17:15 schließen. Lediglich am Sonntag ist auch geöffnet. Und das ist gut so, denn es gibt in der Regel nur eine Schicht, der normale Arbeitnehmer hat außer an seinen freien Tagen kaum die Möglichkeit außerhalb seiner Arbeitszeit einzukaufen.

Weiterhin dachte ich aber im Hinterkopf zu haben, dass Sachsen den Kompromiss 6x16h anstrebt, also nur zwischen 6 und 22 Uhr den Verkauf zulassen will. Meiner Meinung nach sehr hinderlich, da die Geschäftszeiten sich nach den Kunden und nicht nach der Regierung richten sollen. So muss auch weiterhin der Spätshop spezielle Ausnahmegenehmigungen bekommen um so lange geöffnet zu haben. Über den Verbot des Sonntages könnte man streiten. Meiner Meinung nach könnte man aber auch gleichzeitig die Innenstädte für autofrei erklären, damit man den Sonntag auch genießen kann.
Niveau
Auf der Berggartenstraße in Striesen bei Blasewitz ist so ein winziger Tante Emma Laden, der jeden Tag, also auch am 24.12., bis 01 Uhr auf hat, den betreiben so junge Leute und er brummt von Jahr zu Jahr besser. Inzwischen Wahnsinnsbegängnis und schönes Sortiment für jede Gelegenheit.